Beiträge von zettelbox

    Ich finde nicht, dass das die Sorge des Schiedsrichters sein kann. Wenn sich der Trainer so sehr daneben benimmt, dass der SR genug Gründe hat, ihn des Innenraums zu verweisen, so kommt er seiner Aufsichtspflicht wahrscheinlich ohnehin nicht nach. Außerdem meine ich, dass der Trainer auch von außerhalb des Innenraums die Schutzbefohlenen noch beaufsichtigen kann.


    Wenn Eugen Striegel sagt, dass auch Jugendtrainer des Innenraums verwiesen werden kann, so tue ich das bei Bedarf auch. Sowohl in Hessen, als auch in Sachsen-Anhalt und NRW als auch sonst wo. Ich bin sehr optimistisch, dass ich weder durch die Jugendspruchkammer, noch durch den SR-Ausschuss, geschweige denn von einem ordentlichen Zivil- oder Strafgericht dafür in irgendeiner Form gerügt oder gar belangt werden kann. Wenn der Trainer Aufsichtspflicht inne hat und dieser pflichtbewusst nachkommen möchte, so muss er halt am Spielfeldrand gewisse (minimale) Benimmregeln akzeptieren.

    Auf dem Video ist doch zu erkennen, dass der Schiedsrichter dem Auswechselspieler zuerst die GELBE Karte zeigt (2:55), oder sehe ich das falsch?!


    Im weiteren Verlauf muss es dann zu einer Beleidigung/Tätlichkeit gekommen sein, was angesichts des Rudels auch wahrscheinlich ist.


    Ich gehe davon aus, dass der SR hier vollkommen richtig gehandelt hat.

    Sehe ich genauso wie die Vorredner.


    Ich hatte mal vor längerer Zeit ein D-Jugend-Spiel, in dem ein Spieler nach einem missratenen Kopfball zu Boden gegangen ist, und, als er wieder aufstehen wollte und sich dazu ohne nach hinten zu sehen mit den Händen nach hinten abgestützt hat, den Ball mit den Händen berührt hat. Obwohl die Hand sogar aktiv zum Ball ging, habe ich weiterspielen lassen, denn ganz offensichtlich hat der Spieler den Ball nicht gesehen und somit konnte ich kein absichtliches Handspiel erkennen. Die Reaktion des gegnerischen Trainers war natürlich entsprechend 8)


    Ich hätte aber in einem Senioren-Spiel eventuell anders entschieden; das Abstützen ohne nach hinten zu sehen war natürlich auch irgendwo naiv - und eben typisch für die Spieler in den jungen Altersklassen.

    Daniel: Das habe ich noch nie gehört - im FLVW gehört dort die Begründung hin, wofür der Spieler den FaD erhalten hat - zum Beispiel "taktisches Foulspiel". Aus dem (bei FaD obligatorischen) Sonderbericht wird dann ja deutlich, dass der FaD die Konsequenz aus einem vorherigen FaZ war. Eine Begründung "2. FaZ" wäre unzulässig; genauso das Weglassen des Sonderberichts (bzw. der Erläuterungen im Textfeld).

    Ich weiß nicht, worauf Du hinaus willst? Das Herunternehmen des Fußes zählt natürlich nicht mehr zum gefährlichen Spiel. Entweder ist der Kontakt ein Foul, dann gibt es Strafstoß. Oder aber es ist kein Foul, dann gab es nur das Vergehen des gefährlichen Spiels - also entweder indirekten Freistoß oder Vorteil, weiterspielen.


    Ein "nicht strafstoßwürdiges Foul" gibt es in den Regeln nicht. Ein Kontakt ist ein Foul mit allen Konsequenzen - oder eben nicht.

    Nein, BestRef hat Recht. Da der Ball eine Kugel ist, kann es schon sein, dass der Ball nur außerhalb des Kreises den Boden berührt, aber trotzdem noch innerhalb des Viertelkreises liegt. Rein mathematisch gesehen zumindest.


    Dass das mit der Praxis im Spiel nichts mehr zu tun hat, ist aber auch klar.

    Sorry Leute, aber jetzt platzt mir der Kragen:

    Niemand hat Dir seit Deinem letzten Post von vor vier Tagen irgendwie widersprochen und ich habe das Gefühl, dass dieses paragraphengespickte Jura-Sprech auch eher die Minderheit des Forums interessiert. Nicht persönlich gemeint, aber ich glaube, wenn ein anderer User hier einen solchen Monolog abliefern würde, hättest Du ihn wohl schon ermahnt, oder? :)

    Während in diesem Forum sogar Beiträge mit schlechter Rechtschreibung gelöscht werden und auch sonst die Moderation ziemlich strikt wirkt, frage ich mich, wieso diese abstruse und vollkommen deplatzierte Diskussion nicht mal langsam entfernt oder zumindest unterbunden wird?!


    Markus.E: Ich würde mich freuen, wenn Du uns über den weiteren Verlauf des Verfahrens (Sport-, Straf- und Zivilgericht) auf dem Laufenden halten würdest! :top:

    Ich erhielt heute einen großen Umschlag vom Bayerischen Fußball-Verband.
    Darin ein Dankschreiben vom BFV-Vizepräsident, ein T-Shirt und einige Werbematerialien für Fair-Play.


    Das ist sicherlich eine schöne Geste. Was ich mich nur frage: Wieso hast Du es vom BFV bekommen - Du bist doch in Hessen unterwegs, oder?

    Berechenbarkeit des Schiedsrichters und eine einheitliche Linie, insbesondere was die persönlichen Strafen angeht, sind die vielleicht wichtigste Sache der Schiedsrichterei, da gehen wir absolut konform. Gleichzeitig ist das bei verbalen Äußerungen grundsätzlich unterschiedlich, wie sich einige Schiedsrichter konkret verhalten und welche (bzw. überhaupt: ob) sie Maßnahmen ergreifen.


    Ein sturrer Katalog von Ausdrücken, für die es eine bestimmte persönliche Strafe gibt, macht aufgrund der Menge der Ausdrücke und auch aufgrund der unterschiedlichen Typen der Schiedsrichter keinen Sinn. Der eine Schiedsrichter interpretiert Ausdrücke etwas strenger, sieht sich ggf. eher beleidigt - der andere überhört schonmal eher etwas oder belässt es bei einer Verwarnung für einen Ausdruck, für den der "Schiedsrichter von letzter Woche" den FaD ausgesprochen hätte. Das ist meiner Meinung nach aber nicht schlimm!


    Wer Berechenbarkeit des SR fordert, sollte auch seinen eigenen Menschenverstand einschalten. Wer vom SR eine laufende Maschine erwartet, die nach Schema F arbeitet, liegt falsch und muss ggf. auch mit den unschönen Konsequenzen dieser Fehleinschätzung leben. Wenn ein SR aufgrund seines Auftretens (nicht nur in den ersten Spielminuten, sondern auch schon vor dem Spiel) deutlich macht, dass er Undiszipliniertheiten keineswegs durchgehen lässt, so spare ich mir als halbwegs intelligenter Spieler/Trainer/Funktionär/wie-auch-immer-Beteiligter eben während der kommenden 90 Minuten Ausdrücke, die ich in meinem sonstigen täglichen Leben nutze, ohne sie beleidigend zu meinen.


    Es wird immer Ausdrücke geben, die man auch nicht einheitlich über einen Kamm scheren kann. "Die Entscheidung ist ein schlechter Witz", ist ein gutes Beispiel dafür. Hier ist in der Bandbreite von (das Überhören mal außer Acht gelassen) strenger Ermahnung bis FaD alles drin und ich habe beide Varianten schon genutzt. In der Regel verwarne ich dafür allerdings. Es liegt immer an den Umständen, an der Vorgeschichte des Spielers in dem Spiel, am Tonfall, an der Aggressivität, an eventuellen Gesten, an der allgemeinen Stimmung auf und neben dem Spielfeld und so weiter. Daher verlange ich von den Lehrwarten keineswegs, hier zu versuchen, eine einheitliche Linie reinzubringen. Die klare Devise ist: Wer den SR beleidigt, bekommt den FaD. Wann es sich allerdings um eine SR-Beleidigung handelt, liegt in gewissem Rahmen noch im Empfinden des SR.


    Eine Frage habe ich aber noch konkret an Manfred: Würdest Du tatsächlich den Spieler, dem der Ball verspringt und der 10m neben Dir stehend gut hörbar "Fuck!" ruft, was sich aber offensichtlich nicht gegen eine andere Person, sondern ausschließlich gegen seine eigene misslungene Aktion richtet, mit einer persönlichen Strafe belegen? Ich würde das Spiel hier definitiv weiterlaufen lassen. Es ist allerdings gut möglich, dass hier unser Alters- und Generationenunterschied (Anmerkung: Ich bin 21) eine Rolle spielt und zu verschiedenen Auffassungen führt, was dann ja auch in Ordnung ist. Gerne würde mich auch die Meinung anderer zu dieser konkreten Situation interessieren (ohne hier den Thread missbrauchen zu wollen).

    sonst kommt ganz schnell der Nächste, der die Auffassung vertritt, dass ein "Fuck" auch nur Umgangssprache der Jugend sei,


    Natürlich ist immer und immer wieder der Kontext entscheidend - bei einem "Fuck" kann ich mir aber nur schwer einen Ausdruck vorstellen, der eine Maßnahme seitens des SR notwendig macht. Sagt jemand einem anderen Spieler "Fuck you", ist das eine Beleidigung und mit FaD zu ahnden, klar - aber in der Regel wird das Wort doch als Fluch verwendet. Verspringt jemandem der Ball und er ruft (ruhig laut und deutlich hörbar für alle Umstehenden) "Fuck!", so würde ich den Teufel tun und irgendwie das Spiel unterbrechen...


    "Wehret den Anfängen" ist so ein Satz, bei dem bei mir ohnehin die Alarmglocken angehen. Klar, gewisse Maßstäbe sind gesetzt und müssen erhalten bleiben; keiner will den (langsamen) Verfall irgendwelcher Kulturen. Aber (gerade im Jugendfußball!) müssen sich alle Beteiligten in einem gewissen Rahmen auch neuen Gegebenheiten anpassen. Jemand, der mit einem "Fuck" über seine eigene misslungene Aktion flucht, darf heutzutage meiner Meinung nach dafür nicht bestraft werden, sofern nicht noch andere Umstände vorliegen, die dann das "Gesamtpaket" Unsportlichkeit oder Beleidigung schnüren.

    "Ey alter!" als Beleidigung aufzufassen...naja. Ich hasse diese Sprache auch, aber "alter" ist für die Jugend eine "normale" Bezeichnung für jeden, unabhängig vom Alter. Eine Respektlosigkeit ja, Gelb, oder wenn man mies drauf ist FaZ aber den FaD finde ich da schon hart überzogen.


    Ich verstehe auch nicht, was der "Alte" in jedem zweiten Satz einiger Leute zu suchen hat, aber hier für die Benutzung einen FaD zu zeigen, finde ich nicht "hart überzogen", sondern vollkommen falsch.


    Ich weiß aber nicht, wo (hier oder woanders) jemand behauptet hätte, dass für ein "Alter" am Ende eines Satzes ein FaD zu zeigen ist.

    In der Kurzberichterstattung der Zeitung ist auch von Tätlichkeit die Rede - gar so falsch lag ich also wohl doch nicht. Andererseits: Üblicherweise ist keine Reporter vor Ort, wer weiß, wer denen das geflüstert hat (ich war es nicht).


    Naja, es ist halt ein Zitat von "TSG-Trainer Alexander Paetz", insofern auch relativ verständlich, dass er die rote Karte als gerechtfertigt einstuft. :P

    ich weiss nicht genau was ich davon haltgen soll ?(


    Was Du davon halten sollst? Nichts! "Ohne die genauen Umstände zu kennen", kann jeder erstmal viel reden; ich weiß nicht, was der werte Herr damit bezwecken will.


    Geh zur Spruchkammerverhandlung, erzähl einfach nur die Wahrheit und die Gedanken, mit denen Du den Abbruch abgewägt hast, und lass Dich nicht verrückt machen. Dir kann egal sein, was das Sportgericht entscheidet, denn wenn Du der Auffassung warst, dass man so nicht mehr weiter machen kann, war der Abbruch nunmal richtig. Lass Dich von den Sportrichtern und der Verhandlung nicht verunsichern.

    Nummer4
    Wenn das Prinzip der Tatsachenentscheidung gekippt wird, dann wäre das m.E. der Untergang des Fußballs. Denn dieses Prinzip bezieht sich ja nicht nur auf Feldverweise, sondern z.B. auch auf Tor oder kein Tor, Foul inner-/außerhalb des Strafraums usw. Wenn diese Entscheidungen nach dem Spiel gekippt bzw. annulliert werden können, käme es zu einer Flut von Wiederholungsspielen bis in die nächste Saison hinein.


    Nanu, wie kommst Du denn da drauf?! Es geht hier nicht um die Tatsachenentscheidung FaD und niemand will das Spiel wiederholen, weil Köln (vermeintlich) unberechtigterweise mit zu wenigen Spielern gespielt hat. Es geht vielmehr um die Länge der Strafe. Zu deren Festlegung schauen sich die Herren vom Sportgericht das Videomaterial an; die Sperrstrafe ist also das genaue Gegenteil einer Tatsachenentscheidung (das wäre es, wenn der SR dem Spieler mit der roten Karte auch gleich die Länge der Spielsperre mitteilt).


    Es geht also einzig und allein um die (meiner Meinung nach höchst unsinnige) Mindestsperre von einem Spiel. Den Sinn dahinter verstehe ich nicht; vielleicht sollen die SR dadurch geschützt werden, indem es seitens des DFB-Sportgerichts keine Eingeständnisse von Fehlbeurteilungen gibt. Das ist in Zeiten zigtausender Zeitlupen und Szenenwiederholungen jedenfalls nicht zeitgemäß. Könnte man bei einer nachgewiesenen Fehlentscheidung (und das ist immer noch Sache des SGs) die nachfolgende Spielsperre aufheben, würde dies einerseits für Genugtuung bei Fans/Vereinen sorgen und wäre andererseits einfach gerechter.


    Natürlich geht es dabei einzig und allein um den Profifußball, in dem solche Maßnahmen durch die Präsenz von vielen Kameras überhaupt möglich sind. Der Amateurfußball ist davon nicht betroffen. Insofern kann ich nicht den geringsten Anhaltspunkt für den "Untergang des Fußballs" erkennen, wenn fehlerhaft ausgesprochene FaDs nicht mehr zangsläufig zu einer (mittlerweile sogar schon symbolträchtigen) 1-Spiel-Sperre führen.

    Ab ca. 5:25 Im Video ist eine Situation zu sehen, wo es nach einem Foul an der Außenlinie erst zu einer Rudelbildung und dann zum Sturm des Platzes durch Zuschauer gekommen ist. (das alles ca. in der 115. Spielminute) Das Spiel war bei nur ca. 600 Zuschauern ein Brisanzspiel mit Anwesenheit der Polizei.


    Das Spiel wurde wieder angepfiffen, es kam sofort zum Abpfiff des Spiels und anschließendem Elfmeterschießen.


    Da verstehe ich jetzt allerdings nicht so ganz, wie das sein kann. Das Spiel wurde in der 115. Minute ja offensichtlich unterbrochen, die 5 Minuten hätten also noch zwingend gespielt werden müssen?! Meiner Auffassung nach bleiben dem SR-Gespann hier nur der Abbruch (wäre bei den Szenen auf dem Video sicher vertretbar gewesen, wenn da eine Hundertschaft die Fans quer über das Spielfeld verfolgt und die Spieler "um ihr Leben" laufen müssen) oder die Wiederaufnahme des Spiels, dann aber müssen noch 5 Minuten gespielt werden, bevor es zum Elfmeterschießen kommt.


    Oder?


    Wieso nicht? Wenn Schalke der Meinung war, dass kein Foulspiel vorlag und die rote Karte somit unberechtigt war, warum dann nicht Einspruch einlegen?


    Weil ein Spiel Sperre bei einer Tatsachenentscheidung des SR die Mindeststrafe ist; ein Freispruch ist nicht möglich. Man müsste schon das nun folgende Urteil (nämlich Bestätigung der Sperre) erneut anfechten, dann vermutlich vor dem CAS. Vielleicht wäre hier eine Grundsatzentscheidung möglich, was die Vorgehensweise der FIFA/Uefa/DFB auf den Kopf stellen würde; dafür ist diese Situation völlig ungeeignet (so ein Weg wäre nur in einer Situation, in der nachweislich definitiv kein Foulspiel vorlag, denkbar. Das ist hier aber bei weitem nicht der Fall - gab es eine Berührung zwischen Matip und de Jong, ist der FaD und die damit verbundene Sperre gerechtfertigt).