Beiträge von zettelbox

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    Die Entscheidung des Schiedsrichters, die dieser selbst bedauerte und mit erkennbarem Unbehagen aussprach, aber meinte, keine andere Wahl zu haben, ist daher nicht richtig und schon gar nicht zwingend gewesen. Abzuwarten bleibt, ob das DFB-Sportgericht sie aufhebt, nachdem bei gelb-roten Karten nur ein sehr begrenzter Überprüfungsspielraum besteht („offensichtlicher Irrtum“).


    SR Aytekin hat absolut korrekt gehandelt, womit die Begründung für den Einspruch schon obsolet wirkt. Das dürfte eigentlich auch den oberen Herren von Hannover 96 bekannt sein. Was sie mit diesem Einspruch also bezwecken wollen, weiß ich nicht - vielleicht eine Ausweitung der Diskussionen und damit eine Regeländerung. Für den Fall Huszti hat der Einspruch aber sicherlich keine Wirkung.

    Nach solchen Szenen, wo Menschen verletzt werden und die Polizei im Großaufgebot anrückt, stell ich mich nicht auf den Platz und zeige rote Karten - schon gar nicht mit dem Hintergedanken, dass das SG dann mehr Zeit hat. Soll das Sportgericht halt am nächsten Spieltag die Spiele der betroffenen Mannschaften absagen und ggf. auch gegen sie werten, wenn sich herausstellt, dass sie an den Ausschreitungen eine Schuld tragen...

    Der Unterschied zwischen beiden Situationen (an den Körper angelegte Hand vs. zwischen zwei Spielern verschränkte Arme mit dem bewussten Ziel, das Durchqueren des Balles zu verhindern) ist aber doch wohl offensichtlich?!

    Na selbstverständlich führt diese Situation aus theoretischer Sicht dazu, dass der Torhüter nun mehr geschützt ist als vorher. Während vorher laut Regeltext das Rempeln eines Torhüters, der den Ball hielt, erlaubt war (zumindest hätte man das aus dem deutschen Regeltext so verstehen können), ist es das nun nicht mehr. Wie man aus der Streichung dieses Teilsatzes auf die Idee kommen kann, der Torhüter dürfte jetzt gerempelt werden, kann ich nicht nachvollziehen.


    @ Torsten: Das "Rempeln" im Regeltext war bereits mehrmals Gegenstand von Diskussionen und es liegt zumindest die Vermutung nahe, dass dies ebenfalls ein Relikt aus etwas fragwürdigen Übersetzungen ist. Wie dem auch sei, die von Nummer4 zititerte Passage stellt keine Ausnahme in dem Sinne, dass in einer solchen Spielsituation ein sonst zu bestrafendes Vergehen legalisiert wird, dar. Ein korrektes Rempeln meint einen "normalen Zweikampf", der insbesondere dann legal ist, wenn er gegen einen Spieler in Ballbesitz ausgeübt wird. In der Passage von Nummer4 wird die Möglichkeit, korrekt zu rempeln, eben auf eine weitere Situation übertragen, da der Spieler als "in Ballbesitz" gilt, wenn er den Ball in Ballnähe stehend abschirmt.

    Die hier vormals beschriebene Situation war: Ein Ball wird mit hoher Geschwindigkeit aus 2 Metern Entfernung in Richtung des Gesichts geschossen. Wenn der Ball somit nicht gegen die Hand fliegt, fliegt er dem Spieler ins Gesicht. In einer solchen Situation kann ein Spieler den Ball durch das Hochreißen seiner Hand sicherlich nicht mehr kontrollieren und ich halte die Wahrscheinlichkeit, dass der Ball vom Gesicht ins Tor geflogen wäre, für deutlich geringer, als diejenige, dass der nachfolgende Strafstoß verwandelt wird. Hierüber sollten wir also lieber nicht spekulieren. Fraglich ist nur, ob es sich um die Vereitelung einer aussichtsreichen Torchance handelt. Und das ist für mich, wenn der Ball ohne jeden Zweifel ins Gesicht geflogen wäre, nicht der Fall, weswegen ich zwar die Spielstrafe Strafstoß, nicht aber eine persönliche Strafe ausspreche (auch nicht im Seniorenbereich).


    EDIT: Ich erkenne jetzt noch nicht, wieso hier eine gelbe Karte verhängt werden soll?! Das ist für mich die unrealistischste Vorgehensweise, während ich mit rot im Zweifelsfall sicherlich immer noch konform gehen würde.


    2. EDIT: Timey, wir gehen wir von einer Situation aus (oben schonmal beschrieben: Sehr harter Schuss aus zwei Metern Entfernung), bei der es sicherlich nicht möglich ist, dass der Spieler noch hochspringt. Wenn ein Spieler auf der Torlinie stehend hochspringt und dann den Ball mit der Hand spielt, ist die Sachlage eindeutig. :rote_karte:

    Manfred: "Hand zum Ball" meint doch offensichtlich "Hand in die voraussichtliche Flugbahn des Balles", und das ist bei einer Armbewegung vor den Kopf zum Zweck des Gesichtschutzes zweifelsfrei gegeben. Also geht offensichtlich die Hand sehr wohl zum Ball.

    a) dass er sich wegduckt / den Kopf so bewegt, dass er an der Stirn getroffen wird
    b) dass er den Kontakt mit dem Gesicht in Kauf nimmt
    c) dass er sein Gesicht mit der Hand schützt, dabei aber einen Freistoß in Kauf nimmt.


    Das sind für mich alles drei gleichwertige Möglichkeiten, zwischen denen der Spieler nach seinem Gutdünken wählen kann. Da c) für mich ebenso legitim ist, bekommt er natürlich auch keine gelbe Karte, es handelt sich ja nicht um ein unsportliches Handspiel. Selbst wenn er Alternative c) als letzter Mann auf der Linie stehend anwendet, bekommt er in so einem Fall keine Karte, da ja sonst sein Kopf das Tor verhindert hätte.

    Ein direkter Freistoß wegen Handspiel wird ausschließlich bei absichtlichem Handspiel verhängt. Freistoß pfeifen und dann zu behaupten, man hätte keine Absicht unterstellt, kann böse enden.


    Für mich ist die hier beschriebene Szene ein absichtliches Handspiel erster Klasse. Der Spieler zieht die Hand vor das Gesicht, um den Kontakt zwischen Ball und Gesicht mit der Hand zu unterbinden. Wie kann man denn da die Absicht absprechen?! Ich habe einige Jahre selbst Fußball gestellt, bevor jetzt Unterstellungen kommen.

    ... und dann fange ich mal mit den Diskussionen an :D Im aktuellen Video (Link siehe Startpost) sieht man in der letzten Szene einen harten Zweikampf, wo ein Spieler vom Dallas FC (grün) einem Spieler von Seattle Sounders (rot) mit Härte von hinten in die Beine fliegt. Der Schiedsrichter gibt Einwurf (!) und der Kommentator bewertet dies als "harte, aber exzellente Entscheidung". Er begründet dies damit, dass der Dallas-Spieler eher am Ball ist und diesen trifft, während bei Beginn der Grätsche beide Spieler nicht im Ballbesitz sind. Damit gehe ich nicht konform, für mich ist das eine klare Attacke von hinten, somit rohes Spiel, und auch wenn der Dallas-Spieler da den Ball trifft, sowas ist für mich :rote_karte: . Wie seht ihr das?

    etwas vom Thema abweichend: idF, Schütze schießt Ball auf's Tor, der Torhüter (und sonst kein anderer Spieler) berührt noch vor der Torlinie den Ball, der Ball geht ins Tor. Wer ist dann der Torschütze - der Schütze des Freistoßes, obwohl dies ein indirekter Freistoß war, oder ist es dann zwangsläufig ein Eigentor des Torhüters (Fragestellung wird ja bei der Eintragung ins DFBnet auch für den SR relevant, zumindest in einigen LVs)?

    Jetzt begeb ich mich mal auf ganz dünnes Eis: In dem zweiten hier geposteten Video könnte man mit viel Wohlwollen die Situation auch so interpretieren, dass Luisao da übertrieben angerannt kommt, aber vor Fischer stehen bleibt und die beiden irgendwie unglücklich zusammen prallen. Ich würde daher wirklich erstmal die weiteren Stellungnahmen abwarten, bevor ich hier weiter gegen irgendjemanden urteile.


    kanarien3: Auf den Videos erkennt man tatsächlich nicht, was passiert ist. Die entscheidende Szene fehlt. Ich würde mir daher nicht anmaßen, den Spieler hier so definitiv und hart zu verurteilen (und hier fallen schon Strafmaßvorschläge, die jeglicher Verhältnismäßigkeit entbehren)!

    Ich finde auch die Stellungnahme von Düsseldorf auf der Vereinshomepage nicht sonderlich gelungen. Sätze wie "Aufgrund von Kreislaufproblemen sah der Referee sich nicht in der Lage, die Partie fortzusetzen." und ein fehlender Absatz, der die Aktion des Portugiesen verurteilt, lassen den Schiedsrichter in einem zweifelhaften Licht dastehen - als ob das eine irgendwie fragwürdige Entscheidung war...

    ... und weiter gesponnen: Was ist, wenn Du Nr. 7, Max Meyer, den FaD gibst, der aber gedankenschnell auf Deine Frage nach dem Namen "Hans Huber" antwortet, dieser aber in Wirklichkeit noch auf der Ersatzbank sitzt - sorgst Du dann dafür, dass Hans Huber gesperrt wird, obwohl Max Meyer ordnungsgemäß die Nummer 7 trug und vom Spiel ausgeschlossen wurde? Da eröffnest Du dem Protest ja alle Türen ...


    Es ändert doch eh nichts:


    -> Ist Max Meyer gesperrt, kann Max Meyer im nächsten Spiel unter dem Pass von Hans Huber spielen - wenn er sich dazu noch Hans' Geburtsdatum merkt und bei der Passkontrolle runterbetet, wird das kaum auffallen. Mich würde an der Stelle mal interessieren: Hat irgendjemand von Euch schonmal einen Spieler nicht mitspielen lassen / einen Spieler gemeldet, weil er anders aussah als auf seinem Passbild?!


    -> Legt der Verein es darauf an, zu betrügen, kann er das auch tun, denn der unter dem Pass von Hans Huber spielende Max Meyer wird Dir als Namen eben "Hans Huber" nennen - nix gewonnen.


    -> Dass die Rückennummern auf dem Spielbericht versehentlich von den tatsächlichen Rückennummern abweichen, kann wohl kaum sein, wenn die Richtigkeit zuvor mit Unterschrift bzw. gleichgestelltem digitalem Signum bestätigt wird. Also liegt in einem solchen Fall immer ein Hintergedanke an, und den letzten Schritt (siehe oben) wird der Verein / der Spieler dann auch noch machen und Dir nicht wahrheitsgemäß auf Deine Frage nach dem Namen antworten.


    Beim Wechsel wiederum halte ich das anders, da ist die Frage nach dem Namen des einzuwechselnden Spielers kein Problem, eben ganz anders als unmittelbar nach dem Zeigen eines FaD.

    Dann geh ich ins Stadion, meine Mannschaft schießt ein Tor, ich kann aber noch nicht jubeln, weil die andere Mannschaft protestiert.


    Nach einer Minute gibt der SR dann das Tor. Jubel frei! Nee danke...


    Aber wenn das Toreschießen schon keine Stimmung mehr erzeugt, könnte man doch ein paar mehr Bengalos ins Stadion bringen 8)