Beiträge von zettelbox

    Vielen Dank Manfred für den Hinweis, den Bogen habe ich nicht geschlagen. Das ist somit schlüssig. Interessant, dass das Werfen auf den Ball damit ein absichtliches Handspiel ist - liegt ja nicht unbedingt nahe, erscheint aber sinnvoll.


    Warum es in der Situation mit dem geschossenen Ball nun den FaD gibt, finde ich immer noch nicht abschließend erklärt. Die Begründung, die in dem Sonderfall des Betretens und Wegspielens mit dem Fuß gegeben wird ("Der Spieler wird lediglich verwarnt, da er keine der in Regel 12 aufgeführten Regelübertretungen begangen hat.") sollte dann doch auch für den geschossenen Ersatzball einschlägig sein, oder nicht?


    @ Pfeifenkopp: Du machst es Dir meiner Meinung nach etwas einfach. Allein "Sinn und Geist" der Regel (welcher konkret überhaupt?) hat vor dem Sportgericht keinen Bestand. Solange es in den Regeln nicht eindeutig ist, dass das Abschießen des Balles mit einem anderen Ball nicht verboten ist, kann man das nicht einfach so voraussetzen. Und nach "Sinn und Geist" der Regel wäre für mich der auf das Spielfeld laufende Auswechselspieler, der den Ball von der Linie kratzt, immer die rote Karte (Vereiteln einer klaren Torchance) wert und niemals gelb ...

    Die Situation weitergestrickt: Was ist, wenn der Ersatzball vom Auswechselspieler mit dem Fuß aufs Spielfeld geschossen wird und den Spielball entsprechend ablenkt?


    Und dass das Werfen eines Gegenstandes auf den Ball verboten ist, finde ich in den Regeln nicht. Im aktuellen Regelheft wird auf den Seiten 91/92 zwar genau das Werfen eines Gegenstandes beschrieben, es geht dabei aber immer um einen Wurf, der eine andere Person zum Ziel hat, nie den Ball. Oder übersehe ich dabei eine Stelle oder Interpretation?

    Hallo zusammen,


    folgende Regelauslegung wurde vom Verbandslehrwart des FSA im Oktober herausgegeben:


    Zitat

    Der Ball rollt auf das leere Tor zu. Ein Zuschauer wirft einen Stein, dieser trifft den Ball, der rollt trotzdem ins Tor. Der SR gibt den Treffer.


    Lösung:
    Falsch. Bei allen äußeren Einflüssen, in dessen Folge es zu einer Berührung des Spielgeräts kommt, muss das Spiel zwingend unterbrochen und entsprechend fortgesetzt werden. Eine Vorteilsauslegung ist nicht möglich. Hier also : SR-Ball wo Ball getroffen wurde.


    So weit, so nachvollziehbar. Nun geht es aber weiter:


    Zitat

    Dies trifft im Übrigen auch zu, wenn z.B. ein Auswechselspieler der gegnerischen Mannschaft diesen Stein (oder auch einen anderen Ball) wirft. Dann aber : Ind. Freistoß wo Ball und Rote Karte für den Werfer.


    An der Stelle fehlt mir die Nachvollziehbarkeit für die rote Karte.


    Der Wurf gilt eindeutig dem Ball und keinem Spieler, insofern fällt eine Tätlichkeit (Wurfvergehen) heraus, damit kann die rote Karte nicht begründet werden.
    Bisher war es ja durchaus so, dass dieser Einfluss von außen durch einen Auswechselspieler als unerlaubtes Betreten interpretiert wurde - das macht ja auch Sinn, da der Auswechselspieler als potentieller Aktiver Einfluss auf das Spiel nimmt, obwohl er dazu noch nicht berechtigt ist. Unerlaubtes Betreten wird also mit dem indirekten Freistoß und einer Verwarnung gegen den Spieler sanktioniert.


    Hier wird die rote Karte ja offensichtlich mit der Verhinderung einer klaren Torchance begründet, zumindest fällt mir keine andere Begründung ein. Es ist aber beim mittlerweile recht populären Fall, dass ein Auswechselspieler auf das Spielfeld rennt und den auf das leere Tor zurollenden Ball mit dem Fuß stoppt, klar, dass hier nur die Verwarnung ausgesprochen werden kann, da der Auswechselspieler kein weiteres strafbares Vergehen begeht. Es kann also weder ein FaD ausgesprochen, noch die Vorteilsregelung angewendet werden. Dafür muss hier zwingend eine Meldung im SB erfolgen.


    Für mich ist die beschriebene Situation mit dem Ersatzball / Stein dazu vollkommen analog. Der Auswechselspieler wirft ja einen Gegenstand auf den Ball, was per Regeln nicht explizit verboten ist. Er greift damit unerlaubt ins Spiel ein, doch ein darüber hinausgehendes Vergehen kann ich nicht erkennen. Wieso muss hier der FaD verhängt werden?

    Ich sehe hier keinen Zweifel an der Gültigkeit des Tores. Nicht nur, dass es für den SR keinen Grund für eine Unterbrechung gegeben hätte, sehe ich hier auch keinen Fehler des SRA. Einzig ist es verwunderlich, dass dieser die Richtung der Spielfortsetzung anzeigt, obwohl der Ball sehr deutlich in der anderen Spielhälfte ins Aus geht (das kann aber kein Fehler des SRA sein, sondern widerspricht allenfalls der Gespannabsprache, wenn überhaupt). Da das Tor aber nur wenige Sekundenbruchteile nach dem "zweiten Einwurf" ins Tor geht, hätte dieser kaum reagieren können (bzw. hat es durch Zuruf womöglich getan).


    derMoeller: Wo genau wurde jetzt "ein zweiter Ball regelkonform" ins Spiel gebracht?! :confused:

    Das ist richtig und eine pragmatische Vorgehensweise. Sie funktioniert aber nicht immer:


    Der Ball wird vom TW zum Eckstoß abgewehrt, Du entscheidest entsprechend auf Eckstoß. Ein gegnerischer Spieler weist Dich darauf hin, dass der TW ein anderer ist als vorher. Erst dann fällt Dir der Tausch auf. Du wirst nun keinen indirekten Freistoß mehr geben können, sondern musst das Spiel mit Eckstoß fortsetzen (nachdem Du den neuen TW verwarnt und den Wechsel notiert hast).

    Zitat

    zettelbox: Wieso falsch und wieso Anstoß? Er sagt doch nur das, was oberstmarkus letztendlich auch sagt.


    Nein, ganz und gar nicht.
    Der Zeitpunkt des Verstoßes war während der Halbzeitpause, als der Torwartwechsel nicht angemeldet wurde, bzw. spätestens mit dem Anstoß, da bis hierhin der Wechsel dem SR hätte mitgeteilt werden müssen. Somit lag bereits hier der Verstoß vor.


    Entscheidend ist, wie von oberstmarkus auch ausgeführt, der Zeitpunkt der Wahrnehmung. Wenn der SR aber erst in einer Spielruhe den Torwartwechsel feststellt (wie von Dir beschrieben), geht es mMn. regulär mit der Spielfortsetzung (hier: Eckstoß) weiter. Ein indirekter Freistoß ist nicht zu verhängen. Ich stimme also voll mit oberstmarkus überein, das widerspricht aber der Aussage von mfs67227.

    Das hätte ich niemals wiederholen lassen. Einmal verzögert Nani den Anlauf übertrieben stark, dass ich es hier sogar für möglich halte, ihm den Strafstoß ganz wegzupfeifen. Wenn man das nicht tut (legitim), darf man sich aber nicht beschweren, wenn die Mit-/Gegenspieler auf diese Verzögerung hereinfallen und den Strafraum schon betreten haben, solange das in Maßen bleibt. Zu guter Letzt achte man auf die Nummer 20, der Spieler steht zum Zeitpunkt der Ausführung bestimmt 3-4 Meter im Halbkreis. Unter dem Strich kann ich mit den Entscheidungen 1) weiterspielen, 2) Wiederholung im Falle des Torerfolgs und 3) ind. FS für verteidigende Mannschaft leben, aber im Fall des verschossenen Strafstoßes kann das mMn. nicht wiederholt werden.

    Und ihr habt euch die Szene schon auch mal in Echtzeit und nicht in zehnfacher Verlangsamung angesehen?


    Ihr habt auch bemerkt, dass Subotic den Arm ausgestreckt hat, da er damit das Gleichgewicht ausgleicht, da er sich in Rückenlage befindet?


    Ich halte den Strafstoß für eine Fehlentscheidung. Man kann mMn. hier nicht von absichtlichem Handspiel sprechen. Und dass hier einige das Handspiel sogar als unsportlich klassifizieren - da bleibt mir die Spucke bei weg. Und das sag ich, obwohl ich den Dortmundern normalerweise nicht die Butter auf dem Brot gönne.

    "Unabsichtlich" ist jetzt wieder so ein zweideutiger Begriff; nach den Regeln müsste man bei "unabsichtlichem Handspiel" weiterspielen lassen und wenn der Ball nach unabsichtlichem Handspiel ins Tor geht - dann hat man ein Tor legal mit der Hand erzielt.


    Man kann in dem Video das Handspiel nicht einmal richtig erkennen und was tillongi meint ist wahrscheinlich, dass Klose sich sicherlich nicht gedacht hat: "Ich mach jetzt einen auf Maradonna und hau den Ball mit der Hand ins Tor", aber als Stürmer stehst Du eben ziemlich unter Strom wenn der Ball im Strafraum in Deiner Nähe ist und dann hat er den Ball wahrscheinlich reflexartig mit der Hand berührt... Insofern war es ein strafbares (d.h. Regelschlagwort "absichtlich") Handspiel, aber Klose konnte nicht wirklich was dafür, Reflex eben...

    Manfred, ich stimme Dir voll zu, bis auf einen Punkt: Es ist eine Leichtigkeit, einen SR in Facebook zu finden. Ich gucke bei fussball.de nach dem Namen (mehr Daten brauche ich nicht, wofür denn die Quittung?) und gebe ihn in die Suchmaske bei Facebook ein. Und wenn der SR nicht gerade einen Allerweltsnamen hat, hat man ihn damit schon gefunden (zumindest wäre das bei mir möglich, ich denke meine Vor-Nachname-Kombination ist einmalig in deutschland).

    Mal davon abgesehen, dass es mMn. nicht gerade für den Landesverband (oder wohl eher für den Kreis, der den SR für den LV meldet) spricht, wenn SR mit nur einjähriger Erfahrung bereits in die Bezirksliga aufsteigen (Ausnahmetalente mag es geben, aber auch denen fehlt dann die Erfahrung; dass es gleich mehrere sind, wirkt aber schon sehr eigenartig) - wieso solltest Du das jetzt knicken können? Das wäre vielleicht der Fall, wenn Du in dem Spiel offiziell beobachtet worden wärst und der Beobachter hätte die Ausdrücke gehört und Du hättest sie nicht geahndet, aber so? Du wirst für die nicht gegebenen roten Karten nicht negativ bewertet und die gegebene rote Karte war absolut korrekt. Von daher alles in Ordnung.

    Rote Karte ist klar. Aber ich finde nicht, dass es sich hier überhaupt um eine Bedrohung handelt. "Nach dem Spiel brech ich Dir die Beine!" ist eine Bedrohung, bei der ich auch überlege, ob ich die Zeit nach dem Spiel nicht sofort beginnen lasse (sprich abbreche). Aber "Am liebsten würde ich Dir die Beine brechen" impliziert ja, dass der Spieler es nicht machen wird, nur gerne würde. Ist für mich keine Bedrohung, Abbruch kann man damit nicht rechtfertigen. SR mit Ambitionen schießen sich hier ins eigene Bein (was ganz und gar nicht heißt, dass SR, die noch aufsteigen wollen, Abbrüche vermeiden sollen).

    Moment Moment, der SR begeht einen Regelverstoß, wenn er eine Halbzeit ohne Torhüter anpfeift. Wenn zwischendurch der Torhüter (vom SR unbemerkt) abhaut, ist das nicht zwangsläufig ein Regelverstoß. Der SR ist nicht verpflichtet, bei jedem Einwurf kurz zu überprüfen, ob die beiden Torhüter nicht gerade getürmt sind.

    Dieser Artikel ist populistisch. Bitte fallt da jetzt nicht drauf herein.


    Wenn der Junge entgegen der Trainingsanweisungen aufs Tor schießt und sich dort eine Person, die dem Geschehen seitlich zugewandt ist und den Ball somit nicht kommen sieht, trifft, handelt er fahrlässig. Kommt es zu einer Verletzung, ist dieser Junge per se zur Zahlung von Schmerzensgeld verpfilchtet. Völlig normale Sache.


    Die 25.000 Euro sind eine Forderung. Diese Forderung hat mit der realistischen Summe nahezu nichts zu tun und ist rein prozesstaktisch. Höchstwahrscheinlich hat auch nicht der getroffene Trainer, sondern dessen Anwalt die Summe unter Berücksichtigung einiger Gesichtspunkte (evtl. auch seinem eigenen Honorar) festgelegt.


    Ich möchte den letzten Absatz von Manfreds Posting besonders hervorheben, der trifft den Nagel nämlich auf den Kopf. Dazu die berühmte Celler Schmerzensgeldtabelle: http://app.olg-ce.niedersachse…rzensgeld.php?sort=betrag Daraus wird schnell klar, dass 25.000 Euro niemals für Tinnitus und Schädel-Hirn-Trauma gezahlt würden, eher ein hoher drei- bis niedriger vierstelliger Betrag.


    Wir brauchen hier sicherlich keine US-amerikanischen Verhältnisse, aber Manfreds Aussage, dass in Deutschland das Schmerzensgeld lächerlich gering ist, kann ich mich nur anschließen.