Beiträge von zettelbox

    Ja nee, ist klar: Die Polizei liest die Amtlichen Mitteilungen mit und erstattet dann gegen Spieler, die andere Spieler beleidigt haben, Strafanzeige. Wer's glaubt, wird seelig.


    Und wer's dann immer noch glaubt, die juristische Variante: Beleidigung ist ein sogenanntes "reines Antragsdelikt", das ohne Strafantrag des Beleidigten überhaupt nicht verfolgt werden kann. Da gibt es auch nichts wie ein "besonderes öffentliches Interesse". Wenn also der Beleidigte keinen Strafantrag gestellt hat (und nur der kann das tun), kann sich die Polzei zwar auf den Kopf stellen, nur eine Strafverfolgung kann sie nicht einleiten. (Und wer's jetzt auch noch nicht glaubt, liest sich einfach §194 Abs. 1 StGB durch). So viel zum Thema :trink:

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    Alle haben der Thema "Amateurbereich" völlig vergessen, wenn der DFL es in DFB einführen wollen, dann wird im Amateurbereich irgendwann eingeführt müssen.


    Warum wird dieses Argument immer angeführt? Es ist und bleibt einfach falsch! Die Profiligen haben mit den Amateurligen wenig bis gar nichts gemein... Und ich bin zwar der Auffassung, dass in den Landes- / Verbandsligen bereits viel zu hohe Prämien gezahlt werden, aber es geht noch lange nicht um solche monetären Auswirkungen, die ein nicht gegebenes reguläres Tor in der 1. Bundesliga haben kann.


    Edit: Und alle, die hier bei der Diskussion um Torlinientechnik Vergleiche zum Feldhockey ziehen, werfen entweder bewusst etwas durcheinander oder wissen nicht, was "Hawk Eye" oder die Frauenhofer-Technoligie (wie auch immer sie dann heißen mag) bedeuten. Dem SR wird das Ergebnis der Auswertung innerhalb von maximal einer Sekunde mitgeteilt, zum Beispiel auf seine Uhr - dafür ist keine Spielunterbrechung nötig und so schnell, wie die Entscheidung zum SR gelangt, kann dieser kaum die Pfeife zum Mund bewegen.

    Korrekt, die Freikarten-Regelung kommt vom DFB und gilt dementsprechend nicht für internationale Spiele.


    Sowieso, wenn ich aus Thüringen nach Gelsenkirchen fahre, verlasse ich mich doch nicht auf SR-Karten. Die Kasse für SR-Karten macht auf Schalke zwei Stunden vor Spielbeginn auf und je nach Gegner muss man schon einige Stunden vor Öffnung der Kassen anstehen, um eine der (ich glaube 200) Karten zu bekommen. Wenn ihr die Kosten für den Weg von Thüringen auf Euch nehmt, kauft Euch doch einfach die Karten - www.tickets-aufschalke.de ;)

    Du meinst demjenigen, der sich davorstellt, richtig? Wie handelst Du, wenn prompt der ausführende Spieler den Ball (leicht) gegen den davor stehenden Spieler schießt und dabei ruft: "Ey Schiri, der blockiert!"?

    In der Regelfrage von DanielB wird der Verstoß begangen, BEVOR der Ball die Hand verlässt und damit zu einem Zeitpunkt, zu dem der Ball noch NICHT im Spiel ist. Das ist bei BEIDEN Situationen also VÖLLIG ANALOG. Der Unterschied liegt darin, dass in der geposteten Regelfrage der Abstand aktiv verkürzt wird, während im Ursprungspost der Spieler vor dem Einwerfer steht und sich dort nicht hin- und wegbewegt.


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    Du hast doch sicher noch ein Rosa Poesiealbum zu Hause unter deinem Kopfkissen,da passen deine Kommentare besser hin.


    Harter Typ, Respekt. Klasse!

    Die folgende Szene findet sich doch mindestens einmal in jedem Spiel:


    SR pfeift Freistoß für eine Mannschaft in deren eigener Hälfte, nachdem die andere Mannschaft gerade im Angriff war ("Stürmerfoul" o.ä.). Damit die angreifende Mannschaft jetzt wegen des gegen sich verhängten Freistoßes keinen Konter einfängt, stellt sich ein Offensivspieler schnell so vor den Ball (oftmals wirklich direkt davor, also bis auf wenige Zentimeter), dass die andere Mannschaft den Ball nicht schnell spielen kann und die Spieler der fehlbaren Mannschaft sich hinten wieder ordnen können. Oftmals wird dieser Spieler, der sich vor den Ball stellt, noch von seinen eigenen Mitspielern oder Trainern dazu aufgefordert ("Hannes, stell Dich davor!"). Zumindest hier ist das mMn. wirklich in jedem Spiel aufs Neue anzutreffen.


    Und da steckt der ausführende Spieler wirklich im Dilemma: Fordert er den SR auf, den Spieler auf die nötige Distanz zu beordern, geht die wertvolle Zeit zum schnellen Gegenangriff verloren und der sich davorstellende Spieler hat auf unsportliche Weise erreicht, was er wollte. Schießt der ausführende Spieler jetzt aber den davorstehenden Spieler direkt an, um eine Verwarnung für diesen Spieler zu provozieren, handelt er ebenfalls unsportlich. Ich bin noch nicht wirklich dahinter gekommen, wie wir als SR uns hier korrekt verhalten:


    1) Beschwert sich der ausführende Spieler über den sich davorstellenden Spieler, ohne den Ball dabei zu spielen, wirkt eine Verwarnung gegen den sich davorstellenden Spieler oftmals ziemlich hart. Ein Auslassen der Verwarnung führt aber dazu, dass wir die Mannschaft, die zuvor einen Regelverstoß der gegnerischen Mannschaft erlitten hat, benachteiligen.


    2) Schießt der ausführende Spieler sein Gegenüber absichtlich an, um das Unsportliche Blockieren zu demonstrieren, handelt also auch der ausführende Spieler unsportlich. Hier beiden gelb zu zeigen, wirkt wiederum recht hart, halte ich aber für vertretbar. Doof nur, dass der ausführende Spieler kaum eine Alternative zum Anschießen hatte. Verwarnen wir hingegen nur den blockierenden Spieler (und das ist bei den Schiedsrichtern momentan wohl die gängigste Variante), honorieren wir das unsportliche Verhalten des ausführenden Spielers - eine Vorgehensweise, die mir komplett missfällt.


    Wie gesagt, diese Situation habe ich mittlerweile wirklich in fast jedem Spiel mindestens einmal, besonders häufig wieder am vergangenen Wochenende. Daher finde ich es gut, dass die Situation hier angesprochen wird, da ich mir selbst darüber schon länger Gedanken gemacht habe, wie man hier als SR am sinnvollsten agiert. Mich würde Eure pragmatische Vorgehensweise da mal interessieren (die sich vielleicht nicht ausschließlich am Regeltext orientiert, sondern eher an pragmatischen / taktischen Überlegungen).


    Wirklich in die Bredouille kommen wir übrigens, wenn der ausführende Spieler den blockierenden Spieler leicht anschießen will, dieser aber hochspringt, sodass es nicht einmal zu einer Berührung kommt, und der Freistoß damit vollkommen verkorkst ist. Was tun? Ich würde hier am ehesten weiterlaufen lassen - wenn sich da zwei Spieler gegenseitig unsportlich verhalten, ist der Freistoß halt verloren.


    PS: Mit "Anschießen" im obigen Text rede ich immer vom leichten Anschießen, was mit Sicherheit nicht als Tätlichkeit oder grobe Unsportlichkeit auszulegen ist. Wenn ein Spieler einen vor dem Ball stehenden Spieler wirklich heftig und absichtlich anschießt, kann es nur eine Entscheidung geben - FaD.

    Ähm, Kaef, wenn der Ball die Hand verlassen hat und der Spieler dann den Abstand verkürzt, gibt es bitte was?! Selbstverständlich wird dann einfach weitergespielt und es liegt kein Verstoß vor...


    Der Unterschied liegt wie von Daniel beschrieben im aktiven Verkürzen. Wieso es hier aber zwei verschiedene Spielfortsetzungen gibt, ist mir absolut nicht klar.

    Ich verstehe nicht, was Du meinst, Nummer4. Einen Ball holen oder auf die Toilette gehen ist ein Ausnahmefall, der in den Regeln explizit festgelegt ist. Bleibt er auf dem Rückweg aber hinter dem Torwart stehen und beleidigt ihn, dann verwirkt er dadurch mMn. sein Recht, in die Technische Zone zurückzukehren, da er von mir einen Innenraumverweis erhält. Nur kollidiert diese Vorgehensweise mit den Anweisungen des Verbandslehrwarts des FSA.

    Ich bin wirklich erstaunt über die Antworten, die hier geschrieben werden.


    Es war bisher immer klare Anweisung, und so wurde es auch mehrmals in der SR-Zeitung veröffentlicht, dass eine allgemeine Aufforderung zum Ablegen des Schmucks weder notwendig, noch mit der individuellen Aufforderung während des Spiels an einen Spieler gleichzusetzen ist. Dass hier angeblich sogar Verbandslehrwarte Gegenteiliges behaupten, lässt mich schlucken. Entweder es gab hier eine Änderung der Auslegung in jüngster Zeit - die ist aber dann gänzlich an mir vorbei gegangen -, oder diese gelbe Karte kann einfach nicht gegeben werden.


    Die Passage "Eine Verwarnung muss nicht gezeigt werden" mit "Eine Verwarnung kann gezeigt werden" gleichzusetzen ist übrigens ein Fehlschluss der krasseren Art. Die Aussage aus der SR-Zeitung in der Regelfrage ist eindeutig: Es gibt keine Verwarnung. Wir reden hier über Fußballregeln und an der Stelle gibt es keinen Interpretationsspielraum - wieso sollte der eine SR eine gelbe Karte zeigen können und der nächste kann es auch bleiben lassen?! Anhand welcher Kriterien wird das entschieden? Eine gelbe Karte ist nicht ganz so bedeutungslos, dass wir damit nach Belieben um uns werfen könnten...

    Die von almiko zitierte Anweisung haben wir auch bekommen und wurde auf dem letzten SR-Lehrabend seitens des SR-Ausschusses harsch kritisiert. Es kann wohl kaum die Anweisung sein, dass wir einen Teamoffiziellen, der hinter dem Tor stehend den gegnerischen Torwart beleidigt, in die Coaching-Zone schicken mit der Bitte, Unsportlichkeiten zu unterlassen, während eine Beleidigung eines Teamoffiziellen, der in der Coachingzone steht, einen Innenraumverweis zur Folge hat. Dazu kommen die von almiko gezeigten Inkonsistenzen. Bei dieser Anweisung scheint also irgendwas schief gelaufen zu sein und ich gehe davon aus, dass wir bald eine Richtigstellung dazu erhalten werden.

    Kaef, mach es, wie Du willst. Ein allgemeines "Legt Euren Schmuck ab!" ist keine konkrete Aufforderung an einen Spieler, seinen Schmuck abzulegen. Egal, wo Du dabei stehst. Aber wenn Du es eh so machen willst, wie Du es für richtig hälst, und Dir die Regeln dabei egal sind, okay. Nur diskutiere dann bitte nicht noch groß herum und versuche Deine falsche Vorgehensweise zu rechtfertigen und als korrekt darzustellen.

    Ja, ich habe das Spiel gestern in der Zusammenfassung gesehen und meine, das beurteilen zu können. Zunächst gibt er einem Spieler, der bei einem Foul am Schienbein getroffen wird, eine Verwarnung wegen einer Schwalbe (und da der gefoulte Spieler bereits gelb gesehen hatte, bedeutete das in der Konsequenz gelb-rot) und schließlich gab er einen Treffer, bei dem der Siegtorschütze doch recht deutlich aus dem Abseits kam. In der zweiten Situation war allerdings sicherlich der Assistent gefragt und der SR hat sich auf diesen verlassen, da stimme ich Dir zu.


    Edit: Ich halte sicherlich nichts von virtuell eingeblendeten Linien, wo dann diskutiert wird, ob der Angreifer nicht mit seinem Knie im Abseits war. Aber in diesem Fall ist "television replays suggested he was marginally offside" definitiv geschönt. Schau Dir die Situation doch mal in bewegten Bildern an. :)

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    Keinen Vorteil gibt es bei Einfluss auf den Ball. Aber es gibt auch äußere Einflüsse, welche nicht auf den Ball sondern die Spieler wirken. Hier kann ggfs. auf Vorteil entschieden werden.


    Auf die Gefahr hin, dass ich mich hier zum Deppen mache, aber: Wenn ich einen Gegenstand auf den Ball werfe, ist das doch ein äußerer Einfluss auf den Ball, oder etwa nicht?! Dass ich bei äußeren Einflüssen allgemein durchaus auf Vorteil entscheiden kann, ist klar (z.B. der Ersatzball, der abseits des Spielgeschehens aufs Spielfeld rollt).


    @ Manfred: Meinst Du die Passage zum Thema Vorteil? Die ist mMn. sogar unvollständig, denn die Einflüsse von außen auf den Ball (die ja durchaus aus einem Vergehen resultieren können) werden hier nicht oder zumindest nicht ausreichend berücksichtigt.

    Natürlich ist es verboten etwas von außen gegen den Ball zu werfen oder schießen. Das ist auf jeden Fall schon mal ein Eingriff von außen.
    Damit ist das Spiel sowieso zu unterbrechen (ggf. Vorteil).


    Das ist schon wieder etwas, womit ich mich hier sehr schwer tue, aber: Wieso kann ich bei einem Einfluss von außen plötzlich auf Vorteil entscheiden? War es nicht so, dass ich beim Ersatzspieler, der den Ball berührt, der Ball aber dennoch ins Tor geht, trotzdem den idF verhängen muss und das Tor nicht anerkennen kann? Dies habe ich zumindest jetzt spontan im Kopf.


    Auf Deine Implizierung, ich würde Sportrichter als Deppen abwatschen, gehe ich jetzt nicht weiter ein. Nur so viel: Ich habe mich am Mittwoch noch länger mit einem Sportrichter unterhalten. Ich habe großen Respekt vor der Arbeit des Sportgerichts, die oftmals alles andere als einfach ist. Deine Interpretationen von Dingen, was man vielleicht wie gemeint haben könnte, sparst Du Dir in Zukunft vielleicht besser. :thumbdown:

    Okay, ich hatte Dich so verstanden, dass die konkrete Unsportlichkeit des Ball-aufs-Spielfeld-Schießens in der Regel 12 steht.


    Okay, halten wir fest: Das Schießen des Ersatzballes auf den Spielball ist als unsportliches Betragen zu werten und per se zu verwarnen. Wird durch dieses unsportliche Betragen ein sicheres Tor verhindert, wird der FaD ausgesprochen. Diese Logik wäre auch auf den das Spielfeld betretenden Ersatzspieler anzuwenden, dagegen spricht aber die Sonderregelung des DFB, dass hier nur eine Verwarnung auszusprechen ist.


    Logisch ist das für mich nicht. Wäre der vielbemühte Auswechselspieler ohne die DFB-Sonderregelung des Feldes zu verweisen? Wenn ja, warum um alles in der Welt gibt es diese Regelung? Und wenn nein, warum kann das Betreten, das ja einzig und allein mit dem Zweck der Torverhinderung begangen wird (und das ist sowas von unsportlich), nicht als unsportliches Betragen gem. Regel 12 gewertet und somit ebenfalls mit dem FaD bestraft werden?


    Auf mich wirkt das ganze höchst inkonsistent, ich glaube aber, dass wir hier keine bessere Lösung finden werden und gebe mich daher zufrieden :P Danke an euch beiden!