Beiträge von Mark

    OK. Andres Beispiel. Ein Spieler wirft eine Trinkflasche absichtlich auf einen Auswechselspieler, der im Bereich des Wassergrabens der Laufbahn steht, während der Ball noch im Spiel ist. Getroffen wird er aber erst, als der Spielball bereits ins Toraus gerollt ist.


    Mir geht es um Klarheit im Regelwerk und der (DFB-?) Auslegung bei Wurfvergehen hinsichtlich Zeitpunkt und Ort. Die Auslegung ist offenbar:


    Entscheidend für den Zeitpunkt ist die Einleitung, als Beginn der Wurfbewegung. Entscheidend für den Ort der Spielfortsetzung, ist die Stelle, wo getroffen wurde oder sollte, auch wenn der Ball mittlerweile aus dem Spiel ist.


    Ich kann das dem Regelwerk leider nicht wortwörtlich entnehmen.

    Kuba16 Du meinst also, dass bei einem physischen Vergehen für die Strafbarkeit der Zeitpunkt entscheidend, wann es eingeleitet wird und nicht wann der Kontakt stattfindet bzw. hätte stattfinden sollen.


    Anderes Beispiel: Während der Ball Richtung Torauslinie rollt, springt ein Verteidiger zur Blutgrätsche ab, er trifft den Angreifer aber erst dann brutal, als der Ball bereits die Linie vollständig überquert hat. Gibst du dann auch Strafstoß, weil der Zeitpunkt der Vergehens mit dem Absprung der Blutgrätsche beginnt?

    Wir hatten das Thema schon einmal vor ein paar Jahren. Jetzt taucht es als Regelfrage „Situation 8“ in der SZ 3/25 auf.


    Der Torhüter wirft während des laufenden Spiels aus dem Torraum heraus den Spielball gegen einen seitlich des Tores außerhalb stehenden Gegenspieler.


    Es gibt den Strafstoß mit der Begründung, dass der Kontakt zwar außerhalb des Spielfeldes war, aber die Situation dann als auf der Linie bewertet wird. Der fällige Platzverweis wurde dann wohl vergessen.


    Offensichtlich ist dann die Auslegung, dass nicht nur der Ort des Vergehens anstatt eines Punktes zu einer lange Linie wird, sondern der Zeitpunkt auch zu einem Zeitraum.


    Es ist zwar klar, dass bei Kontakt- und Wurfvergehen außerhalb des Spielfeldes die Spielfortsetzung auf die Stelle der Auslinie verlegt wird, die dem Ort des Vergehens am nächsten liegt. Die Voraussetzung ist aber, dass der Ball auch zu diesem Zeitpunkt im Spiel sein muss, siehe 12.4 erster Absatz.


    Der Strafstoß ist für mich daher nicht schlüssig und zu 100 % aus dem Regeltext ableitbar. Hier ist der Ball nämlich zuerst im Aus, bevor der strafbare Kontakt bzw.. das physische Vergehen vorliegt. Der Regeltext verlegt nur den „Ort der Spielfortsetzung“ auf die Linie. Eine Verlegung des „Ortes und Zeitpunkt des Vergehens“ auf die Linie kann ich nicht erkennen.



    Nr.23 Ich habe wirklich nicht „gespickt“, es ist halt leichter, wenn die korrekte Spielfortsetzung genannt wird, sich dann die passende Situation zu kreieren. Genau genommen, kann die Abseitsstellung natürlich auch im Strafraum stattfinden.


    Für die Praxis ist es zwar eher unbedeutend, allerdings stellt sich die Frage nach dem Ort des idF, je nach dem, ob eine Torchance kreiert wurde oder nicht.

    Wo genau ist das beschrieben?


    Grundvoraussetzung für eine Situation ist, dass sie erst nach der Freigabe ein Angreifer außerhalb des Strafraums näher als Elfmeter zur Torlinie bewegt hat. Ansonsten hätte der Schiedsrichter nicht freigeben dürfen.


    Dann müsste der verschossene Strafstoß zu genau diesem Spieler gelangen, der dann aber nicht unmittelbar eine Torchance kreiert. Ansonsten gebe es schon den idF wegen eines Strafstoßvergehens.

    KozKalanndok Dann wird es zunächst wieder einfach, Tor und Anspiel. Knifflig wäre die Frage, ob die erste Intention der Handberührung, es könnte auch der Fuß sein, als regelwidriger Versuch ein Tor zu verhindern bewertet wird, dann gebe es gelb. Allerdings steht und fällt das Ganze, ab wann nach einer Doppelberührung eine neue Spielsituation vorliegt und wann nicht.

    Naja...der eintretende Vorteil ist ja nicht "Ball geht ins Tor" sondern "klare Torchance"...und die wird ja durch den verbotenen (weil Ball von sich selbst) Handkontakt zunichte gemacht.

    Wenn der Vorteil die Torchance ist, dann wären wir bei Weiterspielen. Dagegen steht natürlich der Wortlaut des Regelwerks, das die Berührung eines anderen Spieler fordert, ohne die Anzahl der erneuten Berührungen zu begrenzen.


    Wie gesagt, kniffelig.

    Wenn der Torwart nach der zweiten Berührung, die den Ball zweifelsfrei ins Tor befördern würde den Ball danach mit der Hand ein drittes Mal berührt, sehe ich da sogar die Verhinderung einer klaren Torchance mit anschließendem Idf (Doppelberührung durch Vorteil vergolten, danach Handspiel nach Freigabe des Balles bevor ein anderer Spieler dran war).

    Jetzt wird es regeltechnisch kompliziert. Deiner Logik kann ich folgen. Allerdings halte ich hier den idF ebenfalls für logisch:


    Strafbar ist die zweite Berührung und nach einem Vorteil haben wir eine neue Spielsituation, bei der der Torhüter den Ball selbstverständlich mit der Hand berühren darf. Da der Vorteil jedoch nicht eingetreten ist, gebe es dann den idF.


    Knifflige Regelfrage, Top.👍

    Storchi Eine Doppelberührung ist kein „technisches“ Vergehen, sondern ein Vergehen, dass bei Verhinderung einer klaren Torchance auch eine rote Karte mit sich bringt. Ergo Vorteil und Tor, Anstoß.


    Tatsächlich könnte sich das möglicherweise ändern, da es insbesondere beim Strafstoß/Elfmeter Bestrebungen gibt, die unabsichtliche Doppelberührung nicht mit idF bzw. Verschossen zu werten, wenn der Ball ins Tor geht.

    Nochmal, die Regeln sehen beim TO auch das „zur Rede Stellen eines SO auf dem Spielfeld nach Spielende“ als rotwürdig vor. Dementsprechend muss das Gesagte noch nicht einmal eine Beleidigung sein.


    Und wenn solche „maßregelnde“ Aussagen unmittelbar nach Spielende auf dem Spielfeld weggelächelt und hingenommen werden, dann wird sich, wie immer, nichts ändern.

    Das ist für mich ein klarer Fall nach Regel 12.3:


    Feldverweis

    Des Feldes verwiesen wird ein Teamoffizieller u. a. bei folgenden Vergehen:


    - Betreten des Spielfelds, um:

    • einen Spieloffiziellen zur Rede zu stellen (einschliesslich … nach Spielende)

    Und welche Antwort hilft jetzt bei der Frage #6, wenn es fast so viele Varianten der Zeitstrafe gibt wie Landesverbände? Es geht doch nur um folgende Frage: In welchem Verband kann ein Feldverweis auf Dauer aufgrund eines DOGSO durch eine Zeitstrafe ersetzt werden? Ich kenne keinen, insofern ist es irrelevant wo der Fragesteller das Spiel gepfiffen hat.

    Allerdings setzen sich die praktisch alle deutschen Fußballverbände über diese Regeln hinweg, so dass Du die Antwort auf diese Frage wohl am ehesten in den Durchführungsbestimmungen Deines Verbandes finden wirst.

    Verwirre doch neue Mitglieder nicht. Die vom IFAB vorgeschlagenen Varianten sind nicht bindend.


    Regelvarianten müssen weder flächendeckend sein noch für alle gelten. Nationalen Fussballverbänden steht es deshalb frei, je nach Wettbewerb unterschiedliche Varianten zuzulassen. Alle weiteren Varianten müssen jedoch vom IFAB bewilligt werden.“


    Richtig ist, dass bei Zeitstrafen die Durchführungsbestimmungen des Verbandes zu beachten sind und nicht des IFAB. Ggf. findet man die allerdings erst beim Regionalverband.


    In der Regel sind Zeitstrafen eine Alternative zu Gelbrot oder für rücksichtslose Vergehen, die im Ermessensspielraum zwischen Gelb und Rot liegen. Ggf. auch bei Meckern.


    Nicht ballotierte Notbremsen sind im Strafraum mit einem Feldverweis zu bestrafen und ich kenne keinen Verband, der hier nur eine Zeitstrafe vorsieht. Man könnte allenfalls nur die Regeln derart beugen, dass man nur ein taktisches Foulspiel erkannt hat, das äußerst rücksichtslos war, um dann den FaZ zu rechtfertigen. Das lässt sich allerdings aus dem geschilderten Fall nicht ableiten.

    Passt noch fast zum Thema. Gerade beim letzten Freistoß für Deutschland gegen Italien hat es zwischen Foulspiel und Ausführung mehr als 90 Sekunden gedauert. Nachspielzeit gab es insgesamt nur 2 Minuten, trotz Tor.

    Ja, wird es. Weil in der Regel unmissverständlich geschrieben ist, dass wenn bei der Ausführung eines Freistoßes ein Angreifer näher als 1m an einer Mauer aus 3 Verteidigern steht, die Verteidiger den idF bekommen sollen.

    Die Regeln definieren nicht, auf welche Genauigkeit Distanzen zu messen sind. Daher gilt für mich der Grundsatz, dass auf die Dezimale gerundet wird, die als Maß vorgegeben ist. Zudem ist das Festlegen der Distanzen, wie schon erwähnt, sowieso eine Tatsachenentscheidung


    Bei „9,15 m“ beträgt die „gemessene“ Genauigkeit 0,01 m und bei „1 m“ wird auf volle m gerundet. Und wenn es kein Gerangel oder sonstige Unruhe gibt, dann sind 50 cm gleich 0,5 m und „gerundet“ eben 1 m. 😉

    die Verteidiger dürfen eigenständig straffrei eine Mauer in 2m Abstand zum Ort des Balles stellen
    der Torhüter darf seine Mauer stellen und erst nach Beendigung des Prozesses darf der Freistoß ausgeführt werden
    VW für die Verteidiger ausschließlich dann, wenn durch eine schnelle Ausführung ein Verteidiger getroffen wurde
    jeder auf und neben dem Platz meint, das Stellen einer Mauer fordern zu können
    etc

    Das kritisiere ich schon lange. Anstatt dass wie z. B. beim Handball sich die Verteidiger schleunigst vom Tatort mindestens 9 m entfernen, wird meist schon durch den SR selbst das Spiel verzögert. Dieses „Freistoßritual“ dauert dann inklusive der meist nicht bestraften Diskussionen und Ball Blockieren inkl. Mauerstellen dann mindestens eine halbe Minute, oft noch länger. Nachgespielt wird diese, meines Ersten verlorene Zeit, in der Regel nicht.


    Hier muss sich ebenfalls regeltechnisch etwas ändern. Ähnlich wie beim Torhüter, dem man jetzt auch in der Praxis keine 10 Sekunden Zeit gibt, sollte man auch hier zählen. Wenn nach 5 Sekunden der Abstand nicht stimmt, gibt es gelb, fertig. Und das auch, wenn der Schiedsrichter die Mauer stellen muss und dabei feststellt, dass sie nur 8,90 m entfernt ist.

    Soll/Muss der SR dann intervenieren?

    Ist dadurch dann der Ball gesperrt und muss per Pfiff freigegeben werden?

    Nein mit Gegenfragen: Muss der Schiedsrichter nach jeder Ansage bezüglich des Abstandes das Spiel per Pfiff freigegen? Was ist, wenn die Mauer den korrekten Anstand nicht eingehalten hat und den Ball anfängt?

    Bilden drei oder mehr Spieler des verteidigenden Teams eine Mauer, müssen alle Spieler des angreifenden Teams einen Abstand von mindestens 1 m zur Mauer einhalten, bis der Ball im Spiel ist."

    So wurde uns das auch beigebracht. Der Schiedsrichter muss zunächst darauf achten, dass der Abstand eingehalten wird. Insbesondere wenn die Mauer gestellt wird, wird auch nicht vorher gepfiffen. Erst wenn dann der eine m missachtet und der Freistoß ausgeführt wird, gibt es den idF. Ich verstehe die ganze Diskussion nicht.