Was man auch nicht außer acht lassen sollte (und da bin ich jetzt voll in der Theorie drin):
Meiner Meinung nach könnte sogar schon der vom 11er sauber angenommene Pass der "eingetretene Vorteil" im Sinne der Regeln sein.
Es sind bei Vorteil ganz abstrakt eigentich drei Dinge gegeneinander abzuwägen (in Klammern die Situationen wie von Mark geschildert wurde):
1. Situation wenn das Spiel weiterläuft trotz Vergehen (11er kontrolliert den Ball)
2. Situation bei Ahndung des Vergehens (dF für Angreifer)
Wenn 1 besser ist als 2, dann ist der Vorteil eingetreten.
Wir haben hier aber nicht die klassische Vorteilssituation (die wäre Spieler wird gefoult und ein Teamkollege nimmt sich den Ball und führt den Angriff fort) sondern die Situation ist egal ob es das Foul gegeben hätte identisch und ich glaube das ist so ein bisschen auch ein Knoten im Kopf bei der Bewertung.
Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten: Wenn der 11er den Ball freistehend am Strafstoßpunkt annimmt und dann den Schiri anblökt mit "ey, Schiri, Foul, ey", ist meiner Meinung nach der Vorteil eingetreten und es geht weiter. Er hat trotz des Fouls eine Position, die ihm einen aussichtsreichen Torschuss beschert und er stellt lieber ohne Not das Weiterspielen ein. Die Entscheidung, ob ein Vorteil eingetreten ist, obliegt nach dem Regeltext allein dem SR. Aber das wie gesagt rein am Regeltext.
Im Sinn des Fußballs würde ich der gefoulten Mannschaft aber schon ein gewisses Wahlrecht zugestehen, was sie denn als größeren Vorteil sehen. Wenn dann der 11er das Spielen einstellt, dann sollte der SR meiner Meinung nach das Foul pfeifen und dF geben. Wenn er aber den Ball annimmt und dann anfängt zu dribbeln (und danach durch den Torwart sauber vom Ball getrennt wird), wäre der Vorteil eingetreten und verwirkt.