Andererseits war es nach der alten Regelung fragwürdig, warum eine Mannschaft bei einer neutralen Spielunterbrechung (äußere Einflüsse, Verletzungen etc.) theoretisch den Ballbesitz zu 50% verliert.
Und da es praktisch ohnehin so war, dass die Mannschaft im vorherigen Ballbesitz im Normalfall den Ball bekommt, machte es durchaus Sinn, das auch in den Regeln festzuschreiben - zumal es Konfliktpotenzial bot, wenn der Ball nicht der "richtigen" Mannschaft überlassen wurde.
Zurück zur Ausgangsfrage: Irgendwie schon bedenklich, dass es hierzu keine klare und einheitliche Auffassung unter den Schiedsrichtern hier gibt (zumal die hier Aktiven ja schon die besonders Regelinteressierten sind). Soll kein Vorwurf an die hier Beteiligten sein, sondern an die, die die Regel formulieren oder für die Interpretation zuständig sind.
Streng nach Regeltext könnte man nämlich auch sagen: Der Ball berührt den Spieloffiziellen und der Ballbesitz wechselt - also sind beide Bedingungen erfüllt. Von Unmittelbarkeit / einer zeitlichen Nähe oder einem Kausalzusammenhang zwischen der Berührung und dem Ballbesitzwechsel steht dort nichts - das muss man schon hineininterpretieren.
Oder kann jemand mit Sicherheit sagen, ob
a) durch die Berührung von Blau es auf keinen Fall SR-Ball geben darf
b) durch den folgenden Ballbesitz von Rot es einen SR-Ball geben muss oder
c) die Frage im Ermessen des Schiedsrichters liegt und beide Entscheidungen vertretbar sind?