Beiträge von schirifan

    Es liegt mir fern, alle "Funktionäre" über einen Kamm zu scheren. Ich war fast zwanzig Jahre selber einer. Sollte das so aufgefasst worden sein, tut es mir Leid.


    Trotzdem finde ich die Vorgänge um Amerell & Co ein Lehrstück: davon nämlich, wo es hinführen kann, wenn Funktionäre selbstherrlich "regieren" können und "Regierte" in vorauseilendem Gehorsam "funktionieren". Ich weiß: Es gibt viele untadelige Funktionäre und viele fleißige und mitdenkende Sportler. Es gibt aber eben auch die andere Kategorie, und die ist unser Problem. Das sexuelle Moment ist für mich dabei Symptom, aber nicht wirklich von Belang.

    Stark hat eine sehr gute Leistung abgeliefert und lag in so gut wie allen Entscheidungen richtig. Dieser Mourinho verfährt immer nach dem gleichen Strickmuster: (1) Vorher mit übler Nachrede Druck auf den Schiedsrichter aufbauen. (2) Wenn er trotzdem verliert: Schiedsrichter beschimpfen und Fans gegen ihn aufhetzen. (3) Wenn er deswegen bestraft wird: Verschwörung des Verbandes.


    Und so einen macht die FIFA zum "Trainer des Jahres"! :flop: Der Geehrte tritt die Ehrenden mit Füßen!

    Näheres zur Inanspruchnahme des Sicherungsfonds siehe hier.


    Ich halte diesen "Rettungsschirm" in zweierlei Hinsicht für problematisch. Zum Einen bedeutet es, dass Punkte quasi zur Ware werden, die man auf dem "Markt" eintauschen kann. Was hat das noch mit sportlichem Wert zu tun? Der sportliche Erfolg wird abgewertet.


    Zum Anderen ist die Rettung wirtschaftlich maroder Unternehmen durch solche Aktionen höchst problematisch, wie wir aus den diversen Banken- und Staatskrisen gelernt haben sollten. Zumal hier die Frage von Massenarbeitslosigkeit und Verelendung hochbezahlter Fußballer und Funktionäre wohl kaum ein Argument darstellen dürfte.

    Absolut korrekt und nachvollziehbar, die Entscheidung des Präsidenten. Auch inhaltlich finde ich das Ergebnis topp: Fußball spielen -ja; Schiedsrichter - niemals.


    Er hat seine Strafe hinter sich und Einsicht gezeigt. Deshalb darf (und muss) er auch wieder in die Gemeinschaft integriert werden. Wie ehrlich Reue ist, können wir nicht wissen - aber deswegen soll man nicht jedem Menschen von vornherein misstrauen.


    Allerdings halte ich eine (wiederholte) Entschuldigung nicht für einen Akt der Größe. Das muss letztlich das Ergebnis seiner Gewissensprüfung und Einsicht sein. Größe zeigen der Fußball und seine Institutionen, die ihm Gnade widerfahren lassen. Denn es gibt kein Recht auf Begnadigung, das sagt schon der Name.


    Und noch eins: Ich hoffe, dass unsere Kollegen (sei es in Berlin oder anderswo) wissen, was zu tun ist. Nämlich fair sein. Schiedsrichter sind Richter über ein einzelnes Spielgeschehen. Der große Weltenrichter wohnt woanders ...

    Offensichtlich hat Amerell beschlossen auf Zeit zu spielen. Kurz vor der Verkündung einer Entscheidung des Landgerichts Hechingen in Sachen Amerell ./. Kempter (war für kommende Woche terminiert) hat er seine Anwälte einen Antrag auf Ablehnung aller Richter der 1. Zivilkammer wegen Befangenheit stellen lassen. Über dessen Begründung wurde nichts bekannt. Jedenfalls führt der Antrag zu einer Verzögerung um mindestens einen Monat. (Quelle)

    Zitat von kanarien3;158586

    Vor einer Woche waren die St. Pauli Oberen ganz zerknirscht und meinten, jedes Urteil anzunehmen!



    Genau das ist auch mein Ärger. Es legt den Verdacht nahe, dass aus prozesstaktischen Gründen erst auf Reue gemacht wird und der Verein sich nun zum ungerecht Behandelten stilisiert. Eigentlich kein Wunder: Die Foren sind ja voll von Verdrehungen (bis hin zur "Schwalbe durch den SRA") und Schmähungen gegen DFB und Sportgericht. Da kann man als Verein schon mal in Versuchung geraten.


    Meiner Meinung handelt es sich um ein Urteil mit Augen- und Mindestmaß. Wer eine Veranstaltung durchführt, trägt auch Verantwortung und übernimmt ein gewisses Risiko. Und nach mehrfachem Hinweis (veranlasste Stadiondurchsagen) kann ich nicht mehr den Ahnungslosen spielen, den das alles völlig überraschend traf.


    Wir sollten nicht vergessen, wer hier der Geschädigte ist ...

    Die Theorie ist eigentlich eine "olle Kamelle", die alle paar Jahre mal wieder durch die Presse geistert. Formales Problem dieser Forschung ist, dass Entscheidungen und persönliche Strafen statistisch gewertet werden, aber wichtige Faktoren wie Spielcharakter, Tabellenstand, Stadionatmosphäre usw. keine Berücksichtigung finden (können). Daher ist m. E. das Ergebnis maximal als Indiz dafür zu werten, dass die These "Bevorzugung der Heimmannschaft" etwas für sich hat.


    Aber der Fußball reguliert sich in Wirklichkeit doch selbst: durch den Wechsel des Heimvorteils im Liga-System oder die Austragung von Entscheidungsspielen auf neutralem Platz. So what?

    Ich frage mich, wie der Jäger überhaupt auf das Spielfeld gekommen ist. Denn nach Regel 3 ist das Tragen von grünen Hütchen und Gewehren nicht vorgesehen! Ganz schlechte Ausrüstungskontrolle zu Spielbeginn.


    Übrigens: Es müssen mehr als sieben Rindviecher ausgebrochen sein. Auf jeden Fall hat sich ein achtes nach Hamburg durchgeschlagen, um dort mit Bierbechern zu werfen.

    Zitat von Schiri08;157995

    Wenn es so sein soll dann frage ich mich was die Herren dort machen und warum man im Verband und Kreis so "hart" dann durchgreift?



    Hier muss ein Unterschied zwischen Profi und Amateur gemacht werden, denn im Falle des Amateurs geht es um die Ausübung eines Hobbys, dem Profi wird aber (vorübergehend) die Berufsausübung verboten. In der Praxis führt dies aber grundsätzlich nicht zu unterschiedlichen Bewertungen, denn bei Feldverweisen (rote Karte) muss der Kontrollausschuss bis 14.00 Uhr des folgenden Werktages Anklage erheben und der Einzelrichter wiederum bis 10:00 Uhr des nächsten Tages entscheiden (§ 15 Nr. 2 und 3 DFB-Rechts- und Verfahrensordnung). Bei gelb-roten Karten wirkt die Sperre automatisch (§ 11 RuVO/DFB). So schnell könnte im Amateur-Bereich kein Staffelleiter oder Sportgericht entscheiden.

    Ich spare mir die Wiederholung der zutreffenden Argumente: beide Strafstöße und die gelbe Karte für den Torwart sind für mich absolut korrekt. Interessant: Verfolgt man die Blickrichtung des Torwarts nach dem Foulspiel, sieht man, dass er sofort zum SR schaut, und zwar bevor dieser pfeift. Er wusste, was jetzt kommt.


    Trotzdem, ich bin immer wieder erstaunt, mit welcher Geschwindigkeit Spieler diese Körpersprache "Ich werde unschuldig verfolgt und vom Schiri gemobt" einsetzen können. Klasse Schauspieler ;)

    Ich möchte jetzt nicht in die Diskussion einsteigen, ob eine Tribüne im Sinne der Regel 12 ein Zaun ist (leiser Zweifel). Tatsache ist aber, dass der Spieler durch seinen Torjubel niemanden provoziert hat und auch die Wiederaufnahme des Spiels offensichtlich nicht verzögert wurde, da der Gegner - warum auch immer ;) - noch nicht spielbereit war. Da hätte ich es mit dem letzten Satz der "Torjubel-Auslegungen" gehalten:


    Zitat

    "Von den Schiedsrichtern wird erwartet, dass sie ... bei der Beurteilung des Torjubels gesunden Menschenverstand walten lassen." (DFB-Regelheft 10/11, S. 88)

    .


    Im Ergebnis gebe ich also Kanarien Recht.

    Wie es ausschaut, wird sich an der Regelung so bald nichts ändern. Das IFAB, dem ein Änderungsantrag zu der dort sogar als "Dreifachbestrafung" (Strafstoß, Feldverweis, Sperre) bezeichneten Angelegenheit vorlag, hat die Sache in seiner jüngsten Sitzung an die "FIFA Task Force Football 2014" verwiesen.


    Ein Bericht dazu findet sich hier.

    Jede Spielfortsetzung (mit Ausnahme des Anstoßes) verlangt, dass der Ball zuvor im Spiel war. Da er beim Freistoß aus dem Strafraum heraus - wie beim Abstoß - nicht ins Spiel gelangt ist, kann es auch keine - andere - Spielfortsetzung geben. Daher ist der Freistoß zu wiederholen.

    Ich schließe mich denen an, die für ein Verbleiben bei der jetzigen Regelung plädieren. Das Argument der "Doppelbestrafung" leuchtet mir nicht ein. Zu Recht haben viele darauf hingewiesen, dass mehrfache Sanktionen derselben Handlung auch in anderen Situationen vorkommen. Die aktuelle Regelung hat sich eingespielt und dürfte auch im Bewusstsein der Spieler angekommen sein.


    Ich glaube auch nicht, dass der Antrag große Chancen hat durchzukommen. Zuständig für eine Änderung ist ja das "schottische Altersheim" (aka IFAB), das die Regel bisher als Fairness fördernd gefeiert hat. Das weiß, glaube ich, auch der DFB. Ich halte den Antrag eher für einen Kotau gegenüber den Fußballfirmen im Ligaverband, welche die Regel jedes Mal kritisieren, wenn einer der ihren betroffen ist.

    Meines Erachtens geht :rote_karte: hier in Ordnung. Nicht wegen einer Notbremse, weil der nächste Abwehrspieler noch in ziemlicher Nähe stand und hätte eingreifen können. Aber wegen des Angriffs von hinten. Es mag sein, dass der Verteidiger den Ball spielen wollte. Darauf kommt es aber bei der Bewertung nicht an. Tatsächlich trifft er nur den Gegner, und zwar von hinten, was ein zusätzliches Verletzungsrisiko beinhaltet. Insofern bin ich bei Kanarien und anderen.

    Zitat von Falko;151965

    ... im Gegensatz zu diesem Haufen Sand & Kamelscheiße ...



    Auch wenn das vielleicht nicht jeder versteht: Auf diesem Haufen Sand wohnen bestimmt ein paar Menschen, die ihr Land genau so lieben wie wir das unsere. Ich denke, jedes Land dieser Welt hat das Recht respektiert zu werden.


    Ich habe - wie viele hier - erhebliche Vorbehalte gegen die Vergabepraxis der FIFA. Aber den Ärger darüber an den Ländern und ihren Menschen auszulassen, in dieser Weise, kann noch nicht einmal mit "Stammtisch" entschuldigt werden.


    Und wer Russland als "gesellschaftlich und kulturell offener" bezeichnet, ignoriert wohl schon ziemlich lange alle Nachrichtenmeldungen.


    Ich bin traurig über diesen Diskussionsstil ...