Beiträge von Oranje_SR

    Nur eine Ergänzung:
    In Berlin wird in der D-Jugend mit 8er-Mannschaften auf einem Halbfeld gespielt, daher gilt dort der Abstand von 5 m. 9er-Mannschaften gibt es nicht.
    Abseits gibt es bei Kleinfeld-Jugendspielen nicht, dafür gibt es die Mittellinien-Regelung.

    Tatsächlich kursiert hartnäckig das Gerücht, in der E-und F-Jugend gäbe es keine persönlichen Strafen, schon gar nicht den FaD.
    Wie es zu diesem Gerücht kam, weiß ich nicht. Jedenfalls ernte ich jedes Mal erstaunte Blicke, wenn ich sage, daß prinzipiell in allen Altersstufen die gesamte Palette an persönlichen Strafen möglich ist - und zwar für die Vergehen, die nach dem Regelwerk mit entsprechenden Strafen zu ahnden sind.
    Speziell in Berlin hat sich dieses Problem etwas verschärft, da F-Jugendspiele nicht von Schiedsrichtern oder anderen Erwachsenen geleitet werden sollen, sondern die Spieler das unter sich unter Moderation beider Trainer regeln sollen.
    Natürlich erfordert das Verhängen eines FaD in der E- und F-Jugend mehr Fingerspitzengefühl als bei den älteren Kids.
    Aber ich denke, wenn ein F-Jugendspieler seinen Gegenspieler mit "Du Wichser!" oder den Schiedsrichter mit "Scheiß Schiri!" beleidigt, darf die Reaktion trotz eingeräumten Affekts kein FaZ sein.
    Manfred hat den Einsatz des FaZ sehr gut beschrieben. Das betrifft Situationen, z.B. ein härteres, verwarnungswürdiges (oder knapp darüber) Foul von einem Spieler, der dem Schiedsrichter bereits aufgefallen ist, weil dieser bereits sehr gereizt und unter Strom stehend zu sein scheint. Hier kann es helfen, den Spieler für 5 Minuten zum "Abkühlen" zu schicken. Auch bei notorischen Meckertanten, die für das Nörgeln bereits eine Verwarnung gesehen haben, kann das zur Beruhigung führen.
    Auch die Unterscheidung zwischen "fahrlässiger" oder "vorsätzlicher" oder gar "spielentscheidender" Notbremse halte ich für sehr problematisch, denn das ist nur noch das "persönliche Regelwerk" eines Schiedsrichters "von voriger Woche". Die Grenzen zwischen Regelauslegung, Regeldehnung, Regelbeugung und Regelbruch werden dann gefährlich fließend.
    Und für mich ist es ganz klar: C-Jugend -> Notbremse -> FaD = JA!!!! Wann sollen die Kids es denn sonst lernen?

    :ironie: eingeschaltet:


    Alle beide begnadigen! Jeder hat eine zweite Chance verdient, egal was er gemacht hat.
    Wenn ein Spieler nach 4 Jahren begnadigt wird, obwohl er einer Schiedsrichterin fast einen Halswirbel gebrochen hat, sollte man wegen so einer harmlosen Kopfnuß nicht so einen Aufriß machen.
    Und über die Verhältnismäßigkeit sollte man auch nicht mehr lange sinnlos debattieren: Halswirbelanbruch gegen Kopfnuß = 4 Jahre gegen 2 Jahre - völlig wurscht!


    Wer sich jetzt wieder über meine "Zynik" mokiert, dem soll gesagt sein, daß das nur meine "Sarkastik" ist!


    :ironie: ausgeschaltet!

    Zunächst möchte ich mich für die semantische und syntaktische Analyse und Korrektur meines Beitrags #35 bedanken. Mir fällt dazu nur ein: „Wer unbedingt etwas falsch verstehen will, dem wird das auch gelingen“.


    Was das Näherrücken meines Beitrages zu „Stammtischparolen“ angeht, so habe ich als echtes Argument nur meine selbstgemachten Erfahrungen in meinem Verband angeführt und habe die Vermutung geäußert, daß es Statistiken darüber geben müsste, die meine Erfahrungen stützen. Über wissenschaftliche fundierte und in diesem Fall relevante Statistiken können nur die Sportgerichte verfügen.


    Körnerbrötchen, Du wirfst mir vor, ich hätte keine wissenschaftliche fundierte und in diesem Fall relevante Statistiken vorgelegt. Das meine „Stammtischparole“ einer „einfachen und kurzen wissenschaftlichen Analyse oder selbst einem kurzem aktiven, vorurteilsfreiem Nachdenken nicht standhält“, ist wiederum eine Vermutung von Dir, die Du auch nicht mit relevanten Fakten gestützt hast.
    Du behauptest, daß meine Vermutung „totaler Quatsch sei“. Dem kann ich nur meine Erfahrung als Schiedsrichterobmann meines Vereins entgegensetzen. Ich habe etliche Schiedsrichter in allen Altersklassen verloren, die nach tätlichen Angriffen aufgehört oder so einen seelischen „Knacks“ bekommen haben, daß sie selbst noch nach längerer Zeit damit zu kämpfen hatten. In allen Fällen waren die Täter KEINE Ersttäter!
    Ich habe viel Zeit investieren müssen, um diese Schiedsrichter wieder aufzubauen und zum Weitermachen zu bewegen. Zusätzlich begleite ich regelmäßig meine Schiedsrichter zu Sportgerichtsverhandlungen, und immer wieder bekomme ich unter den Tätern bekannte Namen und Gesichter zu sehen, auch bei den anderen, parallel laufenden Verhandlungen. Zufall?
    Ich habe auch die Reaktionen solcher Täter nach den Verhandlungen gesehen. Zum Teil waren sie stolz auf das, was sie gemacht hatten, kamen breit grinsend und lachend aus den Verhandlungen und machten sich über das Strafmaß lustig.
    Bei einer Beobachtung kam der Spielführer der Mannschaft, die zwei Mann durch Platzverweise (Tätlichkeiten) verloren hatte, zu mir und erklärte unverhohlen: „Das ist eben unsere Spielweise, wir können nicht anders und wollen auch nichts anders, wir werden uns nicht ändern“.


    Jeder Autofahrer, der betrunken Auto fährt oder einen Fahrradfahrer aus dem Sattel holt oder andere schwere Vergehen im Straßenverkehr begeht, bekommt seinen Führerschein abgenommen und bekommt ihn erst nach einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung und einer Nachschulung wieder.
    Nochmal: Wer derartig brutal, intensiv und rücksichtlos vorgeht wie in diesem vorliegenden Fall, hat ein grundlegendes, tiefsitzendes Problem, was sich nach 4 Jahren Herumsitzen mit Sicherheit nicht einfach in Luft aufgelöst hat


    Wenn wir schon bei der Sprache und dem Gebrauch von Formeln sind: Tatsächlich bedeutet „lebenslänglich“ nur in den „unzivilisierten“ USA genau das, was das Wort in seiner eigentlichen Bedeutung hergibt.
    Soweit ich weiß, zieht der Begriff „lebenslänglich“ in unserem „zivilisierten“ Land einen Zeitraum von mindestens 15 Jahren nach sich. Ist es jetzt da verwunderlich, daß es einen Aufschrei gibt, wenn man nach 4 Jahren mit einer mehr als skurrilen und verwaschenen Erklärung von Seiten des Verbandes von einer „lebenslänglichen“ Strafe abrückt?


    Um kein Mißverständnis aufkommen zu lassen: Es ist absolut egal, ob es sich bei dem Opfer um einen Schiedsrichter, eine Schiedsrichterin, einen Spieler, einen Trainer oder einen Zuschauer handelt!!!

    Ich habe nicht mit Statistiken argumentiert, sondern geschrieben, daß meine Meinung auf meinen gemachten Erfahrungen und mir bekannten Informationen beruht.
    Daß darüber bestimmt gesicherte Statistiken existieren (z.B. bei den Sportgerichten), war eine eine klar und deutlich formulierte Mutmaßung von mir. Ich habe nicht gesagt, daß es sie gibt und ich sie kennen würde.
    Tatsächlich bist Du es, der mit Statistiken argumentiert und zwar mit solchen, die mit der Sache absolut nichts zu tun haben.
    Aus Statistiken über Sexualstraftäter auf das Verhalten gewaltbereiter und völlig außer Kontrolle geratener Fußballspieler zu extrapolieren, halte ich doch für mehr als sehr fragwürdig und nicht aussagekräftig.
    Sollte die misshandelte Kollegin erneut in so eine Situation geraten, bei der sie im Rollstuhl landen könnte, kannst Du ihr ja dann mitteilen, daß sie leider eine statistische Anomalie sei.

    Es gibt etwas, was mich massiv an dieser Diskussion hier stört. Es wird hier ausführlich über die Befindlichkeiten des Täters diskutiert, seine Recht, seine Wünsche, seine Bedürfnisse und vieles mehr. Worte zu dem Opfer finde ich nur wenige.
    Daher möchte ich zwei Sätze aus dem Artikel zitieren:


    " ... trat ihr in die Wade, würgte sie und zog sie an den Haaren derart brutal
    nach oben, dass die damals 20-Jährige mit Halswirbelverletzungen ins
    Krankenhaus kam."
    "Das Ganze verlief für mich glimpflich, aber das war pures Glück. Ich
    könnte heute auch querschnittsgelähmt sein. Da könnte mich auch niemand
    vier Jahre später begnadigen."


    Daszu folgender Vergleich aus meiner Wohngegend: Auf dem Weg zur einer Grundschule müssen die Schüler einer sehr stark befahrenen Straße überqueren. Ständig gab es dort mit den Kindern brenzlige Situationen, Schule und Eltern haben jahrelang gewarnt und die Stadtverwaltung gebeten, an dieser Stelle eine Ampel hinzusetzen. Es passierte nichts. Dann wurde ein Kind tödlich verletzt und die Verwaltung konnte sich zum Anlegen eines Zebrastreifens durchringen. Erst nachdem ein zweites Kind totgefahren wurde, hat man die Ampel errichtet.


    Kann ich daraus schließen, daß man von einer Begnadigung eines solchen "Spielers" erst dann Abstand nimmt, wenn er einen Schiedsrichter/Schiedsrichter totgeschlagen hat wie in den Niederlanden? Nach der Logik einiger von Euch müßte man so jemandem selbst dann noch eine zweite Chance einräumen.


    Nach meiner Erfahrung sind Personen, die mit solcher Intensität wie hier handeln, keine einmaligen Täter (ich bin mir sicher, daß es darüber gesicherte Statistiken gibt), sondern werden immer wieder so reagieren. Bei diesem "Spieler" handelte es sich um keinen F-Jugendspieler oder einen jugendlichen, pubertierenden Hormonprotz, sondern um einen erwachsenen Menschen, der völlig außer Kontrolle war. Solche Personen ändern oder läutern sich nicht und sie haben auch kein Interesse am Sport, sondern benutzen den Fußballplatz, um sich hemmungslos und ohne Rücksicht auf Verluste auf Kosten anderer auszutoben.


    Und solche Leute möchte ich nie wieder auf einem Fußballplatz sehen, egal in welcher Stadt, in welchem Fußballverband, in welchem Staat oder auf welchem Planeten auch immer!

    Hier haben wir ja 2x Fairplay: Ein wirklich selbstloses (das Schnürsenkelzubinden) und ein vom Schiedsrichter provoziertes (Freistoß, der mit Absicht danebengeschossen wird). Nun, die Verwarnung muß nicht zwingend sein, denn der Torwart hat im einfachen Fall nur den Ball zu lange festgehalten. Skurril, aber ich gebe Pfeifekopp recht - diese Baustelle muß man nicht aufmachen.

    Dem Beitrag von RobinFeddersen kann man nichts hinzufügen. Wer in so einem angegriffenen Zustand, auch bei einem "harmlosen" Schnupfen, ein Spiel pfeift, ist potentiell lebensmüde.
    Den beiden Mannschaften tut man ebenfalls keinen Gefallen, weil die körperliche Leistungsfähigkeit und die Konzentration nicht gut genug ist. So etwas habe ich nur ein einziges Mal gemacht, und es war großer Mist!
    Ein Kollege von mir hat den Vogel abgeschossen und trotz meiner Warnungen vier Tage nach einer Blinddarm-OP ein D-Junioren-Turnier gepfiffen. Nach 2 Stunden war sein Verband durchgesuppt, die Nähte sind teilweise aufgegangen. Den Verwundeten-Orden hat er dafür nicht bekommen ...

    Ich habe eine Frage an alle, die bei 1. und 2. eine Verwarnung aussprechen würden:


    Wenn eine Spieler zu Euch als Schiedsrichter "Verpiss Dich!" oder "Halts Maul" sagen würde, würdet Ihr ihm also eine Verwarnung geben? Wenn nein, dann möchte ich gerne eine vernünftige Begründung haben, worin Ihr den Unterschied seht.

    Sicher ist das kein Freibrief, aber immer wieder wird man mit diesem Spruch "Schiri, war doch Ball gespielt" konfrontiert.
    Zwar kann man mit dem langen Bein den Ball spielen, doch wenn man gleichzeitig mit dem anderen, angezogenen Bein in den Spieler rauscht und ihm das Knie so in die Wade oder Oberschenkel rammt, daß der Spieler zu Fall kommt, ist es ein Foul. Immer wieder trifft selbst das auf totales Unverständnis auf Spieler- und Trainerseite.
    Es ist sicherlich schwierig, Deine Situation zu beurteilen, ohne sie live gesehen zu haben. Doch so, wie Du es beschreibst, tendiere ich hier doch eher auf weiterspielen, da der ballführende Spieler nicht direkt betroffen ist.
    Die entscheidende Frage ist immer die, ob der Spieler eindeutig den Ball spielen will und fahrlässig oder vorsätzlich in Kauf nimmt, den Spieler zu fällen.

    Das hängt ein wenig von der Altersstruktur im Lehrgang ab.
    Im Februar habe ich quasi aus Versehen einen Anfänger-Lehrgang mitbetreuen dürfen. Es waren bei der Vorbesprechung um die 30 Mann, wo mir bereits auffiel, daß die große Mehrheit zwischen 13- und 17 Jahre alt waren.
    Am Ende des Kurses waren noch 21 übrig, die dann in die Prüfung gingen. Bestanden haben sie zwar alle, doch bei einigen war bereits sichtbar, daß sie wahrscheinlich nicht lange durchhalten werden. Entscheidend dabei ist, daß der mentale Reifegrad in dieser Altersgruppe extrem unterschiedlich ist. Irgendwann verändert sich das und die Interessenlage wird schnell eine andere. So bin ich auch zum Schluß gekommen, daß in 1-2 Jahren maximal 50% noch dabei sein werden.
    Der Kurs, in dem ich als Azubi gewesen bin, war im Schnitt deutlich älter. Alle, die damals älter als 35 waren, sind heute noch dabei. Auch bei den damals Jüngeren sind viele ganz oben angekommen.
    Eine Möglichkeit, die Aufgeberrate zu senken, ist die Betreuung direkt nach dem Kurs und die Begleitung im ersten Jahr, besonders bei den Jüngeren.

    Ich denke, daß Pfeifekopp völlig recht damit hat, daß wir jetzt mit dem Spekulieren aufhören und abwarten, was unser Boss Fandel dazu sagt.
    Allein der Satz in der BILD "Das war bisher kein Abseits, weil der Ball vom Verteidiger (Gegner) kommt" ist genau der Unsinn, den alle Nicht-Schiedsrichter immer wieder vertreten. Ob der Ball vom Verteidiger kommt oder nicht ist nicht allein entscheidend, sondern wie der Ball vom Verteidiger gespielt wird - Wird der Ball kontrolliert im Rahmen einer kurzfristigen, geistigen Umnachtung als gezielter Fehlpaß zum im passiven Abseits stehenden Angreifer gespielt oder geht der Ball beim Schuß als Abpraller vom Bein des Verteidigers zu diesem Stürmer? Auch im FACEBOOK-Bild wird nicht aussagekräftig formuliert ("Stürmer verliert den Ball an den Verteidiger").
    Ich fürchte, es droht das gleiche Verwirrspiel wie bei der "Regeländerung" zum Torwartspiel. Eine formulierungstechnische Ver(schlimm?)besserung des Regeltextes wird aufgegriffen und aufgebauscht, dabei ändert sich nichts an dem, was bisher immer schon galt....

    Da hast Du dann Glück gehabt.
    Geblieben ist, daß eine nicht gerade wenig verbreitete Meinung vorhanden ist, daß Schiedsrichter (generell) käuflich sind und/oder tatsächlich gekauft sind.
    1 Jahr nach der Affäre flog bei uns ein E-Junioren-Spieler (!) vom Platz, weil er dem Schiedsrichter ein "Du Hoyzer" entgegen warf.
    Und noch heute hört man bei uns bei unpopulären Entscheidungen regelmäßig den Spruch "Was pfeift der denn für nen Scheiß? Braucht der einen Flachbildschirmfernseher?". Auch wenn keiner sich mehr an Details oder gar den Namen erinnert, kann man durchaus sagen, daß im Verhältnis zu den Schiedsrichtern ein Negativpunkt mehr hinzugekommen ist.

    Wir kommen zwar sehr vom Thema ab, aber ich denke, daß es angenehmer ist als das Thread-Thema. Letzteres ist gelaufen, wir müssen immer noch mit den Folgen umgehen und es gibt nichts wirklich Neues dazu.
    Ja, bei der Ü60 werden Schiedsrichter angesetzt. Das Spielniveau und -tempo ist natürlich dem körperlichen Zustand angepaßt. Dafür ist die verbale Kondition ungeheuer groß. Wer dort als SR pfeift, muß das Regelwerk sehr modifizieren, weil sonst kein Spiel aufgrund nicht mehr vorhandener Spieler regulär zu Ende gehen würde.
    Gespielt wird 7 gegen 7 auf einem Halbfeld. Immerhin können wir in meinem Verein einen ehemaligen Bundesliga-Profi (Karl-Heinz Granitza) spielen sehen - und manchmal blitzt da das alte Können auf.....

    Stell Dir mal vor, ein junger 18jähriger SR spielt in seinem ersten Herrenspiel am Sonntag Mittag dieses alberne Fragespiel, umringt von 10 gestandenen Kerlen. Die vierteilen ihn an Ort und Stelle wenn er die "Befragung" durchführt und dann erklärt, Spieler mit Eheringen dürften heute nicht mitspielen. Wie kann man junge, engagierte SR nur so im Stich lassen. Traurig.

    Dieser Aspekt von @BRiT triebt mich auch um.
    Die Problematik beginnt für mich aber bereits bei der Ausbildung der Jungschiedsrichter. Neben der Tape-Stutzen-Regel sorgt die Schmuckregel immer wieder für Verwirrung, Unverständnis und die ständige Nachfrage "Ja, wir sollen wir es denn nun praktisch machen? Wo ziehen sollen wir denn jetzt die Grenze ziehen? Was dürfen/müssen wir kontrollieren?". Aus meiner Erfahrung beginnen die Probleme nicht erst bei Senioren-Spielen und Eheringen, sondern sogar bei C-Jugend-Spielen habe ich es erlebt, daß ein frischer Jungschiedsrichter bereits vor dem Spiel bei dieser Frage ins Schleudern gerät.
    Ich denke, daß Wichtigste ist, daß offensichtliche Gesundheitsgefährdungen für den Gegenspieler und für den Spieler selbst beseitigt werden. Hier sind auch die Spieler selbst und im Jugendbereich die Trainer gefordert, bereits im Vorfeld so etwas abzustellen.
    Bei Mädchen/Frauen-Spielen führte meine Frage nach Piercings jedesmal zu koketten Aktionen wie Trikot-Hochziehen und die augenzwinkernde Frage "Muß ich mein Piercing am Bauchnabel auch abmachen?". Rein praktisch kann ich mir schwere Verletzungen solcher Piercings, auch wenn sie sich unter dem Trikot befinden, sehr wohl vorstellen, was ich dann auch ebenfalls augenzwinkernd gesagt habe.

    WIR sehen den Doppelaufprall, weil wir uns ein Video anschauen, aufgenommen mit einer Kamera, die auf Höhe der Mittellinie in mindestens 10 m Höhe steht.
    Die Sichtlinie von Assistent 2 und Schiedsrichter läuft annähernd parallel zur Schußbahn. Das Footballtor hängt ziemlich knapp über Latte des Tores und ein wenig nach hinten gerückt. Was der SR und SRA2 auf dem Feld und ihrer Augenhöhe bei der Entfernung sehen, sind zwei knapp über einanderliegende Latten. Das alles in Kombination mit der Situationsgeschwindigkeit kann durchaus dazu führen, daß der für uns deutliche sichtbare Doppelpraller für SR und SRA2 zu einem verschwimmt.
    Der einzige, der es hätte sehen können, war SRA1. Doch der war vermutlich im vollen Lauf und hat nur auf die Spieler/Abseitsposition geachtet und nicht auf den/die Lattenknaller.

    Alptraum, ein schlimmer Wahrnehmungsfehler! So wie bei Manfred werden bei mir bei sofort eigene, böse Erinnerungen wach...
    Aber so knapp, wie dieses Football-Tor über der Latte hängt (es scheint auch noch etwas knapp außerhalb des Feldes zu hängen), ist so etwas ein wenig vorprogrammiert. Ich frage mich, wieso das Ding da so stehen/hängen darf.
    Nach mehrmaligem Ansehen kann ich durchaus vorstellen, daß durch die perspektivische Verzerrung und die Geschwindigkeit der Situation SR (läuft einige Meter hinter Mittellinie) und SRA (ist am Laufen, steht auf Höhe der 16m-Linie und sieht, wenn er zum Ball schauen würde, diagonal) getäuscht waren.
    Wie gesagt, aus meiner Sicht wurde der eigentliche Fehler schon vor Anpfiff begangen....