Nach eurer Argumentation wäre ja jedes taktische/absichtliche Foul eine Tätlichkeit.
Falsch, eben nicht jedes - aber sehr wohl solche Fouls, die bewusst "umschichtig" erfolgen und sich stets gegen denselben Spieler richten; es ist selten, dass so etwas nachweisbar ist, kommt aber vor (und meist wegen der Dummheit der Spieler a la "Du bist dran"); und genau die zielgerichtete Attacke auf einen einzelen Spieler in der Vorstellung, dass ein einzelnes Foul ja jenseits eines Freistoßes kein Risiko birgt, müssen wir als SR unterbinden, sowohl um die Gesundheit des betroffenen Spielers zu schützen als auch um die Fairness und den Sinn des Fußballs zu wahren. Wenn es dazu kommt, dass genau dieser Spieler sich dann irgendwann mal "revanchiert" oder gar verletzt, hätte die Mannschaft ihr Ziel erreicht, genau dazu darf es aber nicht kommen.
Aber es ist einfach mit den Regeln und Auslegungen nicht kompatibel - das ändert sich übrigens nicht, wenn man es zigmal wiederholt.
Und das ist nicht nur mit den Regeln kompatibel, in solchen Extremfällen entspricht das sogar genau deren Willen - das kann man nicht oft genug wiederholen, gerade wenn das zigmal bestritten wird.
Nur noch mal zur Erinnerung:
Es geht hier eben nicht um wirklich spielbedingte fahrlässige Fouls, sondern um zielgerichtete Attacken, die nur als fahrlässige Fouls getarnt werden; wirklich fahrlässige Fouls sind selbstverständlich nicht so zu ahnden, das ist eben die Königsklasse schiedsrichterlichen Könnens, dies sauber unterscheiden und entsprechend bewerten zu können. Mal als Denkanstoß: Üblicherweise hat ein Spieler einen mehr oder weniger festen Gegenspieler - wenn der Gegenspieler zielgerichtet und ausgerechnet nach einem Foul reihum wechselt, sollte man sich schon Gedanken machen ...