Was genau ist eigentlich passiert?
Eine II. Mannschaft eines Vereins verliert absichtlich extrem hoch, um einem anderen Verein den Aufstieg zu vermasseln.
Ist die Absicht, so nahe sie liegen mag, überhaupt bewiesen? Gewisse Äußerungen legen dies nahe, aber in einem Rechtsstaat müsste eigentlich jedem Spieler die individuelle Beteiligung nachgewiesen werden. Und da gibt es dann ganz schnell Fälle, die dies stillschweigend geduldet haben und andere, die sich aktiv und mit Wissen und Willen beteiligt haben. Die ganze Mannschaft - womöglich inclusive nicht eingesetzter oder verletzter Spieler mit einer einheitlichen Sperre zu belegen - ist rechtsstaatlich nicht haltbar.
Wenn ich den Verein über eine Geldstrafe hinaus haftbar machen will, die so in den Statuten vorgesehen ist (streng genommen eigentlich ja nur eine Mithaftung des Vereines, denn für eine Strafe gegen den Verein hätte dessen Vorstand beteiligt sein müssen, was aus der Fallbeschreibung aber nicht ersichtlich war), dann bleibt nur die Möglichkeit, den Verein insgesamt auszuschließen; wobei dies wohl über unverhältnismäßig wäre. Eine unbeteiligte Mannschaft zu bestrafen ist meiner Ansicht nach unhaltbar.
Was für meine Begriffe bisher nicht aufgeklärt wurde ist der Umstand, dass ja auch das Ergebnis des Vereines, der geschädigt wurde, nicht ganz "normal" war - und ebenso wie die Informationen von einem Platz zum anderen kamen, denn rein rechnersicht hätte ja auch dieses Ergebnis nicht ausreichend sein können. Unklar ist auch weiterhin, wie es zu dem Gegentor kam - Alibi oder doch ein echter Kampf?
Das Urteil ist so als abwegig zu bezeichnen und lässt mehr Fragen offen als es Antworten gibt - Berufung vorprogrammiert.
Alle Punkte ändern nichts daran, dass eine solche Vorgehensweise ausgesprochen unsportlich ist - leider hat sich das erkennende Sportgericht auch nicht gerade vorbildlich verhalten.