Beiträge von Manfred

    Das halte ich für gewagt. Wenn der Torwart sich regelwidrig verhält und sich nicht entsprechend Regel 14 ins Tor stellt, so ist er zu verwarnen. Ihn danach aber für dieselbe Regelwidrigkeit mit Gelb-Rot zu versehen, heißt eindeutig, ihn zweimal für ein Vergehen zu bestrafen, was nicht richtig sein kann, denn Widersetzlichkeit gegen SR-Weisungen bzw. Unsportlichkeit wäre ja auch gegeben, wenn er sich gänzlich weigert, das Tor auszusuchen. :confused:

    Moderatorenhinweis


    Ich denke, wir haben jetzt alle zur Kenntnis genommen, dass ein "höherer" Schiedsrichter aus Griechenland aufhört, den bis dato nur wenige im Forum kannten. Ebenso sind wir jetzt zumindest partiell über seine Gründe im Bilde. Und bevor wir jetzt uns gegenseitig in (Nicht-)Übersetzungskünsten, Grammatik etc. überbieten, schließe ich das Thema.

    Wobei Du hier unterscheiden musst in


    - Fälle, in denen ein Regelverstoß nicht als solcher geahndet wurde,
    - Fälle, bei denen falsch respektive unvollständig entschieden wurde, dies aber aus Versehen/durch Unwissenheit geschah,
    - Fälle, bei denen der Regelverstoß nicht erkannt wurde (warum auch immer),
    - Fälle, in denen unterschiedliche Beurteilungen möglich sind und
    - Fälle, in denen bewusst falsch entschieden wurde.


    Genau der letzte Punkt ist es aber - Du propagierst eine bewusst falsche Entscheidung, genau dies kann aber nicht richtig sein und ist nicht zu rechtfertigen.


    Edit: Schiri-FT.de war schneller.

    Was Du hier machst ist gefährlich! Ich finde auch nicht alle Regeln gerecht - aber es ist unsere Aufgabe als Schiedsrichter, die Regeln umzusetzen, auch wenn wir sie nicht für gerecht halten.


    Was Du hier machen würdest, wäre - unabhängig davon, ob ein eingelegter Protest dagegen Erfolg haben könnte oder nicht - ein bewusster und gewollter Regelverstoß. Gerade der Umstand, dass Du diesen Regelverstoß bewusst und gewollt machen würdest, sollte Dich veranlassen, über Deine Einstellung nachzudenken.

    Lasst und die Frage mal in 2 Hälften aufteilen:


    - Die Kappe sitzt auf dem Kopf


    Damit ist es m.E. ein zulässiger Ausrüstungsgegenstand und jegliche "Einflussnahme" der Kappe auf den Flug des Balles unerheblich. Die Veränderung der Fangeigenschaften der Hände durch Handschuhe sind ja auch erlaubt.


    - Die Kappe wird abgezogen und so benutzt


    Das Verhalten ist m.E. nicht erlaubt. Allerdings handelt es sich für mich "nur" um eine Unsportlichkeit (also :gelbe_karte: und idF), denn der TW darf ja den Ball grundsätzlich mit der Hand spielen.

    Zitat von Falko;93131

    Man kritisiert keine Kollegen in der Öffentlichkeit, das wurde uns schon auf dem Lehrgang beigebracht.


    Stimmt. Allerdings machen einem manche Kollegen das nicht einfach :( - und wenn es dann, wie im Jugendbereich oft anzutreffen, nicht einmal offizielle Schiris sind, ist es des Öfteren eine größere Herausforderung.



    In diesem Fall ist es aber m.E. doch etwas anders: Wenn ein SR als angesetzter Beobachter tätig ist, dann hat er in jedem Fall seinen Mund zu halten - und schon gar keine Statements a la "den lasse ich absteigen" von sich zu geben.

    Ich fand die Szene überhaupt nicht kritisch, schließlich liegt der deutlich am Boden, bevor der Waliser ihn überhaupt erreicht. Wenn hier ein Regelverstoß vorliegt, dann ein unsportlicher Täuschungsversuch des Walisers. Nur der Kommentator war peinlich, für den gilt die alte Weisheit: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal ...

    Versuchen wir doch einmal zu differenzieren:


    Bei "großen" Spielen (also beispielsweise in der Bundesliga) erfolgt doch ohnehin eine Kontrolle. Bei allen übrigen Spielen wäre das weder finanzierbar noch verhältnismäßig - und auch nutzlos. Erstens kann man alle möglichen Dinge als Waffe benutzen - angefangen vom Messer der Pommes-Bude bis hin zum Ast des Baumes am Sportplatz und zweitens habe ich massive Zweifel, ob sich ein Kontrolleur wirklich jemandem widersetzen wird, der eine Waffe trägt. Für wahrscheinlicher halte ich, dass ein Waffenträger sich Zugang zur Sportstätte verschaffen kann, allenfalls würden die Sicherheitskräfte ein wenig früher alarmiert - würde das wirklich etwas ändern?


    Ein verbleibendes Restrisiko ist immer vorhanden und lässt sich nicht ausschließen. Die letzte Konsequenz wäre, alle Sportplätze auch mit unüberwindlichen Gittern auszustatten, denn bekanntlich sollen Zuschauer SR oder SRA auch schon mit den Händen geschlagen oder gewürgt haben.


    Ich will damit nicht sagen, dass man das Thema verschweigen oder auf die leichte Schulter nehmen soll, eine wirkliche Lösung gibt es dafür sicher nicht. Und ich halte die Wette, dass ein generelles Alkoholverbot rund um den Sportplatz verbunden mit einer Platzsperre für bereits Angetrunkene weit mehr in punkto Sicherheit und Ausschreitungen bewirkt als noch so umfangreiche Waffenverbote. Das Problem liegt letzten Endes ohnehin in den Köpfen der (potenziellen) Täter.

    Also, mal ganz öffentlich zur Klarstellung:


    Nein, ich habe nicht vor, ein Buch zu schreiben, das käme mir auch zu vermessen vor. Sollte sich das Forum als Quelle für hilfreiche Texte dieser und anderer Art herumsprechen, so habe ich nichts dagegen.


    Ich habe einer Anregung aus dem Forum folgend einen Artikel mal an die Schiedsrichterzeitung geschickt und warte nun ab, ob die sich dafür interessieren oder ob die etwas daraus machen. Wenn ja, könnte ich über "Nachschlag" nachdenken, wenn nicht, kann ich damit auch gut leben.


    Ich muss zugeben, dass ich die Texte bisher nicht einmal meinem eigenen Lehrwart zur Verfügung gestellt habe - andererseits sehe ich eigentlich gerade die Lehrwarte, die Paten und die Schiedsrichtervereinigungen in der Pflicht dafür zu sorgen, dass derartige Texte nicht notwendig wären. Ihr dürft dabei nicht vergessen, dass ich zu den eher seltenen Exoten zähle, die das Prozedere Lehrgang und Prüfung im Abstand von fast 30 Jahren zwei mal durchlaufen haben - und es ist durchaus interessant, was ich nach meiner ersten Prüfung im praktischen Einsatz an - zum Teil bitteren - Erfahrungen sammeln musste und was sich seitdem geändert hat bzw. wo es noch immer Lücken gibt.


    Noch ein letztes Wort zum Thema Buch:
    Ich schreibe eigentlich nur dann einen Artikel, wenn mir ein Umstand auffällt, von dem ich ausgehe, dass es sich eigentlich um ein Grundsatzproblem handelt und das vornehmlich frisch ausgebildete Schiedsrichter betrifft. Dann muss auch noch das Glück dazu kommen, dass mir die Muse gerade zur rechten Zeit ein Küsschen gibt - dann klappt's auch mit einem Artikel. ;)

    @ Superpfeife


    Deine Entscheidungen waren im Prinzip richtig - aber: Beachte bei Spielen mit Jugendlichen, was die Spiel- und die Jugendordnung zum Thema Aufsicht sagt. Demnach muss gewährleistet sein, dass eine Jugendmannschaft eine volljährige Aufsichtsperson hat, die auch bereit ist, dieses Amt zu übernehmen (und auch namentlich genannt sein sollte). Üblicherweise ist das der Trainer und von daher kein Problem. Wenn Du selbigen aber - grundsätzlich zu recht - des Innenraumes verweist, muss gewährleistet sein, dass die Aufsicht weiter gewährleistet bleibt. Ist der Trainer wirklich absolut untragbar und niemand bereit, die Verantwortung zu übernehmen, bliebe nur der Abbruch.

    Gerade in diesem Board gibt es etliche Beiträge zu dem Thema, schau Dich doch nur einmal um. Am besten fängst Du mit dem Beitrag "Was man im Lehrgang nicht lernt" an.

    Schon das bekannt Sprichwort sagt: „Nobody is perfect“. In jedem Spiel sehen wir etliche Szenen, in denen die Spieler teilweise gravierende Fehler machen und so teilweise nachhaltig das Spielergebnis beeinflussen. Aber machen wir uns bitte klar, dass auch wir nicht fehlerfrei sind.


    Strategie 1 – Fehler vermeiden


    Die beste Strategie zum Umgang mit Fehlern ist ohne jeden Zweifel, erst gar keine zu machen. Klingt banal, ist aber zutreffend. Nur – wie schafft man das? Auch hier wieder eine Binsenweisheit: Durch stete Aufmerksamkeit, Spielnähe und die Fähigkeit, sich selbst zurücknehmen zu können. Je näher Du am Geschehen bist, desto besser kannst Du die Situation beurteilen, dazu kommen Regelfestigkeit und der Mut zu – auch unpopulären - Entscheidungen. Natürlich schützt Dich das nicht gänzlich vor Fehlern, aber Du wirst wesentlich besser beurteilen können, ob da jemand geschubst oder getreten wurde oder ob der angeblich Gefoulte nur seinen Flugschein macht. Ist der Ball aus dem Spielfeld und Du bist Dir nicht ganz sicher, wer den Ball nun zuletzt berührt hat, zögere einen Moment mit der Anzeige, oft regelt sich das von alleine (und das auch korrekt) – sollte dem nicht so sein, musst Du aber sehr spontan und bestimmt anzeigen, in welche Richtung es weitergeht.


    Strategie 2 – Fehler begrenzen


    Du hast einen Fehler gemacht oder zweifelst, ob Deine Entscheidung richtig war. Gut, einen erfolgreichen Angriff, den Du fehlerhaft unterbrochen hast, kannst Du nicht wieder herstellen, dennoch gibt es ein paar ganz legale Kniffe, um wenigstens in vielen Situationen den Schaden zu begrenzen.


    Die regeltechnisch sauberste Variante ist natürlich der Schiedsrichterball, was aber nur geht, wenn der Ball im Spiel war. Allerdings kommt dieser nur bei offenkundigen Fehlern in Betracht, etwa wenn Du bei der Abseitsentscheidung versehentlich einen Abwehrspieler übersehen hast, der sich in ausgesprochen ungewöhnlicher Position aufhält. Denke aber immer daran, dass für einen SR-Ball – entgegen landläufiger Meinung – keine Spieler erforderlich sind, schon gar nicht Spieler beider Mannschaften. Ein geschickter SR kann auf diesem Weg durchaus ein wenig seines Fehlers tilgen.


    Die zweite regeltechnisch saubere Variante betrifft die Fälle, in denen der Ball aus dem Spiel war oder Dein Pfiff grundsätzlich berechtigterweise erfolgte. Die häufigste Anwendung dürften die persönlichen Strafen sein, die Du, wenn Du Deinen Irrtum rechtzeitig erkennst bevor das Spiel fortgesetzt wurde, durch Mitteilung an beide Spielführer zurücknehmen kannst. Gerätst Du in eine solche Situation zeige Größe und tu dieses auch. Bemerkst Du den Fehler erst nach der Spielfortsetzung, so sei korrekt und notiere den Fehler im Spielbericht, Stolz, Ehrgeiz o.ä. sind hier deplatziert.


    Strategie 3 – Fehler korrigieren


    Nun, wirklich korrigieren kann man einen Fehler natürlich nicht und auch von so genannten Konzessionsentscheidungen (falsch Strafstoß hier gegeben, also bekommt auch die andere Mannschaft einen Strafstoß) rate ich ausdrücklich ab. Bist Du aber nicht sicher, ob es wirklich Eck- oder Abstoß war, der Einwurf (natürlich nur im kritischen Bereich) in die richtige Richtung geht oder der Freistoß womöglich doch eine Schwalbe war, dann ist Improvisationstalent gefragt.


    Achte in solchen Fällen zunächst auf die Formalien, gerade bei einem Einwurf tun Dir viele Spieler ungewollt den Gefallen und machen einen kleinen Fehler, den Du sonst sicher nicht bemerken würdest, der aber eine Entscheidung auf „falschen Einwurf“ rechtfertigt – regelkonform die Fehlentscheidung „korrigiert“.


    Auch Frei- und Eckstöße lassen sich in ähnlicher Art „korrigieren“. Die Erfahrung lehrt, dass sich vor der Ausführung immer kleinere „Rangeleien“ ergeben – Du wirst garantiert auch einen Angreifer ausfindig machen, der seinen Gegner regelwidrig bearbeitet. Achte nur darauf, dass der Pfiff schon kommt, bevor der Ball den Strafraum erreicht, sonst wirst Du womöglich unglaubwürdig. Auch hier: Kein Regelverstoß von Deiner Seite, aber die Gefahr, dass aus einer Entscheidung, bei der Du unsicher warst, ein Tor entsteht, ist gebannt.


    Strategie 4 – Fehler eingestehen


    Wir haben schon den Fall besprochen, dass Du erst im Laufe des Spieles bemerkst, dass Dir ein Lapsus passiert ist. Gut, dumm gelaufen, aber nicht zu ändern. Bei Banalitäten rate ich Dir davon ab, einen Fehler einzugestehen, reagiere auf entsprechende Anwürfe nicht oder mit allgemeingültigen Äußerungen wie beispielsweise: „Selbst wenn es ein Fehler gewesen wäre, hätte es etwas geändert?“. Kein Eingeständnis, aber der Vorwurf ist entkräftet. War Dein Fehler gravierender, so solltest Du selbigen trotz allem nicht öffentlich eingestehen, aber sehr wohl im Spielbericht vermerken, besonders, wenn es um Feldverweise auf Dauer geht. Sofern sich der betroffene Spieler oder der Trainer vernünftig verhält, kannst Du natürlich unter vier Augen andeuten, dass Du einen entsprechenden Vermerk im Spielbericht machen wirst, komme aber nicht auf den Gedanken, den Feldverweis deswegen nicht zu erwähnen.



    Eines lasse Dir allerdings gesagt sein: Wenn Du mit einer Entscheidung sicher bist, dann setze Sie durch. Lasse Dich nicht von Protesten der Spieler oder der Zuschauer aus der Ruhe bringen. Den krassesten Fall hatte ich einmal, als ich auf Eckstoß entschieden habe, obwohl der Abwehrspieler den Ball nicht mehr berührt hatte – was aber keiner bemerken konnte war die Tatsache, dass ich wegen meiner Stellung gehört hatte, dass der Ball die Schuhspitze berührt hatte, ergo der Ball sehr wohl berührt worden war. Natürlich hatte ich mir damit eine Baustelle aufgemacht – aber hätte ich die Wahrheit deswegen unterdrücken sollen, wobei nicht einmal jemand protestiert hätte?


    Hast Du aber beispielsweise das Pech, dass das spielentscheidende Tor nach späterer Erkenntnis doch ein Abseitstor war, so empfehle ich dringend, dies nicht auf dem Platz zu kommentieren. Ob Du das im Spielbericht vermerkst – immerhin handelt es sich um eine Tatsachenentscheidung –, darüber befragst Du als Neuling am besten Deinen Lehrwart oder Obmann, der Dich über die diesbezüglichen Usancen in Deinem Kreis aufklären wird.



    Zum Schluss tröste Dich damit: Die Mannschaften machen in einem Spiel per saldo weit mehr Fehler als Du. Dennoch solltest Du natürlich versuchen, keine Fehler zu machen – und schon gar keine, die beispielsweise Ausfluss mangelnder Regelkenntnis oder Kondition sind.

    Sorry, wenn ein Spieler mehrfach versucht, sich durch deutliche Verlegung des Einwurfortes zu seinen Gunsten einen Vorteil zu verschaffen, dann ist das nicht nur ein Verstoß gegen die Spielregeln (und kein technisches Vergehen), sondern hat klare Zeichen einer bewussten Unsportlichkeit - und dafür kann man eine Verwarnung sehr wohl geben.

    Wobei man zweifellos anders agieren kann. Ein guter Schiedsrichter soll dafür sorgen, dass derartige Regelübertretungen unterbleiben, was der Kamerad ja auch gemacht hat - das sollte man ihm nicht vorwerfen. Allerdings möchte ich die Frage in den Raum stellen, ob hier nicht eine :gelbe_karte: wirksamer gewesen wäre, angebracht wäre sie nach dem dritten Versuch derselben Gattung in so kurzer Zeit allemal gewesen.

    Ein gerne diskutiertes Thema ist die Ansprache vor dem Spiel. Aber gerade Neulinge fragen sich, was man denn da sagen soll- doch auch altgediente Schiedsrichter tun sich hier oft schwer. Daher zuerst der Grundsatz: Weniger ist mehr. Denke daran, dass eine Ansprache nicht vorgeschrieben ist – und wenn Du nichts zu sagen hast, dann lasse sie lieber ausfallen als mehr oder weniger hilflos herzumzustammeln. Sei Dir bewusst, dass gerade eine Ansprache eine mögliche Unsicherheit Deiner Person gnadenlos aufdecken wird – und dann hast Du den Teufel schon im Spiel bevor selbiges überhaupt begonnen hat.


    Auf der anderen Seite bietet eine Ansprache auch die Chance, eine erste Duftmarke zu setzen. Mache Dir klar, dass Du nicht am Rednerpult stehst und ohne Unterbrechung reden musst, die Sache kann ggf. auch interaktiv laufen. Der beste Einstieg ist immer, die ohnehin notwendige Kontrolle der Ausrüstung (Schienbeinschoner vorhanden) und das Verbot von Schmuck (darauf hinweisen) einzubinden – derartige Dinge sind die Spieler gewohnt, damit bewegst Du Dich auf jeden Fall im neutralen Bereich.


    Beachte: Die Ansprache ist Kür, keine Pflicht – und Du kannst hier selber die Messlatte beeinflussen. Niemand ist verpflichtet, sich selbst das Leben unnötig schwer zu machen. Geniale Redner sind – nicht nur in Schiedsrichterkreisen – selten, wenn Du also kein Naturtalent bist, sei Dir dieser Unzulänglichkeit bewusst, Deine Aufgabe ist ohnehin die Spielleitung und nicht die Rede.


    Traust Du Dir mehr zu, so darfst Du auch ein paar Worte – aber bitte nur wenige Sätze – dazu sagen, wie Du Dir das Spiel vorstellst. Berücksichtige, dass man Dich aber an Deinen Worten messen wird – und wehe, sie entpuppen sich in den ersten Spielminuten als leere Hülsen. Du darfst Dir gerne ein faires Spiel wünschen, denn das ist ein Wunsch und unverfänglich. Du kannst darauf hinweisen, dass es Regeln gibt, die einzuhalten sind – eine Binsenweisheit, aber manchem Spieler schadet eine Erinnerung daran nicht. Vermeide aber darauf hinzuweisen, dass Du für die Umsetzung zuständig bist, denn das setzt Dich unter unnötigen Handlungsdruck. Bei Mannschaften mit hohem Ausländeranteil kannst Du – achte aber auf Tonfall und Wortwahl – darum bitten, dass möglichst nur Deutsch gesprochen wird, damit keine Missverständnisse aufkommen können. Wichtig ist, dass ankommt, dass es sich um eine Bitte und nicht um eine Auflage handelt und die Spieler verstehen, dass die Vermeidung von Missverständnissen in erster Linie ihnen selbst hilft. Als Schlusssatz bietet sich – je nach Stimmung in der Kabine und Charakter des Schiedsrichters – eine aufmunternde Bemerkung an – und da ist nichts so gut geeignet wie das Wetter. Regnet es, so kannst Du darum bitten, den Rasensprenger abzustellen, brennt die Sonne oder ist es schwül, kannst Du zum Saunagang bitten, ist es richtig schönes Fußballwetter, kannst Du darauf verweisen, dass das Wetter heute ideal für Fußball ist. Aber beachte: Liegt Dir so etwas nicht oder ist die Stimmung – warum auch immer - angespannt, dann lass es lieber, auch hier gilt wieder: Weniger ist oft mehr.