Beiträge von Manfred

    Auf die Gefahr hin, dass mein Beitrag jetzt besserwisserisch wirken könnte:


    Ich hatte bereits sehr früh auf die auffällige Nähe der Termine der Berufung auf die FIFA-Liste und der Offenbarung - ja jetzt fange ich an zu rätseln ob ich "der Übergriffe" oder "des Verhältnisses" schreiben soll - hingewiesen. Allerdings erscheint es mir sehr müßig, wenn wir uns hier in Spekulationen üben oder für mein Gefühl tendenziell unpassende Vergleiche bemühen. Lasst uns doch einfach zurücklehnen und auf den nächsten Akt der Schmierenkomödie warten - und der kommt bestimmt!

    Wobei es oftmals gar keiner Vorberichterstattung bedarf, der Vereinsname und die Tabellensituation geben auch schon eine Menge Informationen preis. "Schwierige" Spiele sind da meist leicht zu erkennen (Berichte, Kampf um Auf- oder Abstieg, Mannschaften aus sozialen Brennpunkten etc.). Allerdings ist ein Spiel nicht schon deswegen leicht, weil keine offenkundigen Indizien vorliegen, im Gegenteil, gerade bei Spielen von Not gegen Elend um die "goldene Ananas" geht es manchmal schlimmer zur Sache.


    Wichtig sind die ersten Spielminuten: Man sollte immer versuchen, die Spielart einer Mannschaft zu erkennen. Können die mit Vorteil umgehen bzw. braucht jemand zur persönlichen Befriedigung den Freistoß? Gibt es da einen Meinungsführer? Wer betätigt sich als Aufpeitscher und wer beruhigt? Wie sind die Zuschauer drauf? Wer von den Spielern lässt sich von den Zuschauern beeinflussen? ...
    Wer die Charaktere erkannt hat und bedarfsgerecht im Rahmen der Regeln behandelt, wird sich immer leichter tun. Natürlich kann man immer Pech haben, dass Regelunkenntnis der Spieler oder auch ein eigener Fehler die Hexe ins Spiel bringt.


    Wirklich entscheidend scheint mir aber ein anderer Punkt zu sein:
    Nimm jedes Spiel ernst und halte die Zügel erst einmal straff, alles weitere wird sich im Spiel finden.

    Ich schließe mich Pfeifekopp an.


    Im Fall 1 kommt es darauf an, wann der SR es bemerkt - solange er dies nicht tut, sind etwaige Spielunterbrechungen unerheblich. Ergo idF und Verwarnung.


    Im Fall 2 wird ja kein dritter Spieler aktiv und der Abpraller von der Latte auf den Rücken des Torwartes ins Tor zählt noch zur Wirkung des Schusses, daher Tor.

    Wobei:


    Die Veröffentlichung des nicht-öffentlich gesprochenen Wortes bzw. von Briefen oder anderen Nachrichten, die nicht zur Veröffentlichung bestimmt waren oder wo erkennbar war, dass andere davon Kenntnis erhalten sollen oder werden, ist strafbar.


    Wenn MK - auch wenn dies nachvollziehbar ist - die Veröffentlichung untersagen lässt, scheint es da ja noch mehr zu geben, womit die Sache mit der Bedrängung weitere Risse bekommt.


    Unabhängig davon bleibt der Verdacht des Amtsmissbrauches bestehen, so dass der Rücktritt von MA auf jeden Fall erforderlich war.

    Ich rate Dir von dem Spiel sogar ab, wenn Du es offiziell pfeifen darfst. Warum? Ein beteiligter Verein ist Dein Heimverein - und jetzt stell Dir vor, es kommt zu einem FaD. Entweder wird man Dich mehr oder weniger massiv dazu drängen, diesen im Spielbericht "zu vergessen" oder man wird Dir das über Jahre nachtragen, was auch keinen Spaß macht. Vom eigenen Verein sollte man grundsätzlich die Finger lassen, das gibt nur Ärger und verlass Dich darauf, dass Murphys Law Geltung haben wird (wenn etwas passieren kann, dann passiert es auch).

    Als Folge des „Amerell-Skandals“ werden ja diverse Personen (und Modelle) diskutiert. Ich will einfach mal eine provokative Frage in den Raum werfen:


    Ist eigentlich jeder, der als Schiedsrichter erfolgreich war/ist, auch geeignet, als Beobachter und/oder Funktionär tätig zu sein?


    Es ist schon irritierend, dass mit einem mal alle „abgehalfterten“ Schiris (gleich ob Fandel, Merk o.ä.) hier gehandelt werden. Ohne jede Frage haben die viel Erfahrung, dennoch sollte vor der Übergabe eines nunmehr ohnehin schon lädierten Amtes an wen auch immer für meine Begriffe unbedingt geprüft werden, ob die Person dafür geeignet ist. Praktische Erfahrung auf dem Spielfeld ist eine Sache, ein Schreibtischjob eine andere … Ich will nicht ausschließen, dass die potenziellen Kandidaten geeignet sein können, mir wäre aber wohler, wenn dieser Aspekt nicht aus lauter Not die Lücke schnell schließen zu wollen/müssen unbeachtet bliebe - und das ist zumindest in der öffentlichen Diskussion bisher der Fall.

    Vielleicht mal zur Klarstellung:


    Die Blätter - und ich arbeite gerade am Handspiel, das ist noch viel diffiziler - sollen keine Schulungsunterlagen für Schiris sein und erheben auch nicht den Anspruch, auch das letzte Detail zu erfassen. Wichtig ist, dass alles auf ein Blatt passt und die wesentlichen und besonders häufigen Probleme abhandelt - und wer kennt nicht das Problem, dass ein Verteidiger sich direkt vor dem Ball postiert um die Ausführung des Freistoßes zu verhindern, dass die verteidigende Mannschaft davon ausgeht, ein Recht auf Mauerstellung zu haben etc. Wenn es gelingen sollte, diese in jedem Spiel auftretenden Probleme zu beseitigen, wäre viel erreicht, dabei nehme ich die Lücke des Freistoßes im eigenen Strafraum oder die sprachliche Ungenauigkeit des Rückpasses (den die Spieler sehr wahrscheinlich so interpretieren werden, wie er gemeint ist) gerne in Kauf.


    Es geht ganz bewusst um eine gewisse Vereinfachung, sonst könnte man gleich das Regelwerk verteilen ...

    Wir alle kennen es:
    Spieler, Trainer oder Zuschauer, die von den Regeln keine Ahnung haben. Zugegebenermaßen sind die ab und an auch nicht ganz einfach (Musterbeispiel wären das so genannte Ein- bzw. Auswirken), aber selbst Basisdinge wie Abseits oder Freistoß sind oft nicht oder unzureichend bekannt.


    Ich versuche daher mal, an dieser Stelle für die besonders häufigen typischen Probleme jeweils ein Merkblatt zu erstellen, mit dem aufklärend (ggf. auch im eigenen Verein) gewirkt werden kann. Anfangen will ich mal mit Abseits und Freistoß, in Planung ist das Handspiel (es vergeht doch kein Spiel, in dem nicht "Hand" gebrüllt wird). Weitere Themenvorschläge und konstruktive Kritik ist gerne gesehen.

    Wenn der Assi das gesehen und angezeigt hat, so gebührt ihm tatsächlich ein Lob für große Aufmerksamkeit. Über die Konsequenzen im Bereich der persönlichen Strafe kann man sicher streiten, der Strafstoß ist aber unter uns wohl unstrittig.


    Nicht gefallen hat mir vor allem folgende Aussage:
    "Selbst Johann Hantschk, als Chef der Bundesliga-Schiedsrichter zu Gast im Hanappi-Stadion, musste zugeben, dass "dieser Elfer nicht zu geben war"."


    Du solltest ihn mal hierauf verweisen. Die Situation war nun wahrlich nicht leicht zu beurteilen, seine Aussage kann man aber nur als leichtfertig bezeichnen.

    Ich gestehe, dass ich nach der ersten Betrachtung des Videos auf weiterspielen entschieden hätte - irgendwie wartete ich noch auf das Foulspiel, aber da kam nichts mehr. Also im zweiten Durchlauf auf andere Details geachtet und siehe da, auch wenn der Angreifer nicht protestiert und auch nicht heftig getroffen wird, so geht der Ellenbogen doch höher als es einer normalen Körperhaltung entspricht. Und genau diese Abweichung ändert die Folge von weiterspielen auf Strafstoß und FaD. Der Fairness halber sollte aber angemerkt werden, dass ich hier einem Schiedsrichter keinen Vorwurf machen möchte, wenn das übersehen wird, der kann die Situation nur einmal sehen und so auffällig ist der Ellenbogen dann auch nicht.

    Gewisse Unterschiede sehe ich schon heute, eine Spielleitung mit Assistenten sieht immer anders aus als wenn man alleine auf dem Platz ist. Mit einem 4. Offiziellen gestaltet sich die Situation wieder anders, eine Einheitlichkeit ist daher auch heute schon nicht gegeben, das Argument zieht m.E. daher nicht.


    Jetzt werde ich unseren Technik-Gläubigen mal ein wenig Wasser in den Wein schütten:
    Glaubt hier ernsthaft jemand, dass ein Chip, eine elektronische Torlinie etc. wirklich der Weisheit letzter Schluss ist? Ein Chip wird anzeigen können, ob der Ball im Tor war - aber nicht, ob das Tor regelkonform erzielt wurde. Eine elektronische Seitenlinie mag anzeigen, ob der Ball aus dem Spiel war - aber nicht, wer ihn zuletzt berührt hat und so weiter. Rein theoretisch könnte man sogar eine Software entwickeln, die automatisiert Abseitsstellungen erkennt und anzeigt respektive automatisch abpfeift. Doch auch hier werden Grenzfälle bleiben, es wird also bestenfalls gelingen, die Zahl der "kritischen" Szenen zu reduzieren, ganz ausmerzen wird man sie nie können. Erinnern wir uns bitte daran, dass selbst heute mit verschiedenen Perspektiven und Zeitlupen bestimmte Sachverhalte nicht immer klar erkennbar ist - gleich ob Tor, Aus oder Abseits, schon gar nicht bei Handspiel oder Foul.


    Völlig ausgeblendet wurde bisher auch der Umstand, dass sich bisher noch jede Technik als störanfällig oder beeinflussbar erwiesen hat. Hätte es 1966 schon den Chip gegeben, so würden wir ebenso noch heute über das Wembley-Tor diskutieren - war der Chip intakt, hat die Technik gestreikt, war der Chip manipuliert etc., die Diskussionen wären ähnlich. Und was, wenn nicht der Schiri sondern der Techniker bestochen wird? Wäre das noch nachweisbar? Oder wenn es irgendeine Störquelle gibt, die zu falschen Ergebnissen führt? Der Chip kommuniziert in irgendeiner Art über Funk - und jede Funkverbindung kann man stören, hacken oder sonstwas - da diskutieren wir doch besser über rein menschliche Fehler.

    Ich denke, dass wir uns vollkommen einig sind, dass das Tor gleich aus mehreren Gründen nicht hätte anerkannt werden dürfen.


    Allerdings habe ich noch einen zweiten Aspekt: Ich bin mir nicht sicher, ob da seitens des Torwartes wirklich ein Foulspiel vorlag, so ganz kann ich den Eindruck einer gerne angenommenen Einladung zur Schwalbe nicht verhehlen. Aber selbst wenn man auf Foulspiel erkennt, ist das wirklich verwarnungswürdig?

    Jetzt muss ich mich wiederholen:


    Wenn der SR eine Ballberührung durch den TW erkannt hat, ist die Entscheidung auf Tor formal korrekt. Dennoch bleibt es mir absolut unverständlich, warum das Spiel wegen der Witterungsverhältnisse nicht abgebrochen wurde, eine solche Szene belegt eindrucksvoll, dass eine ordnungsgemäße Spieldurchführung nicht gewährleistet war.

    Zitat von MTK;129238

    ... Confedcup 2005. Was war da mit der Abseitsregel?


    Vereinfacht ausgedrückt: Da galt ein Spieler erst als im strafbaren Abseits stehend, wenn er den Ball berührte. Das führte mehrfach zu der Situation, dass ein im Abseits stehender Spieler einem langen Pass nachrannte und der fällige Pfiff erst kam, nachdem der Spieler den Ball angenommen/berührt hatte - also teilweise weite Strecken völlig "umsonst" gerannt war. Frustrierend für Spieler und Fans, wenn statt der erhofften Torchance der Pfiff kam, obwohl vollkommen klar war, dass dieser kommen würde.

    Noch schlimmer:


    Es dürfen nach Aussage unseres KLW sogar mehr als 4 Auswechselspieler auf dem SB eingetragen sein, maximal aber 4 AW-Spieler zum Einsatz kommen (die Zahl der Aus- und Wiedereinwechslungen ist im Jugendbereich allerdings nicht begrenzt).

    Noch ein kleiner Tipp:


    Beachte nicht nur die Jugendordnung, sondern auch die unscheinbar aussehenden - und separat abrufbaren! - Anhänge und Ausführungsbestimmungen, da finden sich teilweise wichtige Ergänzungen beispielsweise zur Feldgröße und zum Ballgewicht (wer weiß denn schon, dass die D-Jugend in Hessen zwar mit Ballgröße 5, aber mit Ballgewicht 290 Gramm spielt, während ab der C-Jugend aufwärts Ballgröße 5 und Ballgewicht 340 Gramm gilt?).