Beiträge von machee

    Wo steht das? Von dürfen wurde bisher nie gesprochen, wenn ich mich richtig an die Diskussion diesbezüglich beim ersten Lehrabend mit der neuen Regelauslegung erinnere, wurde nur gesagt, dass man kein Faß aufmachen und das Spiel nicht extra unterbrechen soll wegen der Verwarnung. Aber nicht, dass er es darf. Dann stünde auch was in den Regeln, wenn der explizit ausgenommen wäre.

    Zumindest war das Thema in der DFB-SR-Zeitung 2/2016 schon mal Thema und jetzt wieder 2020 und zwar mit dieser Frage


    Situation 5

    In einem Spiel der Verbandsliga schickt der Trainer drei Auswechselspieler zum Aufwärmen. Zudem beordert er auch seinen Fitness-Coach in den dafür mit dem Schiedsrichter abgesprochenen Bereich, da dieser die Aufwärmübungen überwachen soll. Wie reagiert der Schiedsrichter bzw. sein Assistent auf dieses Verhalten?

    Lösung 5

    Dies ist zulässig. Nach FIFA-Auslegung darf ein Fitness-Coach oder Betreuer das Aufwärmen der Auswechselspieler überwachen und Anweisungen an sie geben. Jedoch darf er in keiner anderen Funktion oder Art und Weise Einfluss auf das Spiel und die Spieler auf dem Feld nehmen.


    und diese Anweisung hat nach meinem Wissen seither immer noch Gültigkeit, was auch in den einzelnen Verbänden so kommuniziert wurde.

    Da diese Frage alle Jahre wieder auftaucht und in der Bundesliga und höheren Klassen so praktiziert wird, sollte es also möglich sein.

    Mal ganz praktisch:
    Einerseits steht in den Regeln, dass der SR ein Spiel abbrechen darf. Andererseits werden wir SR aber aufgefordert, vor einem Abbruch alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten auszuschöpfen. Hier fällt nun ein Spieler aus - und der Hitzschlag ist zunächst eine Mutmaßung, gerade in diesem Alter gibt es etliche andere Gründe, warum ein Spieler schlapp machen kann. Wenn also ein Spieler ausfällt, so sehe ich keine Rechtfertigung für einen Spielabbruch durch den SR - traurig, dass wir hier keinen gesunden Menschenverstand anwenden dürfen, aber leider Realität, wobei: Im Pressebericht stand ausdrücklich, dass eine Verlegung möglich gewesen wäre, aber von den Vereinsverantwortlichen nicht beantragt wurde. Wenn ein einzelner Vater das beantragt, ist das belanglos, der sollte sich eher überlegen, sein Kind zu Hause zu lassen und weitergehend, ob er sein Kind solchen Verantwortlichen weiter anvertrauen will.

    Fazit: Wir als SR haben hier wohl leider keine Möglichkeit abzubrechen, das Sportgericht würde uns das ziemlich sicher als unbegründeten Abbruch vorwerfen.


    Nachsatz zum "Abbruch" durch die Polizei:
    Selbst nach dem bayerischen PAG stünde so etwas auf recht tönernen Füßen - nur: Es wird niemand rechtlich dagegen vorgehen und wo kein Kläger, da kein Richter.

    Eigentlich wollte ich zu dem Thema nichts mehr sagen und bin mit dem Argument von Nr. 23 zufrieden, aber wenn ich hier einiges lese, dann muß ich wohl doch noch was schreiben weil da stellen sich doch einige Fragen:


    Manfred, ist ja eine hoch interessante Aussage, dass Schiedsrichter nicht den gesunden Menschenverstand anwenden dürfen, da stellt sich die Frage warum eigentlich nicht?

    Wenn ich hier lese: "Das Sportgericht würde uns das ziemlich sicher als unbegründeten Abbruch vorwerfen", dann sage ich, Na und! Was soll den passieren, bekomme ich als SR eine Strafe? steht das FBI gleich vor dem Haus?

    Es ist doch vollkommen egal, wenn das Sportgericht das Spiel nochmals ansetzt oder einen Spieler nach einen FaD sperrt oder freispricht. Als Schiedsrichter hat mich das Sportgerichtsurteil nicht zu interessieren, sondern ich muss auf dem Platz die für mich zum Zeitpunkt richtige Entscheidung treffen.

    Dein Argument hört sich für mich so an wie: "Herr Richter, ich konnte den Ertrinkenden nicht retten weil das stand ein Schild, baden verboten".

    Da ist ein Kind kollabiert, der Rettungsdienst wurde gerufen und die Polizei steht schon draußen und der SR gibt als Argument an: "Mir ist zwar bewußt, dass hier etwas nicht passt aber ich darf den gesunden Menschenverstand nicht einschalten und vielleicht wird das Spiel wiederholt und deshalb pfeife ich weiter" Ganz toll.

    Trinkpausen während dem Spiel machen wir doch auch nach dem gesunden Menschenverstand und nicht weil in den Regeln steht, dass exakt nach 25 min die Trinkpause zu erfolgen hat.

    Bezüglich deiner Anmerkung zum bayerischen PAG glaube ich nicht, dass du die Fachkompetenz hast hier die Behauptung "es steht auf tönernen Füßen " in den Raum zu werfen. Es muß ja nicht immer alles kommentiert werden.


    Ich behaupte nicht das sei keine Eingriffmöglichkeit hat (genaues Lesen hilft dabei vielleicht auch mal) sondern ich sage das die Rechtsgrundlage eine andere ist

    Ich geb dir jetzt einfach mal Recht wie auch immer du ein Untersagen des Betriebes der Sportanlage rechtfertigen magst wenn es sich um Privateigentum handelt und auf dem Nebenplatz ein Erwachsenenspiel läuft, die dann ja auch nach deiner Auffassung das Spiel beenden müßten oder im Anschluss ist ein Erwachsenenspiel, das dürfte dann gar nicht angepfiffen werden weil ja die Sportanlage nicht betrieben werden darf. Ich lese genau was du schreibst und kann hier deine Rechtsgrundlage nicht erkennen, aber sicherlich bist du der Rechtsprofi und kennst die Paragraphen aus dem ff und da kann und will ich nicht mithalten.

    Genau es geht um die Rechtsgrundlage und die ist gegeben.

    Klar, der Mannschaftsverantwortliche ist der Trainer, aber der kann die Spieler nicht mehr spielen lassen wenn er sie in Gefahr bringt = Aufsichtspflichtverletzung und es ihm untersagt wird. Ich geb jetzt noch mal ein Beispiel, wenn der Trainer im Training die Jugendlichen über eine 5 m hohe Wand balancieren läßt und der Erste fällt runter und ist tot. Jetzt kommt die Polizei und ist der Meinung, dass ist für die Kinder zu gefährlich aber der Trainer sagt, ich bin verantwortlich und die Jungs gehen ja freiwillig über die Mauer darum machen wir weiter. Glaubst du wirklich, da hat die Polizei keine Eingriffsmöglichkeit?

    Trifft hier aber nicht zu:


    Die Spieler werde nicht zum Spielen gezwungen. Die Verantwortung für den Einsatz eines (jeden) Spielers liegt bei der Mannschaft.

    Die Ordnungsorgane können dem Schiri nicht vorschreiben ein Spiel abzubrechen, sie können nur den generellen Betrieb auf der Sportanlage verbieten.

    Gemäß dem Polizeiaufgabengesetz in Bayern kann die Polizei jederzeit eingreifen, wenn das Rechtsgut Gesundheit in Gefahr ist, insbesondere bei Minderjährigen oder meinst du, das Kinder z.B. auf eine Eisfläche gehen dürfen nur weil sie es freiwillig machen wenn die Polizei der Meinung ist, dass das Eis brechen könnte oder schon jemand eingebrochen ist?

    Ein Kind hat schon einen Hitzeschlag, die Rettungskräfte raten vom weiteren Spiel ab, da meinst du wirklich, da fährt die Polizei nach hause, weil du als SR es anders siehst? Vielleicht in Hamburg, in Bayern sicherlich nicht.

    Mich irritiert folgender Satz (wohlwissend, dass der Kölner Express so etwas wie die lokale Bild-Zeitung ist):

    Auf welcher Rechtsgrundlage will die Polizei ein Spiel abbrechen? Die öffentliche Ordnung dürfte wohl nicht gefährdet sein, womit jeglicher Eingriff der Polizei rechtswidrig wäre. Dem Schiri kann man auch keinen Vorwurf machen, liegt es doch alleine im Verantwortungsbereich der Trainer, ob sie ihre Spieler (weiterhin) auf das Feld schicken; der Schiri hat lediglich zu melden, was passiert ist, jedoch nicht zu entscheiden - und ob das für eine Nicht-Durchführbarkeit des Spieles reicht? Für Kälte gibt es Hinweise, für Hitze bisher nicht - da sollte der DFB etwas tun.

    Wenn sich Minderjährige nach Ansicht der Polizei in Gefahr befinden, darf dies natürlich tätig werden zur präventiven Gefahrenabwehr.

    Lange schon nicht mehr so ein selbstherrliches Geschwätz gehört.

    Hört sich an wie ein Rachefeldzug gegen alle was auf dem Platz nicht nach deiner Pfeife tanzt.

    Leute die mit Generalsuniform zu Spiel anreisen wollen, Mann oh Mann wem willst den da etwas beweisen.

    Erinnert mich an früher, als Leute bei der Bundeswehr ausgemustert wurden aber daheim im Kampfanzug rumliefen.

    Mich würde einmal interessieren bei welcher Gruppe du beim BFV bis, weil es kommt schon etwas sehr übertrieben rüber was du da schreibst und wahrscheinlich wirst du früher oder später sauber ausgebremst, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass ein SR mit dieser Einstellung über einen längeren Zeitraum auf die Menschheit losgelassen wird.

    Bei Foul im Strafraum und Verhinderung einer klaren Torchance sollte man schon zwischen ballorientiert = VW und gegnerorientiert = FaD unterscheiden.

    Kuriosität in der Regionalligapartie zwischen Wacker Burghausen und FC Pipinsried: In der 65. Spielminute lief Oliver Wargalla auf der linken Seite auf und davon, er überlief einen Wacker-Abwehrspieler und zog in Richtung Strafraum. Sascha Marinkovic wärmte sich an der Torauslinie auf, sah die Gefahr und kickte einen zweiten Ball einfach in Richtung Wargalla. Der Angreifer wurde davon so irritiert, dass er den Angriff einstellte.

    Stellt sich die Frage nach Spielfortsetzung und persönlicher Strafe.

    https://www.fupa.net/berichte/…c-verhindert-2249758.html

    Das hätte ich technische mal gerne gesehen, wie Du Dich nach einem Schubser in den Rücken auf den Hosenboden setzt. Ich habe Respekt vor dem SR, der hier gegenüber dem potentiellen Steuerhinterzieher mal klare Kante gezeigt hat, auch die Sperre wegen des Schubsers finde ich angemessen. Wann wurde denn in der BL zuletzt ein Spieler für 5 Spiele aus dem verkehr gezogen ?


    Aus sowas (leichtes Stoßen mit einer Handinnenfläche) aber ein Drama mit Simulation, Krankschreibung und Schmerzensgeld herbei zu reden finde ich peinlich und lächerlich und eines SR unwürdig. Zumindest ich bin dafür viel zu sehr Sportler.


    Und um den jetzt folgenden Debatten gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ich rede hier nicht über Schlagen, Treten, vorsätzliches Umstoßen - Dann ist die einzige Konsequenz der Spielabbruch und die Maßnahmen des Kollegen 6SCFT kommen zur Anwendung.


    Da bin ich ganz bei dir, simulierende SR gehen mir genau so auf den Sack und sind "kein Gramm besser" wie Schwalbenkönige oder sonstige Unsportlichkeiten um sich einen Vorteil zu verschaffen.
    Über CR7 kann man menschlich halten was er will, fußballerisch können ihm wohl nicht viele das Wasser reichen.
    Er hat bis auf die WM alles gewonnen, zig Millionen auf dem Konto und motiviert sich immer noch für jedes Spiel. Da kann ich nur sagen RESPEKT!!!
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es hier viele im Forum gibt, die es finanziell nicht mehr nötig hätten zu arbeiten und es trotzdem tun.
    Und weil er halt immer noch gewinnen will ist er halt manchmal auch etwas übermotiviert und polarisiert, aber genau dass wollen wir doch, anstatt irgendwelche Weicheier die mit Eierschaukeln ihre Millionen in China verdienen.
    Sicherlich weiß CR7 selber, dass der Schubser gegen den SR ein Fehler war und er wurde auch dafür bestraft. Damit soll es auch gut sein. Hier einen Beitrag aufzumachen mit dem Thema -Wenn ich CR7 gepfiffen hätte....- halte ich für anmaßend und absolut überheblich.

    Wenn ich solche "Ratschläge höre, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Jeder der sich mit Konfliktbewältigung in irgendeiner Weise schon mal beschäftig hat, weiß, dass zum Tagesgeschäft eines Schiedsrichters die kommunikative Lösung unterschiedlicher Konflikte gehört, ohne sich gleich auf die Spielregeln zurückzuziehen. „Prävention vor Sanktion“ sollte ein wichtiges Prinzip eine jeden Schiedsrichters sein. Hier will niemand etwas "böses" und da fällt mir sicherlich kein Zacken aus der Krone, wenn ich den Jungs kurz erkläre, dass ein TW-Wechsel im laufenden Spiel nicht möglich ist. Das Spiel ist noch nicht fortgesetzt und somit der Wechsel auch nicht vollzogen. Analog als wenn jemand einen Einwurf hinter der Bande machen will, da greife ich doch auch vorher ein, bevor der Einwurf erfolgt. Der Regelgeber will immer mehr weg von diesen sinnlosen Karten, er hat ja auch die Auswechslung in der Halbzeit ohne Wissen des SR außer Strafe gestellt, weil eben keine Unsportlichkeit vorliegt. Jeder SR der unter Beobachtung steht, sollte diese Szene auch ohne Karte lösen können. Geht er so präventiv vor, dann wird er schnell von allen am Spiel Beteiligten die nötige Akzeptanz bekommen.

    o.k, also wenn das so ist, dass die Erläuterung in der DFB-SR Zeitung aus deiner Sicht "physikalisch unmöglich ist" und "praktisch aber so gut wie undurchführbar sind", kann ich mir Auszüge aus dieser vermeidlichen Fachzeitschrift für dieses Forum wohl zukünftig sparen, denn schließlich ist aus deiner Sicht, nur ein DFB-Lehrbrief eine belastbare Quelle.


    Ich dachte nur, ich würde mit diesem Auszug aus der DFB-SR Zeitung einen qualifizierten Beitrag leisten.


    Persönlich will ich hier niemanden angreifen, jeder kann glauben oder pfeifen wie er will und was er will.
    ... und ich bin halt der Meinung, die Hand am Sack ist erlaubt und glaube an den Inhalt der DFB-SR Zeitung :thumbup:

    Bevor hier wieder irgendwelche wilden Theorien ohne Hintergrundwissen aufgestellt werden, sollten alle Protagonisten einfach mal die SRZ 3/2017 lesen


    Hier steht auf Seite 22:


    Auch wenn es im Regelwerk nicht explizit erwähnt ist: Es ist den Spielern durchaus gestattet, ihren Körper mit Hilfe ihrer Arme zu schützen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Arme eng am Körper gehalten werden, die Körperfläche nicht vergrößert und der Ball nicht nach vorne weggestoßen wird.


    Somit ist die Hand am Sack legal und war auch niemals illegal. Jeder halbwegs vernünftige Lehrwart wird euch das bestätigen, aber schön, dass es auch wieder mal in einer SRZ erwähnt wurde.


    so lieber Manfred, jetzt ist die Frage geklärt