Hallenregeln für Turnierteilnehmer

  • Wie ich an anderer Stelle schon geschrieben habe, ist ein Hauptübel für Stress in der Halle die Unkenntnis der Teilnehmer über die Hallenregeln.


    Zudem scheint es x (x>1000) Variationen und Einschränkungen zu geben.


    Auf der Seite meines Kreises finde ich die "Richtlinien für Fußballspiele in der Halle" des SHFV.


    Einige Fragen bleiben offen- z.B. was nach Berührung des Balles mit der Hallendecke oder seitlich angebrachten Geräten (Basketballkorb, Turnseile, Fensterlaibungen...) zu tun ist. Hier hörte ich neulich, dass nach Abprallen vom Pfosten oder Querlatte und dann Berühren der Hallendecke oder Geräten weitergespielt werden sollte?!


    Ich wünsche mir eine knackige Zusammenfassung (so 1-2 DIN A4 - Seiten), die nicht auf die Beschaffenheit des Spielortes und den organisatorischen Regelungen eingeht, sondern die man vor Turnierbeginn allen Mannschaften in die Hand drücken kann mit dem Hinweis "nur, falls Ihr es noch nicht wisst".


    Hat jemand von Euch so ein Extrakt, welches ich dann für unser eigenes Hallenturnier anpassen könnte (dann muss ich nicht alles neu erfinden).

  • Hallo.


    Es scheint nicht nur die Abweichungen zu geben, sie sind real und teilweise sogar in einem Verband unterschiedlich...
    Zur Frage mit der Deckenberührung:
    Da gehen die Meinungen auseinander. Eure Hallenordnung (wie die meisten anderen auch) sagt ja folgendes aus:


    Der Veranstalter bestimmt unter Berücksichtigung der Hallenmaße, bis zu welcher Höhe der Ball ge-spielt werden darf. Verstöße werden mit einem indirekten Freistoß von der Stelle aus bestraft, die unterhalb des Punktes liegt, wo die zulässige Höhe überschritten bzw. die Decke oder herabhängende Gegenstände berührt wurden.


    Rein nach Regel, da keine explizite Ausnahme genannt ist, ist es irrelevant, ob ein Spiler den Ball zuerst an den Pfosten drescht oder der Ball nach einem Preßschlag oder zu hohem Schuß die Decke oder Anbauteile berührt. Was auch bei uns im SFV so praktziert wird, kann mich an abweichende Anweisungen nicht erinnern. Deshalb als SR vor dem ersten Spiel immer nach Besonderheiten fragen.


    Da aber die Ausrichter hier teilweise ihre eigenen Süppchen kochen, weil eben diese von mir hervorgehobene Einschränkung in den Regeln drin steht, kann es hier zu Ausnahmen kommen. Und diesen ist dann Folge zu leisten.


    Am einfachsten ist es, wenn neben einer Ausführung der normalen Regeln bei der Turnierleitung noch eine Zusatzinfo mit Besonderheiten für dieses Turnier ausgelegt wird, auf die die Turnierleitung bei der Anmeldung hinweist (und natürlich die SR darüber informiert). Tretz gibt es sowieso, weil Du ja schlecht für jeden Zuschauer so was rausgeben kannst / wirst (wegen den Kosten).

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Gestern Abend war ich auf einem Lehrabend in unserem Kreis.


    Es offenbarte sich das alte Desaster: Hallenregeln werden mal so und mal so gehandhabt.


    Die von mir oben zitierte Regel


    ... nach Abprallen des Balles vom Pfosten oder Querlatte und dann Berühren der Hallendecke oder Geräten weitergespielt wird...


    wurde von mir explizit abgefragt.


    Anwort: Dies sei eine Anweisung vom SHFV, die bereits mehrere Jahre existiere. Ich finde diese aber weder in den DFB-Regeln, noch im SHFV-Downloadbereich noch in den SHFV-Regeln, die ich von meinem Lehrwart bekommen habe.


    Ich bleibe dabei- wenn selbst wir SR uns über die Regeln nicht klar sind und ich auch nach Recherche auf drei Plattformen (Kreis-, Landes- und Bundesverband) die oben beschriebene Regel nicht finden- gute Nacht.


    Heiß diskutiert wurde zweierlei:


    Was passiert, wenn ein Abwehrspieler im Strafraum nachdem der Ball die Querlatte und dann die Hallendecke berührt, den Ball fängt in der Annahme, es würde nach der Deckenberührung einen idF geben.


    Ergebnis: Wenn erkennbar, dass er einem Angreifer absichtlich eine Torchance nimmt- FAD und Strafstoß.


    Ansonsten sollten wir SR keine Absicht unterstellen und damit wäre es auch keine Unsportlichkeit und das Spiel wäre ohne pers. Strafe der Regel nach (Strafstoß) fortzusetzen.


    Meine Meinung: Tumulte vorprogrammiert. Zudem ich dann nicht einmal auf die Regel selbst verweisen kann, sondern nur abstrakt von einer "SHFV-Anweisung" sprechen kann.


    Zweiter Diskussionspunkt: FAD in der Halle. Hier wird unterschiedlich gehandhabt, wann sich die Mannschaft, gegen die ein FAD ausgesprochen wurd, wieder vervollständigen darf (nachdem ein Tor gegen sie erzielt wurde sofort-klar). In den DFB-Regeln steht 2 Minuten, ebenso in den SHFV- Regeln. Wir haben die Anweisung, nach einem FAD die Mannschaft sich erst nach drei Minuten sich komplettieren zu lassen.


    Problem beim FAD in der Halle: Die meisten Beteiligten gehen davon aus, dass dieser praktisch nur nach Tätlichkeit, nicht aber nach "Notbremse" und rohem Spiel verhängt wird. Dafür gebe es schließlich die 2-Min. Zeitstrafe.


    Wieder Tumulte vorgrammiert. Bei den Hallenkreismeisterschaften wurd ein Spieler nach einer klaren Notbremse mit dem FAD bestraft- lest selbst, was passierte:
    Bericht Lokalpresse.

  • Die Qualität des Presseartikels ist ja nicht so toll, z.B. werden wiederholt
    SR-Beleidigungen als "Meckern" bezeichnet.


    Ansonsten ist es bei uns so, dass es bei Deckenberührung nach Pfostentreffer, Lattentreffer, Press-Schlag und Torwartabwehr (statt ind.FS) SR-Ball gibt. Dass Spiel aber einfach weiterlaufen zu lassen, finde ich regeltechnisch falsch (Kontakt mit einem nicht zum Spiel gehörenden Gegenstand) und auch nicht sportlich, da es dem Zufall - wohin der Ball prallt, ggf. sogar ins Tor - Tür und Tor öffnet.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Dieser Presseartikel bestätigt die Aussage unseres User Udo, das viele Spieler/Trainer eh keine Ahnung von den Regeln haben. Ziehe den Hut vor der konsequenten Regelauslegung der Kollegen.

    'Dann würden einigen Stammtischen die Themen ausgehen.' (Hoffenheims Verteidiger Christian Eichner über die Folgen einer Einführung des TV-Beweises)

  • Der von BestRef eingelinkte Artikel ist echte Hühnerka.... !


    - Die Regelauslegung ist immer gleich, egal ob Halle oder Feld. Und die SR reagieren nun mal nur auf das, was die Spieler auf dem Spielfeld verzapfen.
    - Die Sperren werden von den Klassenleitern/Sportgerichten verhängt. Im SWFV gibt es bei leichteren Vergehen (z.B. Handspiel auf Torlinie, der Strafstoß wird verwandelt) dann nur Geldstrafen und keine Sperren. Also könnte der Spieler theoretisch wieder beim nächsten Mal dabei sein.


    Die Hallenregelauslegung im hohen Norden möchte ich nicht kommentieren. Aber auch wenn der Ball von der Latte oder vom Pfosten an die Decke oder ins Aus geht, war irgendjemand zuletzt am Ball und dann geht die Spielfortsetzung gegen diese Mannschaft.

  • Also in Norddeutschland ist sowieso alles anders Schleswig-Holstein hat andere Regeln als Hamburg und Niedersachsen hat dann noch andere Regeln in der Halle. Das habe ich letztes Jahr gemerkt wie ich ein Jugendturnier gepfiffen habe mit Mannnschaften aus S-H und N. die haben komplett andere Regeln.

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Ich möchte jetzt nicht behaupten, dass Bayern der Himmel auf Erden ist! Aber wenn ich hier manche Regelauslegungen lese, geht mir der Hut hoch! Wenn der Ball die Decke, oder einen sonstigen Gegenstand berührt, der nicht zum Spielfeld gehört, ist auf idr. Freistoss zu entscheiden, gegen die Mannschaft, die den Ball zuletzt berührt hat! Da kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das in Niedersachsen anders ist als in Bayern! Eine "Notbremse" ist wie im normalen Feld mit :rote_karte: zu ahnden! In Bayern ist die betroffene Mannschaft 2 Min. einen Spieler weniger, aber der des Feldes verwiesene Spieler hat fertig, für das gesamte Turnier! Ich dachte immer, die Regeln sind überall gleich, bei manchen Landesverbänden sind sie scheinbar gleicher!

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Der Artikel belegt nur, wozu das ganze Regelchaos führt. Zu unterschiedlichen Erwartungen, Auslegungen und Konsequenzen. Ein FAD in der Halle bedeutet nämlich Sonderbericht des SR, Verhandlung, ggf. Strafe und Sperre des Spielers.


    Und genau da knallt es spätestens. Wenn die Regeln 3 oder 2 Minuten Unterzahl nach FAD, idF ja oder nein nach Deckenberührung des Balles nachdem dieser vom Tor abprallt, Tragen von Schienbeinschützern .... oder oder.. unterschiedlich gehandhabt werden- dann wird kurz gemeckert und gut ist.


    Aber wenn die Sieler sich "ungerechtfertigt" gesperrt sehen, da es ihrer Meinung nach ja auch 2 Min. getan hätten und diese Meinung von Trainern, Betreuern, Zuschauern und der Presse gedeckt werden- dann habe ich als SR Stress. Und wenn selbst ich die Regeln nicht durch Verweis auf einschlägige Regelwerke belegen kann- dann haben wir als SR den Salat und stehen als die Dummen da.


    Dann macht es mir keinen Spaß mehr und ich gehe nach Hause.
    Ich hatte mir vorgenommen, vor unserem Vereinseigenen Turnier im Februar einleitend nochmals auf die Regeln hinzuweisen- wenn diese Hinweise jedoch in einer halbstündigen Diskussion enden, am Ende derer ich nicht einmal belegen kann, woher meine genannten Regeln herkommen, dann nutzt es wenig.


    Dann habe ich die alte Pest: Entweder ich mache es so, wie unser Lehrwart es predigt und mache mich 1 Tag lang bei unserem eigenen Turnier zum Buhmann (wie die SR-Kollegen auf den Hallenkreismeisterschaften- siehe obigen Link "Bericht Lokalpresse").
    Oder ich mache es so wie "gewünscht" und dann bin ich auch der Buhmann, da einige wenige "Eingeweihte" von mir als neuen SR berechtigterweise die korrekte Vertretung der Anweisungen des SHFV verlangen.


    Und zum eigenen Turnier zu fahren mit dem Wissen, in jedem Fall der Buhmann zu werden- dafür bin ich nicht SR geworden.


    Fazit für mich: Ich werde von unserm Lehrwart schriftlich die Quellen für die SHFV- Anweisungen anfragen, diese Kopieren und zur Einsicht beim Turnier vorhalten. Zusätzlich werde ich mit der Turnierleitung und dem Veranstalter (zu dem ich als Heim-SR im weiteren Sinne dazugehöre) vor Turnierbeginn auf diese Anweisungen hinweisen.
    Ich hoffe inständig, keinen FAD aussprechen zu müssen. Die Anfeindungen "Du schreibst doch wohl jetzt keinen Bericht- was bist Du den für ein ....." höre ich jetzt schon.


    Zitat von kanarien3;122908

    ...Wenn der Ball die Decke, oder einen sonstigen Gegenstand berührt, der nicht zum Spielfeld gehört, ist auf idr. Freistoss zu entscheiden, gegen die Mannschaft, die den Ball zuletzt berührt hat! ...


    Wie gesagt- ich habe es gestern nochmals auf dem Lehrabend angefragt, in Anwesenheit des KSO, des Lehrwartes, mehrerer LK-SR und 50 weiteren SR-Kameraden. Da wurde diese Regel als Anweisung des SHFV ausdrücklich bestätigt mit anschließender Diskussion, ob es eine pers. Strafe gibt, wenn ein Feldspieler nach einer solchen Deckenberührung den Ball fängt.


    Klingt komisch- ist von mir aber nicht weiter zu kommentieren sondern umzusetzen.

  • Irgendwo sollten doch die Hallenregeln innerhalb Deines Verbandes schriftlich fixiert sein, bei uns im Verband sind es 5 Din A4 - Seiten, da steht alles Relevante drauf.


    Sonst könnte man den Hohen Norden ja fast mit dem Wilden Westen vergleichen... :blues_brother:

  • Mit deine letzten Satz hast du natürlich recht. Schwachsinn ist diese Regel trotzdem ;)


    Ich denke, du musst einfach damit leben, dass deine Regelkenntnisse möglicherweise angezweifelt werden. Bei meinem letzten Hallenturnier wurden der andere SR und ich auch mehrfach nach dem Spiel von Trainern zugetextet, dass irgendetwas nicht rechtens wäre, kleiner Auszug:
    Mannschaft darf sich bei Rot nie vervollständigen, Ball muss beim vorlegen beim idr. FS eine halbe Umdrehung machen, ehe die andere Mannschaft den Abstand verkürzen darf...
    In der Zwischenrunde der Herren-Kreishallenmeisterschaft dann viel Gebrüll, als nach einer Zeitstrafe und anschließendem Tor die Mannschaft wieder zu fünft ist.
    Kein Wunder, wenn das überall so ist, wundern mich rote Karten wg. Beleidigung nicht, nachdem ein Spieler korrekt für die Notbremse bestraft wurde.


    Ich halte mich ganz einfach an den Grundsatz in der Halle kleinlich nach den Regeln zu pfeifen. Damit habe ich wenigstens keinen (berechtigten) Ärger mit anderen SR, Trainern, der Turnierleitung. Ob du eine kleine Unterweisung machst bleibt dir überlassen - ich würde mir überlegen, ob man da wirklich ins Detail gehen sollte. Die Jungs wollen auch nur spielen ;)

  • Zitat von Falkao;122878

    Dieser Presseartikel bestätigt die Aussage unseres User Udo, das viele Spieler/Trainer eh keine Ahnung von den Regeln haben. ....


    Udos Meinung war absoluter formuliert, nämlich dass alle Spieler keine Ahnung hätten:


    Zitat von Udo;122673

    Aber Spieler haben, wie wir alle wissen, keine Ahnung von den Regeln. ....


    Das sehe ich anders.



    Problem jetzt: Neben vielen (aber eben nicht allen) anderen haben offensichtich einige SR auch keine Ahnung - zumindest was die spezifischen Hallenregeln angeht.
    Und es kann doch nicht sein, dass wir SR uns einkapseln und nicht in der Lage sind, die Grundlagen unseres Handels eindeutig darzulegen.


    Ich brauche eine verbindliche Vorgabe, schriftlich und für jeden interessierten einsehbar.


    Zitat von Falkao;122878

    ..... Ziehe den Hut vor der konsequenten Regelauslegung der Kollegen.


    Ich auch. Arsch in der Hose. Respekt.



    Aber wer klärt denn nun die Spieler, Zuschauer, Trainer, Betreuer und die Presse auf?

  • Das wird ja teilweise durch SR versucht. Aber da SR in der Regel eh keine Ahnung von Fussball haben "War doch eben ne klare Ecke/Foul. Sehe ich doch von hier", wird ihnen auch da oftmals kein Glauben geschenkt.

  • Sicher war die Aussage von Udo pauschalisierend. Aber ich erlebe aber in fast jedem Spiel z.B. dass Spieler nach Einwurf wehement und Ernst gemeint Abseits fordern; nicht wissen, was es bedeutet wenn der SR bei Freistossausführung den Arm hebt; die Liste ließe sich fortsetzen. Sicher steigt die Regelkenntnis mit der Höhe der Liga, muss aber auch nicht ;)


    Ich bin der Meinung, dass Spieler, Trainer und auch Schreiberlinge sich über die Regeln zu informieren haben. Es ist nicht unsere Aufgabe deren dies während einer Spielleitung zu erklären. Ich wäre gern bereit, auf Nachfrage z.B. vor der Saison bei einem Verein kurzes Referat oder Regelschulung durchzuführen.
    Genauso war es den Vereinen, die in dem genannten Bericht von Feldverweisen betroffen sind, doch bekannt,wie die Sperrregelung in Eurem Kreis ist. Da sollten sich die Spieler an die eigene Nase fassen und sich im Griff haben, gerade was Beleidigungen angeht.


    Bei uns gibt es eine offizielle Auschreibung für die Hallenwettbewerbe, wenn mein Verein das jährliche Freundschaftshallenturnier durchführt wird eine an die Hallenregeln angepasste Regelausschreibung verteilt. Vor dem Turnier wird mit den Teilnehmern noch mal eine kurze Besprechung durchgeführt, um Klarheiten zu beseitigen ;). Hier wird auch noch mal ausdrücklich daraufhin gewiesen, dass auch :rote_karte: ausgesprochen werden können, wenn entsprechende Vergehen vorkommen und dann auch in jedem Fall eine Meldung an die zuständige Spielinstanz geht.

    'Dann würden einigen Stammtischen die Themen ausgehen.' (Hoffenheims Verteidiger Christian Eichner über die Folgen einer Einführung des TV-Beweises)

  • Also in Bayern gibt es keine Hallenregeln, sondern nur Richtlinien. Allerdings wird weitestgehend nach denen gehandelt.
    Darum gibt es keine großen Probleme bei der Regelauslegung. Sollte der Veranstalter doch besondere Wünsche haben und diese verwirren die Mannschaften nicht allzu sehr, weise ich vor Turnierbeginn die Vereinsvertreter auf diese hin. Sind Mannschaften aus anderen Bundesländern oder Ländern dabei, erfolgt dieses Briefing automatisch.
    Wenns im hohen Norden solche unterschiedliche bzw. nicht nachweisbare Regeln gibt, dann muss man eben immer vor Turnierbeginn ein solches veranstalten. Dann kann sich keiner rausreden, er hätte davon nichts bewusst.

  • Zitat von Falkao;122929

    Sicher war die Aussage von Udo pauschalisierend. Aber ich erlebe aber in fast jedem Spiel z.B. dass Spieler nach Einwurf wehement und Ernst gemeint Abseits fordern; nicht wissen, was es bedeutet wenn der SR bei Freistossausführung den Arm hebt; die Liste ließe sich fortsetzen. Sicher steigt die Regelkenntnis mit der Höhe der Liga, muss aber auch nicht ;)


    Speziell den letzten Satz kann ich aus leidvoller Erfahrung dick unterstreichen...


    Zitat von Falkao;122929

    Ich bin der Meinung, dass Spieler, Trainer und auch Schreiberlinge sich über die Regeln zu informieren haben. Es ist nicht unsere Aufgabe deren dies während einer Spielleitung zu erklären. Ich wäre gern bereit, auf Nachfrage z.B. vor der Saison bei einem Verein kurzes Referat oder Regelschulung durchzuführen.


    Und genau hier liegt doch der Hund begraben. Wir als SR werden gezwungen, regelmäßige Beschäftigung mit den Regeln zu betreiben - und die meisten tun dies auch in dem Bewußtsein, durch sichere Regelanwendung weniger Probleme zu haben. Dies muss man aber auch allen anderen Beteiligten zumuten, die diesen Sport dann aktiv ausüben. Das geschieht aber meist nur dann, wenn derjenige selbst als SR tätig ist, sonst nicht oder nur durch Zwang, z. B. beim Trainerlehrgang. Freiwillig aber normalerweise nciht.


    Wenn man dann aber von Seiten der SR dazu beitragen möchte, daß auch die Spieler über eine sichere Regelkenntnis verfügen können, wird dies von den Vereinen mit Desinteresse belohnt (zumindest nach meinen Erfahrungen mit den Versuchen, die seitens unserer Gruppe diesbezüglich unternommen wurden).


    Deshalb hat eine Reglebelehrung vor Turnierbeginn aus meiner Sicht absolut keinen Sinn - weil es eben nicht ernst genommen wird oder als lästige Pflicht mit der entsprechenden Aufnahmebereitschaft absolviert wrid. Vergebene Liebesmüh. Und einen Zuschauer (wozu ich auch die Presse zähle) kratzt es noch weniger als einen Spieler.


    Zitat von Falkao;122929

    Genauso war es den Vereinen, die in dem genannten Bericht von Feldverweisen betroffen sind, doch bekannt,wie die Sperrregelung in Eurem Kreis ist. Da sollten sich die Spieler an die eigene Nase fassen und sich im Griff haben, gerade was Beleidigungen angeht.


    Hier greift aus meiner Sicht der alte Spruch getroffene Hunde bellen. Mir ist sowieso schleierhaft, weshalb man in der Halle (abgesehen vlt. von Handspiel) eine Torchance per Foul verhindern muß. Wenn ein Spieler frei aufs Tor laufen kann stimmt schlicht das Stellungsspiel in der Mannschaft nicht.


    Und daß Feldverweise in 98 % aller Fälle als zu hart empfunden werden ist auch eine erwiesene Tatsache.
    Von daher mache ich mir keinen Kopf bei solchen Entscheidungen - wenn der Spieler aufgrund seines Verhaltens runter will und ich mir dessen absolut sicher bin, dann geht er auch. Kein Unterschied zu draußen.


    Zitat von Falkao;122929

    Bei uns gibt es eine offizielle Auschreibung für die Hallenwettbewerbe, ...


    Die gibt es bei jedem offiziell angesetzten Turnier und da wird auch normalerweise auf die geltenden Regeln verwiesen. Wenn also noch irgend welche Fragen bezüglich der Auslegung vor Ort bestehen ist der jeweilige Ausrichter der Ansprechpartner.
    Also gibt es bei ganz klaren Sachen wie eben den persönlichen Strafen normalerweise keine Diskussionsgrundlage.


    Die einzige Problematik, die ich hier sehe sind die unterschiedlichen Auslegungen. Und da haben die Vereine auch Schuld daran - weil sie eben in die Gremien wählen, die diese Regeln festlegen.
    Von daher sollten wir als SR uns auf das konzentrieren, was uns angeht: Sich mit den geltenden Regeln regelmäßig beschäftigen, vor der ersten Spielleitung bei einem Turnier noch mal evtl. unsichere Sachen nachfragen und zu guter Letzt konsequent danach pfeifen. That's it. Alles andere wird einem doch nicht gedankt und man macht sich nur kirre.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Ich habe keine Probleme mit den unterschiedlichen Hallenregeln. Die Spieler und Trainer bei uns überwiegend auch nicht.
    Eigentlich ist das Ganze doch gar nicht so schwer: Hallenturniere werden von den verschiedensten Trägern veranstaltet, der KFV führt seine Kreismeisterschaft durch und die Vereine ihre internen Turniere. Da dies keine offiziellen Wettbewerbe sind, kann eben jeder Veranstalter seine Regeln auch selbständig und eigenverantwortlich festlegen.
    Der NOFV legt seine Hallenregeln fest, unser KFV macht dies für seine Kreismeisterschaft, die Regeln werden auch in Schulungen den betreffenden Kameraden bekannt gegeben, und die Vereine legen eben ihre Regeln für ihre Turniere fest. Üblicherweise orientieren sie sich dabei am, vom KFV festgelegten Regelwerk und modifizieren es nur in Details, die z.B. der Halle (Größe u.ä.), der Altersklasse usw. angepasst werden.
    Wenn ich bei einem solchen Turniere pfeife, dann frage ich vorher nach den Besonderheiten und leite die Spiele dann entsprechend. Bei der Turniereröffnung werden die wichtigsten Bestimmungen sowieso nochmals allen Teilnehmern vorgestellt.
    Also mit den jeweiligen Regelauslegungen hatte ich bei meinen Hallenveranstaltungen bisher die wenigsten Probleme.;)

    :ironie: "Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.":ironie:
    Christian Morgenstern

  • Zitat von BestRefinTown;122876

    .......Die von mir oben zitierte Regel


    ... nach Abprallen des Balles vom Pfosten oder Querlatte und dann Berühren der Hallendecke oder Geräten weitergespielt wird...



    Bitte jetzt keine hämischen Kommentare. Ich bin selbst ratlos.


    Heute wieder Lehrabend. Korrektur der Aussage des Lehrwartes vom 08.01.2010:


    Unhabhängig davon, ob der Ball noch das Tor berührt hat, gibt es nach Berührung des Balles mit der Hallendecke oder Sportgeräten idF gegen die zuletzt den Ball spielende Mannschaft.


    Tut mir einen Gefallen- jetzt bitte keine Kommentare, dass das ja klar gewesen sei und nichts anderes Sinn mache.


    Es geht mir nicht um Sinn oder Unsinn. Es geht mir darum, klare Hallenregeln zu haben, die festgeschrieben sind. So wie der Status Quo jetzt ist, dass sogar der Lehrwart beim übergeordneten Verband anfragen muss und dann eine Aussage bekommt, die 1 Woche vorher noch anders gelehrt wurde, geht es einfach nicht.
    So wundert es mich nicht, dass es bei den Hallenregeln immer wieder zu unterschiedlichen Meinungen und damit zu Ärger kommt.


    Das Beispiel mit der Berührung der Hallendecke ist übrigens nur eines von mehreren.


    Ich mach´ drei Kreuze wenn mein Hallenturnier vorbei ist.
    Was freue ich mich auf die Rückrunde- da weiß ich, wo ich nachlesen kann.

  • Bei uns steht in jeder!! Ausschreibung zu einem Hallentunier, dass dies nach den Hallenrichtlinien des Königlich Bayerischen Fußbalverbandes gespielt wird! Wenn nicht, leiten die ihre Spiele eben selber!
    Es gibt hier keine Häme, nur tut es uns SRtern keinen Gefallen, wenn es hier so und es dort anders ist! Warum ist es nicht möglich, die Regel überall gleich auszulegen? Hier sind SR aus Deutschland, Austria, der Schweiz und sonst noch wo her, auch aus Bayern, da müsste man doch meinen, die Regeln sind überall gleich? Man tut uns keinen Gefallen, wenn es hier wieder heisst, ja, aber bei uns in NRW oder Sachsen- Anhalt usw. ist das anders geregelt! Hier sind mal die VSO's gefragt, sowas durchzubringen!

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Hallo.


    Eine Verallgemeinerung (im positiven Sinn, also einheitliche Auslegung) wird es so schnell nciht geben - weil eben jeder Verband mit dem Argument "Bei uns sind die Bedingungen eben anders als im Verband X oder Y" arbeitet. Hintergrund ist nun mal leider, daß jeder Verband auch ein bißchen Macht ausüben will. Ob dieses Verhalten aber Sinn macht - das sei dahingestellt, aus Machterhaltungstrieb auf jeden Fall.


    An wechselhafte Anweisungen bzw. Aussagen muß man sich (leider) gewöhnen. Teilweise ist es so, daß Anweisungen erst mal falsch verstanden wurden, man sie nicht richtig weitergegeben hat oder zuerst einmal (teilweise bewußt) gegen bestehende Anweisungen gehandelt wird und andere Kollegen es nachmachen, so daß Klärungsbedarf besteht.
    Hierzu mal konkrete Besispiele zum Futsal aus meinem Verband:
    Letztes Jahr wurde das TW-Spiel so ausgelegt, daß das Zuspielen nur nach einem Abwurf nach Toraus unterbunden werden musste. Dieses Jahr war schon eine Anzahl Turniere gespielt, als aufgrund von Problemen noch mal intensiver mit dem Lehrwart Futsal gesprochen wurde und sich rausgestellt hat, daß eigentlich doch die Regelung "nach jedem Abwurf" greift. Nun war es so, daß einige Kollegen schon nach der neuen Auslegung entschieden hatten, ein Teil der Entscheidungen aber zu Streitigkeiten geführt hat, weil der anwesende Verbandsvertreter die andere Auslegung im Kopf hatte. Also typischer Fall von Informationsleck bzw. falschem Verständnis.
    Dann gab es den Fall, daß ein SR trotz klarer Anweisung, daß alle Jugendspiele als Futsal auszuführen sind, einfach nach normalen Regeln hat spielen lassen - weil er Futsal nicht mochte und der Meinung war, auch nciht nach diesen Regeln pfeifen zu müssen und selbständig die Spielform auswählen zu können. Das Verhalten wurde dann bis zum Abschluß des betreffenden Tagesturnier für die Altersstufe
    Als SR muß man eben flexibel sein, wenn es die Situation erfordert. Daher ist es speziell bei der Hallensaaison essentiell wichtig, nohc mal vor der ersten Spielleitung die wichtigsten Sachen durchzugehen. Und immer auch die geltenden Regeln dabei zu haben. Viel mehr kann man nicht unternehmen.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles