Spielerwechsel nach Nominierungsfehler am Spielbericht!

    Heute hat mir wieder einmal jemand eine Regelfrage gestellt, die mich ein wenig zum Nachdenken animiert hat.


    Am Spielbericht ist die Nummer 5 als Spieler eingegeben, die Nummer 13 als Ersatzspieler. In der 2. Halbzeit will die Mannschaft wechseln, und zwar will die Nummer 13 das Feld verlassen, und die Nummer 5 eingewechselt werden. Erst da bemerkt der Schiri, dass die Nummer 13 unbemerkt von Anfang an auf dem Feld war.


    Wie geht der Schiedsrichter vor? Wechsel zulassen?


    Was ist mit der Nummer 5, die jetzt am Spiel teilnehmen will? Falls der Wechsel genehmigt wird, belastet dies dann das Austauschkontingent?


    Eure Meinungen?

    Menschen, die sich nicht gewisse Regeln vorgesetzt haben, sind unzuverlässig. Man weiß sich oft nicht in sie zu finden, und man kann nie recht wissen, wie man mit ihnen dran ist."


    Immanuel Kant


    "Ein Sieger findet für jedes Problem eine Lösung."
    "Ein Verlierer findet in jeder Lösung ein Problem."


    Corneille

    Wird sicher wieder unterschiedlich sein. Auf jeden Fall muss der Spieler raufgelassen werden. Es wird sich halt die Nummer und Name notiert und dann wird es im Spielbericht gemeldet.

    Die Antwort wird wieder sehr Kreisspezifisch ausfallen.
    Für unsere Kreis heißt das: das ist normal. Es gibt in unserer Kreisausschreibung keine Verpflichtung, das die ersten 11 auch als die ersten 11 zu notieren sind. Somit würde die ANtwort bei uns lauten Wechsel zulassen, keine "doppelte" Belastung des Kontingents.

    Ich glaube, dass man sich da nach der Spielordnung des für die jeweilige Klasse zuständigen Landesverbandes richten muss.


    Teilweise ist vorgeschrieben, dass die Nr.1 - Nr.11 beginnen muss, bei uns im SWFV gibt es inzwischen die freie Wahl der Nummern und es gibt auch Verbände, wo Rückennummern nicht notwendig sind. In der SWFV Spielordnung steht nur, dass alle Spieler, die eingesetzt werden können, vor Spielbeginn auf dem Spielberichtsbogen vermerkt werden müssen, Nachmeldungen sind nicht erlaubt.


    Ich zähle unmittelbar vor dem Anpfiff durch, damit ich sicherstelle, dass keine überzähligen Spieler auf dem Platz sind. Ob die richtigen Nummern auf dem Feld stehen, kann ich in dem Moment nicht nachprüfen.

    Eigentlich immer die beste Möglichkeit das die Spieler nur noch mit dem Nummer 1 -11 als erste auflaufen dürfen! In Hamburg gibt es von 1 bis 99 alles unglaublich nervig!
    So zurück zum Thema ich würde da nur einen Eintrag in den Spielbericht machen und den Wechsel zulassen! Das heisst der Wechsel ist vollzogen und wird im Kontigent abgezogen das heisst bei uns im Herrenbereich wären nur noch 2 Auswechslungen zugelassen!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

    Wirklich verbandsspezifisch, denn wir sind gehalten, uns vorab zu versichern, ob 1 bis 11 auch die Startformation sind bzw. bei abweichender Startformation dieses im Spielbericht zu notieren.

    Für mich nichts landesspezifische, sondern ein Formfehler. Auf das laufende Spiel sollte es kein Einfluss haben. Einwechslung zulassen.


    Im Bericht vermerken, alles andere regelt das Sportgericht.

    Bei uns im Kreis kann das normalerweise nicht passieren, da vor Spielbeginn eine Passkontrolle durchgeführt wird. D.h. dass die Spieler die auf dem Spielbericht stehen mit den Pässen und den Spielern auf dem Platz abgeglichen wird.
    Wenn das auf Verbandsebene passieren würde, wo keine Passkontrolle stattgefunden hat, dann würde ich eine Meldung über die falschen Eintragungen machen.

    Wechsel zulassen, Meldung im Spielbericht machen, das Austauschkontingent wird klarerweise belastet.


    Ein ähnlicher Fall war diesen Herbst in der Regionalliga Ost (= Österreichs 3. Liga):
    Beim Wechsel bemerkt der SR, dass der eingewechselte Spieler eigentlich in der Startformation stand. Blöd, noch blöder war aber: der ausgewechselte Spieler war gar nicht im (Online-)Spielbericht eingetragen.
    Der Verein hatte allerdings einen Spielberichtsausdruck, der mit der offiziellen Version nicht übereinstimmte (wie das technisch geht, weiß ich nicht). Ergebnis: 0:3 Strafverifizierung und eine Weisung an die SR, dass die Vereine nur die 16 Spielercards der nominierten Spieler an den SR übergeben dürfen - offenbar war hier die eine oder andere Karte zu viel dabei, so konnte der nicht nominierte Spieler bei der Passkontrolle "durchrutschen".

    Das ist natürlich wieder etwas anderes. Wir hatten heuer einen Fall, wo dem Schiedsrichter in der Pause mitgeteilt wurde, dass der Torschütze des 1:0 gar nicht am Spielbericht steht. Der Schiedsrichter ließ den Spieler weiterspielen.


    Das würde ich aber als klassischen Regelbruch halten, weil in einem Fussballspiel generell nur Spieler spielen dürfen, die vor dem Spiel nominiert wurden. Vielleicht hätte es die Mannschaft noch gerettet, wenn der Schiri damals das Tor nicht anerkannt hätte, mit indirektem Freistoß an der Torraumlinie fortgesetzt hätte und einen anderen (gemeldeten) Spieler eintauschen hätte lassen. So aber wurde dies natürlich auch ein 0:3. Wobei die Mannschaft trotzdem bis zur letzten Instanz anfechten will. Lustig ist nur, dass sie sich im Einspruch nun auf den Fehler des Schiedsrichters berufen, weil dieser den Spieler trotz Kenntnis weiterspielen ließ.

    Menschen, die sich nicht gewisse Regeln vorgesetzt haben, sind unzuverlässig. Man weiß sich oft nicht in sie zu finden, und man kann nie recht wissen, wie man mit ihnen dran ist."


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    Corneille

    Glaub ich kaum, dass das geholfen hätte: sobald ein nicht spielberechtigter Spieler spielt, ist das Spiel schon verloren.
    Ich hätte in der Situation wahrscheinlich auch den Spieler weiterspielen lassen und mich gefragt, was bei der Passkontrolle wohl falschgelaufen ist...da aber für die korrekte Aufstellung der Verein und nicht der SR verantwortlich ist, muss es auch dem Verein mehr weh tun als dem SR.


    back to topic: Wenn das Austauschkontingent durch den Wechsel von 13 auf 5 nicht belastet werden würde, hieße das ja die Möglichkeit, einen Rücktausch zu machen, weil dann Spieler 13 nie Spieler gewesen wäre, sondern nur Ersatzspieler, dafür war Spieler 5, obwohl auf der Bank sitzend, immer Spieler. Außerdem kannst nur hoffen, es steht noch 0:0, ich sag nur: Torerfolg mit zusätzlichen Personen am Spielfeld...ich könnte aber die passende Regelstelle nicht nennen, aber ich glaube, jede andere Lösung als die vorhin erwähnte würde zu einem Rattenschwanz an Protesten führen, weil das gerade in den unteren Ligen regelmäßig passiert, dass plötzlich ein Ersatzspieler in der Startformation steht. Die Funktionäre sind da oft nicht zu wissend, dass der SR den Online-Spielbericht noch mal für Veränderungen öffnen kann.

    Also ich würde den Spieler spielen lassen. Den Wechsel aber auf das Wechselkontingent zurechnen. Nach dem Spiel Anzeige im OSB. Ich bin mir aber sicher, dass sich der OSB deswegen nicht abschließen lässt. Die EDV ist auf so einen Fall sicher nicht programmiert und wird ständig eine Fehlermeldung bringen. In diesem Fall bleibt der Bericht eben offen.


    Ich denke für diesen Fall, dass die Spruchkammer das Spiel dann so beglaubigen würde und gegen den fehlenden Verein eine Geldstrafe wegen Verstoß gegen die Formalität verhängt.


    Man darf sich in diesem Fall auch nicht von den Supportern einwickeln lassen, die immer reinen Tisch haben wollen. Wir hatten einmal einen beim Verband sitzen, der dem Schiri empfahl das Tor und die gelbe Karte dann eben einem anderen Spieler zuzustecken, damit der OSB abgeschlossen werden kann.


    In dem Fall hätte aber dann der Schiri die A.... Karte gezogen! Den hätten wir dann sicher gesperrt und der gelinkte Verein einen Protest gegen Schiri und Spielergebnis eingebracht.

    Menschen, die sich nicht gewisse Regeln vorgesetzt haben, sind unzuverlässig. Man weiß sich oft nicht in sie zu finden, und man kann nie recht wissen, wie man mit ihnen dran ist."


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    Corneille

    Ich möchte noch eine Variante reinbringen:
    Ersatzspieler Nr. 13 spielt statt der nominierten Nr. 5 von Beginn an. Der SR bemerkt den Fehler erst, als Nr. 13 gegen Nr. 14 ausgetauscht werden soll.
    a) Darf so gewechselt werden?
    b) Wieviele Auswechslungen sind nun verbraucht? 1 oder 2?

    Zitat von ChrisW;120933

    Ich möchte noch eine Variante reinbringen:
    Ersatzspieler Nr. 13 spielt statt der nominierten Nr. 5 von Beginn an. Der SR bemerkt den Fehler erst, als Nr. 13 gegen Nr. 14 ausgetauscht werden soll.
    a) Darf so gewechselt werden?
    b) Wieviele Auswechslungen sind nun verbraucht? 1 oder 2?


    Meine Entscheidung:


    :gelbe_karte: für Nr 13 (weder er noch der Spielführer hat sich vor Spielbeginn angemeldet bzw. Nr. 13 hat den Platz ohne Erlaubnis betreten).


    a) ja
    b) eine

    So, um das Thema abzuschließen: hab jetzt die entscheidende Stelle gefunden (allerdings nur in den ÖFB-Erläuterungen):


    Wird ein Spieler vor dem korrekt durchgeführten Anstoß durch einen gemeldeten Ersatzspieler ersetzt, ohne dass der Schiedsrichter informiert wurde, so darf dieser Spieler im Spiel bleiben. In diesem Fall wird das Austauschkontingent nicht belastet. Eine Meldung ist zu erstatten.


    Also wird der Ersatzspieler alleine durch seine physische Anwesenheit am Spielfeld anstelle eines anderen nominierten Spielers zum Spieler.

    Zitat von big-mac;120816

    Bei uns im Kreis kann das normalerweise nicht passieren, da vor Spielbeginn eine Passkontrolle durchgeführt wird.....


    Ihr macht in eurem Kreis eine Passkontrolle? Überrascht mich, da das bei uns, also eurem Nachbarkreis nicht gemacht wird. (Ausser KL-C).

    Daran sind nur die Schiedsrichter Schuld, da bin ich ganz selbstkritisch.
    (Markus Osthoff)

    Mir ist allerdings keine Regel bekannt, nach der die Spieler von 1 - 11 durchnummeriert sein müssen und dann auch so das Spiel beginnen müssen. Ein Auswechselspieler, der zu Beginn des Spieles(oder zu Beginn der zweiten Halbzeit) das Spielfeld für einen anderen Spieler betritt, wird automatisch zum Spieler. Das Auswechselkontigent wird bei o.a. Situation zu Beginn des Spieles nicht belastet. Zur Absicherung empfehle ich eine Meldung auf dem SB.

    Ich muss mich berichtigen: Die gültige Regeländerung ab 01.07.2009 besagt, dass ein einzuwechselnder Spieler auch in der Halbzeitpause erst spielberechtigt wird, wenn die Zustimmung des SR vorliegt. Das heisst, wenn der SR nicht informiert wurde bzw. auch nicht nachfragt ob gewechselt wurde,und ein Auswechselspieler eingesetzt wird, so bleibt dieser Spieler weiterhin im Status des Auswechselspielers. Er wird nicht automatisch mit Beginn der 2. Halbzeit zum spielberechtigten Spieler.Ein von diesem Spieler erzieltes Tor kann z.B. nicht anerkannt wewrden. Verwarnung und idF wo der Ball bei der Unterbrechung sich befand ist die Spielfortsetzung.

    Da liegst du aber falsch Jürgen.


    In der Regel 3 Anweisungen des DFB steht unter Punkt 10:
    Wenn die Einwechslung während der Halbzeit ohne Information des Schiedsrichters erfolgt,
    gehören eingewechselte Spieler nach dem Beginn der zweiten Halbzeit zum Spiel.
    Der Schiedsrichter soll von Beginn der zweiten Halbzeit die Spielführer fragen,
    ob ausgewechselt wurde.


    Somit würde der Torerfolg zählen !

    ‎"Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

    Hallo Ansgar !
    Hier liegst du falsch. Der DFB hat im laufe der Vorrunde hier eine Änderung herausgegeben.
    SR Zeitung September 2009 ??
    Dort ist klar gestellt, dass dies nicht mehr so ist. Ein AW-Spieler kann nicht ohne Kenntnis des SR zum Spieler werden.
    Früher wurde die Auswechselung nur notiert, heute ist der Spieler zu verwarnen und das Spiel mit ind. Freistoß
    für den Gegner fortzusetzen.
    Die Pflicht in der Halbzeit liegt somit nicht mehr beim SR, sondern beim Spieler.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !