Zweikampfbeurteilung

  • Folgende Szene (konstruiert):
    Ein Spieler der angreifenden Mannschaft läuft mit dem Ball aufs Tor zu.
    Er legt sich den Ball ca. 5 Meter vor.
    Jetzt kommt ein Spieler der verteidigenden Mannschaft und kreuzt ihn so, dass der Angreifer auf ihn draufläuft .
    Es ist erkennbar, dass dies von dem verteidigenden Spieler bewusst so gemacht wurde um den Angreifer zu stoppen und er keine Möglichkeit hatte, den Ball zu spielen .


    Ist dies als Sperren mit einem ind. Fr. zu ahnden, oder ist auf d. Fr. zu entscheiden, wegen Körperkontakt ?
    Selbstverständlich mit Begründung.

  • Wenn der Ball spielbar ist, ist das kein Foul.
    Das wäre ein fairer Zweikampf.


    Aber darum soll es zunächst nicht gehen !

  • Das ist m.M.n. "auflaufen lassen", aber ist das iFS oder dFS; da bin ich mir jetzt nicht sicher?

  • Meiner Meinung nach muss es hier einen direkten Freistoß geben, da es sich hier nicht mehr um ein Sperren, sondern um einen "Bodycheck" handelt. Da es diesen im Regelwerk aber nicht gibt, schließe ich mich Pfeifenkopps Wertung an.

  • Wenn ich das richtig verstanden haben ist das Sperren ohne Ball und indirekt! Sollte der Verteidiger absichtlich den Körperkontakt suchen, so ist es dann ein Foul und direkt!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Er sperrt ihm den Laufweg ab, damit er nicht an den Ball kommt.
    Ohne den Ball spielen zu können.

  • Indirekt wegen Sperrens!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Da hier Körperkontakt vorliegt, entscheide ich mich auch für nen direkten Freistoß.

  • Sperrt er ihn nur, ohne ihn zu berühren ist es Sperren und somit ein ind. FS. Erwischt er ihn und lässt ihn "auflaufen" ist es ein Kontaktvergehen, sodass es ein direkter FS sein muss.

  • Die entscheidende Frage ist, ob es sich um einen Kampf um den Ball handelt oder nicht. Selbst bei einem Abstand von etwa einem Meter kann durchaus davon ausgegangen werden, dass noch um den Ball gekämpft wird, wobei es sich ohnehin immer um einen subjetiven Eindruck des SR handelt; ein Spieler ist entgegen landläufiger Ansicht nicht verpflichtet, den Weg zum Ball frei zu machen. Das Abschirmen des Balles ist eine erlaubte Taktik, das Sperren eines Spielers ohne Kampf um den Ball hingegen verboten.


    Fazit:
    SR-Eindruck "Kampf um den Ball" --> weiterspielen
    SR-Eindruck "kein Kampf um den Ball"
    - ohne Kontakt: idF
    - mit Kontak: dF

  • Zitat von adioz;120382

    Sperrt er ihn nur, ohne ihn zu berühren ist es Sperren und somit ein ind. FS. ...


    Wie soll das gehen? Sperren ohne Körperkontakt? Es läuft doch immer auf das Auflaufen lassen hinaus.
    Auch wenn es noch in den Regeln so geschrieben steht, Sperren ohne Ball und ohne Körperkontakt habe ich noch nie erlebt.


    Übrigens nochmals zum Sachverhalt: das Sperren / Bodycheck könnte auch als Notbremse gesehen werden, falls dadurch eine klare Torchance verhindert wird :rote_karte:

    Viele Grüße


    Thomas!


    Wir leben alle unter dem gleichen Himmel , aber nicht jeder hat den selben Horizont:rolleyes:


    :bsc:

  • Für mich ist das ein direkter FS.
    Wenn ein Kontakt vorliegt, würde ich immer auf direkt entscheiden.
    Wie man das begründet kann man sich aussuchen. Ob Bedrängen, Stoßen, Bein Stellen, Rempeln etc. irgendetwas war es dann.
    Und würde sich diese Szene im 16er abspielen, da will ich mal sehen, wer da auf indirekten FS im 16er entscheidet...:D

  • Ich! :):):)
    Spieler A stellt sich zwischen Ball und Spieler - es kommt zu keinem Kontakt -->
    ind.FS, da noch genug Spieler im Strafraum, daher keine klare Torchance.

    Geh nicht nur die glatten Straßen. Geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub.
    (Antoine de Saint-Exupery)

  • Hallo.


    Christian, so wie von Dir beschrieben ist es ja nur ein Sperren. Es war die Rede vom Körperkontakt - und da hat es Manfred recht gut eingegrenzt. Klar erkennbarer Kampf um den Ball oder nicht, das ist hier die Frage...


    @ Thomas: Das kann z. B. der Fall sein, wenn der Verteidiger sich zwischen Ball und Gegner drängt und gleichzeitig keine Anstalten macht, den Ball spielen zu wollen. Dieser Gegenspieler wird massiv zum Ausweichen gezwungen und kann grade noch so ausweichen, die Möglichkeit den Ball zu spielen hat er aber nicht mehr. Das ist dann zwar Sperren - aber es liegt kein Körperkontakt vor.


    So wie die ursprüngliche Sitution beschrieben wurde ist es eher ein Foulspiel als ein Sperren (hefitges Rempeln), weshalb ich auch zu direktem Freistoß tendiere.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • OK
    du hast recht.
    Hab mich wohl verlesen.

    Geh nicht nur die glatten Straßen. Geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub.
    (Antoine de Saint-Exupery)

  • Zitat von Christian B.;121421

    Ich! :):):)
    Spieler A stellt sich zwischen Ball und Spieler - es kommt zu keinem Kontakt -->
    ind.FS, da noch genug Spieler im Strafraum, daher keine klare Torchance.


    Ja mit der Annahme, das es zu keinem Kontakt gekommen ist, kann man auf indirekt FS entscheiden, nur diese Annahme trifft ja hier nicht zu.
    Außerdem hat es keinen Einfluss auf die Spielfortsetzung, ob eine klare Torchance vorliegt oder nicht. Dies würde lediglich auf die persönliche Strafe einen Einfluss haben.