Wurfvergehen

  • Hallo!


    Ich habe unheimliche Probleme bei den Regeltests, wenn es um ein Wurfvergehen geht. Da gibt es so viele Besonderheiten (meiner Meinung nach), ich blicke da nicht mehr durch.


    Ein Dritter wirft auf dem Spielfeld stehend einem Spieler Außerhalb... und und und!


    Kann mir Jemand mal genau auflisten, wie die Spielvortsetzungen in den einzelnen Fällen ausschaut? (Auf Mitspieler, Auf Gegenspieler, Auf Dritter, vom Feld nach Außen, umgekehrt - eben alle Varianten!) Soll, laut unserem Lehrwart, gar nicht so kompliziert sein, wie es ausschaut.


    Danke im Voraus!
    Destop

  • Ist es auch nicht...


    Frage 1) Tatort (wo getroffen wurde oder hätte getroffen werden sollen) außerhalb des Feldes? -> SR-Ball


    wenn nein:


    Frage 2) Wird das Vergehen von einer 3. Person begangen? -> SR-Ball


    wenn nein:


    Frage 3) Auswechselspieler/ausgewechselter Spieler? -> iFS am Ort des Balles


    wenn nein:


    Dann muss es ein aktiver Spieler gewesen sein -> dFS am Ort, wo getroffen wurde oder hätte getroffen werden sollen.


    Hoffe, dass ich in der Schnelle nichts vergessen habe...

  • Was du noch vergessen hast, ist gegen einen eigenen Mitspieler :) das gibt dann auch indirekten Freistoss

    A yacht in port is safe, but that's not what yachts are built for.

  • Besonderheit Torwart:
    Der TW darf als einziger den Ball im 16'er in den Händen halten.
    Wurfvergehen durch TW mit dem Ball
    *Torwart befindet sich in seinem Strafraum
    *Somit spielt er berechtigt den Ball mit der Hand
    *Wirft er gegen „Dritte“, ändert sich nichts
    -Unsportlichkeit
    -Tatort wo der TW stand
    -Indirekter Freistoß und rote Karte


    *Wirft er gegen spielberechtigte Gegenspieler
    -außerhalb des Spielfeldes:
    -Spielfortsetzung wie Ball aus dem Spiel ging !


    Hier nochmal eine super Grafik:
    [Blockierte Grafik: http://www.monsterag2.de/wurfvergehen.jpg]

  • Hallo.
    Nicht zwangsläufig.
    Wird der SR oder Assitent angeworfen, liegt es im Ermessen des SR, ob das Spiel fortgesetzt wird oder nicht. Ist die Fortsetzung ohne Einschränkungen gewährleistet, kann das Spiel fortgeführt werden, andernfalls wird es abgebrochen.
    Wobei ich persönlich in solch einem Fall für den Abbruch plädiere, denn wenn es einmal in einem Spiel vorkommt kann man nicht sicherstellen, daß es nicht zu einer Wiederholung der Szene kommt. Ausnahme für mich wäre das unmittelbar bevorstehende Spielende. Wenn ich mich noch in der Lage fühle, daß das Spiel für die letzten zwei bis drei Minuten fortgesetzt werden kann, würde ich dieses auch tun, allerdings mit anschließender Meldung zum Vorfall.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Ist aber immer ein sehr schmaler Grad. Denn es wird von den Sportgerichtsinstanzen gefragt, ob der SR alle Möglichkeiten zur Weiterführung des Spieles ausgenutzt hat. Und wenn aufgrund von Zeugenaussagen dies verneint werden kann, wird das Spiel neu angesetzt und als SR steht man ungewollt als Buhmann da.
    Damit wir uns nicht mißverstehen, bei Treffern im Bereich des Oberkörpers ist für mich definitiv Schluß, egal was geworfen wurde, denn hier ist eindeutig eine Absicht zur Verletzung zu unterstellen. Wenn ich aber einen Schwall Wasser in der 88. Minute abbekomme, trockne ich mich ab und die letzten beiden Minuten werden noch gespielt.
    Man sollte es wirklich von Fall zu Fall entscheiden. Eine pauschale Aussage ist sehr schwierig, da jeder SR auch eine solche Aktion anders gewichtet. Aber grundsätzlich tendiere ich auch zum Abbruch.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Also mit treffen des SR und für Abbruch meine ich auf jedenfall Gegenstände. Wenn es jetzt Wasser ist, dann mach ich mir da nicht so viel drauß.


    Aber wenn es jetzt wirklich z.B. ein harter Gegenstand ist ist Ende!


    Das meinte ich mit Spielabbruch ;)


    Sry. wenn ich es nicht ausführlich beschrieben habe


  • Ich greife dieses Thema noch einmal auf, da es sicher einer der schwierigsten überhaupt ist. Wenn ein Spieler bei laufendem Spiel einen Person außerhalb des Spielfeldes trifft, gibt es dann nicht vielmehr Freistoß, wo der Spieler geworfen hat?

  • 33. „Kontakt- und Wurfvergehen“ (Schlagen, Werfen) führen neben der persönlichen Strafe zu einem direkten Freistoß. Die Spielfortsetzung erfolgt
    dort, wo getroffen wurde oder werden sollte.


    Richten sich solche Vergehen nicht gegen einen Gegenspieler (z.B. Mitspieler, Zuschauer, Personen in der technischen Zone), so handelt es sich um eine (grobe) Unsportlichkeit. Tatort (Freistoß-Ort) ist der Ort des Vergehens. Das Spiel wird dabei mit indirektem Freistoß fortgesetzt.

  • Und nun? Also immer idF wenn man von innerhalb des Spielfelds als Spieler auf eine andere Person aber auch auf einen Spieler des Gegners wirft oder schlägt, dann gibt es idF wo geworfen oder getreten worden ist?

  • Wenn ein Spieler gegen einen spielberechtigten Gegenspieler wirft, gibt es dir. Freistoß am Ort, wo der Gegenspieler getroffen wird oder getroffen werden sollte. Ist dieser Ort außerhalb des Spielfeldes, muß es stattdessen SR-Ball geben.


    Wirft er gegen eine andere Person als einen spielberechtigten Gegenspieler (SR, SRA, Mitspieler, Ersatzspieler, Trainer, Ordner, Zuschauer, ...), dann gibt es einen ind. Freistoß am Ort, wo der werfende Spieler steht.


    Der Unterschied ist der, daß es sich einmal um verbotenes Spiel und einmal um eine grobe Unsportlichkeit handelt.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Somit greift das von Christoph genannte Schema nicht so ganz, deswegen war ich etwas verwirrt, aber nun bin ich wieder auf der richtigen Linie und weiß wann was zu geben ist.

  • Danke Mischa, die Übersicht ist eine gute Hilfe.

  • Allerdings muss die Übersicht m.E. an einer Stelle ergänzt werden: Ist der Werfer ein "Dritter", so muss nicht nur die Meldung im Spielbericht erfolgen, sondern es ist zu versuchen, den Namen und ggf. die Vereinszugehörigkeit desselbigen zu erfahren (für die Meldung) und dieser ist vom Sportplatz entfernen zu lassen.

  • Zitat von mischa;13318

    Hab da noch eine Grafik zu ( die von tho_died funktioniert bei mir auf jeden Fall nicht )


    Habe mir die Grafik mal angesehen. Es fehlen Vergehen durch Auswechselspieler. Betreten diese den Platz oder werfen von außen auf den Platz, muß seit Sommer 2006 mit ind. Freistoß fortgesetzt werden. Vermutlich ist die Grafik schon etwas älter, denn hier werden diese (wie vorher üblich) hinsichtlich der Spielstrafe mit Zuschauern gleichgesetzt.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D