• Gestern bei einem Alte-Herren-Spiel:


    So nach 20 Minuten meckert ein Spieler der Heimmannchaft irgendetwas daher.
    Ich wollte ihm im Vorbeilaufen etwas sagen, als er den Mund aufmachte, die Zunge etwas nach vorne schob und mir sein Zungenpiercing zeigte.
    Ich natürlich in der nächsten Spielunterbrechung erneut zu ihm hin und ihn gebeten den Platz zu verlassen und seinen Schmuck auzuziehen.
    Er meinte, dann beim Verlassen, daß er es nicht ausziehen könnte und wie er damit jemand verletzen sollte?
    Als er in der Halbzeit ua. zu mir sagte, ich solle die Pause mal nutzen um kalt zu duschen, ga es Gelb.
    Das schien dann irgendwie Früchte zu tragen, denn nach der Halbzeit kam er plötzlich auf mich zu und hatte kein Piercing mehr an.


    Hättet ihr genauso verfahren?

  • Ja, richtig, auch Zungenpiercing ist Schmuck und wenn man da Ausnahmen macht, wo kommen wir denn dann hin?


    ;)

    Das beste Zitat von allen: "Dass er mir den Ball weggenommen hat und mich dabei umgestoßen hat, konnte ich ja noch akzeptieren, aber, als er mich dann beim Weglaufen einen "PARDON" nannte, musste ich einfach nachtreten!":D


    (Didi Hamann zur Rechtfertigung einer :rote_karte: wegen Nachtretens)

  • Es geht ja nicht nur darum, ob er andere damit verletzen könnte, sondern auch sich selbst! Das vergessen die meisten Spieler.


    Deswegen: Richtig gehandelt!

    "Wenn man aus Fehlern lernt, werden Umwege zu Abkürzungen!"


    "Nicht das Erzählte reicht, sondern das Erreichte zählt!"


    Herbert Fandel hatte den selben Mathelehrer wie ich, ein gutes Omen?!? :D

  • Hallo.


    Er hätte eigentlich schon nach dem Kommentar wegen der Verletzungsgefahr für jemand anderes Gelb bekommen müssen, weil es eine offensichtliche Infragestellung der Anweisung des SR und indirekte Weigerung darstellt - also ein Protestieren.


    Ansonsten richtig gehandelt.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Ich kenne diese Anweisung nur für Schmuck der zu sehen ist und bin der Meinung, dass dies überzogen ist (auch wenn mich manche dafür wieder steinigen werden). Ich kontrolliere ja auch keinen Intimschmuck ;)

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Hier kommt ja noch (wieder einmal) die Dummheit des Spielers hinzu. Wenn er von sich aus wie hier beschrieben das Piercing zeigt muß ich etwas dagegen unternehmen. Denn es wird für mich ersichtlich (und das ist der Punkt) daß er Schmuck trägt.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • @ Pfeifekopp
    Wollte ich auch geschrieben haben, ich gehe doch nicht an den Spielern vorbei und lass die der Reihe nach den Mund aufmachen, oder mir ihre Oberweite zeigen. Ich denke, die Spieler müssen auch eigenverantwortlich mit solchen Dingen umgehen, ich weise die Spieler nur auf sichtbaren Schmuck hin. Alles andere wäre m.E. übertrieben und daneben!

    "Ein J.R. Ewing hat keine Magengeschwüre! Ein J.R. Ewing verursacht sie!"
    J.R. lebt! In memorarum an Larry Hagman (1931 bis 2012). Danke für die tolle Zeit bei DALLAS!!!

  • Nur, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
    Wenn für mich als SR während des Spiels Schmuck sichtbar wird, der i.d.R. nicht sichtbar getragen wird, muß ich eingreifen, das hat auch nichts damit zu tun, ob bzw. mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Verletzungsrisiko vorliegt.
    Letzte Saison habe ich ein Frauenspiel gepfiffen, da wurde kurz vor dem Halbzeitpfiff ein Bauchnabelpiercing erst sichtbar, als eine Spielerin zum Kopfball hochsprang und dabei ihr Trikot so weit hochrutschte, dass ihr Bauch sichtbar wurde. Die durfte das Piercing dann in der Halbzeitpause ausbauen.
    Nicht beim Zungenpiercing, aber gerade beim Bauchnabelpiercing halte ich die Verletzungsgefahr für erheblich, da das Risiko besteht, dass eine Gegenspielerin die Gepiercte nur am Trikot festhalten will und ihr dabei, ohne es vorher sehen zu können, das Piercing rausreißt.


    Das Thema Zungenpiercing hatten wir übrigens schon ausführlich hier:
    http://www.fussball-sr.de/showthread.php?t=3876&highlight=zungenpiercing

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Zitat von almiko;112173

    Nur, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
    Wenn für mich als SR während des Spiels Schmuck sichtbar wird, der i.d.R. nicht sichtbar getragen wird, muß ich eingreifen, das hat auch nichts damit zu tun, ob bzw. mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Verletzungsrisiko vorliegt.


    Genau dies war auch mein Gedankengang.
    Manche Spieler waren verwundert, daß ich ein Schmuckstück in der 20. Minute erst entdecke.
    Aber vorher hat der Spieler halt noch nichts getan, daß mich es sehen ließ.

  • In der Regel steht:

    Zitat

    Ein Spieler darf keine Kleidungsstücke oder Ausrüstungsgegenstände tragen, die für ihn oder einen anderen Spieler eine Gefahr darstellen (einschließlich jeder Art von
    Schmuck).


    Und damit entfernt er es bei mir.

  • Schmuck bedeutet im Sinne der Fußballregeln eine Verletzungsgefahr. Es ist dabei unerheblich, ob wir das anders sehen. Der Zusatz einschließlich jeder Art von Schmuck drückt dies eben aus.

  • Zitat

    ich sehe bei einem Zungenpiercing keine Verletzungsgefahr weder für ihn, noch für einen anderen.


    1. Steht es so in der Regel,


    und 2. was ist denn, wenn er mit einem Gegenspieler zusammen stößt, und sich dabei unabsichtlich auf die Zunge beißt. Keine Verletzungsgefahr?


    Okay, wenn er ohnmächtig wird, und die Zunge verschluckt, könnte man sie besser herausholen. :D

  • Ich sehe natürlich ein Verletzungsgefahr, wenn er mit andere Gegenspieler zustößt kann.
    Wenn er verweigert, weil er der Schmuck entfernen muss!
    Dann wird er von mir verwarnt, wenn er weiter verweigert, dann muss ich :gelbe_karte::rote_karte: geben ??

    Ich habe keine Ablenkung durch die Geräuschkulisse.
    Ich bin komplett konzentriert auf das, was ich sehe


    Gehörloser Schiedsrichter -
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  • Verletzungsgefahr hin oder her - die Regel ist eindeutig. Natürlich kann, will und werde ich keinen Körper danach absuchen, wenn aber auffällt - warum auch immer -, dass Schmuck getragen wird - wo auch immer -, dann ist dieser abzulegen. Ich warne davor, hier großzügig zu sein - es ist der erste Schritt zur Kreation eigener Regeln.

  • Also ich hätte genauso gehandelt.


    Schmuck ist Schmuck, völlig unerheblich wo er sich befindet. Sobald ich es sehe muss es entfernt werden.

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • Naja, ich falle gerade etwas vom Glauben ab. Wieso soll ein Spieler denn sein Zungenpiercing ausziehen? Natürlich steht das jeglicher Schmuck verboten ist, aber man muss ja auch mal den Sinn der Regel bedenken. Ich denke wir sind uns einig dass von einem Zungenpiercing keine Gefahr ausgeht, oder...?
    Definitiv habe ich noch nie davon gehört, dass ein Spieler sein Zungen- oder Bauchnabelpiercing entfernen muss, jedenfalls wird dies im Westen und auf DFB-Ebene nicht umgesetzt. Es geht um sichtbaren und gefährdenden Schmuck, also Ringe, Piercings im Gesicht, Ketten, Haarschmuck(evtl. bei Frauen) und Armbänder...

  • Wo steht im Regelbuch bei Schmuck "sichtbar" ?


    Bin fürwahr kein Piercingexperte, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass man sich in Folge eines Sturzes im Spiel mit einem Zungenpiercing erheblich die Zähne beschädigen kann. Dass durch ein Bauchnabelpiercing aus einem Trikotziehen plötzlich ein "Piercing-Ziehen" inkl. offener Wunde entstehen kann, hatte ich ja bereits dargelegt.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Zitat von big-mac;112253

    Naja, ich falle gerade etwas vom Glauben ab. Wieso soll ein Spieler denn sein Zungenpiercing ausziehen? Natürlich steht das jeglicher Schmuck verboten ist, aber man muss ja auch mal den Sinn der Regel bedenken. Ich denke wir sind uns einig dass von einem Zungenpiercing keine Gefahr ausgeht, oder...?
    Definitiv habe ich noch nie davon gehört, dass ein Spieler sein Zungen- oder Bauchnabelpiercing entfernen muss, jedenfalls wird dies im Westen und auf DFB-Ebene nicht umgesetzt. Es geht um sichtbaren und gefährdenden Schmuck, also Ringe, Piercings im Gesicht, Ketten, Haarschmuck(evtl. bei Frauen) und Armbänder...


    Danke ich dachte schon ich stehe hier alleine!
    Mir ist es egal ob jemand ein Zungenpiercing oder Bauchnabelpiercing oder an anderen Stellen die ich nicht kontrollieren darf/will!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)