DFB prüft Möglichkeiten des Datenmissbrauchs

  • Zitat von A_Kappi;105687


    Nochmal: Ich habe ein Zugangskennung für unseren Verein. Ich kann allenfalls die allgemein bekannten Vereinsverantwortlichen abrufen - und auch nur die unseres Verbandes. Diese Zahl ist unerheblich geringer als 6,6 Mio Datensätze.


    In der aktuellen SpoBi heißt es, dass der DFB bis auf weiteres die Suchfunktion entfernt hat, um den Vorwürfen nachzugehen.


    Zitat von Daniel;105689

    Ich habe leider nur die Printversion, sie gibt es aber auch als E-Paper (allerdings kostet es 1,50 €).


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  • Zitat von CFP;106043

    In der aktuellen SpoBi heißt es, dass der DFB bis auf weiteres die Suchfunktion entfernt hat, um den Vorwürfen nachzugehen.


    Bei mir geht es noch wie zuvor ;)

  • Es gibt auch mittlerweile eine offizielle Stellungnahme von DFBMedien. Sie wurde über die Postfächer des DFBNets verteilt. Weiß nicht ob ich die hier rein stellen kann, ist eine zweiseitige PDF-Datei.

  • Einfach mal bei www.telefonbuch.de den Namen eingeben, und schon hat man Addresse und Telefonnummer. Da spricht auch keiner von Datenmissbrauch. ;)

    "Wenn man aus Fehlern lernt, werden Umwege zu Abkürzungen!"


    "Nicht das Erzählte reicht, sondern das Erreichte zählt!"


    Herbert Fandel hatte den selben Mathelehrer wie ich, ein gutes Omen?!? :D

  • Beim Telefonbuch hat man aber sein Einverständnis gegeben, dass diese Daten für jeden sichtbar gemacht werden dürfen. Da ist die Sachlage eine andere.

  • Zitat von schiri-h03;105901

    Also wir mussten vor dem Beginn des Anfängerlehrganges zustimmen, dass all diese Daten freigegeben werden.


    Zitat von t-borg;106126

    Beim Telefonbuch hat man aber sein Einverständnis gegeben, dass diese Daten für jeden sichtbar gemacht werden dürfen. Da ist die Sachlage eine andere.


    So ganz verallgemeinern kann man es auch nicht!

    "Wenn man aus Fehlern lernt, werden Umwege zu Abkürzungen!"


    "Nicht das Erzählte reicht, sondern das Erreichte zählt!"


    Herbert Fandel hatte den selben Mathelehrer wie ich, ein gutes Omen?!? :D

  • Ich muss das nochmal ausbuddeln. Ich habe jetzt erstmals mehr mit dem elektronischen Spielbericht zu tun, da meine Mannschaft, die jetzt als 1.D-Junioren spielt, mit dem Ding "abgefertigt" wird. Da tauchen standardmäßig für jeden lesbar die vollständigen Namen auf, was aber immerhin verhindert werden kann, in dem man das entsprechende Kästchen bei jedem Spieler einzeln anklickt.


    Ich habe also vor Beginn der Saison alle Eltern angeschrieben, dass ich standardmäßig die Veröffentlichung der Namen verhindere, und wer das anders sieht und sein Kind im dfbnet finden möchte, sich melden möge. Da hat sich niemand gemeldet. Andererseits sehe ich in unserer Staffel, dass da fast alle Spieler mit Namen zu finden sind, z.B. hier: http://ergebnisdienst.fussball…3O0000000VV0AG813VU6JDNLO


    Sind jetzt unsere Eltern so anders, oder schieße ich da mit Kanonen auf Spatzen? Ich hätte jedenfalls kein gutes Gefühl, die Namen ohne schriftliche Einwilligung der Eltern freizugeben. Zumal ja jeder Fremde mit dem Besuch eines Spiels den Namen gezielt mit dem Kind verbinden kann. Die Rückennummer findet man auch im dfbnet. Sollte ich mal den Datenschutzbeauftragten in unserem Verband dazu anschreiben?

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Hallo,
    Ich vermute, dass bei anderen Mannschaften, möglicherweise aus Unkenntnis, die Trainer die 'nicht veröffentlichen'-Häkchen einfach weglassen. Ich persönlich finde jedoch, dass du es richtig machst, wenn du sie nur mit Erlaubnis der Eltern veröffentlichst, wobei sich mir sowieso nicht erschließt, weshalb man im Jugendfußball die vollständigen Klarnamen für jeden lesbar ins Internet stellen möchte.

  • Meiner Meinung nach sollte man das als Standard für die ganze Staffel einstellen (können). Ab 14 Jahren kann man gerne darüber reden, aber vorher haben die Namen nichts im Netz zu suchen.

  • Kanonen auf Spatzen. Was für persönliche Daten gibst du Preis, den Namen? Steht auch auf dem Mannschaftsfoto. Aber sonst freuen sich die Kinder eigentlich wenn sie ihr Tor oder ihren Hattrick oder das erste Spiel als Kapitän im Internet zeigen können - und persönliche Strafen sind eh nicht mit dem Namen da angezeigt.


    Ich würd das andersrum angehen: Die Namen im Internet sind der Normalfall, nach Wunsch kann man sich aber da austragen. Wenn ich einen Doppelpack schieße und dann erfahre dass mein Trainer mich anonymisiert hat und ich als "k.a." da drin stehe wäre ich auch sauer...

  • Für die Einholung der Zustimmung zur Veröffentlichung ist der entsprechende Verein zuständig, der die Daten dann auch erfasst (ausgenommen Spielerdaten, die werden von den Verbänden eingegeben. Hier stimmt der Spieler mit dem Passantrag zu).


    Allerdings war/ist an manchen Stellen der Sinn für den Datenschutz beim Verband nicht sehr ausgeprägt. Ich musste z.B. massiv mit dem Datenschutzbeauftragten arbeiten, bevor mein Geburtsdatum ausgeblendet wurde. Mittlerweile sind die Systeme grundlegend überarbeitet, aber dabei wurden datenschutzrechtlich relevante Daten plötzlich zu Pflichtfeldern.

  • Kanonen auf Spatzen. Was für persönliche Daten gibst du Preis, den Namen? Steht auch auf dem Mannschaftsfoto.


    Falsch. Bei unserem öffentlich einsehbaren Mannschaftsfoto stehen nicht einmal die Vornamen. Und du machst die Kinder mit der Veröffentlichung im dfbnet wie gesagt für Fremde identifizierbar und mit ihrem Namen ansprechbar, da der Name anhand der Rückennummer eindeutig einem Kind zugeordnet werden kann. Durch die Zuordnung zu einer Altersklasse ist auch das Alter bis auf ein Jahr festgelegt. Das ist einer der Punkte, vor dem beim Thema Kinderschutz gewarnt wird. Ich arbeite an einer Schule, da dürfen noch nicht einmal Fotos ohne Einwilligung der Eltern ins Internet gestellt werden.


    Zitat

    Aber sonst freuen sich die Kinder eigentlich wenn sie ihr Tor oder ihren Hattrick oder das erste Spiel als Kapitän im Internet zeigen können - und persönliche Strafen sind eh nicht mit dem Namen da angezeigt.


    Ich würd das andersrum angehen: Die Namen im Internet sind der Normalfall, nach Wunsch kann man sich aber da austragen. Wenn ich einen Doppelpack schieße und dann erfahre dass mein Trainer mich anonymisiert hat und ich als "k.a." da drin stehe wäre ich auch sauer...


    Da hast etwas falsch verstanden. Es geht nicht darum, den Spielern generell zu verbieten, dass sie namentlich genannt werden. Wer das möchte, kann ja seine Eltern belatschern, dass sie die Erlaubnis erteilen. Es geht darum, dass ich es bedenklich finde, wenn ICH als Trainer die Daten veröffentliche, ohne dass Eltern das erlaubt haben bzw. womöglich gar nichts davon wissen.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Absolut, Ente. Und deswegen ist es auch verboten. Bilder dürfen NIE ohne Erlaubnis des Betreffenden bzw. seiner Erziehungsberechtigten ins Netz gestellt werden und meiner Meinung nach haben sie da meistens (nicht immer) auch nichts verloren. Die Ausnahmen bzgl. (Relativen) Personen der Zeitgeschichte sind geschenkt und auf Kinder kaum bzw. weniger anwendbar.

  • Was ihr für Daten- und Pädophilenparanoia betreibt... Oh mein Gott, Fritzchen Müller, 12, spielt mit der Rückennummer 6 beim FC Graupenhausen 2. Dank dieser Information ist er schon so gut wie sicher das nächste Opfer eines Kinderschänders...


    Was ihr hier macht: ihr stellt diese Datenparanoia als Normalfall dar, dabei ist sie der absolute Ausnahmefall - in meiner gesamten Karriere habe ich genau eine anonymisierte Mannschaft gesehen - und die waren Herren, selbst da vermute ich eher taktische als Datenschutzgründe. Wortwörtlich Hunderttausende scheinen damit kein Problem zu haben und ich sehe nicht an jeder Ecke C-Jugend-Spieler in abgedunkelte Vans steigen weil da ein bärtiger Typ zum Hattrick gratulierte...


    Fragt die Eltern ob sie irgendwas gegen die Veröffentlichung von Namen, Rückennummer, Einsatz und Toren ihres Kindes haben - wenn ja anonymisiert ihr halt. Aber stellt nicht den absoluten Ausnahmefall als Normalfall dar - die Eltern, die keine Ahnung davon haben wissen das nicht und werden eher kaum bei eurer Variante "Einspruch" erheben und ihr nehmt so völlig sinnlos vielen Kindern eine kleine Freude.

  • Tja Nummer4, das Problem ist nur, dass Du den Sinn und Zweck des Datenschutzes nicht verstanden hast. Deine Argumentation folgt der so gerne benutzten Kette "Nicht schlimm, habe nichts zu verbergen ... usw." - aber genau darum geht es gar nicht. Bereits seit dem Volkszählungsurteil des Bundesverfassungsgerichtes aus dem jahr 1987 gibt es das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, mit welchem hier in zumindest anzweifelbarer Art und Weise umgegangen wird. Ich will nicht leugnen, dass ich große Teile des Konstruktes fussball.de für datenschutzrechtlich mehr als fragwürdig halte.

  • Warum habe ich Sinn und Zweck des Datenschutzes nicht verstanden? Weil ich deine Meinung nicht teile? Ich bin was Datenschutz angeht nicht komplett unsensibel - aber meinen Namen im Spielbericht Online sehe ich als absolut unproblematisch an.
    Es steht wiegesagt jedem (oder dessen Eltern) frei sich zu anonymisieren, die absout überwiegende Mehrheit, die daran kein Interesse zu haben scheint, sollte man in Ruhe lassen.

  • StefanW: Andersherum wäre aber genau falsch gewesen. Schließlich kannst du durch das Fehlen einer Rückmeldung nicht davon ausgehen, dass du die Erlaubnis der Eltern hast. Hier gilt - wie beim Abseits - safety first und somit die Verschleierung der Daten! Und es geht hierbei ganz konkret um Kinder. Bei Erwachsenen habe ich da viel weniger Probleme. Du weißt aber nie, wie das Kind entschieden hätte, wenn es selbst darüber bestimmen könnte und dürfte. Und ich habe keine Pädophilieparanoia. Ganz im Gegenteil. Ich studiere Psychologie als Nebenfach (und da gibt's auch ein Modul Rechtspsychologie) und ich weiß sehr genau, dass das meiste, was man in den Medien hört sehr stark überzogen ist. Es kann aber auch noch etliche andere Gründe geben. Was ich ganz deutlich herausstellen will, ist dass jeder Mensch selbst entscheiden können soll, ob und was mit seinen Daten geschieht. Dafür braucht es aber ein ganz klares „Opt-in“, also eine Einverständnis der Leute.