Vorgehensweise bei ungüstiger Witterung

  • ZITAT:
    Bei ungünstiger Witterung müssen die Schiedsrichter so frühzeitig zum Spielort anreisen, dass erforderlichenfalls die anreisende Mannschaft abbestellt werden kann. Muss der Schiedsrichter frühzeitig anreisen und findet das Spiel statt, erhält er zusätzliche Spesen in Höhe von 6,-- €.


    Was heißt hier "frühzeitig"???


    Zweite Frage:
    Ich hatte am vergangenen Sonntag ein Landesligaspiel.
    Wir waren ca.50min vorher da.


    Die Linien waren nicht mehr zu sehen.
    Es wurden Hütchen aufgestellt.


    Die Gastmannschaft wollte nicht spielen, weil es
    1. fast der komplette Platz(Asche) unter Wasser stand
    2. keine Linie mehr zu sehen war.


    Es hatte vorher stark geregnet.
    Ich orderte die Linien nachzuziehen, weil die Heimmannschaft spielen wollte.


    Bevor der Platzwart die Seitenlinie durchziehen konnte, kam er wieder zurück, weil es wieder angefangen hatte zu regnen.
    Er sagte, dass es keinen Sinn hat.


    Ich gab ihm Recht, weil die "frisch" gezogene Linie nach ca.2min nicht mehr zu sehen war.


    Meine konkrete Frage ist:
    Darf ein Spiel ausfallen, weil keine Linien vorhanden sind
    bzw.
    Darf ein Spiel abgebrochen werden, wenn im Laufe eines Spiels die Linien nicht mehr sichtbar werden.

    "Ich entscheide über die wichtigen Dinge und meine Frau über die unwichtigen.:cool:
    Was aber wichtig bzw. unwichtig ist, entscheidet meine Frau.":p


    Zitat: Uwe Seeler

  • Wenn du den Platz als nicht bespielbar einstufst, dann brichst du das Spiel ab bzw. läßt es ausfallen.


    Sollten die Linien während des Spiels nicht mehr zu sehen sein, dann kannst du Hilfshütchen aufstellen lassen. Du bist dazu aber nicht gezwungen. Du kannst genauso gut den Platz als unbespielbar erklären und abbrechen.

  • Die Außenlinien kann man ja mit Hütchen "sichtbar" machen.


    Aber der Strafraum ist das große Problem.
    Der Torwart und auch der SR müssen den Strafraum sofort erkennen können. Ich finde da helfen die Hütchen da draußen (auf der Strafraumhöhe) überhaupt nicht.


    Weder der TW noch der SR können nicht jedesmal rausgucken, um zu wissen, ob ein Foulspiel/Handspiel im oder außerhalb des Strafraums ist.

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    Zitat: Uwe Seeler

  • Ich sehe es so, daß fehlende Linien nichts über die Bespielbarkeit des Platzes aussagen, genau wie auch fehlende Netze. Über die Bespielbarkeit entscheidest du unabhängig vom Vorhandensein der Linien. Natürlich wird es mit Hilfsfahnen oder -hütchen schwieriger, aber du hattest ja auch noch den Vorteil, neutrale SRA dabei zu haben.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Wenn, wie Du geschildert hast, der Platz fast komplett unter Wasser stand, hätte ich das Spiel gar nicht angepfiffen.
    Ihr spielt in der LL noch auf Hartplätzen? Erstaunlich. So etwas gibt es bei uns überhaupt nicht mehr, die werden hier gar nicht mehr für den Spielbetrieb zugelassen. Meines Wissens haben die Vereine solche Plätze überhaupt nicht mehr (höchstens ganz versteckt als Trainingsplatz).

    :ironie: "Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.":ironie:
    Christian Morgenstern

  • bei uns werden die meisten Spiele auf Rasen ausgetragen.
    Aber in Essen gibt es fast nur Aschenplätze.


    Stefan: Auch wenn neutrale SRA dabei sind, es waren KEINE Linien mehr zu sehen.
    Wie willst du als SRA entscheiden, ob der Ball im oder aus dem Spiel ist, wenn es überhaupt keine Linien mehr gibt.


    Die Hilfshütchen sind ja auch 1 Meter außerhalb des Feldes.
    Man müsste dann wirklich den Meter schätzen und nach Bauchgefühl entscheiden.


    Du kannst dir dann vorstellen wieviel Stress und Hektik man als SR/SRA hat, wenn der das Spielfeld kurz verlässt und danach ein Tor fällt.

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    Zitat: Uwe Seeler

  • Zitat von Stefan;5003

    Ich sehe es so, daß fehlende Linien nichts über die Bespielbarkeit des Platzes aussagen, genau wie auch fehlende Netze. Über die Bespielbarkeit entscheidest du unabhängig vom Vorhandensein der Linien. Natürlich wird es mit Hilfsfahnen oder -hütchen schwieriger, aber du hattest ja auch noch den Vorteil, neutrale SRA dabei zu haben.


    ???
    Na du gibst denen dann einfach nen Ball und sagst dann fangt mal an oder wie.
    Ohne linien brauchst du auch keine SRA´s.
    Ohne Linien gibts auch kein Spielfeld , für mich ist das als wären keine Tore auf dem Platz .Würdest du auch ohne Tore pfeifen?


    Bei uns heist es, dass man am Spieltag, Spielbeginn ca.15:00, morgens um 11:00 vor Ort sein muss.

  • Das ist aber schon extrem früh, würde ich mal sagen.
    4 Stunden früher da ankommen, was machst du dann 4 Stunden lang???

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    Zitat: Uwe Seeler

  • Vor der verschlossenen Sportanlage stehen und auf den Platzwart warten ...:D


    Also 4 Stunden halte ich schon für überzogen, so früh wird selbst in ländlichen Bereichen keine Mannschaft abfahren, deren Abfahrt ja im Zweifelsfall noch verhindert werden soll.

  • Was bei uns ab und zu gemacht wird (vor allem bei den üblichen Verdächtigen) ist, dass ein in der Nähe wohnender SR morgens zur Platzbesichtigung geschickt wird. Bestätigt der, dass der Platz unbespielbar ist, dann ist das Spiel abgesagt. Sind aber nur Ausnahmefälle. Wenn schon mehrere Spiele im Bereich abgesagt sind, glaubts der Spielleiter meist auch so.

  • So ist es hier auch. Ich denke mal, so war es von Maurice auch gemeint, oder er hat es falsch verstanden.

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    Christian Morgenstern

  • Zitat von maurice;5017

    ???
    Bei uns heist es, dass man am Spieltag, Spielbeginn ca.15:00, morgens um 11:00 vor Ort sein muss.


    Die Anweisung gilt im SWFV aber nur für Bezirksklasse und Bezirksliga im Winter, man hat dann eine Bemerkung auf der Karte stehen. In der LL und VL gibt es eine Platzkomission, in den Klassen darunter gibt es die Anweisung auch nicht.


    In der Realität kennen aber auch die Klassenleiter die Plätze und sagen morgens von sich aus die Partien ab, das spart Zeit und Geld. Und die Spiele BZL abwärts kann man auch leicht im April abends unter der Woche spielen, da kommen eh mehr Zuschauer.


  • Genau bei so einem Landesligaspiel auf Asche war ich auch schon einmal SRA. Ich wußte nicht, ob ich gerade im Spielfeld laufe oder nicht. Ich habe mich dann nach den Eckfahnen gerichtet, aber im Prinzip war's häufig Glückssache.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Hallo.
    Auch im Saarland werden Landes- bzw. Verbandsligaspieler teilweise auf Brasche ausgetragen, und zwar dann, wenn der eigentlich gemeldete Rasen nicht bespielbar ist. Die Vereine, die Naturrasen haben, müssen einen Ausweichplatz (Brasche oder Kunstrasen) melden, auf dem dann, sofern dieser bespielbar ist, gespielt werden MUSS. Und da dies zumeist Braschenplätze sind, wird dann eben auf Brasche gespielt.
    Gemäß den Regeln muß der Platz zum ordnungsgemäßen Austragen eines Spieles erkennbar abgegrenzt sein. Von daher kannst Du als SR bei fehlenden Linien auf Nichtbespielbarkeit entscheiden und das Spiel absagen. Die Hütchen sind eigentlich nur für Schneefall vorgesehen, bei Regen sind sie normalerweise nicht einzusetzen.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Also wenn ich das alles so lese, merkt man, dass es in Berlin immer mal wieder anders ist als im Rest der Republik.


    Also erstmal zum vorher da sein. Bei uns heißt es, dass man bei schlechten Witterungsverhältnissen 2h früher am Platz sein soll und dann zusätzlich 8€ bekommt. Ob das jedoch schon mal ein SR gemacht hat, weiß ich nicht. Aber in Berlin besteht ja zumeist nicht das Problem mit der lnagen Anreise. Daher ist es nicht schlimm, wenn die Gastmannschaft umsonst anreist.


    Nun zu den Hütchen bzw. Hilfsfahnen. Ist es wirklich so, dass die Fahnen 1m außerhalb des Platzes stehen sollen? In Berlin stehen diese AUF der Linie und sind nicht nur bei Schneefall gedacht, sondern auch bei ungekreideten Plätzen, was hier immer mal wieder vorkommt. Hier sollen wir das nur kurz im Spielbericht schreiben, was aber eigentlich keine Auswirkung hat.
    Ascheplätze gibt es in Berlin eigentlich nicht mehr. Ich kenne nur ein Verein, der auf einem solchen Platz spielt. Und der ist im Freizeitfussball in der untersten Liga.

  • Dann schau mal in Regel 1 nach, da wird das mit den Hilfsfahnen aber unmißverständlich beschrieben.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Ich möchte meinen, in irgend einer der vielen Anweisungen gelesen zu haben, dass bei fehlenden Begrenzungslinien, diese aufzubringen sind oder das Spiel nicht stattfinden zu lassen.
    Übrigens, wie will man die Hilfsfahnen aufstellen, wenn man nicht weis, wo die Linie verläuft?

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    Christian Morgenstern

  • Im SHFV gibt es die Anweisung 2 Std. oder oder noch früher am Spielort zu sein meines Wissens nicht. Das höre ich zum ersten Mal.
    Es wird ggf. morgens kurz mit dem Verein telefoniert und wenn dort entscheiden ist, dass das Spiel ausfällt dann fällt es halt aus.
    Soll das Spiel stattfinden, dann ist man ganz normal cira 45-60 Minuten vor Spielbeginn am Spielort und macht selbst nochmal eine Platzkontrolle, wenn der Platz dann unserer Ansicht nach nicht bespielbar ist, dann sagen wir als SR das Spiel ab, rechnen unsre Spesen ab und fahren wieder nach Hause!


    @ Christoph
    Wäre dir solch eine Anweisung, wie vorher aus anderen Landesverbänden beschrieben, bei uns auch bekannt???

    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.

  • Zitat von Stefan;5168

    Dann schau mal in Regel 1 nach, da wird das mit den Hilfsfahnen aber unmißverständlich beschrieben.


    Ja da scheint sich das Berliner Recht mal wieder vom Deutschem Recht zu unterscheiden.


    Während es im DFB-Regelheft in Regel 1, Anweisung 5 heißt:
    "[...]acht Hilfsflaggen einen Meter außerhalb der Begrenzuzngslinien aufzustellen"


    Heißt es in der Spielordnung des Berliner FV in §12.3:
    "[...]Der Verein, auf dessen Platz gespielt wird hat
    dafür zu sorgen, dass
    a)
    [...] die erforderlichen Fahnenstangen
    auf die Tor- und Seitenlinien gestellt [werden]."