Wo muß der Spieler nach Behandlung wieder rein ?

  • Bei dem 2.Liga Spiel Greuther Fürth - FC Freiburg ist mir folgende Situation aufgefallen:


    Ein verletzter Spieler von Fürth wurde hinter der gegnerischen Torauslinie behandelt. Seiner Mannschaft wurde inzwischen ein Eckball zugesprochen.
    Noch vor der Ausführung wollte der verletzte Spieler die Mannschaft komplettieren, und kündigte dies mit Rufen an.
    SR Rafati lies ihn auf der Höhe der Torauslinie ins Spiel.
    Trainer Finke beschwerte sich daraufhin massiv bei dem SRA .


    Zurecht ??


    Wie ist eure Meinung dazu ??

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Ich glaube der Spieler kann das Spielfeld überall betreten, solange er dadurch kein Vorteil erhält!

    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.

  • DFB-Anweisung 6 zur Regel 5 klärt alle Fragen:


    "... Der Eintritt kann von irgendeiner Stelle der beiden Seitenlinien erfolgen, wenn der Ball im Spiel ist, bzw. von irgendeiner Begrenzungslinie, wenn der Ball nicht im Spiel ist. Der Schiedsrichter kann die Rückkehr des Spielers erst nach Wiederaufnahme des Spiels erlauben. Dabei hat er darauf zu achten, dass sich das Spielgeschehen nicht in unmittelbarer Nähe des eintretenden Spielers befindet. ..."


    Also:
    Das Spiel war zwischenzeitlich fortgesetzt. Der Ball ist nicht im Spiel, also genügt eine beliebige Begrenzungslinie (Außenlinie). Da der Eckball erst noch ausgeführt werden muss, gibt es kein aktuelles Spielgeschehen, das beeinflusst werden könnte - ergo hat der SR vollkommen korrekt gehandelt und der Trainer offenbart mit der Reklamation sein Unwissen.

  • Mir ist noch im Gedächtnis, dass der Wiedereintritt des verletzten Spielers ins laufende Spiel auf der Höhe der Mittellinie erfolgen soll.
    Das geht jedoch aus der DFB-Anweisung nicht hervor, oder gibt es hier wieder Landesverbands-unterschiedliche Anweisungen ??

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Ich habe mir das immer so gemerkt:


    Auswechselspieler = Mittellinie
    Verletzter = Seite (wobei die Grundlinie eben der Sonderfall bei ruhendem Spiel ist)


    Von landesspezifischen Regelungen ist mir nichts bekannt - aber wir haben ja bekanntlich ganz viele Verbände in Deutschland ...

  • Babak Rafati hat vollkommen richtig gehandelt. Spielruhe, ergo darf der Spieler auch über die Torauslinie wieder ins Spiel eintreten (das war sogar eine Prüfungsfrage bei unserer Anwärterprüfung letzte Woche).
    Aber der gute Herr Finke soll getrost sein, er ist beileibe nicht der einzige Trainer, der keine Ahnung von den Regeln des Fussballsports hat. Es ist schon erschreckend, wie wenig Regelkenntnisse auf den Bänken so vorhanden sind.
    Ich bin durchaus der Meinung, dass hier ein Handlungsfeld vorhanden ist.
    Aber für dieses Thema habe ich mir gerade überlegt, einen Extr-Thread zu eröffnen.

  • Wobei die Trainer einen SCHIEDSRICHTERSCHEIN vorweisen MÜSSEN um den Trainerschein überhaupt machen zukönnen.
    Selbst für die C-Lizens die ich letzten Sommer gemacht habe, war ein SR schein erforderlich...Also unwissenheit dürfte es normal nicht sein, wobei man nicht weiß ob diese Regelung schon zu Finkes Zeiten galt.;)

  • Zitat von Manfred;4426

    Ich habe mir das immer so gemerkt:


    Auswechselspieler = Mittellinie
    Verletzter = Seite (wobei die Grundlinie eben der Sonderfall bei ruhendem Spiel ist)


    Das ist auch korrekt so. Auswechselspieler, aber auch zu spät kommende Spieler müssen das Spielfeld im Bereich der Mittellinie betreten. Ein verletzter Spieler darf im laufenden Spiel von überall an der Seitenlinie wieder eintreten, solange er nicht unmittelbar ins Spielgeschehen eingreift. In einer Spielunterbrechung darf er auch von der Torauslinie eintreten, allerdings nicht noch in derselben Spielunterbrechung. Das Spiel muß also zwischendurch fortgesetzt gewesen sein.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • In der Schweiz ist es aber so, dass ein blutender Spieler erst nach Kontrolle des Schiris das Spielfeld wieder betreten kann. Demnach erst bei einer Spielunterbrechung.

  • Das ist auch bei uns so! Und auch bei Mängel seiner Ausrüstung.