"Demokratischer Spielabbruch"

  • In Thüringen gab es in der B-Jugend einen -meines Erachtens nach nicht alltäglichen- Spielabbruch:


    Aufgrund der rauhen Spielweise rief der SR in der Halbzeitpause die Trainer und Spielführer zu sich und teilte mit, dass er das Spiel abbrechen wolle. Der Trainer war dagegen, der junge, unerfahrene SR hat dann die Spielführer entscheiden lassen :rolleyes:


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    Unglücklich auch die Aussage des Ansetzers, dass er vielleicht anders angesetzt hätte, wenn er von den Vorfällen im Hinspiel gewusst hätte. Das ist ein A....tritt für den jungen Kameraden.

  • Auch als unerfahrener SR sollte man soviel im Lehrgang mitbekommen haben, dass man Spiele nicht einfach mach dem Mehrheitsprizip abbrechen kann.

  • Nur einmal Gelb/Rot. Dann kann das Spiel doch gar nicht so hart gewesen sein. Deswegen würde ich aber nie abbrechen, sondern kleinlicher pfeifen.

  • Na ja, ein wenig anders war es ja wohl doch - und gleichzeitig befinden wir uns in rechtlichen Untiefen.


    Formal hat der Schiedsrichter alles richtig gemacht, nach dem Regelwerk sind seine Ansprechpartner die Spielführer und nicht die Trainer. In Anbetracht der vorherigen Ereignisse erscheint ein Spielabbruch nicht wirklich unberechtigt, wobei die Messlatte über "alles versucht" (zur Vermeidung des Abbruches) manchmal in sehr unterschiedlichen Höhen liegt. Ob die Jugendordnung und/oder die Spielordnung den Trainern hier ein Mitspracherecht einräumt bzw. Rechte vom Kapitän auf den Trainer übergehen, wäre im Einzelfall zu klären.

  • Wenn wie geschrieben, ein junger, unerfahrener SR zu einem solchen Spiel eingeteilt wird, wo es vorher schon Probleme gab, hat der Einteiler schuld, nicht der SR!!

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Das stimmt. Somit kann man auch die jungen SR verheitzen. Von daher sehe ich auch die Schuld beim Einteiler.

  • Fehler gab es hier offensichtlich mehrere:
    1. Da der Ansetzer (Einteiler) angibt, von den rassistischen Beleidigungen des Hinspiels, die im Spielbericht eingetragen wurden, nichts zu wissen, ist es offensichtlich der Fehler des Staffelleiters, dass er den Ansetzer nicht informiert hatte.
    2. Wenn der SR selbst davon spricht, die Spieler sollten mit dem "Kickboxen" aufhören, kann ich nicht verstehen, dass er die Kickboxer nicht bereits in der ersten Halbzeit mit glatt-:rote_karte: vom Platz stellte. :confused:

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Die Hauptschuld haben in meinen Augen immer noch die Spieler, die getreten haben und der Trainer, der dies zulässt!


    Bei drohendem Spielabbruch will der Trainer plötzlich wechseln und das Spiel mit "zahmeren" Spielern zu ende bringen - warum hat er die Treter nicht bereits vorher runter geholt? Warum hat er seine Spieler nicht zu einer fairen Spielweise angemahnt?


    Sich dann hinzustellen und auf die "unglückliche Ansetzung" und den "unerfahrenen SR" zu verweisen - naja :rolleyes:


    Nichts desto trotz hat der SR m.E. nach Fehler gemacht. Er braucht jetzt Unterstützung zur Aufarbeitung. Deshalb fand ich die Aussage des Ansetzers auch unglücklich.