Freistoß-Ausführung

  • Hallo, alle zusammen,
    ich möchte mal einen Sachverhalt bzw. Regelfrage zur Diskussion stellen, die bei uns für "Aufruhr" unter Spielern und Schiedsrichtern geführt hat:
    Der Torwart lupft einen Freistoß aus dem Strafraum mit dem Fuß zu einem Mitspieler außerhalb des Strafraumes, dieser köpft ihn zum Torwart zurück, welcher den Ball mit den Händen fängt und dann ins Spielfeld abschlägt. Muss der SR reagieren, wenn ja wie und welche Spielfortsetzung wo?
    Was denkt ihr?
    Bei uns gab es von allen Seiten wie gesagt lebhafteste Diskussionen.

    :ironie: "Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.":ironie:
    Christian Morgenstern

  • meiner meinung nach, ist dies unzulässig, da er die rückpassregel umgeht und so mit würde ich ind. Freistoß für den Gegner geben.

  • Verwarnung für den Torwart, da er der Auslöser für die Aktion ist. (Lupfer)


    Indirekter Freistoß, dort wo er den Ball lupft.

  • Sehe ich genauso wie Thomas.

  • Durch diese unsportliche Umgehung der Rückpassregel ist hier auf IdF und Verwarnung gegen den TW zu entscheiden !

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Also ich gebe hier auch einen indirekten Freistoss und :gelbe_karte: für beide weil ich es unsportlich finde, dass der Torwart den Ball so lupft dass der Spieler ihn zurückköpfen kann ebenso wie das Zurückköpfen des Spielers, da er die Unsportlichkeit unterstützt.:flieh:


    Ps: indirekter Freistoss wo der Torwart den Ball in die Hand nimmt.


    Aber wir haben morgen Pflichtsitzung.

  • Zitat von maurice;3490

    Also ich gebe hier auch einen indirekten Freistoss und :gelbe_karte: für beide weil ich es unsportlich finde, dass der Torwart den Ball so lupft dass der Spieler ihn zurückköpfen kann ebenso wie das Zurückköpfen des Spielers, da er die Unsportlichkeit unterstützt.:flieh:


    Ps: indirekter Freistoss wo der Torwart den Ball in die Hand nimmt.


    Aber wir haben morgen Pflichtsitzung.


    Gegen diese Ausführung bin ich total gegen! Wir gehen bei unseren Entscheidungen immer der Reihe nach und das wäre in diesem Fall der Lupfer als Ausgangspunkt. Also gibt es dort auch den ind. FS. Nur der Torwart wird verwarnt, da der Spieler nicht der Auslöser ist. Er trifft ja nicht die Entscheidung, die Regel zu umgehen. Er köpft ihn einfach nur zurück, genauso wie bei einer Flanke! Deshalb nur Verwarnung für den Torwart.

  • Ich ahnde beide Vergehen.
    Er macht das Spielchen eindeutig mit !
    Außerdem, hätte der Spieler ja auch einfach den Ball nehmen und weiterspielen können .


    Für mich also:


    TW::gelbe_karte:
    FS::gelbe_karte:


    Wenn der Torwart den Ball nicht mit der Hand aufgenommen hätte, würde ich den indirekten Freistoss dort geben, wo der Spieler den Ball zurückköpfte .
    (wenn überhaupt)
    Mit dem zurückköpfen zu dem Torwart, will der Spieler die Regel genauso umgehen, wie der Torwart.
    :schuldig
    Dies ist meine Auffassung der :rules:

  • Zitat von Thomas;3495

    ... und das wäre in diesem Fall der Lupfer als Ausgangspunkt. Also gibt es dort auch den ind. FS.


    Aber Lupfer sind doch nicht verboten? Deswegen denke ich auch: Am Ort der "Rückpassaufnahme".

    Wo käme man hin, wenn alle sagten:
    Wo käme man hin? und niemand ginge,
    um einmal zu schauen,
    wohin man käme, wenn man ginge

    (Kurt Marti)

  • Lupfer sind natürlich nicht verboten, aber in diesem Fall unsportlich, und daher IDF im Strafraum.


    Und es ist auch nur der TW zu bestrafen, da er durch sein Zuspiel die Regel umgehen will.

  • Der Lupfer an sich ist erlaubt. Der Rückpass per Kopfball zum Torwart auch. Aber die Benutzung der Hände nach diesem "Kopfball" ist ein klarer Fall der Umgehung der Rückpassregel. Ergo ein eindeutiger Fall für einen indirekten Freistoß.


    Beim Ort sind jetzt 2 Varianten möglich, da das Regelwerk hier leider nicht eindeutig ist. Die IFAB-Entscheidung Nr. 3 zur Regel 12 besagt: "Unter diesen Umständen ist es unerheblich, ob der Torwart anschließend den Ball mit den Händen berührt oder nicht.". Demnach begeht zunächst einmal der Spieler die Regelwidirgkeit und demnach wäre der idF am Ort des Spielers zu verhängen. Nach den hier beschriebenen Umständen ist der Torwart aber am Versuch der Regelumgehung beteiligt, so dass ich auch sein Verhalten ahnden und damit den idF an seinem Standort verhängen kann.


    Gleiches gilt für die Verwarnung. Nach der IFAB-Entscheidung ist auf jeden Fall der Spieler zu verwarnen. Sehe ich den Torwart als ebenfalls beteiligt, so bekommen beide einen gelben Karton.


    Ich lege hier so viel wert auf den Eindruck, den der Torwart macht, da die Beschreibung ein absichtliches Fehlverhalten zwar naheliegend erscheinen lässt, dies aber nicht als zwangsläufig erscheint. Der kleine Unterschied führt aber eben - wie oben dargelegt - zu weiteren Unterschieden.

  • Zitat von tho_died;3537

    Das stand glaub ich in der letzten SR Zeitung unter "Der besondere Fall".


    Unzulässig, IDF.


    Danke für den Hinweis.


    Zitat SR-Zeitung 6/2006, "Der besondere Fall":


    Eine weitere, dritte Variante musste kürzlich bei einem Spiel der Regionalliga beurteilt werden:
    Dabei lupfte der Torwart einen Freistoß mit dem Fuß zu einem in seiner unmittelbaren Nähe stehenden Mitspieler hoch, dieser köpfte den Ball zu seinem Torwart, der anschließend den Ball aus der Hand abschlägt. Da der Torwart mit dem Hochlupfen des Balles nach Meinung des Schiedsrichters Auslöser der Umgehung der Regel 12 ist, muss er verwarnt werden. Das folgende Spielen des Balles mit dem Kopf ist nicht verboten; entscheidend ist das zuvor erfolgte Hochlupfen des Balles. Spielfortsetzung mit einem indirekten Freistoß dort, wo der Torwart sich befand.


    Diese Aussage ist m.E. nach eindeutig.

  • Präzisierend kann man sogar noch anfügen, daß es selbst dann eine Verwarnung und ind. Freistoß gibt, wenn der Spieler den Ball gar nicht zum TW zurückköpft. Denn die Unsportlichkeit geschieht in dem Moment, wo der TW den Ball anlupft, also die Regel umgeht.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Da habe ich die letzte SR-Zeitung doch wieder nicht aufmerksam genug gelesen. Hätte man sich die ganze Aufregung im Kreis sparen können. Die Frage war übrigens auch bei unserem Leistungstest mit dabei. Bei meinem Ergebnis muss ich sie ja anscheinend richtig beantwortet haben.
    Trotzdem schönen Dank an alle für die Hilfe.:top:

    :ironie: "Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.":ironie:
    Christian Morgenstern