Wenn der Auswechselspieler auf das Feld läuft...


  • Hallo,


    vielen Dank für deine Antwort. Zu meiner Frage 2 - sich widersprechende - Beispiele:


    Auswechselspieler schlägt Ball vor Torlinie mit der Hand zurück. Ball kommt zu Angreifer zurück, welcher ein Tor schießt. Lt. Schiri-Test-Antwort gibt es kein Tor + Schiri-Ball!!!????


    Auswechselspieler versucht Ball vor Überschreiten der Torlinie aufzuhalten. Ball wird von ihm berührt, geht aber trotzdem ins Tor. Lt. Schiri-Test-Antwort gibt es "Indirekten FS auf Torraumlinie!!!???


    Warum gibt es z.B. hier einen indir. FS: Spieler rennt auf Laufbahn und schlägt Platzordner (= Rot + ind. FS, wo Ball bei Unterbrechung war!!)?


    Aktiver Spieler schlägt Zuschauer, Platzordner, Auswechselspieler etc. (= Dritte??) = Ind. FS???


    Verstehe ich einfach nicht. Bin ich zu doof für diese Regeln???

  • Herzlich Willkommen im Forum!



    Zitat von Sabine Forster;30841

    Auswechselspieler schlägt Ball vor Torlinie mit der Hand zurück. Ball kommt zu Angreifer zurück, welcher ein Tor schießt. Lt. Schiri-Test-Antwort gibt es kein Tor + Schiri-Ball!!!????


    Die Antwort ist falsch. Es gibt hier ind. Freistoß.



    Zitat

    Warum gibt es z.B. hier einen indir. FS: Spieler rennt auf Laufbahn und schlägt Platzordner (= Rot + ind. FS, wo Ball bei Unterbrechung war!!)?


    Ind. Freistoß wegen unerlaubten Verlassens des Spielfeldes.



    Zitat

    Aktiver Spieler schlägt Zuschauer, Platzordner, Auswechselspieler etc. (= Dritte??) = Ind. FS???


    Vergehen gegen Dritte gibt immer ind. Freistoß, sofern der Spieler sich auf dem Spielfeld befindet.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Den indir.FS vom 2. Beispiel verstehe ich auch nicht. Für mich ist ist da der Vorteil der angreifenden Mannschaft eindeutig das Tor und nicht der Freistoß. Und wenn man bis dahin nicht gepfiffen hat sollte man den doch laufen lassen..? Die Frage ist ja i nder aktuellen SR-Zeitung, also habe ich meinen KSO befragt der mir folgendes antwortete:

    Zitat

    "Ein Auswechselspieler gehört noch nicht zur Mannschaft, ist also noch nicht Spieler. Wenn dieser Auswechselspieler auf das Spielfeld läuft, ist das Spiel zu unterbrechen, der Spieler zu verwarnen und vom Spielfeld zu schicken und das Spiel mit indirektem Freistoß dort fortzusetzen, wo der Ball bei der Unterbrechung sich befand. Nachzulesen im Regelheft S. 16, Strafbestimmungen. Jetzt hat der Auswechselspieler aber beim Schuß auf das Tor den Ball mit der Hand berührt. Da er nicht zur Mannschaft zählt, kann das Tor wegen der Berührung nicht anerkannt werden. Er unterliegt aber der Strafgewalt des Schiedsrichters, und da das Tor durch die Berührung nicht anerkannt werden kann, liegt eine Torverhinderung vor (Vorteil kann hier nicht gewährt werden). Und für die Torverhinderung bekommt der Auswechselspieler die Rote Karte. Regelheft S. 82, "Feldverweiswürdiges Vergehen", Absatz 4. "


    Einerseits ok weil eine aussenstehende Person den Ball berührt hat. Ich glaube trotzdem, wenn ich so eine Situation gehabt hätte, hätte ich auf Tor entschieden...

  • ... was dann einen Regelverstoß darstellen und eine Menge Ärger für dich bedeuten würde.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Stopp, einige der hier gegebenen Antworten sind nur bedingt richtig!


    Es ist zutreffend, dass der Schiedsrichter das Spiel zu unterbrechen hat, sobald unbeteiligte Personen, gleichgültig ob Auswechselspieler oder Unbeteiligte, das Spielfeld betreten. Es ist auch zutreffend, dass ein Auswechselspieler alleine für das Betreten des Spielfeldes zu verwarnen ist während es bei einem Unbeteiligten mit SR-Ball weitergeht. Aber Achtung: Hat der SR das Spiel noch nicht unterbrochen (warum auch immer, z.B. weil ihm nicht sofort auffällt, dass ein Auswechselspieler unerlaubt auf das Spielfeld gekommen ist) und es ist ein Tor gefallen, so gilt nach Regel 3 folgendes (nachzulesen im aktuellen Regelheft auf Seite 19 unten):
    "Befand sich zum Zeitpunkt eines Treffers eine zusätzliche Person auf dem Spielfeld und bemerkt der Schiedsrichter dies vor Wiederaufnahme des Spiels, gelten folgende Bestimmungen:
    * Der Schiedsrichter gibt den Treffer nicht, wenn
    – die zusätzliche Person eine Drittperson ist und ins Spielgeschehen eingegriffen hat;
    – die zusätzliche Person ein Spieler, Auswechselspieler, ausgewechselter Spieler oder Teamoffizieller des Teams ist, das den Treffer erzielt hatte.
    * Der Schiedsrichter gibt den Treffer, wenn
    – die zusätzliche Person eine Drittperson ist, jedoch nicht ins Spiel - geschehen eingegriffen hat;
    – die zusätzliche Person ein Spieler, Auswechselspieler, ausgewechselter Spieler oder Teamoffizieller des Teams ist, das den Treffer erhalten hat."

  • und welche Antwort war hier nur bedingt richtig ?


    Es ging um den direkten Eingriff eines AW-Spielers ins Spiel und dann kann der Treffer nicht anerkannt werden. Das haben wir so geschrieben. ;)

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Zitat von Pfeifekopp;31055

    Sobald ein direkter Eingriff von Außen vorliegt ist das Spiel immer zu unterbrechen. Ein Vorteil ist nicht mehr möglich.


    Diese, denn grundsätzlich ist es zwar richtig, ein vor Reaktion des Schiedsrichters bereits eingetretener Vorteil der Torerzielung wird unter den genannten Bedingungen aber dennoch nicht annuliert.

  • Wenn der Auswechselspieler das Tor erzielt, also direkt eingreift, dann kann das Tor nicht zählen. Ich habe immer nur von einem direkten Eingreifen geschrieben.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Wenn der Auswechselspieler selber das Tor erzielt, so ist es nicht gültig, wenn es für seine eigene Mannschaft ist - was ich auch für selbstverständlich halte. Ist es aber ein Eigentor oder ein fehlgeschlagener Rettungsversuch (gleich ob mit oder ohne Ballkontakt) UND der Schiedsrichter hat das Spiel noch nicht unterbrochen (z.B. weil er zu spät bemerkt, dass es sich um einen Auswechselspieler handelt oder es zu schnell gegangen ist etc.), so ist das Tor anzuerkennen (was ich eigentlich auch nur als Konsequenz der Vorteilsbestimmung betrachte, hier aber explizit im Regelwerk so niedergelegt ist).

  • Das ist definitiv falsch. Jede Ballberührung durch einen Auswechselspieler unterbricht das Spiel, egal ob der SR es schafft, seine Pfeife zum Mund zu führen, bevor der Ball ins Tor geht.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Das würde ich gerne (im Regelheft) nachlesen können - da steht es (so) nicht.


    Nebenbei: Das Tor hätte doch auch Geltung, wenn der SR erst nach der Spielfortsetzung (= Anstoß) bemerkt, dass sich hier ein nicht angemeldeter Spieler auf dem Platz befindet.

  • Man muß auch die gängige Regelauslegung kennen, das sage ich immer wieder. Im Moment kann ich keine Belege liefern, weil ich hier an der Uni sitze.


    Wenn der SR den Auswechselspieler erst nach dem Anstoß bemerkt, ist das Tor selbstverständlich gültig, da der SR seine Entscheidung nach Spielfortsetzung nicht mehr korrigieren darf.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Stefan, an der Uni sollst Du studieren, und nicht im Forum stöbern. :D


    Aber ich sehe es wie Stefan. Der Eingriff von außen, passiert vor der Torerzielung. Ergo darf es nicht gelten.

  • Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren - dafür sind wir hier im Forum. Aber ich nehme mir auch das Recht heraus zu fragen, wo etwas steht. Das Regelwerk und die mir zur Verfügung stehende Literatur gibt das nicht her, allerdings ist gerade dieser Punkt im Regelheft für diese Saison ausführlicher gefasst und soweit ich mich recht erinnere auch leicht verändert worden. Den Anflug einer Mischung aus Genervtheit und Arroganz, der m.E. hier durchschimmert, finde ich aber unpassend.

  • Es steht eigentlich auch klar und deutlich in Regel 3 - Strafbestimmungen:


    Wenn ein Auswechselspieler das Spielfeld ohne Genehmigung des SR betritt, wird das Spiel unterbrochen.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Regel 3


    Zitat

    Wenn ein Auswechselspieler das Spielfeld ohne Genehmigung des Schieds richters betritt
    wird das Spiel unterbrochen,


    Ich denke, dass müsste doch so reichen, oder?

  • Zitat von Udo;31183

    Ich denke, dass müsste doch so reichen, oder?


    Udo, lies doch mal ein wenig früher, da wirst Du Auszüge aus dem aktuellen Regelbuch mit Detailanweisungen zur Regel 3 finden. Der Grundsatz ist ja gar nicht strittig, es geht um spezielle Konstellationen.

  • Wenn der Auswechselspieler den Ball spielt, also direkt eingreift, dann gibt es diese speziellen Konstellationenn aber nicht mehr.


    Diese sind nur möglich, wenn der AW-Spieler auf dem Platz ist, den Ball aber nicht spielt !!!

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !