Wünscht die Uefa kein Fair Play mehr???

  • Diesen Artikel habe ich gerade bei kicker.de gefunden, dort wird die Szene aus dem gestrigen CL-Spiel zwischen Werder und Lazio unter die Lupe genommen, wo Passanen am Ende die gelbe Karte bekommt, vorher lag allerdings ein Bremer Spieler am Boden und die Römer spielten den Ball nicht ins aus!!!


    Im Bericht ist nun erklärt warum die Römer weiterspielten...

    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.

  • Mir wurde einmal in den Beobachtungsbogen geschrieben, dass ich das Spiel nicht unterbrechen sollte, sobald ein Spieler am Boden liegt, sondern nur wenn es wirklich um eine schwere Verletzung handelt. Ansonsten sollte ich abwarten, bis die Mannschaften selbst reagieren.

  • Aber wann soll man als Schiri wissen wann eine schwere Verletzung ist und wann nicht?!


    Find ich blöde die neue Reglung der UEFA!

  • Zitat von Sauerländer;28947

    Aber wann soll man als Schiri wissen wann eine schwere Verletzung ist und wann nicht?!


    Find ich blöde die neue Reglung der UEFA!


    Wir sind der gleichen Meinung. Das Zeitspiel wird dadurch sowieso nicht verhindert und wenn jedes mal unterbrochen wird wenn ein Spieler am Boden liegt, dann...

  • Passt mal auf.... dauert nicht mehr lange und dann werden die Spieler, die trotzdem den Ball ins Aus spielen, noch verwarnt....


    :flop::flop::flop:

  • Zitat von Sauerländer;28947

    Aber wann soll man als Schiri wissen wann eine schwere Verletzung ist und wann nicht?!


    Das zu beurteilen erfordert tatsächlich das so viel beschworene Fingerspitzengefühl. Indizien für eine schwere Verletzung sind neben offensichtlichen Dingen wie sichtbare Knochen oder deutlicher Blutverlust nach meiner Erfahrung, wenn ein Spieler ruhig liegt (gut, Ausnahmen bestätigen die Regel). Wälzt sich ein Spieler noch hin und her, ist es mit der Verletzung oft gar nicht so weit her. Kleiner Tipp: Es ist dem SR verboten, das Spiel zu unterbrechen, wenn es sich nach seiner Auffassung nicht um eine schwere Verletzung handelt und er darf auch keinen Spieler auffordern, den Ball ins aus zu spielen - aber den ballführenden Spieler auf den Umstand hinweisen - natürlich diskret -, dass ein Spieler verletzt am Boden liegt, darf man sehr wohl; zieht der daraus nicht die Konsequenzen, muss man dies aber so hinnehmen.


    Zitat von Sauerländer;28947

    Find ich blöde die neue Reglung der UEFA!


    Neu ist die Regel nun in keinster Weise.



    Ich habe im Thema noch etwas zum Zeitspiel gelesen:
    Leute, wir sind nicht beim Handball, im Fußball ist Zeitspiel erlaubt, solange der Ball im Spiel ist. Nur wenn eine Mannschaft durch bewusste Verzögerung des Ball wieder ins Spiel bringens Zeit schindet, kann man dagegen vorgehen: Zunächst durch Nachspielzeit und die Ankündigung derselben, bei andauerndem Zeitspiel auch durch Einsatz der Gelben Karte gegen den betreffenden Spieler.

  • Was ist denn neu an der Regelung der UEFA?
    Dass bisher die Spieler wohlgemerkt freiwillig den Ball ins Aus gespielt haben, wenn ein Spieler verletzt auf dem Boden lag, passiert heut ja auch noch.
    Wenn sie es nicht tun, ich den Eindruck habe, dass die Verletzung nicht schwerwiegend ist, dann ist das halt so. Vielleicht nicht Fair Play, aber that's life.


    Wenn sie es nicht tun, ich aber den Eindruck habe, dass die Verletzung schwerwiegen ist, dann unterbreche ich das Spiel und es geht im Anschluss dann mit SR-Ball weiter.

  • Alleine solch ein Hinweis der Uefa ist mehr als lächerlich!!!:flop:

    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.

  • Zitat von Toboss;28939

    Diesen Artikel habe ich gerade bei kicker.de gefunden, dort wird die Szene aus dem gestrigen CL-Spiel zwischen Werder und Lazio unter die Lupe genommen, wo Passanen am Ende die gelbe Karte bekommt, vorher lag allerdings ein Bremer Spieler am Boden und die Römer spielten den Ball nicht ins aus!!!


    Sorry, aber das Spiel geht solange weiter bis der SR unterbricht oder der Spielverlauf eine Unterbrechung hervorruft. ( z.B. Ausball )
    Wenn ein Spieler durch eine Unsportlichkeit ( hier Foulspiel ) eine Unterbrechung erzwingt, MUSS er eben mit einer :gelbe_karte: belohnt werden.
    Hier liegt eindeutig ein Fall von s.g. Selbstjustiz vor, welche auch im Fussball verboten ist.
    Da manche Spieler auch als Heulsusen verspottet sind ( Andi M.lässt grüßen ) ist es für den SR besonders schwer, ein tatsächliches " vor Schmerzen auf den Boden wälzen " zu erkennen.
    Wenn dies dennoch für den SR durch äußere Merkmale ( z.B. Platzwunde, offenes Bein, ) erkennbar sein sollte, dann würde sich kein Spieler durch eine Unterbrechung seitens des SR´s aufregen. ( Spielfortsetzung SR-Ball )

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Ich möchte Euch einen Artikel der Welt Online nicht vorenthalten, der davon spricht, dass die "Schreibtischtäter der Uefa" die Atmosphäre auf dem Fussballplatz vergiften: [Blockierte Grafik: http://www.smilies-smilies.de/smilies/schilderIII_smilies/guckstduhier.gif]



    Sicherlich ist dies eine Anweisung, die Diskussionsfähig ist. Andererseits ist es doch so, dass die Spieler diese Anweisung durchaus auch ignorieren dürfen. Bestraft werden sie wohl nicht, denn es kann ja nicht verboten werden, den Ball ins Aus zu schieben ;)


    Ich finde die Anweisung der UEFA einfach nur dumm. Andererseits finde ich es auch unterste Schublade von Chelsea, sich hinter dieser Anweisung zu verstecken und ihre "Unfaire Geste" (das ist und bleibt es für mich) damit zu begründen.

  • Ich sehe das genau so, wie Andreas, keinem Spieler ist es verboten, den Ball bei einer schweren Verletzung des Gegenspielers, dennoch ins Aus zu spielen.
    Das Problem ist in meinen Augen weniger die offizielle Anweisung, die sicher auch ihre Berechtigung hat, sondern die abnehmende Fairness der Spieler.

    :ironie: "Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.":ironie:
    Christian Morgenstern

  • Zitat von Hallenser;29073

    ...
    Das Problem ist in meinen Augen weniger die offizielle Anweisung, die sicher auch ihre Berechtigung hat, sondern die abnehmende Fairness der Spieler.


    Also ich finde die Anweisung der UEFA schlicht und weg eine Frechheit ! Der Artikel aus der Welt trifft es doch auf den Kopf. Eine schnelle Spielfortsetzung/Verhindern von Zeitschinden ist der UEFA wichtiger als die Gesundheit der Spieler, und das wird dann auch noch als Beitrag zum Fairplay verkauft, da ja Zeitschinden verhindert wird !!!

    'Dann würden einigen Stammtischen die Themen ausgehen.' (Hoffenheims Verteidiger Christian Eichner über die Folgen einer Einführung des TV-Beweises)

  • Wieso muss man ein ungeschriebenes Gesetze des Fair Play so torpedieren? Ist viel Lärm um nichts und freut alle, die mit Fair Play nichts am Hut haben.


    In diesem Sinne.

  • Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Es hat sich doch nicht wirklich etwas geändert? Die Spieler können nach wie vor den Ball ins Aus spielen, wenn eine schwerwiegende Verletzung vorliegt, das verbietet ihnen doch niemand - so wie bisher auch. Die UEFA will lediglich dem unsportlichen "Zeitschinden" einen Riegel vorschieben. Auch in der Vergangenheit hat es doch Spieler gegeben, die sich über das ungeschriebene "Fair Play-Gesetz" hinweg gesetzt haben. Also meiner Meinung nach wird hier der Falsche verurteilt.

    :ironie: "Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.":ironie:
    Christian Morgenstern

  • So seh ich das auch!
    Wenn mir das Hinausspielen des Balles zu lange dauert, weil ich den Eindruck habe, es könnte eine schwerwiegendere Verletzung sein, dann pfeife ich halt.
    Wenn die Spieler den Ball hinausspielen, dann auch recht.


    Was hat sich geändert? Also, für mich irgendwie nix! :)

  • Für mich hat sich auch nichts geändert, aber alleine so eine schwachsinnige Anweisung rauszubringen ist doch schon voll daneben!!!
    Bisher wurde das immer vernünftig von den Spielern geregelt, warum also mischt sich jetzt die Uefa dort ein, die haben doch eigentlich genug andere Sachen zu tun...

    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.

  • sowas kommt nun mal dabei raus wenn "stammtischfußballexperten" am runden sitzen und glauben mit ihren theorethischen fachwissen, irgendwelche revolutionären veränderungen beizusteuern... für mich steht außer frage, dass es zur vermeidung von vielen "unglücklich formulierten anweisungen der uefa u. fifa" ratsam wäre, eine schiedsrichtervereinigung AKTIVER schiedsrichter zu gründen, die vor diversen regelveränderungen mit einbezogen werden und deren meinung/ aussage auch höher gewichtet wird, als die der "inaktiven". ob und wie dieses in der umsetzung durchführbar wäre, sei dahingestellt, aber als optimierung der gegebenenheiten sehe ich das als einen sinnvollen weg, zumal auf diese weise "theorethikeralleingänge" super unterbunnden werden könnten.


    zum fall an sich kann ich nur sagen: "in der praktischen anwendung der regel, handeln wir wie bisher" - und da passt der beitrag von "kuhartm" sehr gut -


    "Wenn mir das Hinausspielen des Balles zu lange dauert, weil ich den Eindruck habe, es könnte eine schwerwiegendere Verletzung sein, dann pfeife ich halt.
    Wenn die Spieler den Ball hinausspielen, dann auch recht."

  • Die Schiedsrichtervereinigung ist sicher ein gute Idee. Aber leider müssten dann ja einige Funktionäre auf ihren Posten verzichten. Und das geht leider nicht. Ich habe vor 2 Wochen ein Bericht über einige Fifa Funktionäre gesehen, und die arbeiten nur in die eigene Tasche. Das ist das wichtigste nicht der Fußball.


    Leider gibt es für Funktionäre keine Altersgrenze.

  • Habe heute folgende Mail vom DFB bekommen:



    Verletzte Spieler


    Liebe Sportkameraden,


    die UEFA hatte im September die Anweisung gegeben, dass es im Verletzungsfall dem Schiedsrichter überlassen sein sollte zu entscheiden, ob die Schwere der Verletzung eine Spielunterbrechung rechtfertigt, damit eine Behandlung stattfinden kann.


    Wie schon beim Stützpunkt der Lizenzliga-Schiedsrichter besprochen, wollen wir uns dieser Handlungsweise anschließen.


    Nach wie vor bleibt es natürlich den Spielern überlassen, ob sie den Ball ins Seitenaus spielen oder nicht. Darauf haben wir ohnehin keinen direkten Einfluss. Bleibt jedoch der Ball im Spiel, und der Schiedsrichter ist der Auffassung, dass ein Spieler so schwer verletzt ist, dass eine Behandlung erforderlich ist, so unterbricht er das Spiel. Wenn dann der verletzte Spieler das Feld verlassen hat, oder die Behandlung des Torwarts abgeschlossen ist, setzt der Schiedsrichter das Spiel mit einem Schiedsrichter-Ball fort.


    Mit dieser Anweisung der UEFA sollen vor allem unsportliche Situationen vermieden werden.


    Mit freundlichen Grüßen


    Eugen Strigel
    Abteilungsleiter (komm.)
    Schiedsrichter-Bereich



    Ich sehe da keine Änderung zur bisherigen Vorgehensweise. Es ist wohl eher damit gemeint, daß der SR das Spiel unterbrechen soll, wenn er von einer schwerwiegenden Verletzung ausgeht, und nicht darauf warten soll, bis die Spieler den Ball ins Aus spielen. Jedoch ist nicht davon die Rede, daß das Rausspielen des Balles den Spielern verboten ist.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D