Nur deutsch auf dem Sportplatz?

Ich denke auch, dass das im Prinzip klar ist... man kann keinen Platzverweis auf Verdacht aussprechen, wohl aber den falschen Ton/Gestik gegenüber anderen. Das ist ja auch in den Regeln festgelegt:

Zitat

Ein Spieler erhält eine Gelbe Karte und wird verwarnt, wenn er eines der folgenden
sieben Vergehen begeht:
- unsportliches Betragen,
- Protestieren/Reklamieren durch Worte oder Handlungen,
{...}

Weiter ist festgelegt:

Zitat

Ein Spieler, Auswechselspieler oder ausgewechselter Spieler erhält die Rote Karte
und wird des Feldes verwiesen, wenn er eines der folgenden sieben Vergehen begeht:
[...]
- anstößige, beleidigende oder schmähende Äußerungen oder Gebärden,
[...]

Es kann also nur geben, wenn der SR die Äußerungen zweifelsfrei als beleidigend, anstößig oder schmähend einordnen kann, alles weitere in Fremdsprachen, das durch respektlosen Ton etc. kundgetan, aber nicht zweifelsfrei verstanden wird, fällt unter unsportliches Verhalten oder Protestieren/Reklamieren durch Worte.

Ebenso kann man keinen Spieler zwingen, Deutsch zu sprechen, das ist in den Regeln nicht vorgesehen. Vorgesehen ist nur, dass die offiziellen Dinge auf Deutsch zu geschehen haben, sprich die Spielberichte, Anweisungen etc., sodass es für alle allgemein verständlich ist.
Und wenn ein Spieler, Trainer, Betreuer oder wer auch immer mit mir (zivilisiert) reden will, soll das in einer Sprache tun, die ich verstehe - leider Gottes beschränkt sich das nun mal auf Deutsch, Englisch, Spanisch und Latein

Natürlich wäre es grundsätzlich wünschenswert, wenn auf den Sportplätzen nur deutsch gesprochen werden würde - allerdings gibt es hier einen Zielkonflikt mit der ausdrücklich erwünschten Integrationsintention des Sports, zudem gibt es im Regelwerk hierfür keine Grundlage.

Andererseits ist es - wie schon mehrfach angedeutet - durchaus möglich, Spieler, die in einer unverständlichen Sprache schreien, zu verwarnen, spätestens im zweiten Anlauf sind die dann definitiv vom Platz .

Zitat von Daniel;88384

Du hast es nicht richtig gelesen.

In den Anmerkung eurer Durchführungsbestmmungen steht unter Punkt 3:

Leute Ihr müsst schon richtig lesen!

Hier handelt es sich um eine Bitte - und nicht wie Schiri08 ausführt um ein "Muss"

... und einer Bitte muss man nicht nachkommen.....

Gestern habe ich ein KLA Spiel gepfiffen.
Heim (1 Türke): Gast (ca.8-9 Türken)

Die Gäste haben sich zu 80-90 auf türkisch unterhalten, dabei muss ich erwähnen, dass auch die 2-3 Deutschen auf die türkischen Kommandos, Zurufe und Hinweise hören.

Na ja, ich komme mal zum Thema:

Halbzeitstand 1:0 für Heim.
Der Betreuer der Heimmannschaft wollte in der Halbzeit von mir, dass ich den Gästespielern die türkische Sprache verbiete.
Ich fragte ihn, mit welcher Begründung? Nach welcher Regel?

Da war er erst mal ruhig und erzählte dann, dass "das Spiel wegen der nicht zu verstehenden Sprache hektischer und aggressiver wird".

Ich habe ihm daraufhin gesagt, dass Diego und Almeida oder Ze Roberto und Lucio sich bestimmt nicht in deutscher Sprache unterhalten.

Darauf wurde er ganz ruhig, ging aus der Kabine.

Anpfiff zweite Halbzeit:
46.Minute Ausgleich 1:1
47.Minute FV für Heim nach einem Ellenbogenschlag im Kopfballduell

Endstand: 1:1

Wenn bei uns nur englisch oder franzoesisch -- offizielle Sprache -- gesprochen werden duerfte, duerfte die Haelfte der Mannschaften gar nicht spielen. 50 Prozent der Spieler kommen von Indien oder Pakistan.

Wir sind ein Gemisch von Kulturen. Ausserdem wuerde gerichtlich dagegen vorgegangen, wenn man sich nicht in seiner eigenen Sprache anweisen darf.

Persoenlicher Rat. Lern etwas von der Kultur des Landes. Dann kann man sich besser auf die Spieler einstellen.

Auch wenn ich dafür bin, dass nur Deutsch auf dem Sportplatz gesprochen werden soll, da somit auch die Integration der ausländischen Mitbürger/innen besser wird, da sie sich in der Sprache verbessern.

Doch der erste der das beschließt, hat ca. hunderte Millionen Klagen am Hals, wegen Kulturgedöhns.
Sieht man ja auch am Kopftuchverbot. Man kann sich gut vorstellen, was ein "Verbot" einer anderen Sprache zu Konsequenz hätte...

Nehmen wir mal an, ein Deutscher wandert ins Ausland aus, z.B. nach Dubai.

Was meint ihr, wie lange er brauchen wird die arabische Sprache zu erlernen??

Soll er für diesen Zeitraum (bis er die Sprache mehr oder weniger korrekt ausspricht) in keinem (Fußball-)Verein sich anmelden dürfen?

Glaubt ihr, dass dort die Einheimischen von der Deutschen Frau verlangen würden sich zu bedecken, damit sie sich "integriert"?

Nur mal nebenbei:
Seit wann ist Diego in Deutschland?
Wieso kann er immer noch kein Deutsch?

Wir haben das Problem die Ereignisse nur von unserer Perspektive aus zu beobachten und nach den westlichen Maßstäben zu urteilen.

Die Ausländer in Deutschland müssen x, y und z tun, um sich zu integrieren.

Wenn aber eine deutsche Familie auswandert, was immer öfter im TV zu verfolgen ist, sagen die Ausgewanderten, dass bei ihnen zu Hause immer deutsch gesprochen wird und dass für sie wichtig ist viele deutsche Nachbarn in Ihrer Siedlung zu haben.
Das wird im TV ganz normal dargestellt, keine Rede von Ghetto-Bildung, etc.

In einer globalen Welt sollte man liberal sein gegen jede Kultur, Nation, Religion, etc...
Jeden so akzeptieren wie er ist, aussieht und bekleidet ist, egal ob aus Indien, Thailand, Marokko, ...

Zitat von Mustafa;90668

In einer globalen Welt sollte man liberal sein gegen jede Kultur, Nation, Religion, etc...
Jeden so akzeptieren wie er ist, aussieht und bekleidet ist, egal ob aus Indien, Thailand, Marokko, ...

Genau!

Ausserdem bin ich der Meinung dass man Beleidungen und Beschimpfungen auch erkennt, wenn man der gesprochenen Sprache nicht mächtig ist.

Mustafa
Wer auswandern will der soll sich gefälligt anpassen. Auch wir Deutsche!
Was viele Einwander meinen wenn wir Sie darauf hinweisen wie es hier in der Kultur ist, sind wir sofort Rechtsradikal und nicht Tolerant.
Zuhause sollen doch alle labern was sie wollen. Was nur blöd ist für das lernen. Das ein Diego immer noch kein deutsch kann liegt mit daran das niemand was unternimmt.
Wenn ein deutscher im Ausland wandert und nicht die Kultur kennt oder was der Teufel, sollen die einheimischen dem deutschen das klar machen.

Aber es gibt leider zu viele Einwandere in der Welt in jedem Land die garkeine lust auf neu einstellung des landes und der sprache haben. Solche braucht das Land nicht und können meiner Meinung mit one way ticket nach ihr Herkunftland zurück.

Wenn ich lese was du schreibst Schiri08 frage ich mich eins.
Bist du selber Einwanderer, wenn ja finde ich je nach aufenthaltsdauer deine Deutschkenntniss super.

Solltest du aber deutscher Abstammung sein, solltest du mal deine Grammatik überdenken

Ich war Deutscher, nun Kanadier. Frau ist immer noch Japanerin. Sohn somit ein Mischling der alle 3 Sprachen versteht.

Weil seine Schulkameraden von allen Ecken der Welt kommen, hat er sich auch einen guten Wortschatz von Spanisch und Hindi angeeignet.

Beide Sprachen sind hier sehr wichtig. Sein Ziel ist FIFA-SR zu werden. Da muss man in diesen Teil der Welt etwas Spanisch verstehen. Ja, und Hindi? Die meisten Jugend-Teams in unserer Gegend bestehen vorwiegend aus Spielern die sich selbst als "braun" bezeichnen.

Zitat von Schiri08;90711

Mustafa
Wer auswandern will der soll sich gefälligt anpassen. Auch wir Deutsche!

Was genau meinst du mit "anpassen"??

-Anerkennen der Gesetze
-Erlernen der Landessprache
-Kennen der Kultur, Verhaltensweise, etc. der Einheimischen

Diese drei Aspekte würden meiner Meinung nach ausreichen, einen Ausländer als "integriert" zu bezeichnen.

Wer aber von einem Einwanderer erwartet, dass er...

- seine Religion nicht ausüben darf
- keine Gebetshäuser bauen darf (obwohl dies vom Gericht und vom Stadtrat gestattet wird)
- sich nicht so bekleidet kann, wie er will
- seine Kultur gegen die einheimische "austauschen" muss
- immer nur mit den negativen Schlagzeilen der Medien über ein Volk in Verbindung gebracht wird und sich dafür in seinem Umfeld rechtfertigen muss
- als Mensch zweiter Klasse behandelt wird

der verlangt eine "Assimilation" des Einwanderers und diskriminiert sie.
Das darf nicht Sinn und Zweck der Integration sein.

Ich kann Mustafa nur zustimmen. Und ganz ehrlich, aber dein Stammtisch-Gelaber von "one way ticket" kann ich einfach schwer ertragen.
Viele, viele, viele Leute wandern nicht einfach aus Spaß aus, wie das Bild welches in irgendwelchen TV-Sendungen es vermittelt.
Aber das führt hier jetzt zuweit...

Ich hatte ein besonderes Erlebnis, das hier vllt gut herpassen würde. Im Herbst des letzten Jahres hatte ich in einer Mannschaft einen Ungarischen Mittelfeldspieler, der offensichtlich der Spielmacher der Mannschaft war. Er hatte leider das typische Spielmacherschicksal:

Die Gegner foulen ihn "leicht" aber ständig. Nie grob genug, dass man gelb zeigen könnte und auch nicht immer der gleiche Spieler. Bis dem Ungarn der Kragen platz und er mal einen Gegner aus Frust sehr unsanft zu Fall bringt. Natürlich musste ich für dieses Foul gelb zeigen. Daraufhin hat der Spieler etwas auf Ungarisch in meine Richtung gesagt. Ich gehe auf ihn zu und sage sehr freundlich und ruhig "Ich bitte sie, zumindest die Kommentare in meine Richtung auf Deutsch zu sagen, da ich ihre Sprache leider nicht verstehe und daher davon ausgehen muss, dass sie mich kritisieren". Der Spieler verstand das völlig und hat -mit mir- auch nurnoch Deutsch gesprochen.

Ich finde genau so ist es richtig! Die Spieler untereinander können reden wie sie wollen. Wenn die eine Geheimsprache entwickeln, damit der Gegner die Anweisungen nicht versteht, dass soll mir das auch recht sein. Aber mit mir (bzw. dem SR) haben sie in meinen Augen Deutsch zu reden.

Zitat von Ginssuart;90864

...Er hatte leider das typische Spielmacherschicksal:

Die Gegner foulen ihn "leicht" aber ständig. Nie grob genug, dass man gelb zeigen könnte und auch nicht immer der gleiche Spieler.

Wir sind SR um so etwas im Keim zu ersticken. Wenn ein Spieler staendig gefoult wird und die einzige Konsequenz sind DFs. Dann brennt einen die Sicherung durch.

Ein Foul kann man zur Not mit Gelb ahnden, vor allen wenn es zum 2 mal vom selben Spieler geschah.

Ich weiß... Aber wie gesagt, es war mir kaum möglich. Die Spieler haben sich mit den Fouls klug abgewechselt. Im Verlauf des Spieles gab es dann auch 2 oder 3 mal gelb für verschiedene Spieler, nach Fouls an eben diesem Ungarn. Aber die erste gelbe bekam dummerweise er.

Es gehört natürlich auch zur Aufgabe des SR´s, einen s.g. Spielmacher einer Mannschaft gg. Foulspiele mehrerer Gegenspieler zu schützen.
Man kann es immer mehrfach erkennen, dass verschiedene Gegenspieler die "Nummer 10" einer Mannschaft attackieren. ( Taktik des Trainers )
Hier muss das Vorgehen im Keim erstickt werden, anfangs energische Ermahnungen ausgesprochen werden ggf. etwas Nachdruck mit
Damit merkt auch die "Nummer 10", dass der SR diese Aktionen wahrnimmt und dadurch sind Affekt-Vergehen zum größten Teil ausgeschlossen.

Jeder kann sich doch an das Geheule von Uli H. aus B. erinnern, der mehr Schutz
für seine Spielmacher forderte. Dies jedoch nicht zu Unrecht.

Du meinst bestimmt Uli H. aus M. - oder Uli H von B.,

denn Uli H. aus B. ist member in diesem Forum - und von Uli habe ich nichts dergleichen hier gelesen

Nicht nur Uli H. regt sich darüber auf, auch Klaus Allofs hat sich schon über zu wenig Schutz seiner Nummer 10 beklagt.