Regeltestfrage

  • Ja aber Moment,
    der Torwart braucht den Platz ja auch gar nicht zu verlassen, dieser kann ja auch auf der Torauslinie stehen oder net?


    Wie isses denn, wenn nur der Schuh aufgegangen ist.. mit Handschuhen kann man schlecht einen ordentlichen Knoten machen,
    dann holt sich den Torwart einen ran und lässt ihn sich zuknöpfen.. genau das gleiche wie bei einer Behandlung..


    Meine Meinung ;)

  • Das ist ein großer Unterschied.
    Ein Spieler darf seine Ausrüstung auf dem Platz in Ordnung bringen, er darf aber nicht auf dem Platz behandelt werden.
    Somit zieht das Argument von Schnabeltasche nicht.


    Es kann hier nur um den Sonderstatus des TW gehen. Da der Ball nicht in Spielnähe ist, sehe ich eine Verwarnung als falsch an.
    Ich hätte in der gleichen Situation übrigens auch einen Feldspieler nicht verwarnt, sondern nur aufgefordert, das Spielfeld zu verlassen,
    da er während der Behandlung nicht ins Spiel eingegriffen hat.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Folgende Regelfrage hatten wir im Oktober (mein ich) 2011 vom Regionallehrwart im Hausregeltest:


    Zitat

    Während des lfd. Spiels begibt sich der TW zu einer Behandlung seitlich neben den Torpfosten. Er steht außerhalb des Spielfeldes. Das Spiel soll nun, nachdem der Ball ins Seitenaus gegangen ist, mit Einwurf fortgesetzt werden.


    Ich denke, die Situation ist recht gut vergleichbar, auch wenn hier der Ball ins Aus geht. Die richtige Antwort in diesem Fall war:


    Zitat

    Spiel unterbrechen, TW behandeln lassen, wenn TW auf Feld Einwurf ausführen

  • Deine Frage, Timey, halte ich nur für bedingt vergleichbar. Es wäre schön, wenn du, big-mac, die DFB-Meinung hierzu in Erfahrung bringen kannst. Ich halte die Frage für sehr interessant und bin mir hier auch nicht sicher.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Also meine Antwort ist keine Verwarnung. Die Regelung analog zur Frage des Feldspielers passt nämlich nicht. Denn ein TW darf auf dem Platz behandelt werden. Ich hätte den TW nicht verrwarnt. Ob dies am Ende regeltechnisch 100%ig okay ist, weiß ich nicht.

    Ich stimme big-mac zu. Hier prallen wieder Theorie und Praxis aufeinander - ich glaube aber nicht, dass ein TW, der sich am Pfosten Eis auf seinen Knöchel sprühen läßt und dabei immer das Spiel im Blick hat, den Spielverlauf unsportlich beeinflussen kann, indem er unerlaubt ins Spiel eingreift. Bei einem Feldspieler bewerten wir das "Behandeln" auf dem Platz ja auch nur als unsportlich, wenn er unmittelbar ins Spielgeschehen eingreift. Wenn das Spiel auf der rechten Seite läuft und der Spieler sich an der linken Außenseite innerhalb des Spielfeldes kurz behandeln läßt, unternehmen wir ja normalerweise auch nichts.