Sichtbarkeit gelbe/rote Karten

  • Hallo,

    am Wochenende gab es eine merkwürdige Situation und brauche mal die richtige Regel dazu.

    Der Schiedsrichter hat einem Spieler die rote Karte in den Rücken gezeigt ohne Fingerzeig auf ihn oder einem anderen Hinweis.

    Mir geht es nicht um gerechtfertigt oder ungerechtfertigt, für mich als Trainer wären nur zwei Sachen interessant:

    1. Ist die Karte im Rücken regelkonform? Wo finde ich einen Hinweis dazu (z.bsp Spielordnung)

    2. Muss der Schiedsrichter gegenüber den "Sünder" erklären für was er bestraft wurde?

    Vielen Dank für viele Antworten

  • Also mir ist auf die Schnelle kein Passus im Regelwerk bekannt, der beschreibt, wie die persönliche Strafe "zu übermitteln" ist. Ich stelle immer sicher, dass der fehlbare Spieler die Karte auch wahrnimmt. Das ist für mich auch ein Zeichen des gegenseitigen Miteinanders, dass man das sauber kommuniziert.


    Der Schiedsrichter muss dem Spieler nicht erklären, wofür die persönliche Strafe ausgesprochen wurde. Fragt der fehlbare Spieler aber in einem normalen Ton und ruhig bei mir nach, dann bekommt er auch eine Antwort. Entweder er versteht es oder er hat Pech gehabt. Klingt vielleicht etwas komisch, aber solche Nachfragen sollen nicht in ewige Diskussionen ausarten.

  • Mir ist auch wichtig, dass der Spieler die Karte wahrnimmt, notfalls spreche ich an.

    Im Regelwerk finde ich sonst auch nichts dazu.

  • Das ist mir nun doch etwas arg weit hergeholt. Ich bin der Auffassung, dass primär der Spieler/Teamoffizielle welcher das Vergehen begangen hat über seine disziplinarische Sanktion informiert werden sollte. Dass der Captain aufgrund einer "gewissen Verantwortung", wie es im Regelbuch steht, nun über sämtliche Ereignisse informiert werden müsse, erscheint mir komisch.


    Um Verwirrung zu vermeiden sollte sicher der fehlbare Spieler darüber informiert werden. Wie das genau geschieht ist im Grunde genommen egal. Alle anderen (Spieler, Zuschauer, Trainer, etc.) sind selbst Schuld, wenn sie das nicht mitbekommen, tragen in der Regel aber keine weiteren Konsequenzen davon.


    Ein Sicherstellen, dass die Nachricht bei allen oder einem bestimmten Beteiligten oder dem eigentlichen Übeltäter angekommen ist, lässt sich mir aus dem Regeltext nicht direkt herleiten, sollte aber nicht zuletzt aus Eigeninteresse bis zu einem gewissen Grad praktiziert werden.

  • Aus den Regeln. Der Kapitän trägt die Verantwortung für sein Team. Das impliziert, dass er derjenige ist, der es erfahren muss, und alles darüber

    Das ist wieder mal eine Deiner sehr merkwürdigen Interpretationen der Regeln. Ehrlich gesagt, ist es totaler Unfug.

  • Dass der SR korrekt gehandelt hat, ergibt sich aus folgenden Fällen, in denen das Zeigen der Karte in den Rücken mit Sicherheit korrekt ist (muss nichts mit der konkret geschehenen Situation zu tun haben):

    - Der Spieler weiß ganz genau, was er getan hat, welche Konsequenz folgt, und stapft bereits von selbst Richtung Kabine. Da werde ich als SR den Teufel tun und ihm hinterherbrüllen, er möge sich umdrehen und die Rote Karte zur Kenntnis nehmen.

    - Ein bereits verwarnter Spieler rennt vom Platz, um außerhalb irgendwelche unsportlichen Dinge anzustellen, die ihm mindestens Gelb-Rot einbringen. Auch in diesem Fall wird der SR weder hinterherrufen, noch gar nachlaufen, damit der Spieler die entsprechend gefärbte Karte bewundern kann.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Situation war folgendermaßen:


    Schiri gibt Elfer. Foul war unstrittig, nur Ort war außerhalb - was man auch an den Spuren im Rasen deutlich gesehen hat.

    Er fragt als Kapitän nach, dass der Schiri sich bitte die Stelle ansehen möchte (Das Wort Bitte wurde auch ohne hinterton benutzt). Daraufhin bekommt er die gelbe Karte. Da er merkt dass es nichts bringt, geht er Richtung Strafraumgrenze und bekommt die rote Karte in den Rücken gezeigt!! Vorwurf: Beleidigung.


    Erst ein anderer Spieler weißt ihn dann daraufhin, dass er die rote Karte bekommen hat. Auf Nachfrage verweigert der Schiedsrichter die Antwort.

  • Da wir weder die Szene dazu sehen können und auch nicht dabei waren, ist das jetzt natürlich nur deine bzw eure Wahrnehmung und Schilderung der Szene.


    Spuren im Rasen sind höchstens ein Indiz, aber noch lange kein Beweis dafür, dass das Foul auch außerhalb war. Die Spur kann ja auch vom Fallen des Verteidigers gekommen sein, der aber bspw. mit einer Grätsche den Stürmer innerhalb des Strafraums getroffen hat oder dergleichen.



    Und ich bezweifle auch erstmal, dass der Spieler grundlos die rote Karte bekommen hat, sondern vermute da eher, dass er beim Abdrehen noch irgendwas gesagt haben wird, was der Schiedsrichter entsprechend gehört und als Beleidigung gewertet hat. Und das muss ja auch keine der Top 3 Beleidigungen gewesen sein, sondern auch so etwas vermeintlich „harmloses“ wie „Spinner“ oder „Trottel“ reicht genauso aus.



    Zumindest wurde ja anscheinend mitgeteilt, dass es wegen einer Beleidigung war, also das wird er ja anscheinend jemanden mitgeteilt haben.



    Dass der Schiedsrichter dann auf dem Platz bzw. nach dem Spiel keine weitere Antwort geben will, ist vielleicht nicht die optimale Art und Weise, aber wir wissen ja auch nicht, wie das Spiel ansonsten ablief, je nachdem hat man da auch einfach keine Lust mehr auf Diskussionen.

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt. (Dieter Hildebrandt)