Eingriff von Teamoffiziellen oder Auswechselspielern

  • Auf eine interessante Regelauslegung sind wir heute bei der Diskussion einer Frage des Derzemberregeltests unseres SR-Verbandes gestoßen.

    Ich bitte Euch mal um Eure Meinungen (bitte hart am Regelwerk bleiben und damit auch Argumentieren)


    Die eigentliche Regelfrage habe ich etwas abgewandelt und und verschiedenen Varianten ergänzt:


    1. ) Ein Fehlpass von Weiss rollt richtung Seitenauslinie auf die Coachgingzone zu. Traioner Blau - der möchte das siene Mannschaft den Einwurf schnell ausführen kann, stoppt den Ball mit dem Fuß. Leider hat der Ball aber die Seitenauslinie noch nicht vollständig überquert

    1a) Spieler Blau hebt den Ball auf und führt einen Einwurf aus

    1b) Spieler Weiss hebt den Ball auf und führt einen Einwurf aus


    2.) Ein Fehlpass von Weiss rollt Richtung Seitenauslinie auf die Coachgingzone zu. Traioner Blau - der möchte das siene Mannschaft den Einwurf schnell ausführen kann, kickt den Ball mit dem Fuß (langsam) in das Feld zu einem der Blauen Spieler. Leider hat der Ball aber die Seitenauslinie noch nicht vollständig überquert.

    2a) Spieler Weis hat nicht geschnallt was passiert ist - spurtet, erreicht den Ball vor dem Blauen, nimmt den Ball an und passt diesen zu einem Mitspieler der dadurch einen Aussichtsreichen Angriff vortragen kann.

    2b) Spieler Blau hat nicht geschnallt was passiert ist nimmt den Ball an und passt diesen zu einem Mitspieler der dadurch einen Aussichtsreichen Angriff vortragen kann.


    Alternative für 1.und 2.: Wie ist zu entscheiden, wenn der Ball nicht durch einen Teamoffiziellen sondern durch einen Auswechselspieler gestppt/gekickt wird?


    3.) Ein Torschuss wird durch den Torwart abgewehrt und kullert Richtung Toraus Wo sich gerade einige AW-Spieler des TW aufwärmen. Szene etwa wie im Spiel Kiel gegen Bochum vom 25.10.2019 -Videoeinbettung im Mittelteil des BlogBeitrags- nur abgewandelt wie folgt:

    3a) Der AW Spieler kickt den bereits im Aus geglaubten Ball (Ball war nicht im Aus) richtung Strafraummitte, der Ball gelangt zu einem Angreifer, der den Ball

    • ins Tor schiesst
    • am Tor vorbei schiesst

    3b) Der AW Spieler stoppt den bereits im Aus geglaubten Ball (Ball war nicht im Aus), der Ball wird von einem Angreifer richtung 11er Punkt gepasst und erreicht einen Mitspieler der auf das Tor schiesst und

    • trfft
    • nicht trifft weil der TW den Ball zur Ecke abwehren kann.

    Alternative für 3. : Wie ist zu Entscheiden wenn der Ball nicht durch einen AW-Spieler sondern durch den Physio dieser Mannschaft berührt wird (Physio darf sich wegen Behandlung dort aufhalten)


    Bitte antworten zu den Einzelnen Fragen sowie den Alternativern mit:

    • Art der Spielfortsetzung
    • Ort der Spielfortsetzung
    • Disziplinarmaßnahme


    sowie Kurzbegründung


    Bin mal gespannt


    Tante Edit mit einer Zusatzfrage:

    Wie ist in den Fällen 1-3 jeweils zu entscheiden, wenn der Ball durch einen Zuschauer gestoppt oder gekickt wird?

  • Ich fange mal mit 1) an und habe gleich eine etwas kuriose Antwort (vielleicht aber genau die, auf die du hinauswillst):

    a) direkter Freistoß für Weiß, wo Ball in die Hand genommen wird, keine persönliche Strafe

    b) direkter Freistoß für Blau, wo Ball in die Hand genommen wird, keine persönliche Strafe


    Begründung:
    In der Regelfrage steht nicht, dass der Trainer das Spielfeld betritt oder die Coaching-Zone verlässt. Nach kurzer Überlegung wird nämlich klar, dass man den Ball trotzdem so stoppen kann, dass er noch zu einem Teil die Seitenlinie berührt.

    Wenn also weder das Spielfeld betreten wird oder die Coaching-Zone verlassen wird, finde ich in 12.3 kein Vergehen durch einen Teamoffiziellen, das hier erfüllt ist.

    In Ermangelung eines Vergehens kann sich auch aus 12.4 keine Spielfortsetzung ergeben.

    Bleibt also noch die Option SR-Ball (z.B. für eine sonstige Unterbrechung). Es liegt aber kein Einfluss durch eine Drittperson (darunter fallen Teamoffizielle nicht) statt. Und ich finde auch keinen sonstigen Punkt in den Regeln, der hier eine Unterbrechung erfordert.

    Also bleibt nur Weiterspielen, was dann in der Folge zu einem (nicht unsportlichen) Handspiel durch den Spieler führt, der den Einwurf ausführen will, womit wir dann zur oben genannten Lösung kommen.


    Hört sich praktisch ziemlich falsch an, aber es sollte ja hart am Regelwerk beantwortet werden. :)

    Bin mal gespannt, auf welche Lösung andere hier kommen und ob ich etwas übersehen habe.


    Das war jetzt schon kompliziert genug, deshalb verzichte ich für heute auf die weiteren Fragen und Alternativen...

  • In der Regelfrage steht nicht, dass der Trainer das Spielfeld betritt oder die Coaching-Zone verlässt. Nach kurzer Überlegung wird nämlich klar, dass man den Ball trotzdem so stoppen kann, dass er noch zu einem Teil die Seitenlinie berührt.

    Das wäre aber nur bei einer Coaching Zone möglich die sehr nah am Spielfeld endet.

    Normalerweise muss die Coaching zone 1m vom Spielfeld entfernt sein.

    Da ist es meiner Meinung nach nicht möglich den Ball so zu stoppen, dass er noch im Feld ist ohne die eigene Coaching Zone (zumindest "in der Luft" verlassen zu haben.)

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Naja mit einem Ausfallschritt bekommt man es zumindest hin, noch mit einem Fuß in der technischen Zone zu stehen, während man den 1m entfernten Ball stoppt.

    Ob dadurch trotzdem ein Verlassen der technischen Zone vorliegt, kann man diskutieren. "Eindeutig/Wiederholt" (Verwarnung) ist es sicherlich nicht. Unter "gelegentlich" (Ermahnung) verstehe ich auch mehr als einmalig, aber das ist nicht so klar.

    [Also ich glaube eigentlich nicht, dass es zwingend ist, den Trainer bei jedem Verlassen der technischen Zone zu ermahnen.]


    Jedenfalls ergibt sich dadurch zumindest kein in 12.4 geregeltes Vergehen und ich finde auch sonst keinen regeltechnischen Grund für eine Unterbrechung, d.h. der Rest meiner Argumentation bleibt gleich.


    Was wäre denn deine Lösung?

  • Ohne jetzt auf jede Frage direkt einzugehen. Der SR muss, wenn die Regel den Einzelfall nicht abdeckt, sich die Frage stellen, was der Fußball hier verlangen würde, siehe Philosophie und Zweck der Regel.


    Und das ist sicherlich nicht Weiterspielen, sondern wenigstens Schiedsrichterball.


    Ich gehe weiter und meine, dass der Fußball will, dass ein Ball, der eine Linie berührt, auch Teil des Raumes/Feldes ist, den sie begrenzt. Mit dem Berühren des Balles betritt der TO/AW auch formal das Spielfeld, so dass der direkte Freistoß/Strafstoß die logische Spielfortsetzung ist. Bei der persönlichen Straf muss der SR abwägen, ob eine unsportliches Intention oder taktische Auswirkung vorliegt.

  • Ich sehe in den Fällen 1a und 1b eine Störung des Spielgeschehens von außen (Regel 5.3...das ist eine nicht-abgeschlossene Liste von möglichen Störungen) und es ist zu unterbrechen. Der Seitenumbruch im deutschen Regelbuch ist da extrem unglücklich. Die Spiegelstriche auf Seite 36 sind nämlich keine eigenständigen Punkte sondern nur Unterpunkte vom letzten Spiegelstrich auf Seite 35. Im englischen Regelbuch wird das klarer.

    Ich bei dann aber auf direkten Freistoß für Weiß auf der Seitenauslinie, weil die Spielunterbrechung wegen eines Eingriffs von außen (5.3) durch einen Teamoffiziellen verursacht wurde (Regel 3.7).

    Ein mittels Disziplinarstrafe zu ahndendes Vergehen des Teamoffiziellen vermag ich hier aber nicht zu erkennen. Ggf. kann man dem Trainer eine Ansage machen, dass er es zu unterlassen hat das Spielgeschehen zu stören um dann im Wiederholungsfall die Möglichkeit für eine Verwarnung zu haben.


    In den Fällen 2a und 2b sehe ich ebenso eine Störung des Spielgeschehens durch einen Teamoffiziellen.

    Im Fall von 2b komme ich zum gleichen Schluss wie zuvor, nämlich dF für Weiß auf der Seitenauslinie.

    Im Fall von 2a komme ich zum Schluß, dass weitergespielt werden kann, weil das Vergehen von Blau zum Vorteil von Weiss wird. Ansonsten ebenfalls dF für Weiß auf der Seitenauslinie, wo der Ball gestoppt wurde. Damit die Vorteilsanwendung möglich wird, muss man die Störung durch einen Teamoffiziellen als Vergehen betrachten und (wie vom IFAB gerade klargestellt) kann jedes Vergehen durch die Vorteilsregelung straffrei werden. Ich betrachte eine solche Störung als ein Vergehen, auch wenn dieser Begriff nicht explizit im Regelwerk genannt ist.

    Bei der Disziplinarstrafe bleibe ich dabei, ich erkenne kein zu disziplinierendes Vergehen des Trainers. Bestenfalls eine Ermahnung.


    Die Fälle von 3a und 3b sehe ich genauso wie 2a und 2b.

    Vergehen von Team Blau, die sich aber (in allen geschilderten Konstellationen) zum Vorteil von Weiß auflösen. Der eingetretene Vorteil ist in diesem Fall immer die erneute Torchance. Wenn diese versucht, aber nicht verwertet wird, ist der Vorteil dennoch eingetreten. Falls man nicht auf Vorteil entscheidet, gibt es Strafstoß.

    Einen Grund zu verwarnen sehe ich hier aber (anders als auch im Video gezeigt) rein nach dem Regeltext nicht. Der AW-Spieler betritt das Feld nicht und das bloße Eingreifen ins Spiel ist kein verwarnungswürdiges Vergehen. Eine sonstige unsportliche Absicht (für die zu verwarnen wäre) kann ich so wie hier geschildert auch noch nicht erkennen. Aber selbst wenn man eine Unsportlichkeit bejaht, würde die Verwarnung aufgrund der Vorteilsanwendung wieder reduziert.


    Wenn die Fälle 3a und 3b vom Physio "verbrochen" werden, sehe ich es ganz genauso. Vorteilsanwendung möglich.


    Bei einem Zuschauer ist jedoch immer auf SR-Ball zu entscheiden.



    Mir ging es zunächst wie Nr.23 .

    Es fühlte sich sowas von falsch an, da ohne Kartentricks rauszugehen.

    Aber wenn man sich recht überlegt: Wo ist die unsportliche Absicht in den ganzen Aktionen?

  • Mark: Wenn man es so interpretiert, dass der Trainer hier das Spielfeld betritt, müsste es eigentlich ein zwingender Feldverweis sein.

    "Betreten des Spielfelds, um das Spiel [...] zu beeinflussen"

    Sein Ziel ist eine schnelle Spielfortsetzung, mithin also eine Beeinflussung des Spiels.

    Fühlt sich wiederum nicht richtig an, aber streng nach Regeltext...


    Die Lösung über 5.3 ist dann vermutlich am saubersten, auch wenn es zweifelhaft ist, ob der Regelgeber hier mit "außen" wirklich auch Teamoffizielle meinte (die Beispiele sprechen nicht dafür). Dann ist jedenfalls auch ein Eingriff ausreichend und man muss kein Vergehen in einer anderen Regel finden.

    Wobei ohne Vergehen natürlich auch keine Vorteilsauslegung möglich wäre - ein Eingriff von außen ist zwingend abzupfeifen.

  • Nr.23 Das Regelwerk im englischen unterscheidet da meiner Meinung nach deutlicher.


    Es gibt zum einen die outside interference (das ist der Eingriff von außen). Die deckt meiner Meinung nach alle Einflüsse auf das Spielgeschehen ab, die nicht von den Spielern ausgehen.

    Dann gibt es als anderen Begriff noch den outside-agent (im deutschen Drittpersonen, effektiv wäre das beispielsweise der Flitzer), die vereinfacht gesagt alle Personen definieren, die nicht auf dem Spielbericht stehen.


    Jetzt ist aber die Menge der möglichen outside-agents aber nur eine Teilmenge der Komplementärmenge der Spieler. Somit kann meiner Meinung nach ein Eingriff von außen auch von Leuten begangen werden, die nicht Drittpersonen sind. Und für diese ist in 3.7 geregelt (Achtung, ungünstiger Seitenumbruch), was passieren soll, wenn sie eine Spielunterbrechung verursachen. (Fun fact: es ist sogar noch die gleiche Seite 23, wie im Video zitiert :) )


    Ein Fallbeispiel wäre: In einem winterlichen Abend-Spiel (Spielbeginn 20:00 Uhr) schaltet der Trainer von Heim in der 37. Spielminute bei laufendem Spiel das Flutlicht aus.

    Dann müsste es mit direktem Freistoß weitergehen. Die spannende Frage ist dann: Wo eigentlich? (Ort des Vergehens...der Sicherungskasten...also der dem Sicherungskasten am nächsten liegende Punkt auf der Begrenzungslinie...)


    Nur warum da (wie im Video gezeigt) zu verwarnen sein soll, verstehe ich noch nicht.

  • Nr.23 Das seh ich nicht so. Der Regelgeber will den direkten Freistoß, wenn TO/AW das Spiel direkt beeinflussen, indem sie den im Spiel befindenden Ball auf dem Spielfeld berühren oder etwas auf ihn von außerhalb werfen. Beim Formulieren der Regel hat man wohl diesen speziellen Sonderfall nicht berücksichtigt. Hier zu meinen, dass das IFAB tatsächlich keinen dF wünscht, ist abstrus.


    Die Rote Karte würde ich nur geben, wenn der Regelverstoß offensichtlich absichtlich war und nicht irrtümlich.


    Tatsächlich sehe ich auch keine Grund, dass die Vorteilsregelung nicht zur Anwendung kommen sollte. Allerdings ist es taktisch sicherlich klüger abzupfeifen, den Sachverhalt erklären und das Spiel mit dF fortzusetzen.

  • Bei der persönlichen Straf muss der SR abwägen, ob eine unsportliches Intention oder taktische Auswirkung vorliegt.

    Bei der persönlichen Strafe gibt es nur Rot oder nichts.

    Entweder er betritt das Feld um ins Spiel einzugreifen, dann gibt es rot.

    Oder er betritt das Feld und greift fahrlässig ins Spiel ein. Dann ist bestenfalls zu ermahnen.


    Wer auf der einen Seite sagt "das ist verboten weil erweitertes Betreten", der muss das genauso auch auf der Seite bei der Bestrafung berücksichtigen

  • Das seh ich nicht so. Der Regelgeber will den direkten Freistoß, wenn TO/AW das Spiel direkt beeinflussen, indem sie den im Spiel befindenden Ball auf dem Spielfeld berühren oder etwas auf ihn von außerhalb werfen. Beim Formulieren der Regel hat man wohl diesen speziellen Sonderfall nicht berücksichtigt. Hier zu meinen, dass das IFAB tatsächlich keinen dF wünscht, ist abstrus.

    Kann ich so nachvollziehen als eine mögliche Auslegung. Ich habe auch nicht gemeint, dass das IFAB hier keinen dF wünscht, sondern nur, dass es streng nach Regeltext so sein müsste. :)

    Die Rote Karte würde ich nur geben, wenn der Regelverstoß offensichtlich absichtlich war und nicht irrtümlich.

    Auch nachvollziehbar und ich denke auch eher nicht, dass das IFAB hier Rot will.

    Aber die Regel 12 verlangt bei Betreten des Spielfelds eben keine Absicht - was von der Formulierung schon auffällig ist, weil bei anderen Punkten (z.B. Werfen von Gegenständen das Wort "absichtlich" benutzt wurde).

    Also warum nicht "absichtliches Betreten des Spielfelds", wenn es doch so gemeint ist?

    Vielleicht soll also doch auch fahrlässiges Betreten so bestraft werden? Immerhin muss dazu ja immerhin die technische Zone um 1 Meter verlassen werden, die Fahrlässigkeit kann also nicht so klein sein...

    Tatsächlich sehe ich auch keine Grund, dass die Vorteilsregelung nicht zur Anwendung kommen sollte. Allerdings ist es taktisch sicherlich klüger abzupfeifen, den Sachverhalt erklären und das Spiel mit dF fortzusetzen.

    Genau, bei deiner Auslegung handelt es sich um ein Vergehen, womit Vorteil möglich sein sollte. Bei Szenario 1) muss man aber natürlich dann noch das folgende Handspiel beachten, wodurch es bei b) keinen Vorteil geben kann. Bei 1a) theoretisch schon, wenn der blaue Spieler direkt zu Weiß wirft...

    Aber ja, praktisch ist Unterbrechen hier wohl besser.

  • Ich habe jetzt noch eine Antwort vom IFAB erhalten.


    Fragen:


    A team official near the boundary line kickes the ball outside the field of play back in the field while the ball still touched the line?

    Or a defender safes a goal on the goal line by touching the ball with his hand outside the field of play?


    Antworten:


    1. Direct free kick

    2. Penalty kick and red card


  • Hast Du möglicherweise vergesen zu erwähnen, dass der defender kein player sondern ein substitute player ist? Um diesen Grenzfall ging es doch.

    Wenn ein Verteidiger-Spieler das geschilderte Vergehen begeht ist ja eigentich eine glasklare Sache...Handspiel und Spielfortsetzung auf der Linie, die dem Ort des Vergehens am nächsten liegt.


    (hattest Du eigentlich schon eine Antwort für den Fall, dass der defender der Torwart ist?)

  • Für mich reicht das aus.


    Bei Handspiel ist zunächst der Ort des Kontaktes maßgeblich.


    Ist der Kontakt außerhalb des Spielfeldes, wird er als auf der Linie ausgelegt, wenn der Ball noch im Spiel ist.


    Berührt ein AW/TO den BV Ball egal womit ohne das Spielfeld zu betreten, wird der Kontakt ebenfalls als auf der Linie ausgelegt. Eine Verwarnung gibt es nicht, da in der Regel keine Unsportlichkeit vorliegt.


    KozKalanndok Wenn ein ein Tor verhindert wird, gibt es immer Rot, egal ob Spieler oder AW/TO.

  • Wenn ein ein Tor verhindert wird, gibt es immer Rot, egal ob Spieler oder AW/TO.

    Stimmt nicht so ganz. Der Verteidiger-Spieler würde klar gegen die Handspielregel in Regel 12 verstoßen.


    Aber ein AW-Spieler kann mangels Spielereigenschaft gar kein Handspielvergehen nach Regel 12 begehen Das ist (egal ob er den Ball mit Hand, Fuß oder Kopf trifft) nur eine outside interference (Eingriff von außen) und den Strafstoß gibt es nicht wegen Regel 12 sondern wegen Regel 3.7. Und das ganze ohne das Spielfeld zu betreten.

    Und jetzt zur DOGSO-Regel:

    A [...] substitute [..] who enters the field of play [...] and interferes [...] and denies [...] a goal [..] is guilty of a sending-off offence.

    Interference (Beeinflussung) ist gegeben. Denying a goal (Verhinderung eines Tores) auch.

    Aber nicht Entering the field of play (Betreten des Spielfeldes).

    Damit qualifiziert sich das Vergehen des AW-Spielers nicht als DOGSO.


    Dass der Regelgeber einen solchen Fall nicht als "Betreten" gewertet haben möchte, geht aus der ganz frischen Antwort auf Deine erste Frage hervor. Dort hätte der Teamoffizielle nämlich dann wegen Betretens des Spielfeldes ermahnt werden müssen. Wurde er aber nicht.


    Nicht falsch verstehen: Im Sinn des Fußballs erachte ich den Feldverweis für den AW-Spieler für richtig. Aber der blanke Regeltext gibt das nicht her.

    Ist der Kontakt außerhalb des Spielfeldes, wird er als auf der Linie ausgelegt, wenn der Ball noch im Spiel ist.

    Da kann ich auch nicht mitgehen.

    Der Ort des Vergehens bleibt der Ort des Kontaktes und damit außerhalb. Was verlegt wird, ist lediglich der Ort der Spielfortsetzung (Regel 13.2). Würde der Ort des Vergehens

    Den Strafstoß gibt es nicht, weil das Vergehen im Strafraum war, sondern nur deshalb, weil der nächste Spielfeld-Punkt zum Ort des Vergehens zum Strafraum gehört.

  • KozKalanndok Es geht um die vereinfachte Erklärung der Auslegung hinsichtlich Spielfortsetzung und ggf. Disziplinarmaßnahme in wenigen Worten und nicht um die ausführliche Erläuterung anhand des Regelwerks.


    „Auslegung“ impliziert schon das Fehlen einer expliziten Formulierung im Regelwerk.


    Und du willst mir nicht wirklich erklären wollen, dass ein TO wie auch immer ein Tor verhindert, indem er den Ball berührt aber deswegen nicht des Feldes verwiesen werden kann, wenn er dabei nicht das Spielfeld betreten hat?


  • Und du willst mir nicht wirklich erklären wollen, dass ein TO wie auch immer ein Tor verhindert, indem er den Ball berührt aber deswegen nicht des Feldes verwiesen werden kann, wenn er dabei nicht das Spielfeld betreten hat?

    Genau das steht aber in den Regeln drin. Oder hast Du ein Regelbuch, in dem das bei den feldverweiswürdigen Vergehen für einen TO aufgeführt ist?


    Allerdings muss ich Dir in sofern Recht geben, dass diese Liste keine abgeschlossene Liste ist (da steht ein u. a. ). Von daher wäre es zumindest nicht falsch den TO dafür runterzustellen. Es gibt aber auch keine Regel, die dies zwingend erfordert.