Wir erleben derzeit eine Aushöhlung der Abseitsregel im Profibereich in ungeahntem Ausmaß - Abseits wird faktisch nur noch geahndet, wenn aus der Situation ein Tor entstanden ist, ansonsten ist Abseits schnuppe, dafür wird aber auf den ungeschnittenen Zehennagel geachtet. Gerade aus Sicht der Alleinpfeifer ist Abseits ohnehin ein Problem, wäre es daher möglicherweise sinnvoll, das Abseits in der heutigen Form ganz abzuschaffen?
Was war noch einmal der Sinn der Abseitsregel? Man wollte das herumlungern vor dem gegnerischen Tor verhindern, weil man dies als unsportlich ansah. Im modernen Fußball wäre ein solches Verhalten ein äußerst leichtsinniges Verhalten, wenn auch sicher nicht vollkommen undenkbar. Wie wäre es also damit, wenn wir die Abseitsregel faktisch abschaffen, uns also nicht mehr damit plagen müssen, ob das nun ein knappes Abseits im Moment des Abspiels war oder nicht, sondern uns darauf beschränken, die unsportliche Ausnutzung einer Abseitssituation zu verbieten, gewissermaßen die Nichtbeteiligung am Spiel - und dass dann auch als echte Unsportlichkeit mit Verwarnung. Grundsätzlich wären also Angreifer verpflichtet, sich auf die Höhe des vorletzten Spielers oder eben in die eigene Hälfte zu bewegen, um sich nicht unsportlich zu verhalten, aber Abseitsfallen oder versehentlich einen Schritt zu früh los laufen wäre damit erledigt, übrigens ganz im Sinne eines Angriffsfußballs, der auch Tore sehen will.