Abpfiff eines Spiels und Wiederanpfiff

  • Guten Tag,

    ich habe eine Frage zum Thema Spielabbruch und wie die Regeln sind:

    Ein Schiedsrichter wird von der 1. bis zur 15 Minute immer wieder von den gegnerischen Fans beleidigt, bis in der 15. Minute ein Fan laut über den Platz "Lauf schneller du fettes Schwein" zum Schiedsrichter schreit.

    Dieser pfeifft einmal, unterbricht das Spiel und geht in die Richtung des Fans, 10 Sekunden später Pfeifft der Schiedsrichter das Spiel mit 3 Pfiffen ab und zeigt Richtung Kabine. Ich als Kapitän habe meine Mannschaft versammelt und bin vom Platz runter und habe gewartet, da auf den Schiedsrichter von alles Seiten eingeredet wurde und meine Mannschaft von den Gegner blöd angemacht wurde. Der Schiri hat lautstark auf dem Platz gesagt, er lässt sich nicht bedrohen und hat deshalb abgepfiffen. Nachdem dieser jedoch von den Gegnern unter druck genommen wurde, kam der Schiri nach 5 Minuten zu mir und sagte, ich würde jetzt doch wieder anpfeiffen. Ich fragte, ob es den den Regeln nach erlaubt ist, wieder anzupfeiffen, was der Schiedsrichter mit keine Ahnung beantwortete. Meine Antwort war, dann sollten wir wohl lieber runter gehen. Ich habe auf meine Wortwahl geachtet. Der Schiri pfiff dann noch mal ab und alle sind in die Kabine. Anschließend kam ein Herr in die Kabine vom Schiedsrichter mit einem Ausweis vom Verband, welcher der gegnerischen Mannschaft angehört und drohte dem Schiedsrichter mit "Sanktionen", wenn er nicht das aufschreibt, was er dem Schiedsrichter diktiert. Der erste Satz im Spielbericht lautet, der Heimverein hat keine Ordner gestellt, anschließend steht, das Spiel wurde nur unterbrochen und ich hätte mich geweigert, weiter zu spielen.

    Diese Sache ging jetzt vor das Sportsgericht und wir wurden schuldig gesprochen, dass Spiel abgebrochen zu haben. Wir werden jetzt Berufung einlegen und ich würde getne euer Wissen und eure Meinungen zu dem Fall hören.

    Besten Dank im Voraus

  • Eine Antwort ist hier nur sehr schwierig zu geben, da wir hier lediglich DEINE Wahrnehmung der Dinge haben.


    Das soll nicht heissen das diese Falsch, sondern lediglich das sie -und das liegt in der Natur der Sache- unvollständig und eben möglicher Weise ungenau sind


    Hierbei stellen sich folgende Fragen:


    1. Hat der Schiedsrichter das Spiel in Minute 15 tatsächlich abgebrochen oder nur unterbrochen um dem Heimverein die Möglichkeit zu geben, die Störer zu entfernen? Du weist es schliesslich nicht genau und es klann in der Hektik auch falsch verstanden worden sein.
    2. Dein Problem. Der Schiri wollte wieder anpfeiffen. Aus meinen Ausführungen in 1. ist ersichtlich, das nicht klar ist ob nur unterbrochen oder tatsächlich abgebrochen wurde. Das übliche Verfahren ist die Spielunterbrechung mit Fristsetzung für den Heimverein, die Störer zu entfernen. Es wäre für Dich und Deine Mannschaft besser gewesen, das Spiel wieder aufzunehmen, sich besonders respüektvoll zu verhalten und dann (möglicher weise) im Nachhinein Protest gegen die Spielwertung einzulegen, wenn ihr vom Abbruch Überzeugt gewesen seid.
    3. Bist Du sicher, das der Vorfall in der Schirikabine sich genau so zugetragen hat (unter druck setzen und Sonderbericht diktieren). Warst Du dabei oder hast Du Beweise für den Vorgang? Ich will Dir hier nicht untestellen das Du Dir nur etwas zusammenreimst, aber Du solltest Dir bei derartigen Anschuldigungen schon sicher sein, was Du anderen vorwirfst. Vor allem musst Du sie beweisen können.
    4. Wo waren die Ordner? Der Heimnverein (wer ist das - geht irgendwie nicht klar aus Deiner Frage hervor - ist für die Sicherheit von Spielern und Schiedsrichter verantwortlich.

    Resumee


    Es ist schwierig aus den vorliegenden Informationen eine vernünftige Antwort abzuleiten. Fakt ist: Ein Abgebrochenes Spiel ist zu Ende - ein (nur) unterbrochenes Spiel nicht. Auf Basis Deiner Schilderungen halte ich die Berufung nach geschilderter Sachlage für nur wenig erfolgversprechend, wenn Ihr nicht weitere Beweise für Eure Unschuld vorbringen könnt. (siehe meine Ausführungen in 1. bis 4.)

    Nach derzeitigen Stand der Dinge seid Ihr der Aufforderung das Spiel fortzusetzen nicht nachgekommen - das nennt sich "provozierter Spielabbruch".

  • Der Reihe nach:

    Bei Eskalationen auf und um den Platz gibt es den sogenannten 3-Stufen-Plan, wonach erst Durchsagen erfolgen sollen, dann eine Unterbrechung und erst abschließend ein Abbruch. Natürlich kann man anlassbezogen auch eine oder zwei Stufen streichen.


    Hier hat sich der Schiedsrichter unglücklich verhalten, andererseits ist die Anzeige "in die Kabine" aber durchaus deutlich, ein bestimmter Pfiff ist nicht vorgeschrieben. Und was der Offizielle, obgleich das ebenfalls suboptimal ist, solche Aussagen im Beisein Dritter zu tun, gesagt hat, ist ja nicht falsch, denn der erste Eskalationsschritt ist immer der Einsatz vor Ordnern gegen solche Zuschauer.


    Wie es nun wirklich war, das kann niemand von uns wissen, aber nehmt als Erfahrung mit, dass die Weigerung, das Spiel fortzusetzen, immer schwierig ist, Eure Karten in einem sportgerichtlichen Verfahren sind immer besser, wenn man das Spiel fortsetzt, wobei man gegenüber dem Schiri durchaus erklären darf, dass dies unter dem Vorbehalt der sportgerichtlichen Klärung passiert.

  • Und was der Offizielle, obgleich das ebenfalls suboptimal ist, solche Aussagen im Beisein Dritter zu tun, gesagt hat, ist ja nicht falsch,

    Den "Offiziellen" hätte ich erst mal aus der Kabine geschmissen. Nur weil jemand mit einem Ausweis des Verbandes wedelt, sollte das erst mal keinerlei Relevanz für den SR haben. Spielberichte verfasst der SR, ggf. mit Unterstützung von Ausschussmitgliedern und dann geht das Ganze an den Staffelleiter.

  • Den "Offiziellen" hätte ich erst mal aus der Kabine geschmissen. Nur weil jemand mit einem Ausweis des Verbandes wedelt, sollte das erst mal keinerlei Relevanz für den SR haben. Spielberichte verfasst der SR, ggf. mit Unterstützung von Ausschussmitgliedern und dann geht das Ganze an den Staffelleiter.

    So sieht das aus.

    Ich hatte mir schon bei meinem erstem Beitag überlegt, diesen Teil der Frage zu kommentieren. Habe es aber unterlassen, weil sich das "mit dem Ausweis wedeln" sich irgendwie wie ein typischer Sportplatz-Stille-Post-Gerüchte-Funk anhörte. Es ist nämlich auch möglich, das es jemand (dem SR bekanntes) vom SR-Ausschuss war, der hier sowohl mit Rat und natürlich auch mit Tat einem unerfahrenerem SR zur seite gestanden hat. Der Teil mit dem "Berichtsinhalt-Diktiert" halte ich zwar für möglich sehe hier dann aber auch eher das Unterstützende Moment als das hier der SR zu einem falschem Bericht verleitet wurde.

    Wie bereits in meinem Erstbeitrag erwähnt: Kein Vorwurf an den Fragesetller! Der beschreibt die Situation n ur aus seiner Wahrnemung und berichtet was ihm zugetragen wurde.