Abgebrochene Auswechslung und Nachspielzeit

  • Ich denke, wir alle kennen das:
    Der Zuständige meldet einen Wechsel an, der dann aber - "tausend" mögliche Gründe - doch abgebrochen wird. Wie ist diese Spielzeit aber zu werten - verloren oder vergeudet?


    Grundsätzlich will der Regelgeber ja die Zeit für Auswechslungen nachgespielt wissen, nur fand hier ja kein Wechsel am Ende statt - oder kommt es am Ende darauf an, warum der Wechsel unterblieb?

  • 1. Kommt mMn auf die Gründe an. Mir fällt nichts ein, warum ein "abgebrochener" Wechsel der gegnerischen Mannschaft anzurechnen wäre. Also bräseliges Hin und Her ist vergeudet, also Vorteil anwenden, wenn es einen "legitimen" Grund gibt, lasse ich es ggf. nachspielen.


    2. Dauert ein abgebrochener Wechsel wirklich so lange? Bei der Unterbrechung pfeife ich, Betreuer schreit "Doch nicht!" und es geht weiter. Das sind doch maximal 10s und die gehen im Rauschen unter...

  • Ich habe immer noch den perfekten Schiedsrichter mit vier Stoppuhren vor Augen:


    Eine für die Bruttozeit

    Eine für die verlorene Zeit

    Eine für die vergeudete Zeit Heim

    Eine für die vergeudete Zeit Gast


    Und dann noch irgendwie ggf. noch mehrere Zeitstrafen parallel verwalten.


    oder kommt es am Ende darauf an, warum der Wechsel unterblieb?

    Ja.

  • oder kommt es am Ende darauf an, warum der Wechsel unterblieb

    Wder Noch....


    Eine wechsel gibt es ja nur in einer Spielunterbrechung. Die Zeit für den Wechsel wird natürlich nachgespielt.

    Jetzt is zwar kein Wechsel durchgeführt worden aber das Spiel ist für diesen Wechsel ja "länger als nötig" unterbrochen worden um einen Wechsel zuzulassen. Also Nachspielen lassen wie bei jeder anderen Spielunterbrechung auch die aus irgendeinem Grunde länger als üblich dauert.

    Vorteilsregelung anwenden.


    Wobei das ganze ja wohl kaum länger als wenige Sekunden dauern dürfte, denn: Steht kein Spieler bereit und/oder es wird noch "Rumgekaspert" lässt man das Spiel weiterlaufen und verweist auf die nächste Unterbrechung

  • Man könnte auch überlegen,ob sich eine Verwarnung für dem Verantwortlichen wegen "Unsportlichkeit" lohnt.

  • Ich habe immer noch den perfekten Schiedsrichter mit vier Stoppuhren vor Augen

    Klar, den gibt es nicht - dennoch hat doch jeder von uns ein gewisses Bauchgefühl ...


    Natürlich entsprang meine Frage der Nachbetrachtung meines gestrigen Spiels: Da meldet Trainer Gast eine Auswechslung an - seine Mannschaft liegt zurück und wir haben incl. "sicherer" Nachspielzeit noch etwa 2 Minuten zu spielen -, ich verhindere die Ausführung des Einwurfes, der sofort hätte erfolgen können, warte darauf, dass nun irgendwie irgendwo - und bitte den Faktor irgendwo nicht unterschätzen - ein Spieler den Platz verlässt, der debattiert aber noch mit seinem Spieler und macht dann eine entschuldigende Geste, letztlich irgendwo zwischen 20 und 30 Sekunden, in Anbetracht der Restspielzeit aber per saldo eine ganze Menge, beim kanppen Spielstand von 1:2 erst recht, das kann durchaus noch ein Angriff sein oder eben auch nicht, soviel zum

    Das sind doch maximal 10s und die gehen im Rauschen unter...

    Letztlich hatte ich mich spontan entschieden, die Zeit als vergeudet zu werten und nicht mehr nachspielen zu lassen, möglicherweise hat das die Mannschaft den Ausgleich gekostet, die waren massiv "am Drücker".

    Man könnte auch überlegen,ob sich eine Verwarnung für dem Verantwortlichen wegen "Unsportlichkeit" lohnt.

    Gute Idee, muss ich mir mal im Hinterkopf notieren, nur sehe ich das bei einer Mannschaft, die im Rückstand liegt, nicht als gegeben an, zumindest nicht, solange der gerade überlegen sind und es nicht darum geht, weitere Tore zu verhindern.

  • Wenn der Auszuwechselnde tatsächlich trotz Aufforderung keinerlei Anstalten macht das Spielfeld zu verlassen, geht es ohne Wechsel weiter und die Zeit gilt als vergeudet. Das funktioniert natürlich am besten, wenn der Gegner Einwurf hat.

  • Man könnte auch überlegen,ob sich eine Verwarnung für dem Verantwortlichen wegen "Unsportlichkeit" lohnt.

    Das ist ne absolut hahnebüchene Überlegung. Man hat als Schiedsrichter genügend Möglichkeiten solche Dinge zu unterbinden, ohne mit gelben Karten um sich zu werfen.

  • Da meldet Trainer Gast eine Auswechslung an - seine Mannschaft liegt zurück und wir haben incl. "sicherer" Nachspielzeit noch etwa 2 Minuten zu spielen

    Unter diesen Voraussetzungen hätte ich noch nicht einmal über eine Verlängerung der Nachspielzeit nachgedacht. Gast ist doch selbst daran Schuld, dass die Zeit vergeudet wurde.

  • Kaef, wobei sich bei mir im Laufe der Zeit in einigen Fällen der Eindruck verfestigt hat, dass es Trainer gibt, die aus genau dem Grund, dass nicht konsequent geahndet wird, manche Spielchen treiben. Von daher kann eine Verwarnung, wenn ich merke, dass es eben eine taktische Maßnahme ist, die gezielt eingesetzt wird, entsprechend sinnvoll sein als auch notwendig.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Schiedsrichter, die das nicht konsequent ahnden, werden in der Regel da auch keine gelbe Karte zücken. Und alle anderen werden andere Mittel in Anspruch nehmen diesen Firlefanz zu unterbinden und ohne gelbe Karte auskommen.