Handspiel außerhalb des Strafraum oder die Tücken farbiger Linien

  • Mir fehlt die Begründung für das unsportliche Handspiel.

    In Mönchengladbach wurde die Gelb-Rote Karte für Uremovic damit begründet, dass der Ball im Augenblick des Handspiels in Richtung Tor geflogen sei. Das dürfte hier auch der Fall gewesen sein.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Ente Das ist natürlich die Erklärung. Das ging mir aber aus der Begründung des Themenerstellers nicht klar hervor oder ich habe ihn nur falsch verstanden.

  • Für mich stellte sich die Situation so dar:

    Stürmer und Verteidiger gehen dem langen Ball nach. Diesen hätten sie sehr wahrscheinlich vor der dem Strafraum erreicht.

    Das wäre dann der aussichtsreiche Angriff gewesen. Da der Torhüter den Ball aber vorher regelwidrig abfängt, verhindert er eben diesen Angriff. Da der Verteidiger noch hätte eingreifen können, war es für mich "nur" ein aussichtsreicher Angriff und kein DOGSO-Vergehen.


    Hier den Keeper nicht zu verwarnen hätte sich für mich falsch angefühlt, da er, egal ob absichtlich oder versehentlich, dem angreifenden Team den aussichtsreichen Angriff nimmt.


    Allgemein ist es schon interessant, die Parallelen zwischen dem englischen Originaltext und der deutschen Übersetzung zu sehen. Und natürlich kommt es hier zu Ungenauigkeiten, das wird bei anderen Sprachen mehr oder weniger genauso sein.

    Was wir aber unterlassen sollten ist die Tatsache, dass bei jede Spielsituation, die hier diskutiert wird, den Regeltext haarklein und bis ins kleinste auseinandernehmen. Denn keiner von uns kennt eben den Regeltext bis ins Detail, weder die deutsche noch die Originalversion. Und deshalb gibt es bei dem Großteil der Regelpassagen einen Spielraum, in denen man sich bewegen kann. Ich denke die meisten von uns leiten Spiele in den unteren Amateurligen. Es gibt keine TV-Bilder, die man bis zum Erbrechen vor- und zurückspulen kann und haben nur den einen Augenblick. Wir müssen im Kopf mehrere Sachen gleichzeitig erfassen und bewerten (in meinem Fall: wo ist der Torwart, wo die Feldspieler, was passiert wenn der TW nicht hingeht etc.). Und es gibt nur eine Chance, das zu erfassen. Und ob dann der Verteidiger noch eingreifen kann, ob der Stürmer im Abseits dem TW die Sicht nimmt, ob der Treffer unten am Fuss war oder doch über dem Sprunggelenk etc...wir sehen es einmal und entscheiden. Und ich behaupte, das schaffen wir in 90 % der Fälle doch sehr zuverlässig und korrekt. Dass man in diesen Situationen jedes Wort der 100 Seiten Regelwerk sofort im Kopf hat, das ist ausgeschlossen. Aber wir arbeiten dank des tollen Forums daran ! Danke hier für alle diejenigen hier, die sich die Mühe machen, das immer herauszusuchen, auch aus dem englischen Original.

  • Ok...dann habe ich wohl irgendwie ein Problem mit der deutschen Sprache.


    Dein Problem ist weiterhin, dass Du den Regeltext wie ein juristisch perfektioniertes Werk auslegst, und zwar maximal Eng am Wortlaut oder gar am Buchstaben. Das funktioniert bei den Fußballregeln aber nicht. Keine Ahnung, wie oft das hier noch geschrieben werden soll. Aber die Interpretationen, die Du daraus ziehst, sind hanebüchen.

  • Wie schrieb Matze so schön ""Unwissenheit (Einschub von mir: oder Dummheit) schützt vor Strafe nicht"

    Wo hat der Torwart sein Hirn? Bei seinem Weg zu Ball müsste er über die gelbe Linie gekommen sein, das hätte ihn stutzig machen müssen. (Es sei denn das Hirn ist mit was anderem beschäftigt).

    Bleibt als nur die Spielstrafe dF wegen Handspiels und ich würde ne Verwarnung draufpacken, wei er einen aussichtsreichen Angriff unterbunden hat.

  • "Unwissenheit (Einschub von mir: oder Dummheit) schützt vor Strafe nicht"

    Wo hat der Torwart sein Hirn? Bei seinem Weg zu Ball müsste er über die gelbe Linie gekommen sein, das hätte ihn stutzig machen müssen

    Ich bin da ebenfalls bei @gebi

    Als Schiri habe ich nicht festzustellen was der Spieler möglicher weise eventuell wahrscheinlich wollte, sondern ein TATSACHE festzustellen und diese Tatsache anhand des Regeolwerkes abzuarbeiten.

    Zusätzliche Linien auf dem Feld sind zwar nach Regelwerk nicht gänzlich zugelassen/ausgeschlossen aber der Platzt ist i.d.R. vom Verband abgenommen und für den Spielbetrieb zugelassen. Das Problem mit den Linien haben beide Mannschaften (ist wie mit der Pfütze in der rechten Ecke oder die tiefstehende Sonne die blendet)

  • Zusätzliche Linien auf dem Feld sind zwar nach Regelwerk nicht gänzlich zugelassen/ausgeschlossen aber der Platzt ist i.d.R. vom Verband abgenommen und für den Spielbetrieb zugelassen.

    Das war noch nie meine Baustelle. In Berlin gibt es einige Plätze, die sehr schmal (Abstandsmarkierung für den Eckball ist schon im Strafraum) oder sehr kurz wirken (Teilkreis am Strafraum und Mittelkreis stoßen gefühlt fast zusammen). Wenn man da pfeift, kommen regelmäßig Gastmannschaften "Mimimi, der Platz ist nicht regelkonform..." Dann sage ich, das Spiel ist laut dfbnet hier angesetzt, also spielen wir. Schreibt hinterher einen Protest und lasst dann den Staffelleiter entscheiden. Die Linien sind ja auf Kunstrasen ortsfest, d.h. der Platz kann nicht plötzlich 20 Meter länger/breiter werden, wenn der Verband einen Lokaltermin ansetzt.


    Und wenn die dann immer noch nicht spielen wollen, warte ich die vorgeschriebenen 15 Minuten und dann gibt es einen Nichtantritt Gast. Mit allen weiteren Dingen darf sich dann der Staffelleiter amüsieren...

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • (Abstandsmarkierung für den Eckball ist schon im Strafraum)

    Rechenaufgabe: Wie breit muss das Spielfeld mindestens sein, damit sie außerhalb liegt bzw. wie weit innerhalb darf sie theoretisch sein? ;)

  • Rechenaufgabe: Wie breit muss das Spielfeld mindestens sein, damit sie außerhalb liegt bzw. wie weit innerhalb darf sie theoretisch sein? ;)

    Gleich zur Information, ich habe mit den Yard-Angaben gerechnet, da es hier keine Nachkommastellen gibt.


    Gemäß Regelwerk hat das Spielfeld eine Breite von 50 Yard (45 m) zu haben, international mindestens 70 Yard (64 m)

    Der Strafraum hat eine Breite von 44 Yard (Tor 8 Yard, der Torraum je 6 Yard und der Strafraum je 12 Yard auf jede Seite).

    Die Abstandsmarkierung sitzt 11 Yard von dem Schnittpunkt Seitenauslinie und Torauslinie entfernt (1 Yard Viertelkreis, 10 Yard Abstand).

    Somit sitzt diese Markierung bei einer Spielfeldbreite von 66 Yard (ca. 60 m) genau auf der Strafraumlinie.

    Ist das Feld schmaler als eben diese 66 Yard, sitzt die Markierung innerhalb des Strafraumes.

    Beim nationalen Mindestmaß von 50 Yard sitzt die Markierung 8 Yard (ca. 7,3 m) innerhalb und somit näher an der Torraumlinie als an der Strafraumgrenze.

  • Zu Teil 1 der Aufgabe: 58,62 m

    Auch wenn wir langsam offtopic sind: wie kommst Du auf die 58,62 m ? Der Strafraum hat 40,32 (7,32+2*5*5+2*11), der Abstand der Markierung sind 10,15 (1m Viertelkreis+9,15). Das macht nach Adam Riese 60,62 m.


    Übrigens sind die Abstandsmarkierungen nicht verpflichtend gemäß Regelwerk:

    Im Abstand von 9,15 m zum Eckviertelkreis kann außerhalb des Spielfelds
    rechtwinklig zur Tor- bzw. Seitenlinie eine Abstandsmarke angebracht werden.

    Aber das ist wieder eine andere Baustelle

  • Strafraum 33 m + 7,32 Torinnenmaß + 2 x 9,15 m

    33 + 7,32 + 9,15 + 9,15 = 58,62

    Es wird immer an den Außenkanten der Linien gemessen

  • 33 + 7,32 + 9,15 + 9,15 = 58,62

    Nicht ganz: Die beiden Pfosten - deren Breite höchstens 12 cm betragen darf, ein Mindestwert ist nicht definiert - müssen noch dazu gerechnet werden.

  • Die Torpfosten kannst Du vernachlässigen, da die 7,32 m Torbreite zwischen den Innenkanten gemessen werden, die 5,50 für den Torraum aber auch. Somit fallen die Pfosten bei der Berechnung nicht ins Gewicht:


    Im Abstand von jeweils 5,5 m zu den Innenkanten der Torpfosten verlaufen rechtwinklig zur Torlinie zwei Linien. Diese Linien erstrecken sich 5,5 m in das Spielfeld hinein und sind durch eine zur Torlinie parallel verlaufende Linie miteinander verbunden. Der von diesen Linien und der Torlinie umschlossene Raum wird Torraum genannt.

    Der Abstand zwischen den Innenseiten der Torpfosten beträgt 7,32 m. Die
    Unterkante der Querlatte ist 2,44 m vom Boden entfernt.