Kälte und Nässe

  • Amfa, richtig. Der Punkt bleibt aber der: Gibt es seitens des Verbandes egal in welcher Form keine offizielle Absage und es ist im Ermessen des SR dann vor Ort über die Bespielbarkeit zu urteilen. Nicht anreisen weil Sturm gemeldet ist, geht leider nicht.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Nicht anreisen weil Sturm gemeldet ist, geht leider nicht.

    Doch, wenn in sämtlichen Medien regelmäßig davor gewarnt wird (ich glaube, es war bei „Sabine“), das Haus ab 15:00 Uhr zu verlassen, dann bleibe ich auch zuhause und sage das Spiel rechtzeitig von zuhause aus ab und nicht nach 30 Minuten Spielzeit vor Ort. Dann kann der Ansetzer toben, wie er will.


    Wenn es um eine reale Gefahr für Leib und Leben geht, dann sind mir irgendwelche Durchführungsbestimmungen ziemlich ….💩

  • Nein Mark,


    die reine Warnung reicht eben nicht - es könnte ja auch anders kommen.

  • Lieber Manfred, eine offizielle Orkanwarnung (lila) durch die Unwetterzentrale reicht für mich aus, weder privat, noch beruflich, geschweige denn für ein Fußballspiel, das Haus zu verlassen, wenn nicht gewährleistet ist, dass ich sicher nach Hause komme.


    Des Weiteren ist es sogar grob verantwortungsloses Handeln von den verantwortlichen Kreisen/Verbänden, die betroffenen Spiele nicht rechtzeitig abzusagen.

  • Der Ansetzer tobt dann übrigens nicht, das wird als Nichtausführung eines Spielauftrages gewertet und Du bzw. dein Verein bekommt die Strafe.


    Mark, Sportrecht sieht das von Dir geschilderte Vorgehen nicht vor. Wenn vom Verband nichts kommt, bzw. keine Platzsperre gegeben ist, kannst Du ohne vor Ort gewesen zu sein keinen Ausfall begründen, da es dann keine Tatsachenentscheidung ist.


    Und auch für den Arbeitgeber ist eine allgemeine Warnung kein Grund, Abwesenheit hinzunehmen.

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    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Ich rede von einem außerordentlichen Sturmereignis, das vielleicht alle 10 Jahre auf einen Spieltag fällt und bei dem offiziell ausdrücklich davor gewarnt wird in einem bestimmten Zeitfenster Auto zu fahren. Wer da noch auf Formalien pocht, sollte sich selbst im Frage stellen.


    Und ich habe auch schon eine Dienstreise deswegen abgesagt, kein Problem.

  • Dann hast Du einen entsprechend kulanten Arbeitgeber, sieht nicht jeder so entspannt und kürzt dann das Gehalt um diesen Tag.


    Wenn ein Klassenleiter das Spiel als durchführbar ansieht, kann er auch entsprechend sanktionieren. Einfach absagen ohne vorher Kontakt aufzunehmen ist aber schlicht nicht das formal richtige Vorgehen. Und ja, es gibt eben auch Leute, die dort nur sehen, dass die Anreise hätte gemacht werden können, wenn auf benachbarten Plätzen gespielt wird bzw. ein Ersatz gepfiffen hat, weil Du nicht angetreten bist.


    Bin heilfroh, dass ich mir das zukünftig nicht mehr antun muss

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    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Wer redet denn von nicht Kontakt aufnehmen? Es geht darum, dass wenn die Sicherheit von Leib und Leben auf Straßen offiziell nicht mehr gewährleistet ist, kein Schiedsrichter und Spieler aus formalen Gründen gezwungen werden kann, zu einem Einsatzort zu fahren.


    Und was ein Klassenleiter, der aufgrund seiner Ausbildung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht qualifiziert ist die Gefahrenlage besser einzuschätzen als der DWD, dann meint, ist irrelevant. Es ist auch irrelevant, wenn im Nachhinein der Orkan weniger stark war als angekündigt.


    Das gleiche gilt für Schneefall und Warnungen vor überfrierender Nässe.


    Im Vordergrund, siehe auch „Philosophie und Zweck der Regeln“ ist die Gesundheit der Spieler.


    Wie das im echten Leben, insbesondere im Verhältnis zum Arbeitgeber, aussieht, darf doch nicht Grundlage für den Hobbybereich sein. Und wir reden über Fußball und einem Einsatz als Schiedsrichter und nicht als als Feuerwehrmann.

  • Mal ganz ehrlich:

    Ich bin ja nun schon ein paar Tage älter, was habe ich schon für Situationen erlebt, in denen es schärfste Unwetterwarnungen gab, das was tatsächlich eintrat, aber bestenfalls mittelmäßig war, aber auch nur mäßige Warnstufen, es aber echt heftig kam. Unwetterwarnungen sind viel zu grob, gerade solche Dinge können sich regional und sogar lokal extrem unterscheiden; eine reine Unwetterwarnung, mag sie auch noch so farbig sein, erachte ich nicht als ausreichend, um ein Spiel aus der Ferne abzusagen, da ist eine Generalabsage von anderer Stelle erforderlich. Ich erinnere mich daran, dass hier am Morgen Glatteis war und ich extra den Klassenleiter anrief, ob das Spiel ausfalle, der mich aber ganz verwundert ansprach, dort waren die Straßen frei. Nun wäre ich wegen Unmöglichkeit sicher nicht angereist, wären die Straßen hier nicht eineinhalb Stunden später gestreut gewesen, aber schon wenige Kilometer machten hier einen exorbitanten Unterschied. Und solche Dinge habe ich schon wiederholt in ähnlicher Form erlebt.

    Selbstverständlich steht der Schutz der Gesundheit aller Beteiligten an ersten Stelle, aber das kann ich regelmäßig erst vor Ort entscheiden. Wenn es einer Mannschaft nicht opportun erscheint, zum Spiel nicht anzureisen, ist das deren Sache, dann soll die die Absetzung des Spiels erwirken.

  • Mark, sagt der Klassenleiter Dir, dass Du hin musst, ist das so, egal was der Wetterdienst sagt. Dann mach daraus, was Du willst. Den jeweiligen Klassenleiter interessiert es nur nicht, ob Du der Meinung bist, dass er es nicht beurteilen kann. Wenn der der Meinung ist, dass das Nichtantreten ist, dann kann er es sanktionieren lassen, wenn Du nicht antrittst ohne Absetzung, weil er eben diesbezüglich die Entscheidungsgewalt hat und Du als SR erst in dem Moment, in dem Du vor Ort die Unbespielbarkeit feststellst. Hobby hin oder her, der Klassenleiter entscheidet hier aus der Ferne, nicht der SR.


    Auch wenn Du ihn vorher kontaktieren solltest, genau das, was Manfred schildert ist meine gemachte Erfahrung aus 32 Jahren aktiver Tätigkeit. Da war mehr als ein Spiel dabei, wo der Ausfall schon am frühen Vormittag absehbar war, mit der Zeit kennt man für einzelne Plätze das Wetter, das sie nicht ab können und wo der Zustand für ein Spiel nicht mehr reicht. Da es aber keine offizielle Absage gab, weil der Klassenleiter nicht absagen wollte, musste ich hin und dann vor Ort die Mannschaften weg schicken.

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    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Ich denke wir müssen hier auch zwei Fälle unterscheiden:


    Fall 1: Es regnet Hunde und Katzen, aber man kann durchaus noch zum Sportplatz kommen. Dann sollte man auch dorthin fahren und die Entscheidung, ob man spielen kann, vor Ort treffen.


    Fall 2: Es hagelt Golfbälle. Dann sollte man gar nicht erst losfahren. Aber die Begründung für das Nichterscheinen sollte dann nicht "wetterbedingte Absage des Spiels" stehen sondern ganz einfach "Spielort nicht erreichbar". Da ist es meiner Meinung nach auch egal wie das Wetter am Sportplatz ist. Wenn der Schiedsrichter nicht aus dem Haus kommt ohne erschlagen zu werden, dann bleibt der halt zu Hause. Der Klassenleiter, der seinem SR wegen sowas einen Strick dreht, der sollte sich eher mal wieder ins Gedächtnis rufen, dass das für die meisten nur ein Hobby und keine Religion ist.

  • Wer hat das jemals schon erlebt, dass es über einen längeren Zeitraum „Golfbälle“ hagelt, so dass es einem unmöglich ist, einen Spielort in dem Zeitraum zu erreichen, um die Spielbarkeit festzustellen?

  • Koz, von der Sorte gibt es leider einige.


    Und wenn Du die dann an der Strippe hast, geht das dann von "nicht Dein Ernst", bezüglich nicht hinfahren zu wollen, über "nicht Dein Problem", warum nicht wegen des Wetters das Spiel zu annulieren wäre und deswegen fließend zu "erklär mir meine Arbeit nicht"; gefolgt vom unverzüglichen Telefonat mit dem Obmann oder Ansetzer mit der Frage, ob der "seine Leute nicht im Griff" hätte und eine Nachschulung zur Spielordnung notwendig wäre.

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    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Das ist jetzt mein letzter Beitrag hierzu, da wir nicht weiterkommen. Wenn ich meine Sicherheit als gefährdet beurteile, das wäre zum Beispiel eine Sturmwarnung ab Stärke 10 während An- bis Abreise, fahre ich zu keine Sportplatz. Der Ansetzer wird kontaktiert und kann das Spiel verlegen oder einen anderen hinschicken, der sich traut.