Frage zum 17. Dezember

  • Nach einem "vollen Rohr" gegen die Latte stellt der Schiedsrichter fest, dass diese sich um ein paar Zentimeter vom linken Torpfosten gelöst hat. Er unterbricht das laufende Spiel und fordert den Heimverein zur Reparatur auf, die wegen einer gerissenen Schweißnaht aber nicht unmittelbar möglich ist.

  • Da ich als Schweißer immer mein Gerät am Mann habe, löse ich das Problem von alleine und stelle meine Arbeit dem "Schützen" in Rechnung.


    Oder auch: Ersatztor anfordern. Falls dies nicht möglich ist, Spielabbruch und Meldung.

  • Wenn nicht absehbar ist, dass das Tor innerhalb 30 oder ein paar wenige Minuten mehr repariert oder ausgetauscht werden kann, muss das Spiel abgebrochen werden.


    Verbandsspezifische Regelungen ermöglichen ggf. noch einen Platzwechsel.


    Die korrekte Spielfortsetzung wäre dann natürlich der SRB.

  • Das Tor muss innerhalb der nächsten 30 Minuten repariert /ersetzt werden, ansonsten wird das Spiel abgebrochen. Wenn jedoch Aussicht auf ein neues Tor / Reparatur etwas über der Zeit besteht, wird diese auch nich abgewartet.

  • Wer mich vom Usertreffen kennt und meinen alten Mazda, weiss das ich immer Kabelbinder und Panzerband dabei habe !


    Schnell repariert !

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • So pragmatisch wie es vielleicht ist das mit selbst mit Panzertape zu fixen...

    Aber hast Du eine Ahnung, wo der Finger des Platzwarts hingeht, wenn die Unfallversicherung des Torwarts fragt, wie es sein konnte, dass im weiteren Spielverlauf dem Versicherten die Latte auf den Kopf gefallen ist?

  • Vorab: Sollte das Spiel wieder fortgesetzt werden können -> SR-Ball (im Strafraum mit dem Torhüter)


    Da das Tor hier nicht sofort repariert werden kann, wird vom Schiedsrichter eine 30-minütige Frist an die Heimverein gesetzt, um den Schaden zu beheben. Hierbei muss gewährleistet sein, dass das Tor den Ansprüchen/Regeln (fest verankert und sicher) entspricht. Sollte die Zeit der Reparatur des Tores in absehbarerer Zeit erfolgen, kann die Frist jedoch auch verlängert werden.

    Ist dies nicht möglich, bricht der Schiedsrichter das Spiel ab -> Meldung im Spielbericht.

  • Zunächst einmal ist es erstaunlich, dass das Regelwerk zwar detailliert beschreibt, welche Form Pfosten und Latte haben dürfen, aber alles, was auch nur ansatzweise mit Sicherheit zu tun hat, kaum erwähnt wird - sicher unterschiedlichen nationalen Normen geschuldet, aber eine Generalklausel die verlangt, dass die Sicherheit der Spieler durch das Tor nicht gefährdet werden darf, sähe ich schon als sinnvoll an.

    Was aber schreibt das Regelwerk in unserem Fall:

    Zitat

    Falls die Querlatte verschoben wird oder bricht, wird das Spiel unterbrochen, bis sie repariert oder wieder in die richtige Lage gebracht wurde. Das Spiel wird mit einem Schiedsrichterball fortgesetzt. Wenn die Querlatte nicht repariert werden kann, muss das Spiel abgebrochen werden. Die Querlatte darf nicht durch ein Seil ...

    Eine Reparatur dürfte wohl nur im Ausnahmefall möglich sein, ist aber natürlich nicht gänzlich auszuschließen. Spannend aber, dass das Regelwerk, so eine Reparatur nicht möglich ist, den Abbruch verlangt, nicht einmal der Austausch des Tores wäre zugelassen, von einer eventuellen Option des Platz zu wechseln ganz zu schweigen.


    Ich halte die Regel an dieser Stelle für schlampig, es sei denn, man subsumiert den Austausch des Tores auch unter "Reparatur", die Möglichkeit des Platzwechsels ist sicher nicht überall gegeben, aber den gewissermaßen kategorisch auszuschließen ... die meisten Spielordnungen dürften das anders sehen.


    Wo ich aber sehr deutlich werde: Kabelbinder, Panzertape, Schraubzwingen, ... stellen für mich keine Reparatur dar.


    Nun zum spannenden Teil, der Punktewertung:
    Ihr macht es mir nicht leicht, denn etliche Lösungen sind leider nur teilweise richtig, denn es fehlt die Spielfortsetzung, falls das Tor doch repariert/ausgetauscht werden kann. Wer also diesen Teil der Lösung vergessen hat, der bekommt ausnahmsweise einen Punkt, die Angabe des SR-Balles generiert den zweiten Punkt.


    Zu Ort und Mannschaft des SR-Balles: M. E. muss der dort ausgeführt, wo sich der Ball im Moment des Pfiffes befand - das kann im Strafraum sein (dann mit dem TW), muss es aber nicht, wovon auch die Mannschaft abhängt.

  • Das Regelwerk schließt einen Tortausch nicht aus. Es fordert nur ein Tor in der Mitte der beiden Torlinien. Das schließt theoretisch zig Torwechsel mit ein.


    Es wäre auch möglich ein Ersatztor vor das beschädigte zu stellen und die Linien inkl. Mittellinie neu zu streuen, solange der Platz die Mindestmaße hat.


    Und den SR Ball wird dort ausgeführt, wo es Regel 8.2 fordert. Ball im Moment des Pfiffes gibt es so nicht. Entweder im Strafraum mit dem TW oder außerhalb, wo Ball zuletzt berührt wurde. Das könnte auch der Ort des Rohrschützen sein, wenn der Ball vor dem Pfiff von der Latte wieder direkt raus geprallt ist.

  • Naja, die von Manfred zitierte Regelstelle fordert schon explizit einen Abbruch, wenn die Latte nicht repariert werden kann. Also dem Wortlaut nach ist ein Torwechsel in diesem Fall schon ausgeschlossen.