Alles anzeigenNein, nein, nein!!
Das ist genau das Kernproblem der Amateur-Schiedsrichterei. Jeder hat einen "Sinn und Geist" vor Augen, arbeitet nach "Fingerspitzengefühl" und legt irgendwelche Regeln völlig exotisch aus.
Natürlich macht es Sinn, sich den "Sinn und Geist" der Regel vor Augen zu halten. Aber das ist nicht die Entscheidungsgrundlage, und das was Du hier schreibst ist ganz entschieden zurückzuweisen.
Spielt ein Verteidiger den Ball absichtlich zum Torwart, dieser nimmt ihn mit dem Fuß an und der Ball beührt dann die Hand, ist das ein indirekter Freistoß. Punkt, Aus, Ende. Das hat nichts mit der eigentlichen Intention der Regel zu tun, das ist etwas ganz anderes als der Nichtangriffspakt von Gijon und führt auch nicht zu größerem Zeitspiel, aber sie ist klar abgegrenzt, um eine Einheitlichkeit zu erreichen.
Wir dehnen schon die 6-Sekunden-Regel wie Kaugummi. Fangt das bitte bloß nicht bei der Rückpassregel auch noch an, indem ihr in der Vergangenheit vor 30 Jahren schwelgt und dann vom Sinn und Geist der Regel irgendwas ableitet. Da schwillt mir echt der Kamm. Das ist das Paradebeispiel vom Schiedsrichter von letzter Woche.
Schöner Strohmann. Ich habe nirgends geschrieben, dass ich die Regel nicht anwenden werde, und wenn ich nichts überlesen habe, hat das auch sonst niemand hier angekündigt. Ich habe im Gegenteil geschrieben, dass ich diese Regel in Zukunft sehr genau anwenden werde. Anders sieht man nämlich nicht, was der Regeltext aussagt, nämlich dass Mannschaften, deren Torwart keine herausragenden technischen Fähigkeiten hat, und die auf eher mäßig bespielbaren Feldern spielen, gut daran tun, überhaupt keine Rückpässe Richtung Torwart zu spielen, weil jede Hand- oder Armberührung infolge technischer Fehler oder Platzfehler sofort einen indirekten Freistoß zur Folge hat.
Im übrigen bin ich der Meinung, dass die sogenannte Dreifachbestrafung viel früher abgeschafft worden wäre, wenn alle SR-Kollegen die damals gültige Notbremsenregel konsequent umgesetzt hätten, und viel öfter Betonliga- und Jugend-Torwarte beim Spielstand von 0:8 und höher mit Strafstoß und bestraft hätten, weil sie im Zweikampf mit dem Stürmer einen Schritt zu spät dran waren. Auch die Regel mit der Pflicht- für den Torwart, der beim Strafstoß zu früh die Linie verlässt, wurde ja m.W. nur deshalb korrigiert, weil ein VAR die Eier hatte, den SR zu veranlassen, einen Torwart beim Entscheidungsschießen wegen Vergehen im Zentimeterbereich mit rauszuwerfen.