Brasilien vs Argentinien Spielabbruch

  • 11. Trotzdem müssen sich die Brasilianer fragen lassen, warum die Behörden erst nach dem Anstoß aktiv wurden. Der Gesetzesverstoß war ja nicht die Teilnahme am Spiel, sondern das Verlassen der Quarantäne. Man hätte die 4 Argentinier also durchaus schon im Umkleidebereich abfangen und ins Hotel zurückbringen lassen können.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • 11. Trotzdem müssen sich die Brasilianer fragen lassen, warum die Behörden erst nach dem Anstoß aktiv wurden. Der Gesetzesverstoß war ja nicht die Teilnahme am Spiel, sondern das Verlassen der Quarantäne. Man hätte die 4 Argentinier also durchaus schon im Umkleidebereich abfangen und ins Hotel zurückbringen lassen können.

    Natürlich darf man die Frage stellen.


    Jedoch muss man sich dann auch eine Behördenantwort gefallen lassen:


    51min vor Spielbeginn hat man den Argentiniern mitgeteilt das sich die Spieler im Hotel in Quarantäne aufzuhalten haben. Da das alles Erwachsene und vernünftige Menschen sind, darf man davon ausgehen, das diese sich an diese Anweisung auch halten:


    Achtung Spekulation:

    Wenn dann der Behördenleiter sich die Chips zurechtstellt und sich das Bier eingießt um gemütlich auf der Couch das Länderspiel anzusehen und kurz nach der Nationalhymne die Mannschaftsauftstellung von Argentinien angezeigt wird, bekommt er hektische Flecken.

    Dann nimmt er sein Smartphone und informiert die stattliche Executive. Das die dann nur 6-7 Minuten brauchen un ein Stadion zu stürmen ist eine bemerkenswert kurze Zeit.

  • Das die dann nur 6-7 Minuten brauchen un ein Stadion zu stürmen ist eine bemerkenswert kurze Zeit.

    Und genau das ist das Problem:
    Hier sind derart viele Merkwürdigkeiten passiert, dass sich der Verdacht aufdrängt, dass manipuliert werden sollte. Offenkundig war am Vorabend ein Ausnahmeantrag gestellt worden - sicher, das hätte auch früher passieren dürfen -, aber den 51 Minuten von Spielbeginn, also zu einer Zeit, in der sich die Mannschaften für gewöhnlich bereits im Stadion befinden, abzulehnen, schon obskur, noch merkwürdiger aber, dass man es nicht schafft, das hatte ich ja bereits ausgeführt, die Sache noch vor Spielbeginn zu regeln - Argentinien hätte immer noch einen massiven Nachteil gehabt, da man komplett hätte umstellen müssen - sorry, irgendwie klingt das nach geplantem Vorgehen.

  • Aus meiner ist einerseits das Vorgehen Argentiniens, dass man die Spieler trotz zu erwartender Quarantäne einreisen lässt, schon ein ganz schöner Vorsatz rechtlich gesehen. Dann auch noch weiterhin Hinweise zu missachten und die Spieler unter Vorgabe falscher Angaben dann auch noch aufzustellen für das Spiel ist schon auch sehr risikobehaftet und fällt für mich auch unter einen gewissen Vorsatz. Andererseits finde ich das Vorgehen der brasilianischen Behörden mit dem Betreten des Platzes kurz nach Spielbeginn auch sehr seltsam und (Rest ist reiner Spekulatius) fast schon so beabsichtigt. Ist nur schade, dass man da nicht schon eher eingegriffen und erst nach Spielbeginn dann sich an den Ort des Geschehens begeben hat um eine Quarantäne-Anweisung zu vollstrecken.


    Zusätzlich zu den bereits vorgetragenen weiteren Angaben, was noch so alles rund um dieses WM-Qualifikationsspiel von der FIFA veranstaltet passiert ist, würde ich gerne noch einen weiteren Aspekt einwerfen. Diesen habe ich in den zahlreichen Beiträgen vor mir noch nicht gefunden und wollte ihn daher noch ergänzen. Auch wenn es natürlich staatliche Vorschriften hinsichtlich Gesundheitsschutz gibt, hat doch trotzdem hier der Staat Brasilien sich in sportliche Belange eingemischt und ein Fußballspiel letztendlich zum Abbruch gebracht. Mich würde es nicht wundern, wenn dies bei der (sportlichen) Bewertung des Spiels, der Ereignisse rund um das Spiel und hinsichtlich des Ergebnisses (Spielwertung pro Brasilien, Spielwertung pro Argentinien, Spielwertung gegen beide oder Neuansetzung) auch als Aspekt mit einbezogen wird. Das war doch auch schon immer die oberste Prämisse der FIFA, dass man staatliche Einmischung in sportliche Belange des Verbandes nicht duldet und zur Not eine Nationalmannschaft sperrt (ist doch mal in Afrika passiert).


    Aus meiner Sicht, wenn ich alles (was wir hier in Europa bisher wissen und nicht wissen) zusammenzähle, sehe ich Vergehen von allen Beteiligten außer der Heimmannschaft. Natürlich kann der brasilianische Verband eine Verlegung an einen anderen Spielort beantragen. Wenn man aber weiß, wo gespielt wird (war lang genug vorher bekannt), muss man sich an die Vorschriften des Landes halten, in dem gespielt wird. Die Brasilianer haben im Gegensatz zu den Argentiniern ihre Spieler, die in Quarantäne gehen hätten müssen, gar nicht erst für dieses Spiel nominiert. Somit sehe ich das Vergehen, was zu einem größeren Teil zum Spielabbruch beigetragen hat, bei den Argentiniern. Dennoch hat sich der Staat in sportliche Belange eingemischt, was auch nicht minder schwer wiegt. Somit ist die Frage, welches der zahlreichen Vergehen hier schwerer wiegt.


    Das insgesamt zu beurteilen und ein sportlich faires Ergebnis der Ermittlungen und Verhandlungen zu fällen, obliegt dann doch eher Juristen. Inwieweit die Missachtung der Vorschriften durch die Argentinier in die sportliche Bewertung dieses Spiels mit einzubeziehen ist, sehe ich als fraglich an. Dennoch hoffe ich, dass man hier ein faires Urteil fällt. Aus meiner Sicht wäre ob der zahlreichen Vergehen auf allen Seiten eigentlich eine Neu-Ansetzung des Spiels die fairste Lösung. Aber irgendwie mag ich nicht glauben, dass es dazu kommt.

    "Nicht nur vor Gott sind alle gleich. Auch vor dem Schiedsrichter."


    Einige Aktivitäten und Bilder von mir sieht man auch in meinem FuPa Profil.

  • Offenkundig war am Vorabend ein Ausnahmeantrag gestellt worden - sicher, das hätte auch früher passieren dürfen -, aber den 51 Minuten von Spielbeginn, also zu einer Zeit, in der sich die Mannschaften für gewöhnlich bereits im Stadion befinden, abzulehnen, schon obskur, noch merkwürdiger aber, dass man es nicht schafft, das hatte ich ja bereits ausgeführt, die Sache noch vor Spielbeginn zu regeln

    Nun...die Behörde darf aber mal davon ausgehen, dass wenn ein Ausnahmeantrag gestellt wird, dass dann der Antragssteller auch die Entscheidung über den Antrag abwartet.

    Das alleine schon haben die betroffenen Spieler nicht gemacht.


    Nicht vergessen: Die betroffenen Spieler waren seit Einreise zur Quarantäne verpflichtet und erst einen Tag vor dem Spiel werden die Behörden gefragt, ob man denn eine Ausnahme bekommt.

    Dann befinden sich aber die Spieler plötzlich außerhalb des Hotels obwohl der Ausnahmeantrag abgelehnt wurde und der gesunde Menschenverstand sagt einem, dass sie die Quarantäne schon geebrochen haben müssen, bevor über den Ausnahmeantrag überhaupt beschieden wurde.

    Dass bei sowas dann die Exekutive Schnappatmung bekommt und sofort und medienwirksam eingreift, finde ich da jetzt nicht mal beanstandenswert sondern sogar gut.


    Natürlich wissen wir nicht, was wirklich an Kommunikation gelaufen ist. Meine Einschätzung basiert nur auf dem, was bisher von beiden Seiten veröffentlicht wurde und die Aussagen widersprechen sich noch nichtmal. Wenn da noch andere nicht veröffentlichte Sachen gelaufen sind, dann kann die Einschätzung auch wieder komplett umschwingen.

  • die Behörde darf aber mal davon ausgehen, dass wenn ein Ausnahmeantrag gestellt wird, dass dann der Antragssteller auch die Entscheidung über den Antrag abwartet

    Vorsicht, das lässt sich nicht generell sagen und ist sehr abhängig von der jeweiligen Rechtsordnung - und übrigens sogar in Deutschland nicht völlig unbekannt, hier aber vor allem im innerbehördlichen Verkehr ("Nichtäußerung bedeutet Zustimmung"); aber ich kenne die Usancen in Brasilien nicht und will auch das Vorgehen der Argentinier nicht verteidigen (ich hatte nicht umsonst angemerkt, dass alleine schon die Ausnahmeanträge wohl früher hätten gestellt werden können), andererseits ist es mehr als merkwürdig, dass die Behörde wirklich nicht 6 Minuten früher und damit vor Anpfiff eingegriffen hat, Zeit müsste genug gewesen sein.


    Unter dem Strich sind wir uns aber einig, dass hier jeder seine Wahrheit berichtet, es aber kein vollständiges Bild gibt.