Handspielregel Spieler schießt sich selbst an

  • Diese ganzen Änderungen zur Handspiel-Regel sind auch nur bedingt hilfreich. Die Einführung der "Anschuss-Regel" finde ich grundsätzlich gut, weil es in 90% der Fälle die ganze Sache vereinfacht, d.h. in 90% der Handkontakte nach einem unabsichtlichen Kontakt des Körpers ist nicht strafbar. Ich selbst hatte am Sonntag einen der 10% der Fälle, wo es strafbar war, da mMN der Arm in Richtung Ball ging und nicht umgekehrt.

    Die neue "Strafraum-Handregel" ist vllt eine nette Idee, aber die Auslegung in der Regel ist einfach nur verwirrend.

  • Sorry das ich euch nochmal nerven muss aber ich bin seit gestern wieder extrem verwirrt.


    Es geht um den 2. Elfmeter für Chelsea gegen Rennes. Da berührt der Ball auch zuerst den Fuß und dann die Hand des Spielers. Ok, das ist kein Anschießen, wird es deshalb so gewertet? Heftig find ich, dass es dafür auch noch gelb gegeben hat. Da mit VAR so abgestimmt wird das wohl alles so richtig gewesen sein aber irgendwie ist das so nicht der Fussball so wie ich ihn mir vorstelle :flop:

  • Für mich auch kein strafbares Handspiel. Der Arm ist in einer für die Bewegung, die der Spieler ausführt, "sporttypischen" Haltung und der Ball prallt vom eigenen Fuß an den Arm.


    Die Verwarnung resultiert wohl aus dem Umstand, dass die Aktion als Torschuss bewertet wurde.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Naja, aber so eine Armhaltung wird schon häufig als unnatürliche Position (Vergrößerung der Körperfläche) bewertet. Und dann ist es gemäß Regeltext auch egal, wenn er den Ball vorher noch abfälscht (nur vorheriges absichtliches Spielen kann dann die Strafbarkeit noch aufheben).

    Von daher ist der Strafstoß mMn zumindest nicht falsch. Ob der VAR hätte eingreifen sollen, ist schon eher fraglich, weil die Situation nicht eindeutig zu sein scheint. Aber falls es eine klare UEFA-Anweisung gibt, solche Handspiele zu bestrafen, wäre der Eingriff schon gerechtfertigt.


    Bei der Verwarnung ist es auch eine spannende Frage, ob es durch das Abfälschen noch als Torschuss zu bewerten ist, da der Ball dann ja in eine andere Richtung geht und nicht wirklich mehr ein aussichtsreicher Angriff verhindert wird.


    Siehe auch Tweets von Collinas Erben (also vom Kölner Lehrwart Alex Feuerherdt)

  • Die neue Handspielregeln geht mir richtig auf den Sack.

    Für alle Oldies, früher war es alles besser. Angeschossen gab es noch und alles andere war halt Hand !

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Und vollkommener Nonsens, dass der Kommentator sagt, Elfmeter kann man geben, aber gelb rot ist zu hart. wenn es Elfmeter gibt, muss es auch die gelbe geben, weil es ein Torschuss war

  • In der aktuellen SR-Zeitung 01/2021, Seite 16:

    "...verbreitete, aber irrtümliche Ansicht..., dass ein Handspiel niemals strafbar sei, wenn der Ball von einem anderen Körperteil an die Hand oder den Arm geprallt sei. Richtig sei vielmehr: Es hängt von der Armhaltung des Spielers ab. Ist der Arm etwa schon abgespreizt, wenn der Ball kommt, dann liegt eine Vergrößerung der Körperfläche vor, und ein Handspiel ist in diesem Fall auch dann zu ahnden, wenn der Ball zuerst z.B. an den Oberschenkel gesprungen ist.

    Anders liege der Fall, wenn ein Spieler den Ball zuerst klar spiele und die Kugel danach an die Hand oder den Arm gelange."

  • Ist der Arm etwa schon abgespreizt, wenn der Ball kommt, dann liegt eine Vergrößerung der Körperfläche vor

    Das ist genau der Wahnsinn, den die Regelpäpste da seit Jahren veranstalten. Was eine "Vergrößerunge der Körperfläche" ist ist nun einmal nicht klar definiert. Und was da als komplett sporttypische Armhaltungen bereits als "Vergrößerunge der Körperfläche" definiert wurde ist nur noch albern. Was dazu führt, dass wir in der Champions League seit Jahren Verteidiger sehen, die wie die Pinguine (Arme auf dem Rücken) durch ihren eigenen Strafraum laufen.
    Irgendwann sind wir soweit, dass nicht mehr aufs Tor sondern auf Abwehrspieler geschossen wird- effektivere Methode Spiele zu gewinnen.
    Komisch dass wir in vielen Szenen kein Problem haben "vom Tor weg" zu entscheiden aber beim Handspiel ein unausgesprochener Wettbewerb zu herrschen scheint, wer denn die meisten "strafbaren Handspiele" erkennen und begründen kann.