Toter nach Kopfballduell

  • Ein 15-jähriger Spieler ist nach einem Kopfballduell gestorben: Bericht


    So tragisch das ist, allemal da es sich um ein Kind handelt, so sehr hoffe ich, dass jetzt nicht in irgendwelchen Panikreaktionen undurchdachte Regeländerungen erfolgen.

  • Besonders prekär wird die Lage für denjenigen, der versucht in einem derartig emotional tragischem Fall mit realistischen Fakten Lösungsansätze zu finden.


    Oft genug habe ich -gerade bei potentiellen Kopfverletzungen- einen Trainer oder Betreuer auf den Platz gerufen, der sich mal einen Spieler ansieht obwohl dieser mir gegenüber behauptet das alles in Ordnung sei.

    Ja ich bin kein Arzt, ich habe ein Spiel zu leiten aber ich bin der Meinung das es zu meiner Sorgfaltspflicht gehört, den Trainer darüber zu informieren und ihm die Möglichkeit zu einer Behandlung bzw. Beurteilung der Lage zu geben.


    So viel Zeit muss sein, wir alle erinnern und an die 17 MInute des WM Endspiels von 2014 in der C.Kramer vergaß wo er sich befand.

    Aber hätte meine Sorgfaltspflicht in diesem Falle geholfen? Vermutlich nicht. Auch hätte eine "Begutachtung durch einen Betreuer" nichts geholfen, die Symptome kamen offenbar sehr plötzlich nachdem der Spieler bereits auf der Bank saß.


    Selbst wenn wir mal Philosophieren: Hätte ein Concussion Protocol der NFL oder etwas vergleichbares geholfen? Wir sind keine Ärzte oder Hirnchirurgen. Also vielleicht Ja oder vielleicht Nein? Wir werden es nie Wissen. Ganz davon abgesehen das ein derartiges Concussion Protocol sowieso für den Amateurfußball völlig unrealistisch ist.


    Hätte ein "Eingeteilter Arzt vom Dienst auf der Sportanlage" etwas Ändern können? Auch das werden wir nie wissen, aber ist so eine Forderung überhaupt realistisch bei den vielen Sportveranstaltungen die Bundesweit jedes Wochenende im Amateurbereich stattfinden?


    Stellt sich auch noch die Frage ob es sich um eine Fußball typische Verletzung handelt. Nunja, auch wenn ein Kopfball vielleicht typisch für den Fußball ist, so ist in anderen Mannschaftssportarten auch nicht auszuschließen das zwei Spieler mit dem Kopf zusammenrasseln.


    Was bleibt ist festzustellen, das überall und jederzeit etwas passieren kann was unser aller Leben einschneidend verändert. Unabhängig davon ob man gerade Fußball spielt oder zu Hause Fenster putzt. Die Ursache aber im Fußball zu suchen ist hierbei falsch - auch wenn es zynisch klingt. Es ist halt nicht möglich jeden Menschen in Watte zu packen und neben ihm eine Intensivstation aufzubauen.



    Da ich wahrscheinlich niemals in meinem Leben die richtigen Worte für derartige Situationen finden finden werde, bleibt Abschließend von meiner Seite nur noch, mich wie folgt zu äußern: [\ Andächtiges Schweigen.]

  • Zu den Einlassungen von Sixth kann ich eigentlich nichts mehr hinzufügen. Es wären nur Wiederholungen.

    Für die Eltern, die Trainer und vor allem auch für die jungen Fussballer ist ein Alptraum Wirklichkeit geworden, den niemand von uns hoffentlich je erleben muss.

    Es gibt keine Worte für so eine Tragödie. Eltern sollten niemals ihre Kinder beerdigen müssen.

    Nein. Der Fussball ist nicht Schuld, wenn man überhaupt von Schuld reden kann. Das hätte überall passieren können. Es gibt für solche Geschehnisse und die Frage nach dem Warum einfach keine Antworten.

    Mir bleibt nur, den Eltern zu wünschen, dass sie die Kraft aufbringen, diesen irrsinnigen Schmerz zu überwinden und nicht daran zerbrechen.

    Den übrigen Beteiligten ist zu wünschen, dass sie die Erlebnisse verarbeiten können.