Tor wird geschossen, der Schiedsrichter gibt aber den Freistoß für die angreifende Mannschaft

  • Hallo Leute,


    habe folgende Frage. Habe eine Vermutung, bin mir aber nicht sicher.


    Die Frage:

    Die angreifende Mannschaft schießt ein Tor. Kurz vor dem Torabschluss wird der Stürmer vorher zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter gibt das Tor nicht, sondern entscheidet auf Strafstoß. Ist dies die richtige Entscheidung? Bitte kurz begründen.


    Ich denke aufgrund der Premisse, dass ein Tor gefallen ist, ist hier ein Freistoß unangebracht, da der SR so eine klare Torchance unterbricht, bzw. zurücknimmt.


    Sehe ich das richtig oder gibt es dazu andere Meinungen?


    Danke für eure Antworten:)

  • Das Vorgehen macht nur Sinn, wenn der SR voreilig gepfiffen hat, bekanntlich unterbricht ja jeder Pfiff das Spiel.


    Ansonsten sind es sicherlich Erfahrungswerte, die hier eine Rolle spielen. Auge für die Situation, gute Anwendung des verzögerten Pfiffs etc.

  • Selbst wenn der Schiri -wenn immer möglich- die Vorteilssituation geben soll, gibt es viele erdenklichen Möglichkeiten die entweder eine Vorteilssituation ausschließen oder aufgrund anderer Umstände eine Vorteilsanwendung verbieten bzw. nicht möglich machen.


    Darüber hinaus haben wir hier im Forum bereits viele Male Szenen diskutiert bei denen eine Entscheidung zwischen "Strafstoß" und "Vorteil mit möglicher weise Tor" eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera ist. Selbst wenn der Ball noch so offensichtlich in´s Tor gehen wird heist das noch lange nicht das dies auch der Fall ist.

    Klingt Blöd aber ich erinnere hier nur mal an die berühmte Papierkugel die in diesem Falle auch mal vom Himmel direkt in die Flugbahn des Balls fallen kann.


    Verallgemeinernd ausgedrückt: Der Schiri muss den Vorteil in Zusammenhang mit der Foulspielsituation beurteilen und da kann es halt auch mal dazu kommen, das er "zu früh" abpfeift oder einen Vorteil nicht erkennt.


    Falsch, Regelwidrig oder eine (krasse!) Fehlentscheidung ist eine derartige Entscheidung dann nicht, sie ist halt nur sehr unglücklich. Oder wie es mfs67227 formuliert:


    wenn der SR voreilig gepfiffen hat, bekanntlich unterbricht ja jeder Pfiff das Spiel.

  • Wenn der Pfiff erfolgt ist, bevor der Ball im Tor war, kann das Tor auf keinen Fall anerkannt werden, diesbezüglich gab es ja sogar schon einen Präzedenzfall in der Bundesliga. Erfolgt der Pfiff erst, wenn der Ball bereits im Tor ist, kann man das rein regeltechnisch zum Torpfiff umdeuten, ob das sehr ratsam ist, wäre eine andere Frage.


    Ein Pfiff kann dennoch ausnahmsweise die bessere (auch im Sinne des Vorteils) Entscheidung sein, wenn das "zu Fall bringen" für eine Rote oder Ampelkarte sorgt - natürlich unter Berücksichtigung von Spielcharakter, Spielstand, verbleibender Spielzeit etc.


    Ganz blöd ist es halt, wenn der Pfiff im Übereifer erfolgt - dann sind wir wieder beim ersten Absatz.


    Also alles eigentlich ganz einfach ...