Doping mit Schmerzmitteln

  • Damit kompensiert man aber nicht die falsche bzw. fehlende Dämpfung und auch nicht hohe Belastungen (speziell für Spieler), die bei zu aggressiver Sohlenkonfiguration bei Stopps und starken Richtungswechseln entstehen.


    Dafür müsste man theoretisch gezieltes Training machen, um den Bewegungsapparat drauf vorzubereiten. Speziell Kunstrasen ist hier gefährlich. Ältere Generation ist nicht für FG ausgelegt. Die meisten Spieler nutzen auch auf denen Rasenschuhe, die zu viel oder zu wenig Halt geben und vor allem zu viel Druck auf den Knöchel geben mit den entsprechenden Folgen.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Das mag bei euch "auf dem Dorf" vielleicht anders sein, aber ich habe in Berlin schon ewig keine Stollenschuhe mehr getragen. Entweder spielt man auf Kunstrasen oder auf knochentrockenen Rasenplätzen, die nach dem dritten Regentropfen gesperrt werden. Da spiele ich besser mit "Tausendfüßlern" und als SR bin ich sogar auf Laufschuhe umgestiegen. Das schont Sohlen und Gelenke.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Ne, ist ein generelles Problem. Selbst bei alten Kunstrasen oder extrem trockenen Rasen, hier um Trier und im nördlichen Saarlans ist dank lehmhaltiger Böden auch schnell Beton angesagt bei Trockenheit, sind AG Sohlen kein Problem, FG macht die Beine kaputt. Viele kaufen aber nur ein Paar und das sind dann meist FG.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Was sind denn FG und AG?

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • FG = Firm ground, fester trockener Rasen

    AG = artificial ground, moderner Kunstrasen


    AG hat in der Regel mehr Stollen bzw Nocken. Es gibt mittlerweile aber auch FG/AG hybride Sohlen.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler Irgendjemand der sich für die Regeln seines Sports interessiert

  • Wobei die echten Mixprofile mittlerweile eingestellt wurden. Die letzten echten Hybride gab es von Adidas bis 2016 bei den Ace, Puma bietet auf dem Papier welche an, die aber von der Stollenlänge und Zahl sowie Platzierung eigentlich für Naturrasen sind.


    Worauf ich hinaus wollte: Spieler wie SR achten nicht auf angepasste Schuhe. Durch das immer höher werdende Spieltempo steigt die Belastung, leichte Verletzungen häufen sich. Kommt dann noch Leistungsdruck hinzu - voilà, Medikamente werden missbräuchlich verwendet. Und das gilt für beide Seiten, Spieler wie SR.

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    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • FG = Firm ground, fester trockener Rasen

    AG = artificial ground, moderner Kunstrasen


    AG hat in der Regel mehr Stollen bzw Nocken. Es gibt mittlerweile aber auch FG/AG hybride Sohlen.

    Danke.


    Mich wundert das immer wieder, wie viele Leute mit solchen Stollen auf Kunstrasen spielen.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Wobei das sogar noch die Kunstrasenschuhe sind von der Sohle. Wenn es nicht die Uraltplätze sind und der Flor etwas länger, gehen die sogar noch ganz gut. Anders als die Firmground.

    Nike Mercurial FG

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    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Leute, sorry, aber jetzt diskutiert Ihr über Ausrüstung und nicht mehr über das eigentliche Thema - btt bitte (und für den Rest im Bedarfsfall ein neues Thema öffnen).

  • Es geht aber in der Thematik mit ein wie ich schon schrieb. Es wird ja schon teilweise in der Jugend ab D primär leistungsorientiert gespielt. Folge sind ab da erhöhte Verletzungsgefahr, die auch durch falsche Schuhe gefördert wird. Denn mittlerweile gibt es etliche Kids, die bereits in der C oder B-Jugend genau die Modelle tragen, die die Profis haben - nur auf komplett anderen Plätzen wie es bei CR7, Müller, Werner oder Ibrahimovic der Fall ist. Und das Schlimme daran ist, die Problematik ist den Herstellern bekannt, wird aber in Kauf genommen um die Treter zu verkaufen.

    Bei SR ist es das gleiche Spiel, primär wird hier in D der Copa oder Mundial Team bzw. Kaiser getragen. Und die sind von der Biomechanik betrachtet Steinzeit.


    Was will man ausser an die Eigenverantwortlich der Spieler als auch an die Fürsorgepflicht der Betreuer zu appellieren machen? Nix. Ich hatte schon mal einen Notarzteinsatz in einem Spiel, weil ein Spieler sich komplett übernommen hat. Der hatte binnen weniger als drei Monaten 35 Kilo abgenommen, schön unterstützt durch Medikamente plus exzessiven Sport und Sauna. Die Hohlbirne gat samstags gespielt, ging anschließend noch ins Fitnessstudio. Dann Sonntags morgens drei Stunden Sauna und anschließend zweites Spiel. Natürlich ohne was zu essen, aber mit zwei Dosen Diätdrink und vier Dosen Red Bull im Bauch. Ergebnis war ein Kreislaufkollaps mit Orientierungsverlust mitten in einem Zweikampf, Notarzt und anschließend eine Woche KH. Spielklasse war Landesliga und A-Klasse, also willentlich die Gesundheit für Amateurfussball riskiert.

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    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Ich muss euch beiden Recht geben.

    @ Manfred wir müssen aufpassen, nicht ins falsche Theme abrutschen und

    jambala das viele falsche Schuhe für die Schmerzen verantwortlich sind, dagegen dann Schmerzmittel genommen werden. ( Ich spiele seit Monaten auf Kunstrasenplätzen mit Samba, was viel mit Lächeln wahr genommen wird aber ich habe mich weder gezerrt noch Achillessehnenschmerzen nach dem Spiel)

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Noch einmal zur Klarstellung:

    Auslöser und Themeninhalt ist die mannschaftsweise und gewissermaßen präventive Nutzung von Schmerzmitteln, nicht die einzelfallbezogene und begründete Anwendung derselben. Und die Schuhdebatte geht doch recht eindeutig in die Einzelfallebene ...

  • Da verlagert sich aus meiner Sicht aufgrund Deiner Argumentation das Individualproblem zu einem Kollektivproblem, was aber nicht wirklich die Aussage des Beitrags war.


    Schlussendlich ist es eine individuelle Entscheidung, das Medikament zu nehmen. Wie sonst erklärt sich der im Laufsport und Triathlon genau so verbreitete Missbrauch? Dass da beim Mannschaftssport Gruppendynamik mit rein spielt ist unbestritten, das geht bei Ausrüstung aber genau so, wenn die Hälfte der Mannschaft die gleichen Treter benutzt, weil der Topspieler im Team sagt, dass die super sind. Bloss weil einer sagt, dass er mit den Pillen besser spielen kann heißt das nicht, dass dadurch eine komplette Mannschaft zur Einnahme überredet werden kann.


    Ist aber ebenfalls nicht die Ursache des Problems für das Kolkektiv, denn es wird sich kein Trainer hinstellen und sagen "Wer keine Pille nimmt, spielt nicht", eine Rückfrage ist eher als Rückversicherung zu verstehen, dass alle so vorbereitet sind, dass sie maximale Leistung bringen können, wie die Nachfrage, ob alle noch aufs Klo waren. Das ist für mich moralisch nicht sauber und ggf. auch in Hinblick auf die Eignung als Trainer eine Würdigung wert. Aber es ist eben keine aktive Motivation, die Pillen zu nehmen und auch nicht gegen geltendes Sportrecht und spielt daher keine echte Rolle für ein Sportgericht.


    Nochmal, auf welcher Grundlage willst Du eine Meldung begründen, wenn a) die Medikation freiwillig gemacht wird, b) das eingenommene Präparat nicht regelwidrig in der Wirkung ist (auf keiner Dopingliste steht), c) Du keine Belege über das konkret eingenommene Präparat hast und vor allem d) ein realer leistungssteigernder Effekt (Plazeboeffekt weniger Angst / höheres Selbstbewusstsein außen vor, da nicht messbar) nicht nachweisbar ist?

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    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Ich muss meine Meldung nicht begründen. Sollte ich triftige Anhaltspunkte für einen Missbrauch von Schmerzmitteln haben - das könnte tatsächlich ein von mir gehörter Satz des Trainers sein, dass, wer seine Pille nicht nehme, auch nicht spielen werde -, so werde ich das melden, weil nach meiner Ansicht ein anlassloser und damit präventiver Gebrauch von Schmerzmitteln potenziell unsportlich ist. Und einen leistungssteigernden Effekt gibt es auch, denn beim Fußball lassen sich auch schmerzhafte Kontakte nicht immer verhindern, so dass es hier sogar einen doppelten Vorteil gibt: Sowohl kann man im Bewusstsein, dass es nicht so weh tun wird wie "ohne" weitaus eher/heftiger in einen Zweikampf einsteigen, als auch tut es nach einem ungewollten Zweikampf nicht so weh wie dem Gegner, d.h. man ist schneller und umfangreicher wieder spielfähig.

  • Das ist aber kein leistungssteigernder Effekt gemäß der Anti-Doping-Richtlinien des DFB und da der DFB (bzw. seine Unterverbände, die sich zu dem Thema auf die Vorgaben des DFB berufen) in der Beweislast ist, wird das Thema im Sande verlaufen.

    Klar ist eine Meldung jederzeit möglich, nur sollte man aus meiner Sicht dabei auch die Zielsetzung einer Sanktion zumindest im geschilderten Fall als erfolgreich umsetzbar erwogen haben, um eben nicht zu riskieren, dass wirklich wichtige Meldungen nicht ernst genommen werden. Wie z. B. bei Rassismus, wenn durch Dauerberieselung mit Meldungen nach dem Motto "der schon wieder" eine Meldung nicht wirklich nachgegangen wird, weil sich eben zu viel als haltlos herausgestellt hat.

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    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Und vielleicht sollte man bei derartigen Meldungen auch verantwortungsvoll mit der Zeit der ehrenamtlichen Staffelleiter etc. umgehen, die das lesen und irgendwie auch abarbeiten müssen.