Corona und die Folgen

  • Finde ich ganz gut erarbeitet, da zu essentiellen Fragen konkrete Lösungen gegeben werden.

    Na ja, an einer Stelle finde ich das menschenverachtend, weil es offensichtlich um Geld geht:

    Zitat

    Die Anreise der Schiedsrichter mit Team kann unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregelungen in einem Auto erfolgen.


    Sorry, bei drei Personen in einem Auto kann man keine Abstandsregeln einhalten! Einen Absatz davor schreibt man den Mannschaften ins Gebetbuch, dass sie Fahrgemeinschaften vermeiden sollen …


    Aber auch sonst sehr merkwürdig:
    Bei der Ausrüstungskontrolle gilt, dass "wenn hierbei kein Mindestabstand gewährleistet werden kann, hat der Schiedsrichter(-Assistent) hierbei Mund-Nasen-Schutz zu tragen". Warum (nur) der Schiri und nicht (auch) die Spieler? Es bleibt unklar, wie ich an den Spielbericht komme und die Passkontrolle (Bildabgleich) durchführen soll?


    Halbzeit:

    Zitat

    In den Halbzeit- bzw. Verlängerungspausen verbleiben nach Möglichkeit alle Spieler, Schiedsrichter und Betreuer im Freien.


    Sorry, da muss ich regelmäßig "für kleine Jungs" - und eine Viertelstunde lasse ich mich bestimmt auch nicht nassregnen oder von der Sonne durchbraten (Sonnenbrand und Sonnenstich inclusive).


    Und was mir fehlt: Wie komme ich an meine Spesen? Die muss ich bisher ziemlich regelmäßig in der Vereinskneipe abholen.


    Übrigens bleibt eine entscheidende Frage offen:
    Sind wir Schiedsrichter tatsächlich mal frei von der Verantwortung für die Einhaltung? Und was müssen wir tun, wenn wir Verstöße feststellen?

  • Manfred, der Unterschied zwischen Kann- und Mussbestimung sollte Dir schon klar sein. Betrifft sowohl die Anreise als auch die Halbzeit. Das Umziehen während der Halbzeit lasse ich mir nicht verbieten.


    Wann muss man bei einer Ausrüstungskontrolle wirklich näher ran gehen außer um den Zustand der Stollen zu kontrollieren? Eigentlich nie, das ist für mich eine ImFallefalls Anweisung.


    Spesen ist natürlich ein Thema, korrespondiert aber mit dem normalen Leben. Ob die Vereine hier verpflichtet werden, bargeldlos zu zahlen oder die Spesen vom Verband überwiesen oder eben bar bezahlt wird muss der Verband klären.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Keine Sorge, ich kann "kann", "soll" und "muss" sauber definieren, dennoch kann ich mir vorstellen, was es für einen Aufstand gibt, wenn ein Gespann getrennt anreist und dreifache Reisekosten abrechnet (zumal die Reisekosten oft weit höher sind als die Spesen).


    Und es gibt bei der Ausrüstungskontrolle schon Momente, wo man sehr genau hinsehen muss, speziell manches Tatoo ist so echt, dass es aus der Ferne von Schmuck kaum zu unterscheiden ist (je näher man kommt, desto klarer wird es).


    Spesen und übrigens auch Spielbericht (ggf. auch Pässe und/oder Spielberechtigungsliste) sind für mich ein offenes Thema, wie soll ich denn die Spielberechtigung prüfen? Und noch immer sehen einige Verbände auch die Gesichtskontrolle vor, den Computer schleppe ich aber nicht aus der Kabine (so das überhaupt geht), schon gar nicht, wenn es regnen sollte …


    Da sind schon noch ein paar nicht ganz unwichtige Details offen ...

  • Das Thema Pässe ist doch auch geklärt, entweder als Ausdruck oder online durch die jeweilige Mannschaft vorzulegen. Dann geht eben nicht mehr die Briefmarke auf dem Handydisplay oder das komplette Team auf A5 gedruckt, dann gehen nur vier Bilder auf A4.


    Sieht ein Tattoo nach Schmuck aus, kann man den Spieler auch mit der Hand drüber reiben lassen, da sieht man dann schon, ob es auf der Haut oder in der Haut ist. Und dann brauche ich auch nicht näher als einen Meter ran.


    Und ja, dann müssen die Vereine mehr zahlen. Ich wage mal zu behaupten, dass es bei der ersten Beschwerde eine klare Ansage geben wird - oder eine entsprechende Ansetzung.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Dennoch finde ich alleine die Formulierung unglücklich: Welcher SR verfügt denn über eine Stretch-Limousine oder hat Trennscheiben im Auto? Ergo: Welchen praktischen Nährwert hat die Aussage, dass die gemeinsame Anreise des SR-Teams erfolgen kann, wenn die Abstände gewahrt sind, wenn das faktisch nie möglich sein wird?

  • Erst Mal betrifft das nur Gespanne, im Verhältnis eben relativ wenig Spiele auf die Gesamtzahl betrachtet.

    Dann ist es eine Kannbestimmung, also darf man - man muss aber nicht.

    Drittens ist in dem Fall dann MNS zu tragen während der Fahrt als logische Konsequenz.

    Ist also dem Gespann dann frei gestellt, unter Covid mit einem, zwei oder drei Fahrzeugen zu fahren. Pragmatisch könnte das so gelöst werden, dass bei mehreren Fahrzeugen entsprechend gestaffelt ab dem Treffpunkt abgerechnet wird, wie es ja bisher auch war.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Da es derzeit noch keinen Impfstoff gibt und in naher Zukunft wohl auch nicht geben wird, wird uns COVID-19 noch mindestens die nächsten 1-2 Jahre beschäftigen. Die Frage ist doch wie wir damit umgehen, um unseren geliebten Sport weiter ausüben zu können. Hier sind pragmatische Ideen und Lösungen gefragt. Ebenso wichtig wird es sein, Kompromisse einzugehen.


    Mit den üblichen Maßnahmen wie Mund-Nasen-Schutz, Abstand und Hygiene/Desinfektion sehe ich beim Fussball kein größeres Infektionsrisiko wie im Supermarkt.

    Im übrigen ist es bei dem derzeitigen Infektionsgeschehen in Deutschland wahrscheinlicher, bei einem Verkehrsunfall getötet oder verletzt zu werden, als sich mit COVID-19 zu infizieren. Keiner würde auf die Idee kommen, deshalb mit dem Sport aufzuhören.


    Letztendlich wird jeder für sich entscheiden müssen, ob es ihm der Fussball Wert ist, das geringe Restrisiko einzugehen, bzw. welche Maßnahmen er ergreifen will, um das Restrisiko auf ein noch geringeres Maß zu reduzieren. Diejenigen, die ein Rundum-Sorglos-Paket von den Verbänden und Vereinen erwarten, bis das Infektionsgeschehen auf 0 ist, werden wohl in der nächsten Zeit auf ihren Sport verzichten müssen.

    Schiri zeigt gelb und sagt: "Ich verwarne Ihnen!"
    Willi: "Ich danke Sie!"
    Schiri zeigt rot.


    Zitat: Willi 'Ente' Lippens am 02.05.65 zu Schiedsrichter Udo Zuchantke im Spiel Rot-Weiss-Essen gegen Westfalia Herne

  • Du übersiehst eine entscheidende Kleinigkeit:


    Um das Risiko beurteilen zu können, bedarf es eindeutiger Regelungen, die eben keine Fragen offen lassen - und natürlich müssen sich auch alle Beteiligten daran halten. Von daher ist es unabdingbar, bezüglich aller offenen Fragen auf eine klare Entscheidung zu drängen.


    Ein Infektionsgeschehen Null werde ich aller Voraussicht nach nicht mehr erleben, wir werden uns mit dem Virus arrangieren müssen. Dennoch darf das nicht dazu führen, dass wir ohne Not und leichtfertig Risiken eingehen. Der entscheidende Unterschied liegt übrigens genau hier: Kann ich selbst entscheiden, welches Risiko ich einzugehen bereit bin oder bekomme ich das staatlich vorgeschrieben?

  • Außerdem ist der Tod nicht die einzige problematische Folge von COVID-19. Es häufen sich immer mehr Berichte über schwere medzinische Folgen wie Lungen oder Hirnschäden.

  • Eben kam eine E-Mail von meinem Obmann. Die Einhaltung aller Vorgaben ist Aufgabe des Heimvereins.


    Für mich ist bereits klar, sollte es zu auch noch so kleinen Abweichungen vom Konzept kommen ist für mich der Einsatz zu Ende und die betroffenen Mannschaften braucht mir keiner mehr einzuteilen. Bleibt nur zu hoffen, dass seitens des Verbands das Thema auch konsequent umgesetzt werden wird inklusive entsprechend strengen Ahndungen.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Mit etwas Zynismus von mir

    Die Einhaltung aller Vorgaben ist Aufgabe des Heimvereins.

    Die Aufgabe des Heimvereins ist es auch das:


    • Der Spielbericht rechtzeitig fertig ist
    • Das der Platz ordnungsgemäß aufgebaut ist
    • Das für den Schutz des Schiries gesorgt wird
    • Das sich keine Personen im Innenraum aufhalten
    • Tore korrekt gesichert sind
    • keine Bengalos gezündet werden
    • etc.


    Und letzten Endes bleibst am Schiri kleben weil der sagt; "Unter diesen Bedingungen wird nicht gespielt." Und er ist dann das Arschloch weil wir doch nur Kicken wollen.,

  • Matze Es häufen sich über Covid-19 mittlerweile sehr viele Berichte...Auch Kopfbälle töten Gehirnzellen und es werden weiterhin Sportler an Herzversagen bzw. Unfällen oder Verschleißenerscheinungen sterben bzw leiden.


    Es ging von Anfang an nur um ein Eindämmen und nicht den dauerhaften Schutz jedes einzelnen Menschen. Mittlerweile verfallen allerdings die meisten dem Zero-Risk-Bias. Eben wegen dieser Berichte.


    Das Leben und auch der Sport müssen wieder weitergehen. Wer Angst hat, muss dann eben zuhause bleiben oder auf Spiele im Gespann verzichten.


    Wenn wir jetzt nicht weiter machen und dabei etwas mehr riskieren werden wir nie erfahren, ob einigermaßen normales Leben vielleicht doch möglich ist. Sonst geht es uns wie den Webbers bei „Eve und der letzte Gentleman“.

  • Sixth, da bin ich bei allen Punkten dann gerne Arschloch.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Es ging von Anfang an nur um ein Eindämmen und nicht den dauerhaften Schutz jedes einzelnen Menschen. Mittlerweile verfallen allerdings die meisten dem Zero-Risk-Bias. Eben wegen dieser Berichte.

    Leider falsch! Anfangs ging es um die Eindämmung - nur haben wir das Ziel schon sehr lange bravourös erreicht. Ein neues Ziel wurde nie offiziell verkündet, faktisch lautet es aber "Warten auf den Impfstoff"; die Tatsache, dass niemand weiß, ob und wann es den geben wird, wir wirksam er sein wird etc., all das wird aktuell ausgeblendet. Aber die Zero-Risk-Fraktion ist nicht nur sehr lautstark, sondern auch sehr resolut - und dem Anschein nach auch, wenn auch knapp, in der Mehrheit.

    Wenn wir jetzt nicht weiter machen und dabei etwas mehr riskieren werden wir nie erfahren, ob einigermaßen normales Leben vielleicht doch möglich ist.

    An dieser Stelle muss ich Dir dann aber doch widersprechen. Es geht eben nicht darum, einfach "etwas" zu riskieren, das will schon gut überlegt sein. Aktuell scheint es sicher, dass Clubs, Diskotheken und ähnliche Institutionen für eine Verbreitung des Virus beste Voraussetzungen bieten, die meisten Freiluftveranstaltungen, so es nicht zu eng zugeht, aber wohl ein Risikopotenzial nahe Null haben und der Rest irgendwo dazwischen liegt. Nun kann es aber nicht unbedingt sinnvoll sein, dies nach der Methode "Versuch und Irrtum" ergründen zu wollen, eine sorgfältige Risikoanalyse wäre schon geboten - nur findet genau dies entweder gar nicht statt oder viel zu oft als staatliche Direktive ("an Orten, an denen üblicherweise der Abstand nicht eingehalten werden kann" als Begründung für die Maskenpflicht, worüber ich jeden Tag erbost lache, wenn ich ziemlich einsam in der S-Bahn sitze).

    Das Leben und auch der Sport müssen wieder weitergehen. Wer Angst hat, muss dann eben zuhause bleiben oder auf Spiele im Gespann verzichten.

    Und dieser Ansatz ist falsch. Wir müssen versuchen einen Weg zu finden, der für fast alle Sportkameraden gangbar ist. Ich erinnere an die Diskussion über die Doppelnutzung von Kabinen, die wir hier im Forum hatten - wenn ich dagegen lese, was der FV Rheinland in sein Konzept geschrieben hat, wurde das Problem da erkannt und auch eindeutig gelöst (ausreichender zeitlicher Abstand). Solche Lösungen brauchen wir, nicht die Variante "wer Angst hat"! Natürlich werden auch ein paar Kameraden dabei sein, die tatsächlich Angst haben, schade, dennoch müssen wir versuchen, die Zahl so klein wie möglich zu halten und nicht durch leichtfertige Dinge uns alle unnötigen Risiken auszusetzen - übertragen: Es darf eben nicht darum gehen, so viele Spiele wie möglich austragen zu können - auch diese Forderung gab es in diesem Thema ja schon -, sondern muss darum gehen, die Spiele so sicher wie möglich austragen zu können. Auch da wird es die ein oder andere Konzession geben müssen, es ist beispielsweise irreal zu glauben, dass man Kabinen mehrfach täglich vollumfänglich desinfizieren kann - wobei, aber genau das wäre eine Aufgabe für eine Risikoanalyse, das dadurch entstehende Risiko eigentlich überschaubar erscheint.

  • Aber die Zero-Risk-Fraktion ist nicht nur sehr lautstark, sondern auch sehr resolut - und dem Anschein nach auch, wenn auch knapp, in der Mehrheit.

    Glaube ich nicht. Die 0-Toleranz-Fraktion wird nicht einmal 10% sein


    Im Spätsommer oder Frühherbst wird es wieder vollumfänglich Amateurfussball geben. Die Landesverbände geben hier gerade nach und nach ihr OK und das geht nicht ohne die SR-Ausschüsse. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass über 90% alle Spiele mit Schiedsrichtern abgedeckt sind. Bei dem Rest werden sich dann die Team einigen müssen, wer pfeift. Und das wird nicht das Problem werden, da alle froh sind das wieder gespielt wird.


    Die Pro und Contra-Fraktionen hier im Forum spiegeln nicht annähernd das Meinungsbild aller ab. Das ist wie bei allen Foren oder Rezensionen im Internet. Die Kritiker sind immer sofort da und bemängeln jeden Kleinkram, während der Großteil eigentlich zufrieden ist und das nicht öffentlich an die große Glocke hängt.

    Schiri zeigt gelb und sagt: "Ich verwarne Ihnen!"
    Willi: "Ich danke Sie!"
    Schiri zeigt rot.


    Zitat: Willi 'Ente' Lippens am 02.05.65 zu Schiedsrichter Udo Zuchantke im Spiel Rot-Weiss-Essen gegen Westfalia Herne

  • Ein neues Ziel wurde nie offiziell verkündet, faktisch lautet es aber "Warten auf den Impfstoff"

    Da sind sie, unsere 2 Probleme:


    1. Was ist derzeit das offizielle Ziel der Corona-Maßnahmen? Wann sind wir "fertig"? Für mich unklar und zunehmend schwierig umzusetzen, zumal sich ein Teil der Bevölkerung einen Scheiß um jegliche Regeln/Empfehlungen schert.

    2. "Den Impfstoff" wird es meiner Laien-Meinung nach nie geben. Den suchen wir nämlich bei den Influenza-Viren schon seit Jahrzehnten und erlangen dort nur zeitbegrente Teil-Immunitäten.


    Somit wird es an der Basis schwierig bleiben- da mangels klarem Ziel die Vorgaben weich und die Verantwortlichkeiten hübsch nach unten weiterdeligiert werden. Am Ende findet sich der SR in der Praxis zwischen den Fronten.
    Es wird nicht einfach (um es nett auszudrücken).

  • Da ich am Wochenende endlich wieder pfeifen durfte ein kurzer Erfahrungsbericht meinerseits:


    Wir haben vor dem Start vom Landesverband einige Vorgaben erhalten



    Bei strömendem Regen machte ich mich also auf in die Provinz. Gleich nach der Ankunft wollte mir der Heimtrainer hocherfreut die Hand schütteln, was ich in Anbetracht der Umstände höflich abgelehnt habe. Am Parkplatz traf parallel mit mir auch die Gästemannschaft ein. Dort fiel mir bereits auf, dass für die ca. 80km weite Strecke natürlich Fahrgemeinschaften von den Spielern gebildet wurden und die meisten Autos voll besetzt waren. Die Maskenpflicht fiel großteils weg, da ich sowohl alleine angesetzt war, als auch die SR-Kabine und das Büro von außen zugänglich waren. Nach meiner obligatorischen Platzrunde setzte ich mich mit Maske ins Büro um dort an einem PC, an dem kurz zuvor Heim- und Gasttrainer den Spielbericht ihrerseits ausgefüllt haben, meinen Teil zu erledigen. Bei einem kurzen Abstecher in die eher kleinen Kabinen, war von 1m Abstand oder Maskenpflicht keine Spur. Kein Wunder, dass sich bei strömendem Regen niemand länger draußen aufhalten möchte als notwendig. Vor dem Spiel möchte der Platzwart einen Vortrag von mir wieso auch bei einem "Freundschaft"sspiel Eckfahnen vorgeschrieben sind, also bis jetzt alles wie immer. Als sich die Mannschaften zum Einlaufen vorbereiten weise ich nochmals darauf hin, dass wir nicht gemeinsam einlaufen und auch kein gemeinsamer Jubel stattfinden sollte. Platzwahl und Anstoß wurde auch direkt geklärt und schon ging es los.


    Die Mannschaften gingen vor dem Anpfiff nochmal in einem Kreis zusammen und motivierten sich Arm in Arm für das Spiel. Für mich kein Grund einzuschreiten, denn schließlich handelt es sich ja um keinen Torjubel. Kurzer Blick Richtung Ersatzbänke. Von beiden Mannschaften stehen jeweils 5 Ersatzspieler, Trainer, Co-Trainer und ein Vereinsfunktionär dicht gedrängt unter dem ca. 2m langen Dach der Ersatzbank. Rein nach Vorschrift müsste zwischen allen Akteuren jeweils 1m Abstand sein, es gäbe also 12 Glückspilze die neben der Seitenlinie im Regen stehen dürften, mangels Sitzgelegenheit. Da ich nun aber als SR und nicht als Coronakontrolleur vor Ort bin und ich alle Beteiligten vor dem Spiel an die Eigenverantwortung erinnert habe, pfeife ich das Spiel an. Die Tribüne ist trotz Sauwetter mit ungefähr 50 Zuschauern gefüllt, die sich in der Halbzeit alle dicht gedrängt um die letzte Bratwurst vom Grill anstellen.

    Das Spiel selbst ist unspektakulär und endet mit 2:0 für Heim. Das Feld erinnert nach dem Spiel mehr an eine Panzerstraße, als an einen Fußballplatz. Der Spielbericht wird von mir wieder mit Maske ausgefüllt, während Heim- und Gästetrainer brav draußen warten. Dann gehe ich noch duschen und fahre heim.


    Fazit: Auch am Fußballplatz schalten die Leute ihr Hirn nicht mehr ein als sonst, denn Corona macht schließlich auch gerade Urlaub. Die Vorgaben sind großteils sinnvoll, aber leider in der Praxis nicht immer so leicht umzusetzen. Außerdem kann man einem Erwachsenen auch nicht alles vorschreiben, sondern es muss eine gewisse Eigenverantwortung vorausgesetzt werden zB in der Kabine und vor und nach dem Spiel. Ich kann also ein Team ohne schlechtes Gewissen gemeinsam jubeln lassen, wenn ich weiß, dass sie nach dem Spiel ohnehin 1 Stunde lang zu viert im gleichen Auto sitzen. Der Fußballverband kann also Vorgaben erlassen wie er will, solange sie nicht sinngemäß umgesetzt werden und wir einen SR von letzter Woche haben.

  • Das Thema Pässe ist doch auch geklärt, entweder als Ausdruck oder online durch die jeweilige Mannschaft vorzulegen

    Das Thema Pässe hat man den Schiries des HFV komplett abgenommen.


    (Mal als Empfehlung an andere Landesverbände)


    Überprüfung des Spielberechtigung hat durch die jeweiligen Gegner (nach Freigabe Spielbericht) zu erfolgen.

    Sollte hier dem jeweilligem Mannschaftverantwortlichen eine Unregelmässigkeit auffallen, hat er dies (als konkreten Verdachtsfall) bis zum Anpfiff der 2.HZ dem Schiri zu melden.

    Wer diese Frist versäumt hat halt pech gehabt.


    Beispielmeldung: Schiri! Bei#2 stimmt das Bild nicht und bei #4 ist gar keines vorhanden. Die #7 ist gar nicht der Franz sondern das ist der Karl etc.


    Der SR kontrolliert dann nur die gemeldeten Einzelfälle und vermerkt (in jedem Fall) das Ergebnis im Spielbericht

  • Die Vorgaben sind großteils sinnvoll, aber leider in der Praxis nicht immer so leicht umzusetzen.

    Und wie der Erfahrungsbericht gut beschreibt- in der Praxis gibt es zig Fälle (in obigem Bericht allein 7), in denen die Regeln nicht umgesetzt werden. Das motiviert nicht gerade und führt zunehmend dazu, dass die Corona-Regeln als "Folklore" angesehen werden.

  • in der Praxis gibt es zig Fälle (in obigem Bericht allein 7), in denen die Regeln nicht umgesetzt werden.

    Und genau das ist der Punkt der nicht nur für @ Manfred sondern auch mit Sicherheit für @BestRefinTown und mich ein KO Kriterium ist.


    Es kann nicht sein, das bindende Regeln vorgegeben werden, die dann umgangen werden "weil es gerade nicht passt"


    Sagt endlich mal NEIN und lasst ein Spiel ausfallen anstatt immer nach der "Geht doch wenn ich mich einschränke Methode" zu verfahren. Nur wenn ein Spiel ausfällt merkt der Verband das irgendetwas eben NICHT in Ordnung ist!


    In Berlin wird ein Flughafen nicht eröffnet weil (unter anderem) Feuerschutzregeln nicht eingehalten werden (jetzt bitte nicht diskutieren es geht ums Prinzip) und irgendein Feldwaldunwiesenverein mit irgendeinem Feldwaldunswiesenschiri meint Regeln beugen zu müssen weil er es mal wieder besser weis?


    Wo leben wir eigentlich?