Corona und die Folgen

  • Da haben irgendwelche Hinterbänkler aus dem Gesundheitsministerium diesen idiotischen Vorschlag gemacht. Den hat die Presse natürlich dankbar aufgenommen und ne fette Schlagzeile draus gemacht. Leistungssport mit Maske ist überhaupt nicht möglich.

  • Richtig Kaef, du musst allerdings auch das psychologische Echo berücksichtigen, das solche Schlagzeilen hinterlassen. Wenn man die Kommentare in den sozialen Netzwerken durchliest, dann stehen wir kurz vor der Apokalypse, wenn die Bundesliga im Mai wieder spielen sollte und keine Profi wird aufgrund von furchtbaren Covid19-Symptomen die Saison zu Ende spielen.


    Die Folge ist, dass schon allein die Erwartungshaltung der verängstigten Bevölkerung frühestens im Herbst Bundesliga mit strengen Auflagen akzeptieren wird und wenn es nur der Gerechtigkeit wegen ist.


    Wann sollte den Ernsthaft die Fortsetzung von Breitensport akzeptiert werden? Bis die Erlösung durch einen „Impfstoff“ kommt? Das kann Jahre dauern, es sei denn man nimmt ein Desaster durch Impfschäden in Kauf.


    Solange die Bundesliga, meinetwegen ohne Zuschauer, aber vor allem nicht ohne sonstiges „Hygiene-Brimborium“ losgeht, brauchen wir Älteren gar nicht mehr dran zu denken, je wieder zu pfeifen.

  • Ich gebe da Mark völlig Recht. Wenn die Kriterien so bleiben wie im Moment, brauchen wir uns keine Gedanken zu machen, wann oder ob wir in der Kreisliga wieder auf dem Platz stehen. Also ich persönlich werde dann vermutlich zu alt sein.

    Aber warten wir die nächste Woche mal ab, was der größte Maskenball, den Deutschland je gesehen hat, bringen wird und was unsere Regierungen am 30.04. ausbrüten.

    Danach gibt es bestimmt neuen Stoff, den wir dann hier verhackstücken können.

    Im Übrigen habe ich mich überhaupt nicht aufgeregt. Das habe ich mir die letzten Monate abgewöhnt.

    35 Jahre Schiri :saufbrüder: ( und immer noch nicht genug davon )
    1981 bis 2016

  • Im Übrigen habe ich mich überhaupt nicht aufgeregt. Das habe ich mir die letzten Monate abgewöhnt.

    Das liest sich aber schon sehr "aufgeregt". ;)

    Maskentragen bei einer Spielleitungen? Kommt nicht in Frage. Ein Spiel pfeifen, wo die Spieler vermummt sind? Kommt ebenfalls nicht in Frage. Da bin ich mit Manfred auf einer Linie. Auch für mich wäre an dieser Stelle dann nach ziemlich genau 40 Jahren Schluss. Das wäre nicht mehr mein Spiel.

  • Guter Vorschlag, aber anstelle von „bis Ende 2021“ ist „ab 2021“ realistischer. Aber gut, die Hoffnung stirb zuletzt.

  • Guter Vorschlag, aber anstelle von „bis Ende 2021“ ist „ab 2021“ realistischer. Aber gut, die Hoffnung stirb zuletzt.

    Naja, zur neuen Saison auf jeden Fall noch vorstellbar. In wie weit das im laufenden Wettbewerb inplementiert wird/werden kann ist eben die Frage. Auch wäre das Jahresende 2021 - wenn das gemeint ist - eher ein schlechter Zeitpunkt um das wieder abzuschaffen.


    Ich könnte mir auch vorstellen, dass das auch mehr oder weniger eine Testphase wäre und es vielleicht sogar dabei bleibt. Das würde meiner Meinung nach auch der Gehirnerschütterungsgeschichte dienlich sein. Bei 5 Wechseln tut ein Wechsel, auch früh im Spiel, nun mal nicht ganz so weh wie bisher.

  • Auch auf die Gefahr hin, dass es wieder offtopic wird:


    Die jetzt schon niedrigen Fallzahlen, werden nicht mehr signifikant sinken, schon gar nicht auf Null, trotzdem ist alles noch auf Halbmast und wir haben Maskenball.


    Da wir ja „das Erreichte nicht aufs Spiel setzen wollen“, wird jegliche größere Lockerung unwahrscheinlich. Leider führt aber eine dauerhaft niedrige Fallzahl niemals zu einer Herdenimmunität.


    Das heißt, wir müssen

    entweder solange warten, bis es einen wirksamen Impfstoff gibt und wahrscheinlich erst eine vollkommen zerstörte Wirtschaft mit all den menschlichen Schicksalen reparieren,

    oder wir gehen zeitnah das Risiko einer nach bisherigen Erkenntnissen überschaubar erhöhten Sterblichkeit ein.


    Eine Sonderregelung nur für (Fußball-)Profis ist zurzeit nicht begründbar.

  • Naja, bei Fussball Profis ließe sich noch eher eine überschaubare Arbeitsgruppenstruktur aufbauen als häufig in einer Industrieproduktion gegeben: Nur drei Spieler je feste Gruppe, maximal drei Gruppen gleichzeitig auf dem Platz verteilt, ein Trainer, der es beaufsichtigen muss und bei Verstößen eingreift, hierbei aber keinen direkten Kontakt hat während des gesamten Trainings. So ließe sich bis auf Zweikämpfe einiges abdecken an Maßnahmen zur koordinierten Mannschaftsarbeit. Umziehen mit einem Team je Umkleidekabine und entsprechenden Abständen, nur einzeln duschen und Desinfektion nacb jeder Gruppe. Kleidung nur in Hygienegrundsätze respektierenden Kunststoffverpackungen, sowohl für frische als auch gebrauchte Teile, die von außen desinfiziert werden. Wäsche nach HCCAP Standard bzw. Klinikstandard.


    Daneben kollektive Quarantäne für das ganze Team. Wird ein Spieler positiv getestet, und die Trennung der Gruppen wurde konsequent durchgeführt, ließen sich auch die Kontakte konsequent suspendieren, so dass nicht das ganze Team gesperrt werden muss. Durch passende Zusammenstellung ließe sich so auch eine übermäßige Schwächung des Kaders verhindern. Absolute Leistungsträger trainieren solo.


    Der große Schwachpunkt an dem Vorschlag der Fifa ist für mich, dass hier durch Erhöhung der Wechsel eine Vergrösserung der Beteiligten herbeigeführt wird, due wiederum ein erhöhtes Risiko mit sich bringt, zumal Abstand schwerer herzustellen ist.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Na ja, man könnte das auch zu Ende denken und gewissermaßen die Profis "einsperren", d.h. für die gibt es keine Außenkontakte mehr. So ließe sich die Gefahr drastisch senken, dass da Corona eingeschleppt werden kann und wenn es denn doch passieren sollte, hat man alle am Wickel. Auf diesem Weg wären auch Trainingsrestriktionen entbehrlich und man könnte den Geisterspielbetrieb problemlos aufnehmen. Rechne ich 50 Personen pro Mannschaft und 56 Teams aller Profiligen, wären davon 2.800 Menschen betroffen - ein hoher Preis und sowohl DFL, DFB als auch wir müssten uns gut überlegen, ob uns der Fußball eine solche moderne Sklaverei (irgendwie ist das den römischen Gladiatorenschulen schon ähnlich) das wert ist.

  • Hier ein Kommentar pro Fortsetzung der Bundesliga


    Insbesondere

    Zitat

    Nüchtern betrachtet ist die Gefahr, dass bei einem Geisterspiel eine Infektionskette in Gang gesetzt werden könnte, nahe bei null. Gerade dank der geplanten engmaschigen Tests. Das hat Prof. Barbara Gärtner, Fachärztin für Infektionsepidemiologie, als Mitglied der DFL-Taskforce nachvollziehbar dargelegt.

    finde ich interessant und widerspricht der Idee, dass die Beteiligten dann "eingesperrt" werden müssen.

    Dadurch, dass vor den Spielen alle getestet werden und ggfs. vom Spiel ausgeschlossen werden, kann auch keiner während des Spiels infiziert werden.

  • Servus Leute,


    ich, der an der Front arbeitet, der bereits einige Leute an COVID-19 hat sterben sehen, finde jegliche Ideen irgendwann in naher Zukunft irgendetwas aufnehmen zu wollen absurd.


    Viele der heutigen Tests sind bei einem Rachenabstrich nach wie vor nur zu 60% valide. Die Inkubationszeiten sind nach wie vor sehr unterschiedlich und betragen im

    Schnitt um die 7 Tage. Es kann also nicht gewährleistet werden, dass alle Spieler negativ sind und so der Virus durch Kontakt in den Stadien vermehrt durch ganz Deutschland verteilt wird.

    Ein paar Strafraumszenen bei Eckbällen usw. langen bereits aus um das Virus zu verbreiten. Es ist hochansteckend und für alle Bevölkerungsschichten, egal ob gesund oder vorerkrankt potentiell tödlich. Die Sportler haben Kinder und Familien, es wäre unverantwortlich und ich weiß echt nicht wie man sich darum Gedanken machen kann.


    Es wäre ein Schlag ins Gesicht für alle die sich an Kontaktbeschränkungen halten, im Gesundheitswesen oder einem anderen ‘systemrelevanten’ Beruf arbeiten.
    Aber der Fußball hat eben Geld und Macht... merkt man. Jeden Spieler und Teilnehmer vor jedem Spiel zu testen können sich nur diese Leute leisten. Während andere an der Kasse bei Penny sitzen, das Risiko noch Um ein Vielfaches höher ist, und nicht getestet wird.

    Schwache Leistung. Sehr schwach.

    Die Saison gehört abgebrochen, jeder Verein kann sich, wie jeder andere Betrieb staatliche Hilfe holen, reicht das nicht aus.. tja.. schlecht gewirtschaftet. Geht eben Pleite.


    Aber wir werden sehen, in 4 Wochen lauft alles wieder. Eine konsequente Trennung über das Training bis ins Privatleben usw. lässt sich meiner Meinung nach nicht durchführen. Das klappt selbst in der Klinik, an der Front nicht adäquat!


    Ich bin wieder raus.

  • Ist ja schön und gut, die Spieler "einsperren" zu wollen, aber will die DFL die SR auch einsperren, zumal die ja auch noch normale Berufe haben. Spätestens mit dem Einfluss der SR aus der normalen Welt ist doch das ganze Konzept der Quarantäne für Profis bei Spielen hinfällig... Haben die das wirklich zu Ende gedacht?

    Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute sehr
    wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung
    angesehen.

  • Na also, wenn die SR nicht bereit sind, allemal vor dem Hintergrund ihrer großzügigen Basisabsicherung, so kleine Einschränkungen in Kauf zu nehmen, dann ist deren Karriere eben zu Ende und es gibt sicher Freiwillige, die nachrücken.


    Ob diese Aussage jetzt ironisch, sarkastisch oder doch real ist - ich weiß es nicht; eigentlich schlimm, dass man alle drei Varianten für plausibel halten kann.



    Aber ganz ernsthaft:
    Der Profifußball sollte sich der realen Welt nicht entkoppeln - das ist nicht Hollywood (und selbst da dürften Dreharbeiten aktuell nicht stattfinden). Fußball ist auf Sympathie und Empathie des Volkes angewiesen - und das Verständnis für die Wiederaufnahme des Spielbetriebes hält sich aktuell in überschaubaren Grenzen, das kann, darf und sollte man nicht ignorieren.

  • Eine grundsätzliche Diskussion zum Thema wollen wir hier nicht führen, wäre allerdings in einem anderen Thread höchst interessant.


    Es zeichnet sich also ab, dass ein großer repräsentativer Teil der hier abwesenden SR die Aufnahme eines Spielbetriebs in naher Zukunft als absurd ansieht. Das bedeutet, dass unabhängig der objektiven Fakten, schon allein deswegen ein normaler bzw. weitestgehend normaler Spielbetrieb für unbestimmte Zeit nicht stattfinden wird.


    Da kurzfristige Sonderregelungen für Bundesliga & Co. in der Gesellschaft nicht akzeptiert werden und zuschauerlose Spiele auf unbestimmte Zeit wenig Unterhaltungswert haben, ist der Profifußball quasi tot.


    Wir werden uns andere Freizeitbeschäftigungen suchen müssen, die man entweder mit Maske oder einem dauerhaft gewährleisteten Mindestabstand ausüben kann.


  • Da kurzfristige Sonderregelungen für Bundesliga & Co. in der Gesellschaft nicht akzeptiert werden und zuschauerlose Spiele auf unbestimmte Zeit wenig Unterhaltungswert haben, ist der Profifußball quasi tot.


    Sehr absolutistische Darstellung; ich glaube schon, dass bei einer vernünftigen Durchführung die Akzeptanz in der Gesellschaft vorhanden ist.


    Die Basketball-Bundesliga wird ihre Saison (in modifizierter Form) übrigens ebenfalls fortsetzen. In Österreich werden die Gaststättenbetriebe schon in der nächsten Woche öffnen. Und wenn ich in die privaten Umfelder schaue, finden sich auf einmal Gruppen zusammen, wo von sozialer Distanzierung keine Rede sein kann.


    Ob das alles aus medizinischer Sicht sinnvoll ist, kann ich nicht bewerten. Selbst unter Virologen, Immunologen, Ökonomen etc. gehen die Meinungen ja jeweils auseinander. Wir sehen aber gerade insgesamt einen breiten Trend der Lockerung und der Improvisation. Hier ließe sich die Fortsetzung der Fußball-Bundesligen ohne großes Gewäsch integrieren. Ob wir in einigen Wochen die Quittung in Form einer verschäften Infektionswelle dafür bekommen, werden wir sehen.


    Zu der erhöhten Anzahl der Auswechslungen: Ich muss zugeben, dass ich die Begründung hierfür noch nicht ganz erschlossen habe. Wieso wird das mit Corona begründet, warum ist der Bedarf an Auswechslungen jetzt höher als ohne Corona? (Ernstgemeinte Frage.)

  • #5 Auswechslungen

    Ich haben es so verstanden, dass aufgrund des Trainingsrückstands und eines ggf. schrumpfenden Kaders so das Verletzungsrisiko minimiert werden soll.

  • Nein, da aufgrund der Spielausfälle durch Corona ein potentiell sehr straffer Spielplan bis zur EM ansteht, soll diese Mehrbelastung durch englische Wochen in erhöhter Zahl durch mehr Wechsel kompensiert werden, damit die Belastung insgesamt reduziert werden kann.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Jein, es geht sowohl um den aktuellen Trainingsrückstand für eine mögliche zeitnahe Fortsetzung, als natürlich auch langfristig für den engeren Spielplan der kommenden Saison (letzteres ergoogelt man einfacher).


    Dass die Kader im Laufe der neuen Saison aufgrund von Quarantäne und Verletzungen grundsätzlich schrumpfen, ist zu erwarten.