Corona und die Folgen

  • Na ja, das wäre kein unüberwindliches Hindernis. Die UEFA könnte die Regularien vorgeben, die DFB und DFL zu übernehmen hätten und schon wäre der 30.9. der 30.6., d.h. alle Spielerverträge verlängern sich um 3 Monate - als Problemfälle blieben nur die Spieler, die aus Europa weg wollen, das dürfte überschaubar sein.

    Das hilft doch alles nichts.
    Ich gehe davon aus dass in den Spielerverträgen fest der 30.6 als Enddatum eingetragen ist.
    Und ja natürlich kann man so einen Vertrag noch verlängern. Das bezweifle ich ja gar nicht.
    Aber weder UEFA noch DFB noch DFL können das so entscheiden, die können nur die sportrechlichen Bedingungen dazu schaffen.

    Das muss dann freiwillig vom Spieler und vom Verein gemacht werden.


    Wenn z.B. Nübel ab 30.6 keinen Bock mehr auf Schalke hat, dann hat Schalke keine rechtliche Handhabe ihn weiter für sich spielen zu lassen.

    Sollte da doch eine Klausel drin sein, die zum "Saisonende" sagt könnte das funktionieren.

    Aber es gibt in so einem Verein ja auch noch viele weitere Angestellte die evtl. nur Verträge bis 30.6 haben.

    Seien es Zeugwarte, Physiotherapeuten Greenkeeper etc (ja viele haben sicher auch unbefristetet Verträge).

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Zitat

    Ich gehe davon aus dass in den Spielerverträgen fest der 30.6 als Enddatum eingetragen ist.

    Und ja natürlich kann man so einen Vertrag noch verlängern. Das bezweifle ich ja gar nicht.

    Aber weder UEFA noch DFB noch DFL können das so entscheiden, die können nur die sportrechlichen Bedingungen dazu schaffen.

    Das muss dann freiwillig vom Spieler und vom Verein gemacht werden.


    Wie gesagt, es ist durchaus vorstellbar, dass

    • aufgrund irgendwelcher Rechtszusammenhänge das Saisonende maßgeblich ist, obwohl ein Enddatum eingetragen ist,
    • alle bereit sind, sind zu einigen, unabhängig von Verträgen,
    • der DFB und die Vereine im Zweifel genug Druckmittel gegen potentielle Abweichler haben.
  • Ich gehe davon aus dass in den Spielerverträgen fest der 30.6 als Enddatum eingetragen ist.

    Das wäre vollkommen egal, es hängt tatsächlich davon ab, was gemeint ist - das Datum oder das Datum als Synonym für das Ende der Saison/Wechselfrist. Zum Recht der Willenserklärungen - und ein Vertrag besteht aus zwei sich deckenden Willenserklärungen - gibt es ein bis heute gültiges Urteil des Reichsgerichtshofes aus den 1920ern: Grundlage war ein Vertrag, der schriftlich etwas festlegte, nach der Beweisaufnahme hatten beide Beteiligten aber etwas anderes gemeint und gewollt - und das war gültig, der schriftliche Vertrag wurde nur als Bestätigung der mündlichen Vereinbarung gewertet.


    Übertragen: Waren, wovon fast immer auszugehen ist, Verein und Spieler einig, dass die Verpflichtung für die Saison gelten soll, gilt der Vertrag bis zum Ende der Saison, auch wenn diese ausnahmsweise nach dem 30.6. liegen sollte.


    Themenwechsel:
    Folgenden Beschluss des Hessischen Fußballverbandes finde ich interessant:

    Zitat

    1. Da das Schiedsrichterpflichtsoll nicht erhoben werden kann, erfolgen auch keine Bestrafungen (Geldstrafen/Punktabzüge). Die Zahlungen, die sich bezüglich des Schiedsrichterpflichtsolls aus der Saison 2019/2020 ergäben, werden - unabhängig vom weiteren Fortgang der Spielzeit - ausgesetzt. Aus der Saison 2018/19 resultierend betrug die Gesamtsumme der Zahlungen 154.705 €.


    Mir ist nicht ersichtlich, warum das SR-Soll nicht erhoben werden kann. Ich habe schon lange meine Mindestzahl an Spielleitungen und auch die Zahl an Sitzungen, man belohnt jetzt nur die SR, die das alles immer erst auf die letzte Sekunde machen oder die in der Schlechtwetterphase von Oktober bis März nicht auf den Platz gehen. Wie der Verband aber die fehlenden Einnahmen kompensieren will - ich bin gespannt.

  • nach der Beweisaufnahme hatten beide Beteiligten aber etwas anderes gemeint und gewollt -

    Sage ich doch: Salvatorische Klausel:


    Üblicher Weise wird - gerade in komplizierteren Verträgen- folgende Klausel von den Vertragsanwälten immer mit eingearbeitet


    Zitat von Beispiel einer 'Salvatorischen Klausel'

    „Sollten einzelne Bestimmungen dieses Vertrages unwirksam oder undurchführbar sein oder nach Vertragsschluss unwirksam oder undurchführbar werden, bleibt davon die Wirksamkeit des Vertrages im Übrigen unberührt. An die Stelle der unwirksamen oder undurchführbaren Bestimmung soll diejenige wirksame und durchführbare Regelung treten, deren Wirkungen der wirtschaftlichen Zielsetzung am nächsten kommen, die die Vertragsparteien mit der unwirksamen bzw. undurchführbaren Bestimmung verfolgt haben. Die vorstehenden Bestimmungen gelten entsprechend für den Fall, dass sich der Vertrag als lückenhaft erweist.“

    Mit einer derartigen Vertragsklausel (und bei den Profiverträgen darf man davon ausgehen das sie in den Verträgen enthalten ist) wird es zu einem Kindespiel derartige Saisonbedinten Dinge zu lösen.

  • Manfred, es gibt auch Langzeitverletzte und Schichtarbeiter, die aufgrund externer Gründe bisher ihr Soll nicht schafften, jetzt ihr Soll aber hätten erfüllen können, das aber aufgrund der Spielausfälle nicht mehr können. Klar werden ein paar Spetzeln profitieren, denjenigen, die unverschuldet das Soll nicht leisten konnten, ist das eine Hilfe.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Zitat

    Mir ist nicht ersichtlich, warum das SR-Soll nicht erhoben werden kann.

    Es wäre unfair den Kollegen gegenüber, die sich darauf verlassen haben, dass sie die ganze Saison Zeit haben.


    Zitat

    Ich habe schon lange meine Mindestzahl an Spielleitungen und auch die Zahl an Sitzungen, man belohnt jetzt nur die SR, die das alles immer erst auf die letzte Sekunde machen oder die in der Schlechtwetterphase von Oktober bis März nicht auf den Platz gehen.

    Man könnte mal drüber nachdenken, ob das Fordern von Bestrafung für diejenigen ohne vorauseilende Pflichterfüllung eine sinnvolle Haltung in der SR-Gemeinschaft ist.

  • es gibt auch Langzeitverletzte und Schichtarbeiter, die aufgrund externer Gründe bisher ihr Soll nicht schafften

    Kein Problem - unsere Vorgabe lautet 12 Spiele oder (wenn weniger als 12) alle Spiele, d.h. man darf bei weniger als 12 Spielen nur keine Rückgaben haben. Und Langzeitverletzte träfe es nur, wenn die bisher gar kein Spiel hatten, da reden wir also über Einzelfälle.

    Es wäre unfair den Kollegen gegenüber, die sich darauf verlassen haben, dass sie die ganze Saison Zeit haben.

    Man könnte es auch so sehen: Die sind unfair gegenüber der großen Masse der SR, die eben auch bei schlechtem Wetter und Kälte bereit sind, Einsätze zu übernehmen. Es ist extrem auffällig, dass kurz vor ultimo es noch immer eine erkleckliche Zahl SR gibt, die plötzlich nach Spielaufträgen schreien (wobei das per se noch nicht das Problem wäre, so sie keine Rückgaben hatten). In einer normalen Saison komme ich, trotz einiger Abmeldungen und unter Berücksichtigung des Umstandes, dass ich nur am Wochenende pfeife (und da nur ein Spiel am Tag) auf 40 bis 50 Spiele, wir sind da also weit weg von der magischen Zahl 12; aber ich stehe eben auch oft genug im Juli/August bei 30 Grad und im November/Dezember bei 3 Grad auf dem Platz. Wer - ausgenommen arbeitsbedingt - von vornherein nur auf 12 Spiele kalkuliert, hat möglicherweise das falsche Hobby (aber noch einmal: Solange man keine Rückgaben hatte, ist selbst das per se kein zwingendes Problem).

    Fordern von Bestrafung

    Ich betone ausdrücklich: Ich habe keine Bestrafung dieser Kollegen gefordert - aber festgestellt, dass man die mit dieser Regelung belohnt.

  • Es ist aber auch so, dass das oftmals Kollegen sind, für die der Besuch von BL Spielen, Tätigkeit als Spieler oder Trainer oder andere "Fertz" im Vordergrund stehen und die grade mal so das Soll machen, obwohl etwas mehr möglich wäre. Das sind dann auch meist die Kollegen, die mit Kritik so gar nicht zurückhaltend sind und bei Feierlichkeiten immer präsent sind - zumindest ist das meine Erfahrung. Und genau diese Kollegen, die wirklich ohne Zwang nur das Mindeste machen belasten eine Gruppe.

    Ich selbst schaffe es trotz sehr variabler Arbeitszeiten und drei Kleinkindern, mein Soll schon mit Ende der Hinrunde zu haben und jeden Lehrblock besucht zu haben. Und habe mich auch öfter freistellen müssen wegen der Kids und Umzug. Es geht, wenn man will. Ich wäre aber im Zweifelsfall auch froh, mir jetzt keine Gedanken machen zu müssen, ob ich durch die Ausfälle mein Soll nicht schaffe, da ich ich an dem Hobby hänge.

    Manfred, wenn jemand kurz nach Saisonbeginn mit sagen wir drei Spielen sich die Knochen bricht, ist er ggf. erst im Januar oder Februar so weit, dass er laufen kann. Dann noch mal etwa vier Wochen, um richtig pfeifen gehen zu können. Dann sind wir bei genau der Situation wie von mir beschrieben und derjenige profitiert zurecht.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Interessant. Der FLVW erlässt zwar Verbandsabgaben, hat aber explizit darauf hingewiesen, dass die Ordnungsgelder für Nicht-Erfüllung des SR-Solls erhoben werden, um gerade nicht die Vereine, die das Soll erfüllen, zu benachteiligen. So unterschiedlich kann man das sehen.


    Für die angesprochenen Härtefälle kann man sicherlich Kulanzregelungen treffen.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • wenn jemand kurz nach Saisonbeginn mit sagen wir drei Spielen sich die Knochen bricht, ist er ggf. erst im Januar oder Februar so weit, dass er laufen kann. Dann noch mal etwa vier Wochen, um richtig pfeifen gehen zu können. Dann sind wir bei genau der Situation wie von mir beschrieben und derjenige profitiert zurecht.

    Dann hat er aber alle Spiele, die ihm zugeteilt wurden, gepfiffen und wäre nach unseren Regularien anrechenbar. Außerdem kann man Einzelfälle, da bin ich bei Stefan, immer regeln, schließlich weiß man, ob der Kollege sonst mit mal eben so sein Soll erfüllt oder ob der "immer verfügbar" ist.

    um gerade nicht die Vereine, die das Soll erfüllen, zu benachteiligen

    Das ist der zweite wichtige Aspekt: Schiedsrichter verursachen unter Umständen auch Kosten für Trikots etc., wobei die natürlich auch für die "Kameraden" anfallen, um die es gerade geht.

  • Zitat

    Man könnte es auch so sehen: Die sind unfair gegenüber der großen Masse der SR, die eben auch bei schlechtem Wetter und Kälte bereit sind, Einsätze zu übernehmen.

    Wie viele Spiele jemand bereit ist zu leiten, geht im wesentlichen nur ihn/sie und den Ansetzer etwas an, nicht die Masse der SR.

    Wenn du keinen Bock hast "auch bei schlechtem Wetter und Kälte Einsätze zu übernehmen", dann mach es halt nicht.

    Wieso willst Du unbedingt anderen Menschen vorschreiben, in welchem Maße sie ihr Hobby ausleben?


    Zitat

    Ich betone ausdrücklich: Ich habe keine Bestrafung dieser Kollegen gefordert - aber festgestellt, dass man die mit dieser Regelung belohnt.

    Du forderst, dass andere Menschen sanktioniert werden. Das als eine Belohnung anzusehen ist meiner Meinung nach kein besonders toller Standpunkt.

  • Moment. Hier werden doch nicht "andere Menschen" sanktioniert, sondern Vereine, die das SR-Soll nicht erfüllen. Und das hat in erster Linie mit fehlenden SR zu tun und in erst in zweiter Linie mit solchen SR, die aus welchen Gründen auch immer nicht auf ihre Anzahl an Spielen kommen.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Bei uns sind es 8 Spiele pro Halbserie, die man übernehmen muss, und die Rückrunden im Jugend- und Ü40/Ü50-Bereich starten erst Anfang März. Ich behaupte mal, nicht einmal die SR, die ab Anfang Februar Herrenspiele gepfiffen haben, haben ihre 8 Spiele schon gemacht, mit Ausnahme der paar Dauerpfeifer, die 2 oder 3 Spiele pro Wochenende übernehmen. Wenn unsere Verbandsoberen das so sehen wie Manfred, dann können die in Zukunft in der Geschäftsstelle Blattgold als Toilettenpapier hinlegen. Allerdings könnte dann auch die Liste der SR, die in der nächsten Saison weitermachen, ziemlich übersichtlich werden...:hammer:

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Moment. Hier werden doch nicht "andere Menschen" sanktioniert, sondern Vereine, die das SR-Soll nicht erfüllen.

    Ich kenne es so, dass die Verfehlung des Solls ein Disziplinarverfahren o. ä. gegen den SR bedeutet.

    Die fällige Geldstrafe wird häufig an den Kammeraden weitergeleitet, wenn ein Vertrag besteht.

    Aber vllt. habe ich auch was falsch verstanden.


    Edit: Selbst wenn das Ganze nur Vereine betreffen sollte, so bleibt es trotzdem unfair nur einen Teil der Vereine zu belasten, obwohl sie keine Regel gebrochen haben. Solidarität sieht anders aus.

  • Also bei uns sind es 20 Spiele im Jahr, bzw 10 pro Halbrunde plus mindestens Besuche von mindestens 4 der 6 Lehrabende pro Runde.

    Da ich inzwischen als Ansetzer tätig bin, sehe ich ja die aktuellen Zahlen und viele meiner SR stehen zwischen 12 und 19 Spielen, hätten also bis zum Ende der Runde locker ihr Soll ereicht.

    Soll man die jetzt, für etwas, das nicht in ihrer Macht liegt, bestrafen, bzw ihre Vereine?


    Natürlich gibt es auch die ca 20%, die jetzt schon zwischen 25 und 55 Spielen liegen, aber das sind immer dieselben, zb Dingmader hier aus dem Forum, der im Moment unsere Liste anführt.

  • [...]

    Ich habe schon lange meine Mindestzahl an Spielleitungen und auch die Zahl an Sitzungen, man belohnt jetzt nur die SR, die das alles immer erst auf die letzte Sekunde machen oder die in der Schlechtwetterphase von Oktober bis März nicht auf den Platz gehen. [...]

    Eigentlich belohnt man nur die SR, die ihre Spiele oder Lehrabende bis zum Ende der Saison nicht zusammenbekommmen hätten.


    Bei uns muss man meines Wissens nach 7 Lehrabende besuchen, als Anwärter 8.


    Es fanden diese Saison erst 7 Lehrabende statt, davon habe ich 5 besucht. Ohne Zweifel hätte ich die im März und April besucht und vermutlich alle weiteren. Mich deswegen als Zählschiedsrichter abzuerkennen wäre irgendwie unpassend.

  • Wir sehen mal wieder: Tante Verbandsspezifisch lässt grüßen!


    Im Hessischen FV sind es 12 Spiele oder (wenn < 12) alle Spiele, für die angesetzt wurde - wer nicht gerade Neuling ist oder länger erkrankt war, der könnte das schon mehr als locker im Sack haben. Dennoch sind es auffälligerweise immer dieselben Kollegen, die kurz vor Schluss um jedes Spiel kämpfen und die man auch auf den Sitzungen meist nicht sieht (auch hier erst wieder kurz vor Saisonende, weil wir 5 Sitzungen brauchen, wobei die jährliche Leistungsprüfung und sogar die Weihnachtsfeier als Sitzung zählen).


    Von daher:

    Bei uns sind es 8 Spiele pro Halbserie

    Bei Halbserien ist es natürlich schwierig, dort schon die Zahl der Spiele zu haben - hier kann/muss man dann den Strich nach der ersten Halbserie ziehen (soweit das nicht ohnehin geschieht).

    Ich kenne es so, dass die Verfehlung des Solls ein Disziplinarverfahren o. ä. gegen den SR bedeutet.

    Nein, für den SR bleibt das folgenlos, er zählt eben nur nicht für das SR-Soll seines Vereins, d.h. den Verein kann das durchaus etwas kosten. Und es ist schon befremdlich, wenn gerade die Vereine, die jedes Jahr wegen Nichterfüllung des SR-Solls höhere Strafen zu zahlen hatten und denen sogar schon Punkte abgezogen wurden, trotz unveränderter Situation nicht nur nicht höher bestraft, sondern sogar begünstigt werden.

    Wieso willst Du unbedingt anderen Menschen vorschreiben, in welchem Maße sie ihr Hobby ausleben?

    Nein, will ich nicht. Aber wenn man ein Hobby wie die Schiedsrichterei betreibt, erwarte ich eine gewisse Ernsthaftigkeit - und dazu zählt, dass man sich solidarisch verhält und nicht nur die Rosinen herauspickt (Schönwetterspiele), von den Nebenkriegsschauplätzen wie mangelnde Routine und oft genug auch wenig überzeugende Regelkenntnisse mal ganz abgesehen.

    Eigentlich belohnt man nur die SR, die ihre Spiele oder Lehrabende bis zum Ende der Saison nicht zusammenbekommmen hätten.

    Genau das war mein Ansinnen - und genau das finde ich befremdlich.

  • Manfred, ich wusste ja nicht, dass dich die Schlechtwetterspiele so traumatisiert haben. Wenn das so ist, dann hast du natürlich das Recht auf Ausgleich.

    Ich schlage vor, der Spielbetrieb wird sofort wieder aufgenommen und auf SR mit weniger als 15 Einsätzen und auf Spieler mit nicht-wetterbeständigen Frisuren eingeschränkt.


    Desweiteren muss ich mal sagen, das sind immer dieselben älteren "Kollegen", die unsere Pflichtsitzung mit Schwätzchen und Kommentaren zu stören versuchen! Dabei erwarte ich doch eine gewisse Ernsthaftigkeit! Kompromissvorschlag: Alle SR unter 15 Spielen oder über 50 Jahren werden nicht auf das Soll anerkannt.

  • smirk_mirkin, das ist jetzt wirklich Dummfug. Ich kann dagegen halten, dass es sowohl in meiner alten Gruppe als auch in der neuen die unter 20 jährigen sind, die permanent am Handy sind und auch nicht stumm geschaltet haben, obwohl nicht gewünscht.


    Dann stell Dir doch einfach mal die Frage, warum die meisten Verbände eine Mindestzahl Spiele definieren mussten. Die Auffassung, dass es allein die Sache von Ansetzer und SR ist konnte ich lange genug in der Nachbargruppe sehen, da wurde die Zahl aus verschiedenen Gründen künstlich hoch gehalten, bei uns wurde konsequent abgemeldet. Da waren Leute als SR gemeldet, spielten aber primär als Stammspieler Verbandsliga und schafften das Soll nicht, wurden aber mitgeschleift. Am Ende mussten dort mehrere Nachbargruppen regelmäßig überdurchschnittlich hoch aushelfen, damit der Spielbetrieb nicht leiden musste.


    Es geht eben auch darum, Karteileichen zu verhindern, die keine Spiele leiten. In dem Punkt mit der Ernsthaftigkeit hat Manfred diesbezüglich recht, dass man mit dem Hobby Schiedsrichter Verantwortung übernimmt, auch gegenüber der Gruppe. Dazu zählt dann auch die pflichtbewusste Wahrnehmung von Spielaufträgen über die gesamte Saison, mindestens entsprechend der Sollspiele. Ich denke hier auch an die Ansetzer, die sollen bis 12 Spieltage vor Saisonende auf jemanden verzichten, dann aber auf die Schnelle noch dafür sorgen, dass das Soll erreicht wird? Und stellen dann teilweise sogar noch Ansprüche, welche Spiele angenommen werden und welche nicht. Das ist für mich in hohem Maße unkollegial.

    Das gleiche gilt für mich für Kameraden, die problemlos die Gruppenprüfung ablegen könnten, das aber aus diversen nicht nachvollziehbaren Gründen nicht machen und somit nicht für Spiele aufstiegsberechtigter Mannschaften zur Verfügung stehen.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Gerecht wäre es vielleicht, wenn man die Anzahl der benötigten Spiele anteilig anrechnet, also quasi die geforderte Anzahl (ca.) halbiert, weil die Saison ungefähr halb gespielt wurde.