Frage zum indirekten Freistoß

  • Hey Liebe Schiedsrichter!


    Ich bin selber nur Spieler, habe aber die größte Hochachtung für euch.

    Gestern gab es bei uns in einem Amateurspiel folgende Situation:

    Wir hatten einen indirekten Freistoß am 16er des Gegners. Ich hatte vor meinem Mitspieler den Ball vorzulegen und stellte dafür VOR dem Pfiff den Fuß auf den Ball, um ihn nach dem Pfiff mit der Sohle vorzurollen. Als der Pfiff kam, wartete ich noch kurz, da mir klar war, dass Spieler aus der Mauer vor der Ausführung bereits losrennen würden, um den Schuss zu blocken. Ein Verteidiger lief allerdings durch und nahm den Ball mit, bevor ich auch nur gezuckt hatte. Der Schiedsrichter pfiff zurück und meinte, dass der Ball von mir in Bewegung gebracht werden muss, bzw. das mein auf dem Ball stehen nicht als Berührung galt, vor allem, da ich ja schon erkennbar vor dem Pfiff den Fuß auf dem Ball hatte.
    Derselben Überzeugung bezüglich der Regelauslegung bin ich übrigens auch. Die Verteidiger sahen das natürlich anders, vor allem da aus der Wiederholung ein Freistoßtor entstand.

    Was ist nun richtig?


    Liebe Grüße!

  • Ein Blick in das Regelheft hilft! Dort steht:

    Zitat

    Der Ball ist … ist im Spiel, wenn er mit dem Fuß gespielt wurde und sich eindeutig bewegt.

    Daraus resultiert, dass das alleinige "aufsetzen" des Fußes nie dazu führen kann, dass der Ball im Spiel ist, da, sofern der Spieler kein ausgesprochener Grobmotoriker ist, sich der Ball dabei nicht eindeutig bewegt - und in Deinem Fall schon gar nicht, da der Fuß ja schon vor der Freigabe auf dem Ball stand. Der Schiedsrichter hat also vollkommen korrekt entschieden.


    Dennoch liegen die Verteidiger nicht gänzlich falsch: Früher lautete die Regelung tatsächlich, dass der Ball nur berührt werden muss - und das wäre ja der Fall gewesen. Dummerweise gilt diese Regelung aber schon eine zweistellige Zahl an Jahren nicht mehr.

  • War es früher nicht so, dass der Ball sich sogar weiter bewegen musste?
    Ich erinniere mich an irgendwas mit einer vollen Umdrehung oder so ähnlich.
    Oder war das auch eine der "gefühlten" Regeln die es mal gab?

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Nein, war so. Der Ball musste einen vollen Umfang bewegt werden.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Alles eine Frage des Bezugsjahres, da gab es schon diverse Varianten.