Läuft Zeit während Spielunterbrechung weiter und wird nachgespielt?

  • Meine Frage bezieht sich auf die Zeit bei Spielunterbrechung. Bei kleineren Spielunterbrechungen ist es ja klar da werden dann z.B. 5 Minuten nachgespielt. Was ist aber nun wenn in der 5. Spielminute das Spiel für einen längeren Zeitraum unterbrochen wird z. B. Für 20 Minuten, weil ein Krankenwagen kommen muss. Gehts danach (also wenn das Spiel fortgesetzt wird) in der 25. Spielminute weiter und ich lasse folglich 20 Minuten nachspielen oder stoppe ich die Zeit wenn ich merke, dass die Unterbrechung (Krankenwagen, Gewitter etc.) länger dauert und mache dann wieder bei der 5. Minute weiter.

    Wenn man das mal googelt findet man leider nichts brauchbares. Es Muss doch zu diesem Thema eine klare Regel bzw. Anweisung des DFB geben oder nicht ?

  • Wenn du hier keine spezielle Anweisung bei euch findest, dann gibt es eben nur die DFB Anweisung der Regel 7, die vorschreibt, dass verloren gegangene Zeit (z. B. Unterbrechung wegen Gewitter) nachgespielt werden muss.


    Somit hast du hier mindestens 20 Minuten Nachspielzeit. Im ESB werden dann Vorkommnisse mit 45+X notiert. Nach der Pause geht es mit der 46. weiter.


    Der ESB fragt dich bei längerer Nachspielzeit auch, ob diese stimmt. Für mich ist das auch die Aufforderung die längere Unterbrechung kurz im ESB zu begründen.


    Ich hatte einmal eine längere Verletzungsunterbrechung ab der 35. Spielminute. Als absehbar war, dass es ca. 45 Minuten Unterbrechung werden, habe ich nach 30 Minuten offiziell Halbzeitpause gemacht. Nach der Pause gab es nach 10 Minuten Seitenwechsel und dann lief erst offiziell die 2. HZ. Eine Verwarnung in der 5. Minute nach der Pause wurde hier der Einfachheit halber mit „45 + 5.“ notiert.

  • Wobei man das auch pragmatischer handhaben kann:
    Man teilt den Spielführern die Spielunterbrechung mit und sagt dazu, dass man die Uhr hierfür anhält (funktioniert übrigens auch bei den sommerlichen Trinkpausen). Im Spielbericht vermerkt man dies gleichlautend (in der 33. Minute wegen eines RTW-Einsatzes das Spiel für 20 Minuten unterbrochen, die Uhr wurde angehalten). Dies hat den Vorteil, dass man einerseits selber nicht wahnsinnig viel rechnen muss und andererseits auch klar wird, wie viel echte Nachspielzeit es denn gab.


    Längere Nachspielzeiten (hier ab 2 Minuten) sind ohnehin im Spielbericht zu begründen (meist reicht ein Satz "wegen Verletzungsunterbrechungen und/oder vieler Auswechslungen", ab zweistelliger Nachspielzeit sollte man etwas spendabler in der Begründung werden), ebenso wie RTW-Einsätze in jedem Fall zu notieren sind.

  • Es wäre also aber auch regeltechnisch legitim, die verlorene Zeit nachspielen zu lassen, sodass dann auch ein Tor z.B. in Minute 45+16 fallen könnte.

    Habe gerade erst meinen Schiri Lehrgang bestanden und mir eine Schiedsrichteruhr von SPINTSO gekauft. Da man diese nicht richtig anhalten kann , da die ja dann immer die verlorene Zeit separat mitzählt, wäre das für mich wie ich das oben beschrieben habe kein Problem, da nur der Count Down gestoppt wird bei der Uhr.

    Mir fehlt da ehrlich gesagt ein bisschen die Klarheit, weil ich auch bisher keine Anweisung zu diesem Thema gefunden habe. Und normalerweise muss es auch von Seiten des DFBs eine eindeutige Festlegung geben wie man so eine Situation handhabt , weil eine längere Spielunterbrechung ja durchaus mal vorkommen kann.

  • Muss man alles regeln? Wichtig ist doch, dass die Spielzeit korrekt erfasst und gespielt wird. SR A hat Uhr A mit Feature A, SR B Uhr B mit Feature B, beide Varianten haben Vor- und Nachteile, aber lassen die effektive Zeiterfassung eben auf unterschiedlichen Wegen zu. Formal ist 45+16 richtig, von der Transparenz für die Beteiligten aber das Uhr anhalten besser (tatsächlich gab es 2 Minuten Nachspielzeit) - was ist besser?

  • Ich persönlich bevorzuge die Variante 45+x. Das ist transparenter für alle, vor allem für Leute, die nicht vor Ort waren und nur das Spielprotokoll bei fussball.de sehen können. Außerdem bewahrt es mich davor, bei ungeplant längeren Pausen ins Schleudern zu kommen, z.B. weil der Betreuer nach kurzer Behandlung anfängt hektisch zu winken, weil ihm sein Spieler kollabiert ist. Und ganz wichtig: Es bewahrt MICH davor, beim Wiederanpfiff zu vergessen, dass die Uhr gestartet werden muss...:flieh:

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Ente finde ich auch, das ist deutlich besser..natürlich kann ich während des Spiels auch die Uhr anhalten, mache ich auch, aber: notiere mir dann die Uhrzeit, zu der ich die Uhr gestoppt habe u nach Spielende wird dann alles entsprechend ins 45+x Format übertragen..


    p.s.

    Marian2000 es ist genau so, wie du sagst; da das Fußball-Regelwerk KEIN Anhalten der Uhr kennt, läuft die Zeit immer weiter, somit auch bis bspw. 45+16! ;)

  • Es bewahrt MICH davor, beim Wiederanpfiff zu vergessen, dass die Uhr gestartet werden muss...:flieh:

    Naja.. du musst trotzdem auf die Uhr gucken und notieren wann es denn nun weiter ging, damit du die richtige Nachspielzeit hast.
    Ob du nun das vergisst oder vergisst die Uhr zu starten kommt doch eigentlich auf's gleiche raus

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler Irgendjemand der sich für die Regeln seines Sports interessiert

  • Deswegen schrieb ich ja für mich persönlich. Auf die Uhr gucke ich regelmäßig und automatisch. An den Start/Stoppknopf muss ich denken. Andere achten vielleicht eher auf den Startknopf und müssen bei der laufenden Zeitanzeige mühsam rechnen...

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Passt nicht mehr ganz zur Eingangsfrage, aber als Nutzer einer Uhr mit Brutto- und Nettozeit-Stoppuhr kann ich jedem erfahrenen Nachspielzeit-Schätzer nur empfehlen, wenigsten ein paar Spiele nur die echte verlorene Zeit exakt zu stoppen, bei Karte, Wechsel, Verletzung, Trinkpausen, "Konfliktmanagement", Ball aus Maisfeld o.ä. holen.


    Ich rede nicht von echter Nettospielzeit. Wenn ich absehe, dass je nach Spielfortsetzung diese innerhalb von 1 bzw. 2 x 6 TW-Sekunden stattfinden wird, stoppe ich nicht. Ich lasse die Uhr auch wieder weiterlaufen, wenn der weitgereiste oder vermisste Ball wieder in der Nähe des Spielfortsetzungsorts ist oder ich den Ball freigebe. Es kann allerdings nicht sein, dass zwischen Foulpfiff und Ausführung über 20 Sekunden der Ballruhe zur Spielzeit gehören sollen, nur weil sich noch der Gefoulte berappeln muss, Diskussionsbedarf besteht und die Mauer gestellt werden muss.


    Ihr werdet überrascht sein, wieviel da zusammenkommt und euch aus Sicherheitsgründen nicht trauen, dann auch noch die geschätzte vergeudete Zeit der in Führung liegenden Mannschaft draufzurechnen, sondern eher wieder die der anderen abzuziehen (ca. 5 bis 10 Sekunden für z. B. Stutzen richten, Ball an die andere Ecke des Torraums legen, Schneckentempo beim Mauerabstand, den richtigen Mitspieler beim Einwurf finden...). Eine exakte Ermittlung der vergeudeten Zeit, und die auch noch getrennt nach Mannschaft, ist nicht möglich.


    Wie geschrieben, nur als Experiment beim eigenen Spiel oder als Zuschauer und dann mit der geschätzten bzw. vom SR angezeigten vergleichen.

  • Ihr werdet überrascht sein, wieviel da zusammenkommt und euch aus Sicherheitsgründen nicht trauen,

    Ja, diese Erfahrung ist es allemal wert. Ich hab das mal bei einem B-Jugendspiel gemacht und kam nur wegen der vielen Auswechselvorgänge schon auf 9 Minuten Nachspielzeit.


    Dennoch war es die Erfahrung wert, denn seitdem wusste ich wie lange ein (Standard) Vorgang in etwa dauert. Also Eckstoß Einwurf, Abstoß, Tor-Anstoß, Abstoß, Auswechselung etc.

  • Wobei wir hier einen ganz anderen Themenkomplex (Feststellung der Nachspielzeit) ansprechen - und es durchaus Spiele gibt, in denen viel Nachspielzeit angezeigt wäre, aber wirklich niemand auch nur eine Sekunde länger als die nominale Spielzeit auf dem Platz stehen möchte. Das sollte bei Bedarf aber bitte in einem neu zu eröffnenden Thema besprochen werden.

  • Deswegen schrieb ich ja für mich persönlich. Auf die Uhr gucke ich regelmäßig und automatisch. An den Start/Stoppknopf muss ich denken. Andere achten vielleicht eher auf den Startknopf und müssen bei der laufenden Zeitanzeige mühsam rechnen...

    Aber du siehst doch dann, dass die Uhr nicht läuft ;)

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler Irgendjemand der sich für die Regeln seines Sports interessiert

  • Um nochmal zur Eingangsfrage zurück zu kommen.

    Marian2000

    Da es eben keine Regelung gibt, wie das zu handhaben ist, muss jeder für sich die beste Möglichkeit finden und die, die am pragmatischsten ist. Hier hast Du jetzt verschiedene Möglichkeiten gelesen, wo Du Dir das für Dich beste aussuchen kannst.

    So eine lange Unterbrechung kommt, zum Glück, nicht allzu oft vor. Aber wenn, dann mache ich es so: Ich halte die Uhr an und schreibe mir die Spielminute auf und zur Sicherheit auch die tatsächliche Uhrzeit. Bei Fortsetzung des Spiels notiere ich mir erneut die Uhrzeit und lasse die Stoppuhr weiterlaufen. Damit vermeide ich so seltsame Eintragungen im eSB wie 45+22.

    In solchen Fällen muss ich den Grund für die Unterbrechung ohnehin im Feld Vorkommnisse eintragen und dann kommt der Hinweis dazu, dass deshalb die Zeitnahme angehalten worden ist. Damit kann der Staffelleiter etwas anfangen und hat zugleich die Erklärung für den verspäteten Abpfiff des Spiels, der sich ja entsprechend der Unterbrechungsdauer nach hinten verschiebt. Da braucht man nicht groß rumzurechnen und hat es meiner Meinung mach am einfachsten mit dem Ausfüllen des eSB. Aber wie gesagt, jeder macht es anders. Wichtig ist nur, dass es am Ende passt und da braucht es auch spezielle Regelung.

    35 Jahre Schiri :saufbrüder: ( und immer noch nicht genug davon )
    1981 bis 2016