Neue Abstoßregel und Rückpass

  • Sorry, aber da bin ich jetzt stur:
    Solange man mich nicht von offizieller Seite informiert, werde ich die Regeln so anwenden, wie man sie mir bisher von eben dieser offiziellen Seite beigebracht hat. Ich könnte mich ja noch mit einem öffentlich lesbaren Statement auf der Seite des DFB oder meines Verbandes anfreunden (auch wenn ich den Weg für nicht richtig halte), aber da ist bis dato Fehlanzeige.

  • Der SWFV ist da wahrscheinlich etwas schneller als der HFV ;)


    Da aber am Wochenende der erste Pflichspieltag ansteht, wird bei Euch sicherlich auch noch eine zeitnahe Info kommen ...

  • Das Problem ist nur, dass man sich letztlich hier auch wieder auf Collinas Erben bezieht. Ich hoffe, dass mfs67227 recht behält und es noch vor dem Wochenende eine Klarstellung gibt ...

  • Ich hab das ja befürchtet. Ich kann es aber absolut nicht nachvollziehen wie man das durchgehen lässt.

    Darf ich denn jetzt auch einen Freistoß am eigenen 16er zum Mitspieler lupfen, damit dieser zum TW köpft?
    Oder gilt das jetzt nur für den Abstoß? Oder zumindest für alle Freistöße im 16er?


    Ich verstehe es nicht, auch die Begründung des IFAB ist quatsch meines Erachtens nach, aber ich muss wohl damit leben. :(

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Ich behaupte, dass diese Spielweise schon immer erlaubt war und nur mangels Gelegenheit und Nutzen nie bewusst praktiziert werden und beachtet wurde.


    Bei wiederholtem hin und her Köpfen bzw. Werfen zwischen TW und Mitspieler werden wir weiterhin auf unsportliches Zeitspiel entscheiden und und für einen der Beteiligten als Täter entscheiden.


    Ich gehe davon aus, dass eine Regeländerung kommen wird.


    Ich freue mich jetzt schon auf die technisch versierten Kreisliga-Torhüter, die bei Versuch zu lupfen den Ball zweimal berühren. :muhaha:

  • Hier noch ein Artikel, in dem es auch um diese Thematik geht.

    Interessant daran ist das Video aus der 3. Liga vom aktuellen Spieltag. Dort wurde der Abstoß vom Torwart angelupft und von einem Mitspieler zurückgeköpt was der Schiedsrichter nicht unterbunden hat. Scheint also entweder noch nicht bei den Schiris oben angekommen zu sein oder tatsächlich zulässig.


    Oder auf die misslungenen Versuche in der Kreisliga die dann im eigenen Tor enden ;)


    Bei uns sind im unterklassigen Bereich zum Glück fast noch keine Pflichtspiele. Wenn aber bis zum WE nichts offizielles kommt werde ich das in meinem Freundschaftsspiel nicht zulassen.


    Ich habe auch schon unseren Lehrstab kontaktiert um eine belastbare Antwort zu erhalten.

  • Habe hierzu meinen Verbandslehrwart (WFV) kontaktiert. Lt. seiner Aussage sei dieses Verhalten nach DFB- und IFAB- Auslegung bei der Ausführung des Abstoßes zulässig.


    Es handle sich bisher aber um eine Einzelfallregelung. Zu allen anderen Szenarien gibt es bisher noch keine Informationen.

  • Und das ist doch - mal wieder - der Hammer. Wir SR sollen eine einheitliche Regelauslegung hinbekommen, befinden uns aber auf unterschiedlichsten Wissensständen (und wie viele der 75.000 SR in Deutschland verfolgen solche Diskussionen hier oder auf anderen seriösen Plattformen, der Rest weiß also gar nichts) und selbst diese sind lückenhaft. Einige Landesverbände haben die Information, dass das Modell beim Abstoß zulässig sei, einige haben die Info nicht (oder nicht verteilt), alle wissen nicht (wirklich), ob es jetzt nur um den Abstoß geht oder das auch beim Freistoß zulässig ist (wobei der Nutzen eher gering sein dürfte) und so weiter … und dann wundern wir uns, dass der Schiri von letzter Woche anders entschieden hat.

  • Und ich habe für mich beschlossen, dass ich mich an das halte, was der Südwestverband herausgegeben hat und werde es zulassen. Da mein Verband ( FV Rheinland ) und der FV Südwest zusammen mit dem Saarländischen FV den Regionalverband Südwest bilden, kann ich davon ausgehen, dass diese Anweisung auch in den beiden anderen Verbänden so bekanntgegeben wird, so es noch nicht geschehen ist.


    Jetzt aber mal eine andere Frage für die Praxis: Meint ihr, dass es sinnvoll ist, die Mannschaften vor dem Spiel explizit darüber zu informieren, wie ich in diesem Fall handeln werde? Jetzt mal unabhängig davon, wie die Regel tatsächlich künftig ausgelegt wird.

    35 Jahre Schiri :saufbrüder: ( und immer noch nicht genug davon )
    1981 bis 2016

  • Ambivalent - weist Du darauf hin, stiftest Du womöglich an, andererseits schaffst Du Klarheit, nur ist nicht sicher, ob das bei den Spielern auch richtig ankommt oder ob die am Ende glauben, sie dürften jetzt in allen Fällen den Rückpass so umgehen. Daher umgekehrt: Warum nicht einfach abwarten, ob es passiert? Sollte es wirklich vorkommen, kannst Du das immer noch erklären.

  • Ich versuche jetzt logisch zu argumentieren:


    Wenn das IFAB diese Spielweise als regelkonform ansieht, dann ist das keine neue Auslegung, sondern schon immer so zulässig. Unsportlich und verboten ist/ war eben nur das unkonventionelle Rückspiel, bei dem nur ein einziger Spieler beteiligt ist.


    Ein Spieler, der einen springenden Ball unbedrängt mit der Brust zum TW abprallen lässt, umgeht auch die Rückpassregel und wird nicht bestraft.


    Durch die neue Abstoßregel ist jetzt eine Lücke im Regelwerk entstanden, die erst durch eine weitere Regeländerung geschlossen werden kann.


    Diese Finte über den Umweg des unsportlichen Zeitspiels zu unterbinden geht aufgrund der Begründung, dass das Spiel hierbei nicht verzögert wird, eben auch nicht.

  • Zitat

    Durch die neue Abstoßregel ist jetzt eine Lücke im Regelwerk entstanden, die erst durch eine weitere Regeländerung geschlossen werden kann.

    Wieso, wenn wir davon ausgehen, dass das schon immer so zulässig war? Dann gab es die Lücke doch schon immer?

    Die Abstoßregel hat doch gar nichts damit zu tun, außer dass sie Spieler dazu motiviert hat das mal auszuprobieren.

  • „Lücke“, weil diese Abstoßvariante eigentlich keiner will, wahrscheinlich auch nicht IFAB.


    Es gibt meines Erachtens nur zwei zukünftige Möglichkeiten: Entweder diese und ähnliche Varianten verbieten oder gleich den TW-Abwurf als Spielfortsetzung zulassen.

  • Hier gibt es jetzt das Schreiben, dass die IFAB scheinbar an die Nationalverbände geschickt hat.


    Zum Threadthema:
    "Es gab viele Debatten darüber, ob der Torhüter bei einem Abstoß den Ball zu einem Mitspieler „heben“ darf, um ihn zu fangen und dann ins Spiel zu bringen. Die Ansichten von Experten und Schiedsrichtern darüber, ob dies dem „Geist“ der Gesetze entspricht, sind geteilt, sodass die Angelegenheit vom IFAB Technical Sub Committee erörtert wird. Bis dahin sollte dieses Vorgehen weder erlaubt noch bestraft werden - falls es auftritt, sollte der Schiedsrichter den erneuten Abstoß anordnen (aber keine Disziplinarmaßnahme)."


    Das ist doch mal eine klare Aussage, die hoffentlich auch vom DFB ge- und verteilt wird.

  • So. Und da haben wir es wieder. Was interessiert mich die englische Fassung? Für mich ist der Deutsche Fußballbund zuständig. Da ich diese Fassung für mich nicht übersetzen kann und es mir auch nicht bekannt ist, dass Kreisliga Schiris neuerdings der englischen Sprache mächtig sein sollen, interessiert mich das nicht.

    Ich habe schonmal darauf hingewiesen und dazu aufgefordert, englische Originalfassungen von irgendwelchen Fifa oder Ifab Veröffentlichungen hier im Forum zu unterlassen. Das bringt keinen weiter. Wir sind ein deutsches Schiedsrichterforum und für die überwiegende Mehrheit im Forum gelten die Regeln des DFB und seiner Landesverbönde. Es macht mich wütend, wenn sich hier immer wieder einige profilieren wollen, indem sie beweisen wollen, wie toll sie englisch beherrschen. Erst wenn ich vom DFB die offizielle Übersetzung habe, werde ich danach handeln und keine Sekunde früher.

    Also lasst das bitte. Das ist bestenfalls für die Fifa - Schiris interessant.

    35 Jahre Schiri :saufbrüder: ( und immer noch nicht genug davon )
    1981 bis 2016

  • So. Und da haben wir es wieder. Was interessiert mich die englische Fassung? Für mich ist der Deutsche Fußballbund zuständig. Da ich diese Fassung für mich nicht übersetzen kann und es mir auch nicht bekannt ist, dass Kreisliga Schiris neuerdings der englischen Sprache mächtig sein sollen, interessiert mich das nicht.

    Ich habe schonmal darauf hingewiesen und dazu aufgefordert, englische Originalfassungen von irgendwelchen Fifa oder Ifab Veröffentlichungen hier im Forum zu unterlassen. Das bringt keinen weiter. Wir sind ein deutsches Schiedsrichterforum und für die überwiegende Mehrheit im Forum gelten die Regeln des DFB und seiner Landesverbönde. Es macht mich wütend, wenn sich hier immer wieder einige profilieren wollen, indem sie beweisen wollen, wie toll sie englisch beherrschen. Erst wenn ich vom DFB die offizielle Übersetzung habe, werde ich danach handeln und keine Sekunde früher.

    Also lasst das bitte. Das ist bestenfalls für die Fifa - Schiris interessant.

    Ich persönlich finde solche Schreiben hingegen schon Interessant, da es in diesem Fall so ziemlich die erste offizielle Stellungnahme von einer, wenn auch nicht für mich, relevanten Stelle ist. Natürlich muss man das als das sehen was es ist. Ein Schreiben an die Mitgliedsverbände der FIFA. Jetzt bleibt abzuwarten was von DFB/Landesverbänden dazu kommt.

  • Unabhängig von Sprachkenntnissen oder nicht - verbindlich ist das für uns als DFB-Schiris erst, wenn wir das auf offiziellem Weg erhalten haben, am Ende will der DFB eine andere Auslegung, denn selbst das IFAB ist sich ja offenkundig nicht einig.

  • Und vorher pfeift jeder, wie er will? Diese Klarstellungen sind plausibel, im Sinne des Regelgebers und für mich bindend bis irgend eine deutschsprachige Instanz etwas anderes vorgibt.

  • Hallo.

    Vorher wird nach den bisher geltenden Anweisungen, die im Rahmen der Lehrarbeit weitergegeben wurden, gepfiffen. Ist doch eigentlich logisch.


    Die Anwendung von nicht durch den DFB bestätigen Änderungen bzw. Auslegungen geht aus meiner Sicht gar nicht, da hierdurch (gemäß dem Prinzip "SR von letzter Woche" ) einer uneinheitlich angewendeten Regelauslegung Vorschub geleistet wird, die den Kollegen, die sich an die offizielle Auslegung halten, das Leben unnütz schwer macht und im Falle von Beobachtungen berechtigterweise zu massiven Abzügen führt. Denn den Beobachter interessieren nur die offiziellen Vorgaben des DFB.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles