Karten für Offizielle

  • Bei Verletzungen an der Wirbelsäule nimmt man aber nicht die Beine hoch - und dann stellt sich erst gar nicht für mich die Frage, da ist Lebensgefahr angesagt und somit Schicht bis der Rettungsdienst da ist.


    Der Physio benutzt Eis und dehnt auf dem Feld stehend und unterbricht zum Diskutieren.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Ach ja:

    Laut Regeln darf auf dem Feld gar nicht behandelt werden, alleine der Umstand, dass dort die Behandlung durchgeführt wird (lassen wir jetzt mal den Sonderfall echte medizinische Notwendigkeit außer Acht) - ich erinnere an dieses Thema -, stellt schon einen Regelverstoß dar und wäre ob der damit einhergehenden Spielverzögerung unsportlich.

  • Die herbeigeeilte Physioabteilung, um die es geht, weigert sich, den Spieler komplett aus dem Feld zu nehmen, da er ja Schmerzen habe. Gelbe Karte wird ignoriert, Zeit habe ich natürlich nachspielen lassen.

    Dem "medizinischen Personal" kannst Du zwar Karten zeigen, aber sie dürfen trotzdem ihre Tätigkeit weitehin ausüben. Hier kann nur eine Meldung erfolgen. Und wenn Spieler und "medizinisches Personal" noch Luft zum Meckern bzw. zur Diskussion mit dem SR haben, kann die Verletzung nicht wirklich schlimm sein. Man sollte in solchen Fällen auch mal den Spielführer als Sprachrohr nutzen und eine klare Ansage machen.

  • Da sind wir ja an dem Punkt:

    Nach dem FaD (es ist ja in den Regeln nicht erwähnt, dass die Verzögerung nur auf die Coachingzone begrenzt Würdigung findet, wobei das ja der Regelfall ist gemäß Annahme) dürfte ein Aufenthalt in der Coachingzone nicht mehr erfolgen sowie ein Betreten des Innenraums ebenso wenig, genau wie beim Zeigen der Ampelkarte. Und genau das ist mein Dilemma hier: es wird vorsätzlich gegen die Regeln verstoßen, in der aus meiner Sicht vermeintlichen Sicherheit, dass man nichts dagegen tun kann als SR. Und das ist für mein Empfinden eben nicht hinnehmbar.

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    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Ich hatte am vergangenen Freitag bei einem U18 Kreisklasse Spiel in der 1. Halbzeit eine Situation, in der ich auf Einwurf für den Heimverein und nicht auf Foulspiel und direkten Freistoß entschieden hatte.


    An dieser Situation haben sich die Gemüter der Trainer des Heimvereins erhitzt, wobei die Spieler des Gastvereins auf die "Das ist doch Foul" Rufe mit wohl unsportlichen Rufen reagiert hatten. Welche das waren, habe ich leider in der Hektik des Spielgeschehens nicht mitbekommen. Jedoch wurde das Spiel nach einer kurzen Unterbrechung mit dem gegebenen Einwurf fortgeführt.


    Als es aber dann einige Minuten später einen Einwurf vor der Coaching-Zone des Heimvereins gab, kam es zu einem Disput zwischen den Trainern des Heimvereins und den Spielern des Gastvereins ob dieser Situation. Dieser Disput artete in gegenseitigen Vorwürfen und Anschuldigungen aus, welche für mich unmissverständlich laut artikuliert zum besten gegeben wurden. Daher habe ich dann hier die Spielfortsetzung unterbrochen und beide Seiten (Trainer des Heimvereins und Spielführer des Gastvereins) deutlich ermahnt.


    Am Ende der Halbzeitpause, als beide Seiten wieder das Spielfeld bzw. ihre Coaching-Zone betraten, gab man sich die Hand und entschuldigte sich gegenseitig für sein eigenes Verhalten. Daran kann man erkennen, dass man in solchen Situationen mit persönlichen Ansprachen manchmal mehr bewirkt als mit Disziplinarstrafen.


    Leider musste ich dem erstgenannten Trainer des Heimvereins in der 57. Minute dann doch die :gelbe_karte: zeigen: Es kam zu einem langen Ball des Heimvereins in Richtung des Strafraums des Gastvereins, wobei der Ball eine Flugkurve nach rechts nahm und somit außerhalb des Strafraums beim Stürmer ankam. Da dieser sich ihn allerdings zu weit vorlegte, konnte der Torwart des Gastvereins den Ball aus meiner Sicht regelkonform mit dem Körper abschirmen. In Folge dessen ging der Ball ins Toraus und ich entschied auf Abstoß. Bereits während der Situation fing der Trainer laut zu schreien an und rief mehrfach, dass das doch Foul sei. Nachdem der Ball im Aus war, habe ich das Spiel unterbrochen und ihn für sein respektloses Verhalten verwarnt.

    "Nicht nur vor Gott sind alle gleich. Auch vor dem Schiedsrichter."


    Einige Aktivitäten und Bilder von mir sieht man auch in meinem FuPa Profil.

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  • @mfs: auf welcher Grundlage soll für medizinisches Personal eine Sonderauslegung gelten? Es sind normal gemeldete Teamoffizielle und auch in der Spielordnung steht nichts hierzu (ich nehme jetzt mal Jugend aus, es geht hier um Aktive), dass die Präsenz zwingend notwendig ist. Ergo gilt für sie die normale Auslegung der Regel 12 betreffend persönlicher Strafen. Er darf zwar noch seine Behandlung abschließen, danach hat er aber nichts mehr im Innenraum zu suchen aufgrund seines Verhaltens.

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    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • @mfs: auf welcher Grundlage soll für medizinisches Personal eine Sonderauslegung gelten? Es sind normal gemeldete Teamoffizielle und auch in der Spielordnung steht nichts hierzu (ich nehme jetzt mal Jugend aus, es geht hier um Aktive), dass die Präsenz zwingend notwendig ist. Ergo gilt für sie die normale Auslegung der Regel 12 betreffend persönlicher Strafen. Er darf zwar noch seine Behandlung abschließen, danach hat er aber nichts mehr im Innenraum zu suchen aufgrund seines Verhaltens.

    Falsch. Wenn außer dem einen medizinischen Personal kein weiteres verfügbar ist, darf dieser auch trotz FaD im Innenraum verbleiben.

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  • Wo steht es? Dann dürfte auch kein Spiel angepfiffen werden, bei dem kein medizinisches Personal gemeldet ist. Selbst Sanitätsdienst ist in der Spielordnung des FV Rheinland nicht vorgesehen.

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    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • So, nach Rücksprache mit meinem Lehrwart: Ob jetzt Karte oder nicht, am Ende läuft es auf das gleiche raus, nämlich eine Geldstrafe im unteren Bereich und keine Funktionssperre. Also taktisch klüger ist dann hier entsprechend Nachspielzeit zu generieren, diese dann im Rahmen einer Meldung mit Bezug auf das Verhalten der medizinischen Abteilung begründen. Gleicher Effekt, weniger Hektik auf dem Feld und ggf. bei ausreichender Wiederholung ein Lerneffekt. Mahlzeit.

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