Alle 2 Spieltage eine Gehirnerschütterung

  • Was bin ich froh das ich als SR nicht verantwortlich dafür bin, das der Spieler weiter spielt.


    Im Podcast von n-tv "Wieder was gelernt" geht es heute um die Gehirnerschütterung beim Fussball. Unbedingt auch den Podcast anhören, der geht wesentlich detaillierter auf diese Thematik ein.

    Aufhänger ist die Causa-Kramer im WM-Finale 2014. Sicherlich ein spektakulärer und offensichtlicher Fall.


    Schockiert haben mich dabei insbesondere zwei Aussagen

    1. Etwa alle 2 Spieltage kommt es zu einer Verletzung mit Gehirnerschütterung eher mehr wenn man die Trainings mit dazuzählt.
    2. Das gefährliche an der Gehirnerschütterung ist der sogenannte "Second Impact" der bleibende wenn nicht sogar tödliche Schäden verursachen kann.

    Die NFL hat hier schon bereits seit längerem darauf reagiert und das sogenannte "Concussion Protocol"eingeführt. Seit kurzen sind dann zusätzlich auch die sogenannten "Helmet to Helmet Tackles" durch Regelanweisung untersagt worden.


    Die Medizinische Abteilung der Mannschaften - im Postcast wird explizit als Beispiel Müller Wohlfahrt genannt - ist in der Kürze der Zeit oftmals gar nicht in der Lage eine Gehrinerschütterung zu diagnostizieren zumal diese Herrschaften auch eher auf typische Verletzungen des physischen Bewegungsapparates spezialisiert und keine Neurologen sind.


    Damit spanne ich dann mal den Bogen zu den Eisbeutelspezialisten der Betonliga, denen man bereits von weitem ansieht das deren letzte medizinische Schulung der für die Führerscheinprüfung vorgeschriebene 1. Hilfe Kurs vor 25 Jahren war.


    Alle 2 Spieltage eine Gehrinerschütterung in der 1. BuLi: Das bedeutet also im Schnitt etwa alle 18 Spiele.

    Kann ich das auf meine Situation übertragen? Ich denke ja. Auch wenn in der Betonliga nicht so athletisch gekämpft wird, sind die Aktionen ähnlich. Eine Causa-Kramer habe ich zwar noch nie erlebt aber dennoch einige Vorgänge bei denen ich den Speiler nicht hätte weiter spielen lassen wenn ich das hätte entscheiden müssen.

    Gut, ich bin kein Arzt und erst recht kein Neurologe. Aber es sagt einem schon der gesunde Menschenverstand, das wenn jemand mit dem Kopf eine Beule in den Pfosten schlägt das nicht nur bleibende Schäden im Pfosten verursacht.


    Und somit schliesst sich der Kreis:

    Was bin ich froh das ich als SR nicht verantwortlich dafür bin, das der Spieler weiter spielt.


    Erleben möchte ich es aber nicht, das jemand auf dem Fussballplatz stirbt .... einmal bei der Bundeswehr reicht mir für mein beschiedenes Leben.

  • In der NHL ist immer ein neutrale Arzt anwesend (ausserdem wird das Geschehen NHL-Zetrale überwacht, bei jeden Spiel anwesend, braucht nur zu glauben, dass Anzeichen einer Gehirnerschütterung vorliegen (Kollision, Faustkampf, Fall) ist das Spiel für die Person beendet und auch zwei weitere Spieltage.


    Es ist nicht nur der Pfosten, sondern auch bei ein Volleyschuss gegen den Kopf halte ich das Spiel sofort an und gebe den Trainer Anweisungen sich um den/die Spieler/in auf den Feld zu kümmern. Das ist die einzige Möglichkeit, dass besagter Spieler das Spielfeld verlassen muss.


    Ich sehe es immer wieder, dass die Jungs ihren Mitspielern beweisen wollen, wie hart im Nehmen sie sind ... obwohl Gesicht gerötet und Tränen so gerade vermieden werden.


    Nun zu den hochbezahlten Fussballern. Glaubst du denn, dass ein Trainer jemanden auswechseln wird, nur weil es bei seinen Star um ein "kleines Kopfweh" geht? Der Spieler selbst will den Platz nicht verlassen. Auch gut zu wissen wer auf der Spielerbank sitzt. Es ist kein Arzt sondern die als Masseur ausgebildete Person die auch den Doktor Titel trägt.